Kaum sind die Double-Speed-CD-ROM-Laufwerke in die preislich attraktiven Zonen gerutscht, so wird dem Konsumenten die Entscheidung durch Neugeräte wieder erschwert. Die Rede ist von der dritten Generation der ‘neuen’ CD-ROM-Laufwerke: den Quadra-Speed-Laufwerken.
Durch simple Erhöhung der Drehzahl wird ein höherer Datendurchsatz erreicht. Die Firmware steckt nun in EEPROMS und kann bei Bedarf gegen aktuellere ausgetauscht werden. Wie die Laufwerke sich am ATARI verhalten haben, soll kurz beschrieben werden.
Am ATARI sind das wahrscheinlich die etabliertesten Laufwerke, da Toshiba einer der ersten Hersteller war, die das XA-Protokoll unterstützten, und es für den ATARI auch sofort eine Photo-CD-Software gab. Über das Single-Speed-Modell 3301 und die beiden Double-Speed-Modelle 3401 und 4101 kommt von Toshiba nun das 3501. Wieder ist es ein Caddy-Drive und bietet die gewohnten Merkmale: sauber verarbeitetes Gehäuse und Caddy-Einzug. Der Caddy braucht nämlich nur bis zu 90% in das Laufwerk geschoben zu werden, da er von dort an vom Laufwerk selbständig eingezogen wird. Der damals benötigte Patch, um dem Toshiba Photo-CDs schmackhaft zu machen, die in mehreren Sessions beschrieben wurden, ist auch dank CD-Tool nicht mehr nötig. Audiodaten können mit Hilfe des CD-Players von CD-Tool direkt als File auf die Platte kopiert werden. Im How-Fast-Test zeigt sich das Toshiba allerdings nicht von der allerbesten Seite. Abgesehen von einem Peek ganz am Anfang, den übrigens alle Laufwerke machen, marschiert das Laufwerk ganz den normalen Parametern nach bis knapp unter die 600 kB/s-Marke. Das Laufwerk hat zwar einen 256 KB großen Puffer, der aber nicht als Read-Ahead-Cache zu funktionieren scheint. Das Laufwerk empfiehlt sich außerdem durch seinen niedrigen Preis.
Die kleinste Ausgabe von Pioneer faßt nur eine CD, hat aber weiterhin vierfache Geschwindigkeit. Als einer der ersten Hersteller hatte Pioneer einen Wechsler für 6 CDs herausgebracht, der schon über die Quadro-Speed-Technologie verfügte. Um nun im Massenmarkt mitzumischen, wurde das kleine Laufwerk auf den Markt geworfen, um sich mit der Konkurrenz messen zu können. Am ATARI läuft es problemlos. Sowohl Photo-CDs als auch Audio-CDs werden korrekt verarbeitet. Leider wird hier der ‘Download’ eines Audiotracks seitens CD-Tool nicht unterstützt. Unangenehm fiel auf, das man den oder die Finger ziemlich weit in den Schacht einschieben muß, wenn man den Caddy einlegen will. Positiv war wiederum das Verhalten unter How-Fast. Dort zeigte sich eine Transferrate von ca. 1 MB/ s bis zu einer Blockgröße von 200 KB. Danach fiel es auf die typische Übertragungsrate von 579 KB/s am Ende zurück. Die Vermutung liegt nahe, daß es sich hierbei um einen 256-KB-Datenpuffer handelt, der nach dem Read-Ahead-Cache-Prinzip funktioniert. Dies macht sich besonders bei kleineren Dateien positiv bemerkbar. Allerdings muß dies mit einem etwas höheren Preis bezahlt werden, als man für den Toshiba berappen muß.
Die Firma Plextor (ehemals unter den Namen Texel bekannt) bringt nun CD-ROM-Laufwerke auf den Markt. Erste Exemplare wurden bereits 1990 in Serie produziert. Auffällig ist die gleiche Schachtklappe wie beim Pioneer. Auch das notwendige tiefe Einschieben des Caddys läßt einem die gleiche Hardware vermuten. Ein Vergleich der technische Daten bringt zwar nicht viel, aber auch hier zeigt sich Übereinstimmung. Einzig der Datenpuffer wurde beim Plextor auf 1024 KB erhöht. Daß sich dies beim How-Fast-Testlauf positiv aus wirkt, konnte man anfangs nur hoffen. Wer jetzt einen Blick auf die Grafik wirft, wird sehen, daß sich die Hoffnung bestätigt hat. Bis zu einer Blockgröße von knapp 800 KB hat das Laufwerk die Datei mit 1 MB/s an den Rechner geschickt. Natürlich sollte man dies nicht überbewerten, da es sicher nicht für jeden interessant ist, große Dateien zu lesen, aber für den Bilderverarbeiter dürfte dieses Laufwerk sicher nicht uninteressant sein. Auch hier zeigt sich ein einwandfreier Betrieb mit Photo-CDs, aber auch das gleiche Audioproblem wie beim Pioneer. Vielleicht wird die Software in naher Zukunft angepaßt, so daß dann auch ein direkter Zugriff auf die Audiotracks möglich ist. Bitte fragen Sie dies aber beim Fachhandel nach!
Nicht nur schnell, sondern schneller als ganz schön schnell. Unter diesem Motto haben sich die Laufwerke in der Redaktion präsentiert. Die Entwicklung hat gewaltige Klimmzüge gemacht, dürfte nun aber ein vorläufiges Ende haben. Die Zugriffszeit und die Transferrate nähern sich schon fast denen der MO-Laufwerke und lassen ein flüssiges Arbeiten zu. Wer nun vor der Entscheidung steht, welches CD-Drive er sich zulegen soll, hat die Qual der Wahl. Zwar ist das Plextor anhand des How-Fast-Tests Sieger, aber dies muß bezahlt werden. Außerdem fehlt die Möglichkeit des Audiodatentransfers. Die CDs können aber trotzdem abgespielt werden. Ein wirklich erstklassiges dreisprachiges Handbuch gehört mit zum Lieferumfang. Auf knapp 80 Seiten (pro Sprache) wird alles rund um die Installation auf verschiedenen Rechnersystemen erklärt, und auch Telefonnummern von SCSI-Kartenherstellern sind zu finden. Das Pioneer ist ein Kompromiß in Bezug Preis und Geschwindigkeit. Das Toshiba bietet, wie schon beschrieben, neben dem günstigen Preis noch die Audiokopierfunktion, wobei dies eine reine Software-Frage ist. Welches Laufwerk nun das Ihre sein soll, bleibt Ihre Qual. Frohe Weihnachten!
JH
Toshiba XM-3501TA
Preis ‘nackt’ inkl. Caddy: 828-DM
Preis anschlußfertig inkl. herausgeführtem DIP-Schalter, AUDIO-Chinchbuchsen, SCSI- und Netzkabel: 998,- DM
Bezugsquelle:
FAIR-Forum Händlergemeinschaft oder EDV-Service Bontenackels
Beethovenstr. 5, 52146 Würselen
Pioneer DR-104X
Preis ‘nackt’ inkl. Caddy: 1048,- DM
Preis anschlußfertig inkl. heraus geführtem DIP-Schalter, AUDIO-Chinchbuchsen, SCSI- und Netzkabel: 1218,- DM
Bezugsquelle:
FAIR-Forum Händlergemeinschaft oder EDV-Service Bontenackels
Beethovenstr. 5, 52146 Würselen
Plextor PX-4XCH
Preis anschlußfertig inkl. heraus geführtem DIP-Schalter und Chinchbuchsen: 1475,- DM
Bezugsquelle:
Actebis
Lange Wende 43, 59494 Soest