PD-News

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Bestellung

Ein oft auftretendes Problem bei der Bestellung von PD-Disketten ist die genaue Bezeichnung des gewünschten Programms. Für eine schnelle und reibungslose Abarbeitung von PD-Bestellung benötigen wir unbedingt die exakte Disketten-Nummern. Falls aus irgendeinem Grund die Nummer nicht bekannt sein sollte schreiben Sie uns bitte die genaue Bezeichnung des Programms. Bei mittlerweile weit über 2000 Programmen ist eine ungenaue Bestellung kaum zu bearbeiten.

Des öfteren wird bei einer PD-Bestellung noch eine Gesamtliste der PDs angefordert. Eine solche ist als Ausdruck nicht zu bekommen! Auch die alten PD-Listen in ASCII-Form haben seit DISKO ausgedient. DISKO ist als einziges, komplettes PD-Übersichtssystem erhältlich und wird auf acht Disketten ausgeliefert. Beachten Sie, daß DISKO nicht direkt von Diskette lauffähig ist. Auf den Disketten befinden sich lediglich Archive, die auf die Festplatte kopiert und ausgepackt werden müssen. Die Datenbank alleine benötigt ca. 2 MB Festplattenkapazität. Wer allerdings alle Bilder von DISKO benutzen möchte, braucht ca. 30 MB freie Festplattenkapazität. Mit Erscheinen dieser Ausgabe ist DISKO auch wieder auf dem neuesten Stand, inkl. einiger Fehlerbereinigungen. Ein Update von älteren DISKO-Versionen können wir aufgrund des niedrigen Verkaufspreises von nur 20,- DM (für immerhin 8 Disketten) nicht durchführen. Wir bitten um Verständnis. In der ersten Version fehlten bei den älteren PD-Disketten einige Angaben. Diese sind inzwischen vollständig erfaßt. Großen Dank daher an Dirk Michel, der sich viele Nächte mit den alten Disketten um die Ohren geschlagen hat. Wer sich DISKO einmal näher anschauen möchte, kann dies auf der CeBIT (bei MAXON am Apple-Stand in Halle 11 Stand Dl 4) oder auf der combit in Kassel (näheres dazu in den NEWS auf den ersten Seiten dieser Ausgabe) ausgiebig tun. Bei Fragen bezüglich PDs oder auch zu DISKO stehe ich gerne Rede und Antwort. Entweder schreiben Sie einen Brief an den ST-Computer-PD-Service oder per email im Mausnetz an Joachim Heller @BI.

Den Einsendern von Software möchte ich noch einmal ans Herz legen, daß sie bitte eine Kurzbeschreibung ihres Programms als ASCII-Text mit auf die Diskette kopieren. Dies erleichtert die Erfassung und vermindert Fehler bei der Beschreibung auf den PD-Seiten. Wenn es möglich ist, sollte auch ein Screenshot als X/IMG-Datei dabei sein, damit wir auch gleich ein Bild für die PD-Seiten und für die Datenbank DISKO zur Verfügung haben.

Ihr PD-Joe

Freiheit mit Freedom

Wirklich gute Programme erkennt man oft schon an ihrem treffenden oder originellen Namen. Das ist sicher eine gewagte These, die Sie aber leicht anhand Ihrer persönlichen Hitliste verifizieren können. Welche Freiheit kann es da wohl sein, die einem eine Dateiauswahlbox gleichen Namens verheißt?

Die im TOS fest verankerte Dateiauswahlbox mag kompakt sein, funktional ist sie nicht. Aber Alternativen gibt es in reicher Anzahl, seien es rein kommerziell vertriebene bzw. als Shareware oder Freeware angebotene Vertreter. Hat bei diesem Angebot ein neuer Dateiselektor überhaupt noch eine Chance, einen nennenswerten Verbreitungsgrad zu erlangen? Um zu erfahren, warum Freedom diese Chance hat, müssen Sie diesen Test wohl oder übel bis zum Ende durchlesen.

Das optische Erscheinungsbild allein ist sicher nicht geeignet, Ihnen den Umstieg von Ihrem bisherigen Selektor schmackhaft zu machen. Viel Bewährtes haben die Autoren bei der Konkurrenz abgeschaut, einige Dinge muten zunächst ungewohnt an oder finden spontane Zustimmung. Über Geschmack läßt sich bekanntlich ja nicht streiten und allzu großen Gestaltungsspielraum gibt es bei der Thematik „Dateiauswahl“ sowieso nicht.

