Sylvies Tratschecke

Fixing

Sega, ein kleiner Spielehersteller, hat ATARI etwas unter die Arme gegriffen. Sega hat im Wert von 40 Millionen US$ Aktien bei ATARI Corp. eingekauft. Ferner blecht Sega eine stattliche Millionensumme für die Nutzung von ATARI-Patenten, die aus so nützlichen Dingen wie man höre und staune - vertikalem Scrolling bei Spielen bestehen. Mund bitte wieder schließen. Die angestrebte Partnerschaft soll vor allem dazu dienen, gegen Nintendo gemeinsam Flagge zu zeigen. Hauptanliegen ist der gegenseitige Austausch von Spielen und von deren Lizenzierungen. Der Knall im All ist die Lizenzierung von "Sonic" für den Jaguar.

Caribic-Update

In einer meiner vergangenen Tratschecken habe ich über die neueste Errungenschaft in meinem Sonnenstudio geschrieben. Eben dieses Sonnenstudio wurde nun mit einem Update beglückt. Unter der Microsoft- Flagge kann man jetzt auch mit einer Scheckkarte bezahlen. So hat man nicht mehr ausschließlich dieses haptische Erlebnis (Touchscreen), sondern auch noch ein sportives. Nach dem Einführen der Scheckkarte und der Programmwahl, schießt die Scheckkarte mit enormem Schwung wieder heraus. Geübte Sonnenbankgänger sind mittlerweile in der Lage, die Scheckkarte zu fangen. Daß sich der Programmierer an den Funktionen seines Toasters orientiert hat, steht zu vermuten. Eventuell handelt sich um die schleichende Einführung eines trainerfreien Fitneßstudios.

Meine Braut ist die See ... (Teil 1)

Die Frankfurter Tochter der in Liquidation befindlichen Commodore Intemational Ltd. mußte Konkurs anmelden. Zur CEBIT - als Commodore den angestammten Platz von ATARI besetzte - schien die Welt für Commodore noch in Ordnung. Der erhoffte Erfolg aufgrund der Rückkehr zu Schreibmaschinen und Reißwölfen ließ allerdings auf sich warten. Alwin Stumpf, der das Kapitänspatent für Große Fahrt besitzt, stellte beim Amtsgericht Frankfurt am 7. September Konkursantrag. Laufende Gerüchte, daß ein großer Hersteller aus Taiwan oder andere Geldgeber in Erscheinung träten, hatten sich als Ente erwiesen. Ein Gerücht hält sich aber noch tapfer: daß Commodore England den Laden übernehmen will. Vor allem Anfang der 80er Jahre landete Commodore mit dem C64 den absoluten Verkaufshit. Der Versuch, 1985 mit dem Amiga an goldene Zeiten anzuknüpfen, scheiterte. Die Weichen ins Unglück wurden schon zu Beginn der Konzeption gestellt. Eine aufgepeppte Spielekonsole mit einem Uraltbetriebsystem aus den 70ern wurde als Computer der 90er angepriesen. Spätere Hardware-Basteleien (FAT AGNUS etc.) führten ins Kompatibilitätschaos. Als Alwin Anfang'92 von einem Bananendampfer Namens ATARI auf ein elegantes Kreuzfahrtschiff wechselte, achtete er nicht darauf, daß das Schiff "Titanic" hieß. Keine Angst! Kapitän Stumpf kommt wieder unter. Sammlung nicht nötig.

Seitenwechsel?

Allgemein toben ja die Gerüchte um neue Maschinen, lizenziert hergestellte ATARI-Clones und vieles andere mehr. Einem nagelneuen Gerücht zufolge soll es bald möglich sein, nahezu alle vorhandenen ATARI-Programme auf den Apple Macintosh-Computern mit 68030- oder 68040-Prozessor einzusetzen. Ob da was dran ist? Übrigens: Apple sucht ATARI-Programme, die auf diesem System stabil laufen - ob es für den MÄC keine vernünftige Software gibt?

Kommt ein Vöglein geflogen ...

Nach einer langen Brutzeit ist er geschlüpft. Der Eagle! Er ist kein Rechner von der Stange und läßt dem geübten Hardware-Frickler genug Freiheit, nach Lust und Laune seine persönlichen Schwerpunkte in Sachen harter Ware selbst zu gestalten. Hier ein paar technische Infos: Auswechselbarer Prozessor (Standard 68040 mit 64MHz), reichlich Schnittstellen, ACSI, SCSI, 4x seriell, parallel, LAN, 2 x VMEBus, und für unsere musikalischen Freunde ist eine MIDI-Schnittstelle mit dabei! Einzigartig ist der Eagle- Channel. Was das ist? Jede mögliche Hardware in den Rechner einzubinden! Der Speicher ist aufrüstbar bis 14 MB ST-RAM und 256 MB TT-RAM. Preis: 3 498 DM, wie immer beim gut sortierten Fachhandel zu beziehen.

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Aus: ST-Computer 11 / 1994, Seite 107

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