Quick-Tips

Tips zum Towerumbau

Beim Umbau eines Falcon030/1040er in einen Tower ist in der Regel das Kabel für die interne Floppy zu kurz, und ein zusätzliches Problem ist es, das interne Kabel herauszuziehen. Zumindest beim Falcon030 scheint es auf der Platine verlötet zu sein. Für eine fehlerfreie Datenübertragung kann es insgesamt auf maximal ca. 60 cm verlängert werden. Werhierbei Geld sparen möchte, fertigt sich das benötigte Spezialkabel aus einem 34poligen Flachbandkabel an. An das eine Ende wird ein normaler Pfostenfeldstecker angequetscht und auf das Diskettenlaufwerk gesteckt. Das andere Ende dieses Kabels muß ein wenig trickreicher behandelt werden: jeweils an zwei Adern des Flachbandkabels wird ein ca. 2cm langer Schnitt angebracht (insgesamt 16 Schnitte). Anschließend werden alle diese "2-Adern-Stücke" möglichst nahe an dem Einschnittende um 180° verdreht. Das Umdrehen geschieht am besten mit einer kleinen Flachzange. Danach wird das jeweilige Adem-paar am besten mit einem Lineal oder Geodreieck festgeklemmt, das senkrecht stehend immer um ein weiteres, umgedrehtes Adempaar weitergeschoben wird, damit sich die Adern nicht wieder zurückdrehen. (Sysiphus läßt grüßen!). Ein zuvor bereitgelegtes Gewebeklebeband wird nun von beiden Seiten um das Kabel geklebt, um die gedrehten Adern so zu fixieren, daß sie alle bündig nebeneinander liegen. Jetzt ist es ein leichtes, einen Pfostenfeldstecker aufzuquetschen, um in diesen die aus einer Pfostenfeldleiste herausgezogenen Pins einzustecken, so daß sich ein Stecker ergibt. Dieser wird nun auf das Ende des internen Diskettenflachbandkabels gesteckt, um dieses wunschgemäß zu verlängern.

Abgesetzte Tastatur: die original Tastatur kann man problemlosen in einem entsprechend gekürzten Falcon030/1040er-Tastatur-Computer-Gehäuse unterbringen. Beim Absägen des hinteren Gehäuseteils sollte man langsam sägen, besonders beim Einsatz von Stichsägen, da der Kunststoff sonst schmilzt und dann wieder zusammenklebt. Ein Tastaturkabel läßt sich mit Pfostenfeldsteckern/-leisten herstellen (200,- DM für AT-Tastatur mit Treiber-Interface? Nein danke!). Eine Länge von 2m ist ohne weiteres mit einem 7- oder 9poligen abgeschirmten Kabel machbar. Die Zugentlastung sollte man nicht vergessen! Mit einem 9poligen Kabel kann beim Falcon030 auch gleich der interne Lautsprecher mit ins Tastaturgehäuse umziehen. Einen Lautstärkeregler sollte man dabei im Tower belassen.

Thomas Tresser

Schaltindikator für Druckerumschalter

Der Trend zum Zweitdrucker hält unvermindert an. Damit verbunden ist der Einsatz von Druckerumschaltern bzw. sog. ‘Data Switches’. Unschön ist nur, daß die Drucker über keine Anzeige verfügen, ob sie nun an den Rechner angeschlossen sind oder nicht. Dieser Quicktip hilft dem ab. Die Idee beruht darauf, daß nicht alle Leitungen der 25 bzw. 36 vorhandenen auch tatsächlich benutzt werden. Und eine solche Leitung wird für unsere Zwecke genutzt. Ich habe mich für die Leitung 15 entschieden, da sie weder in der Centronics-Belegung von HP und NEC genutzt wird und noch vom ATARI (DB25). Damit kann sowohl ein Centronics-Switch (wie bei mir) als auch ein RS232-Switch als Druckerumschalter fungieren und auf die gleiche Art und Weise modifiziert werden. Eine Ausweitung auf 3 oder 4 Geräte ist auch problemlos möglich. Die nötige Spannung stellt der Joystick-Port zur Verfügung, den geringen Strom (ca. 10mA) verkraftet er auch ohne Probleme.

Entsprechend dem Bild benötigen wir als Versorgungskabel ein Kabel mit einem Joystick-Stecker (DB9 female) auf der einen Seite und einem Cinch-Stecker auf der anderen. Die Masse liegt dabei auf dem ringförmigen Kontakt.

Die Leitung 15 wird im Druckerumschalter an den Buchsen abgelötet und so weit wie nötig verlängert. Das Plastikgehäuse isoliert die Rechneimasse von der Druckermasse. Theoretisch ist zwar Masse gleich Masse, aber ich bin dabei vorsichtig. Außerdem läßt sich ein Plastikgehäuse leichter bearbeiten.

Zum Schluß wird das Gehäuse auf den Umschalter aufgenietet oder -geklebt und noch eine Bohrung zur Durchführung der Kabel angebracht. Die Cinch-Buchsen werden mit den drei Kabeln verbunden und untereinander über die Masseleitungen und festgeschraubt. Damit ist die Modifikation des Umschalters beendet. Die Mindestbreite des benötigten Gehäuses ergibt sich daraus, daß die Cinch-Buchsen in einer Reihe nebeneinander stehen, die Buchse zur Stromversorgung dabei in der Mitte. Wer möchte, kann die Buchsen natürlich auch anders anordnen.

Das Indikator-Modul besteht aus einem kleinen Gehäuse, dem Vorwiderstand, der LED mit Halterung und einer Zuleitung mit Cinch-Stecker. Wer will, kann den Widerstand auf eine Lochstreifen-Platine aufbringen oder fliegend an der Diode.

Als Gehäuse eignen sich kleine Aufputzverteilerdosen aus dem nächsten Baumarkt recht gut, sie kosten ca. 2,50 DM. Außerdem verfügen sie bereits über Befestigungsbohrungen. Der Schraubzapfen in der Mitte stört bei kleinen Schaltungen wie hier überhaupt nicht und fixiert die Platine. Außerdem funktioniert ein Knoten in der Zuleitung ganz fantastisch als Zugentlastung. Ohne Kabel kostet das Material ca. 15,- DM, wobei der DB9-Stecker das teuerste Stück ist. Wohl dem, der eine defekte Maus sein eigen nennt...

Thomas Müller



Aus: ST-Computer 07 / 1994, Seite 108

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