Etwas anders sieht es da schon beim Bedienungskomfort aus. Ohne vollständige Tastatursteuerung, ein Klemmbrett für Pfade und Dateiextender und die Möglichkeit, simple Dateioperationen wie Kopieren, Löschen und das Anlegen von Ordnern sowie eine Suchoption braucht ein Dateiselektor heutzutage gar nicht erst anzutreten. All diese Punkte sind in Freedom natürlich vorhanden. Interessant, wenn auch ungewohnt, ist oftmals die Realisierung. So wurden für die Auswahl des Laufwerkes, des Pfades und der Extension keine seperaten Pop-up-Buttons verwendet, sondern man erreicht diese Optionen durch Anklicken des jeweiligen Bestandteils im über der Box dargestellten Pfad. Das ist zunächst verwirrend und alles andere als intuitiv, erweist sich aber sehr schnell als äußerst sinnvoll. Genauso praktikabel ist die Umschaltung der Sortierreihenfolge durch Rechtsklick in den seitlichen Schieber - wenn man eine Datei in einer längeren Liste sucht, muß man sowieso den Slider benutzen: ein Rechtsklick, ein Pop-up öffnet sich, man wählt die Sortiermethode und kann sofort wieder den Slider greifen. Mit der reinen Lehre des GEM geht das nicht unbedingt konform, aber bei einer Dateiauswahlbox, also dem Dialog, den man am häufigsten benötigt, zählt Praktikabilität mehr als Dogmatismus.

Auch an die Besitzer von Großbildschirmen und Grafikkarten haben die Autoren gedacht. So läßt sich die Auswahlbox ähnlich wie ein GEM-Fenster mit einem entsprechenden Rnopf in der Größe variieren und man kann beliebige Dateitypen mit editierbaren Icons (die auch farbig sein können) markieren lassen. Selbstredend ist auch der benutzte Zeichensatz per GDOS frei wählbar. Es gibt auch einen Autolocator, der beim Eintippen des Dateinamens automatisch zur ersten passenden Datei springt; man kann aber auch mehrere Dateien in Verbindung mit der Shift-Taste selektieren, sofern das aufrufende Programm dies unterstützt.

Das alles hätte vor zwei Jahren gereicht, Freedom zum Durchbruch zu verhelfen, heute findet sich das meiste bereits in anderen Dateiauswahlboxen in der gleichen oder ähnlichen Form wieder. Was Freedom wirklich einzigartig macht, weil es bisher noch nirgendwo zu finden war, ist die uneingeschränkte Unterstützung des Multitaskings.

Wenn Sie ein Multitasking-Betriebssystem installiert haben, sei es nun MultiTOS, MagiC, Geneva oder Multi-GEM, ist es Ihnen sicher schon auf gef allen: in manchen Situationen ist die Parallelverarbeitung eingefroren, auf dem Bildschirm regt sich nichts mehr. Schön zu beobachten ist dies u.a., wenn man mit der Maus in ein Menü fährt oder sich eine Dialogbox öffnet. Moderne Anwendungen tragen dem Rechnung, indem sie Fensterdialoge verwenden, aber gegen die Blockierung durch die Dateiauswahlbox sind auch sie machtlos. Hier greift nun Freedom ein und verfrachtet die Dateiauswahl mit einem kleinen, aber genialen Trick ebenfalls in ein Fenster. Dadurch wird im schlimmsten Fall nur das Programm blockiert, das die Dateiauswahlbox angefordert hat, alle anderen laufen ungebremst weiter. Besonders multitaskingfreundliche Applikationen (ST-Guide, Interface, ‘Zeig’s mir’, Papyrus u.v.a.) laufen durch einen zweiten, ebenso genialen Kniff sogar weiter, während ihre Dateiauswahl auf dem Schirm bearbeitet wird. Wer dahinter jetzt irgendwelche Unsauberkeiten vermutet, der irrt - Freedom greift bei alledem nicht zu illegalen Mitteln, die die Lauffähigkeit unter bestimmten bestehenden oder noch zu erwartenden TOS-Versionen behindern könnten. Nach soviel Lob - nun auch noch etwas Kritik. Als Erstlingsversion kann Freedom schon vollends überzeugen, hinterläßt aber stellenweise noch einen unfertigen Eindruck. Die Autoren versprechen jedoch für die kommende Version, die offensichtlichsten Mankos auszuräumen. Zu nennen sind z.B. die Unterstützung von Filesystemen mit langen Dateinamen, das Einstellen der Optionen mittels eines Konfigurationsprogrammes (zur Zeit nur über eine externe Textdatei möglich) u.ä. mehr. Auch die konsequente Weiterentwicklung in Richtung Anwenderfreundlichkeit ist sichergestellt. So sind eine Onlinehilfe für ST-Guide sowie eine Speicherplatzminimierung durch Verwendung eines Overlay Verfahrens bereits fertiggestellt, weiteres wird sicherlich noch folgen.

Vertrieben wird Freedom als Shareware. Die öffentliche Version ist nur eingeschränkt benutzbar. Nach Zahlung von 30,- DM erhält man einen Schlüssel, mit dem man sich eine Vollversion erzeugen kann.

Reiner Rosin/JH

Freedom

Autor: Christian Krüger
ST-PD: 778
Status: □ PD x Shareware □ Freeware
Auflösung: hoch, mittel, niedrig, sonstige



Aus: ST-Computer 03 / 1995, Seite 108

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