DTP-Leserforum

Im letzten Leserforum (DTP Praxis 9/94) fragte Herr Wernicke aus Langenhagen nach näheren Informationen zu einer Fraktur, die er aus einem 1765 gedruckten Buch digitalisiert und als CFN-Font für den Calamus bearbeitet hat. Eine Antwort hierzu kann vielleicht Herr Alois Kolb aus Aschaffenburg geben:

Sehr geehrte Damen und Herren,
da ich selbst Liebhaber alter Bücher bin, rate ich Herrn Wernicke, sich an das Gutenberg- Museum in Mainz zu wenden. Sicherlich wird man dort Auskunft geben können. Ein wenig zu meiner Person: Jahrgang 1919, gelernter Schriftsetzer, ATARI-Anwender seit 1988. Im letzten meiner 4 Lehrjahre wurde ich durch meinen Lehrbetrieb in die Kunstgewerbeschule nach Offenburg geschickt. Falls Ihnen die Namen Rudolf Koch und Prof. Engel etwas bedeuten (Koch-Fraktur, Engel-Fraktur): ich war Schüler in der Engel-Klasse.
Es gibt nach meiner Kenntnis ein kleines Museum der Schriftgießerei Klingspor in Offenbach (Koch-Werkstatt). Dort könnte Herr Wernicke speziell über die von ihm angesprochene Fraktur bestimmt mehr erfahren. ich wäre dankbar, über die Ergebnisse etwas zu erfahren. Zum Schluß möchte ich der Firma Wernicke gratulieren. Warum? Nun - ich halte die Tatsache, diese wunderschöne Schrift im Computer zu haben, für toll.
Eine kulturelle Leistung an unserer schönen deutschen Schrift, die es wert wäre, auch in der F.A.Z. groß herausgestellt zu werden; wir sollten viel mehr für unsere Schriftkultur tun.
PS: Wenn der von Herrn Wernicke erstellte Font auf meinem Rechner läuft, bitte ich um Zusendung mit Rechnung.
Mit freundlichem Gruß eines älteren Gutenbergjüngers
Alois Kolb, Aschaffenburg

Ein weiterer Leserbrief erreichte uns zum Thema Scanner und deren Einsatz an ATARI- Rechnern. Das ist sicher auch ein Thema, über das man einmal ausführlich in der DTP- Praxis berichten sollte. Was meinen Sie?

Flachbett-Scanner und ATARI

Sehr geehrte Damen und Herren,
von früher habe ich noch den SilverReed SPAT Flachbett-Scanner - wie sicher viele Ihrer Leser auch. Dieser war geradezu prachtvoll zum Einscannen von Buchauszügen und Zeitungsausschnitten. Aber Ausdrucke sind leider nur mit dem ATARI-Laser möglich. Sicher - man kann mit der SPAT-Software IMG-Bilder abspeichern und den Ausdruck mit einem anderen Drucker über ein anderes Programm machen. Aber es ist umständli- cher, und der schnelle Probeausdruck mit dem SPAT-Programm ist nicht mehr möglich. Es fehlen eben leider aktuelle Treiber. Kennen Sie oder Ihre Leser vielleicht doch einen besseren Weg, um weiter mit den SPAT-Scanner zu arbeiten? Flachbett-Scanner werden immer billiger und beliebter. Aber mit dem Einsatz für den ATARI ist es schlecht bestellt. Von all den Scannern im Markt ist mir nur bekannt, daß man mit Epso'n- Scannern arbeiten kann, so über das GDPS-Modul für Calamus SL. Meinen Hewlett- Packard-Flachbett-Scanner HP-Scanjet IIP- meines wissens Marktführer im PC-Bereich - kann ich auf dem ATARI leider nicht einsetzen.
WasmachendaeigentlichdieWerbeagenturen, die mit dem ATARI arbeiten und sicher nicht nur Epson-Scanner verwenden? Oder gibt es vielleicht doch noch ein Programm, das für HP- und andere Flachbett-Scanner ATARI-Treiber hat (bzw. für den SPAT)? Sie hatten mir den Rat gegeben, doch einmal bei verschiedenen Software-Firmen und Inserenten anzufragen (DA, Hard &Soft etc.). Leider blieb das bisher ohne Erfolg. Die Herstellerfirmen sind offenbar auch wenig an dem kleinen treuen Kreis der ATARI- Nutzer interessiert. Das Thema könnte einen breiteren Kreis Ihrer Leser ansprechen. Zumal nicht für jeden ein Handscanner reicht. Wäre hier nicht ein interessantes Thema für die ST-Computer? Unabhängig davon bedanke ich mich und wünsche Ihnen weiterhin für Ihre Arbeit viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. J. Sievers, München

Zuschriften bitte an:
Redaktion ST-Computer
'DTP Leserforum'
Industriestraße 26
65760 Eschbom



Aus: ST-Computer 12 / 1994, Seite 66

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