Virtual Drive - Das Alias-Prinzip

Sicherlich kennen Sie das Problem, das alle Besitzer einer Festplatte irgenwann einmal bekommen: Es gibt zuviele Dateien und Unterordner, als daß man sich noch einfach und schnell zurechtfinden könnte. Gerade bei großen Platten tritt dieses Phänomen recht schnell auf, und das große Geklicke nach dem gesuchten Program beginnt... Es gibt viele Ansätze, dieses Manko zu beheben: Desktops wie das vielbenutzte Gemini oder der neue ATARI-Desktop erlauben die Installation von Icons auf dem Schreibtisch, Menüprogramme bieten alle wichtigen Programme in einem Menü an. Die Methode, wichtigeProgramme auf dem Schreibtisch abzulegen, hat sicherlich seine Vorteile, aber die Schreibtisch-Oberfläche ist recht begrenzt, und schon ab wenigen Programmen wird es problematisch, Menüprogramme müssen extra aufgerufen werden. Das winzige Programm „Virtual Drive" von Achim Settelmaier begegnet diesem Problem einmal von einer ganz anderen Seite: es meldet sich wie eine RAM-Disk unter einem neuen Laufwerksbuchstaben an und richtet hier ein virtuelles Laufwerk ein. In diesem können über eine Eintragung in einer Konfigurationsdatei alle wichtigen Dateien „eingeblendet" werden, ganz ähnlich einem „Alias", einer Stellvertreterdatei, wie Sie sie vielleicht bereits von Unix oder dem Macintosh kennen. Allerdings sind auf dem virtuellen Laufwerk keine Ordner erlaubt, es werden einfach nur alle in der Liste angegebenen Dateien im Wurzelverzeichnis zur Verfügung gestellt.

Sie können sich also in diesem virtuellen Laufwerk eine Sammlung aller wichtigen Programme oder Dateien anfertigen und sie von dort aus auf einfachste Art und Weise starten oder öffnen, ohne sich durch endlose Ordnerhierarchien zu klicken. Sobald eine Datei auf dem virtuellen Laufwerk angesprochen wird, übergibt „Virtual Drive" dem Betriebssystem den echten Pfad- und Dateinamen, so daß mit dem Original weitergearbeitet wird.

Leider hat Gemini 1.2 Probleme mit „Virtual Drive", es meldet grundsätzlich einen Lesefehler beim Versuch, ein Programm vom virtuellen Laufwerk zu starten. Der original ATARI-Deskto macht allerdings keinerlei Schwierigkeiten. EB

Virtual Drive

Autor: Achim Settelmeier
ST-PD: 689
Status: PD
Auflösung: hoch, mittel, sonstige

Positiv: sehr klein, sehr praktisch

Negativ: Probleme mit Gemini



Aus: ST-Computer 07 / 1994, Seite 113

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