Digitaler Schnittplatz für den ATARI Falcon030 - Ohrenweide

Die Hardware des Falcon030 mit dem DSP und den eingebauten A/D- und D/A-Wandlern ist natürlich bestens für Musikanwendungen geeignet. Nachdem die ersten semiprofessionellen Programme, die die Hardware des Falcon nutzen, sehr schnell auf den Markt kamen, folgen jetzt auch die richtig professionellen Musikprogramme.

Steinbergs Cubase Audio für Falcon030 liegt in der Version 1.0 vor, ein Back-Up-Programm für Audio-Files auf DAT ist fast fertig, Digitape 2.0 von Trade It dürfte inzwischen lieferbar sein (wir werden darüber berichten!). Von Sound Pool aus Berlin sind das Programm „Audio Master“ zum digitalen Schneiden und ein Interface zum digitalen Austausch von Daten im S/PDIF-Format, das auch von Steinberg unterstützt und (mit)vertrieben wird, auf den Markt gekommen. Weitere professionelle Programme verschiedener Firmen sind in einer Falcon-Version angekündigt.

Für die meisten Musiker, die mit einem Computer arbeiten, bricht zur Zeit damit eine neue Ära an. In einem durchschnittlichen(!) Homerecording-, semiprofessionellen bis hin zum professionellen Studio bestand das Aufnahme-Equipment im Prinzip meistens aus einem ATARI, einem Sequenzer-Programm, einigen Synthesizern, einer Mehrspurtonbandmaschine und einem DAT-Recorder. Der Musiker lieferte DAT-Kassetten ab, die dann für eine CD gemastert, für einen Jingle benutzt oder einfach als Demobänder verwendet wurden. Plötzlich eröffnen sich neue Möglichkeiten, die vor kurzem für einen normalen Musiker oder ein kleineres Studio unerschwinglich waren.

Digital schneiden

Mehrspur-Harddiskrecording, früher einmal bei den ersten Versuchen von Hybrid Arts noch etwas belächelt und als exotisch empfunden, wird die alte Mehrspurmaschine langsam verdrängen und bietet ein Vielfaches an Editiermöglichkeiten sowie eine Angleichung der Arbeitsweise bei der Aufnahme von akustischer und elektronischer Musik.

War früher das Mastern einfach ein Hintereinanderschneiden der einzelnen Stücke eines Schnürsenkels (abgemischte Stereoaufnahme), ist das heute im Zeitalter der digitalen Aufnahmen ein einziger Vorgang, der an einen digitalen Schnittplatz gebunden ist, welcher bisher sündhaft teuer war. Plötzlich ist der Falcon030 da, und ein Programm wie Audio Master ermöglicht das Mastern der Aufnahmen zu einem bisher ungeahnten Preis. Man wird umlernen müssen.

Noch ein zusätzliches Kästchen?

Die erste Frage, die wir für alle Neulinge in der digitalen Audiowelt klären sollten, ist: Was ist S/PDIF und wozu braucht man bzw. wer braucht zusätzliche Audio-Hardware für den Falcon030 (der hat doch schon alles drin ...)? S/PDIF heißt „Sony Philips Digital Interface Format“ und ist ein Standardformat der Musikindustrie für digitale Audiodaten, wie man sie zum Beispiel auf CDs und DAT-Aufnahmen findet. Im Gegensatz zu den analogen Daten entstehen beim Transfer dieser Daten keinerlei Verluste, es werden schließlich digitale Informationen überspielt.

Will man also ein Stück von einer CD auf die Festplatte vom Falcon030 aufnehmen, es mit einem der mittlerweile existierenden Harddiskrecording-Programme bearbeiten und dann auf DAT überspielen, gibt es folgende Möglichkeiten:

Ohne zusätzliches Interface:

Mit dem S/PDIF-Interface:

Das samplegenaue Anfahren von bestimmten Stellen...
... läßt sich durch die Zoom-Funktion erreichen.

Am Wandler hängt’s!

Der Vorteil der zweiten Methode liegt auf der Hand: Durch die rein digitale Bearbeitung entstehen nicht die geringsten Verluste, die Klangqualität bleibt vollständig erhalten. Klangverluste entstehen nämlich hauptsächlich durch die D/A- und A/D-Wandler, je nach deren Qualität. Und hier muß man leider sagen, daß die Wandler im Falcon030 nicht die allerbesten sind (wie auch, bei einem solch niedrigen Preis für den gesamten Rechner?). Für ein Homerecording-Studio mögen sie ausreichen, für professionelles Arbeiten braucht man schon Wandler wie die, die zum Beispiel in DAT-Rekordern ihren Dienst verrichten. Auch hier kann das Interface helfen; mit seiner Hilfe kann man nämlich relativ einfach die Wandler seines DAT-Rekorders für Aufnahme und Wiedergabe bei Harddiskrecording zweckentfremden. Der Klangunterschied zwischen Falcon- und DAT-Wandlern ist schon beachtlich. Doch dazu später mehr.

Das S/PDIF-Interface von Sound Pool ist ein kleines schwarzes Kästchen, das mit Hilfe des mitgelieferten Kabels mit dem DSP-Port des Falcon030 verbunden wird. Es verfügt sowohl über koaxiale (Cinchstecker) als auch über optische Ein- und Ausgänge. An diese können CD-Player oder DAT-Rekorder angeschlossen werden, die selbst über entsprechende Ein-und Ausgänge verfügen. Üblicherweise werden meistens die koaxialen Ein- und Ausgänge benutzt.

Die Software - Audio Master

Dieses Programm könnte man als einen digitalen Schneide- und Bearbeitungsplatz bezeichnen, auf der Basis von Harddiskrecording. Man kann also verschiedene Titel vom DAT-Rekorder oder CD-Player über das Interface digital und damit verlustfrei auf die Harddisk übertragen und hier zum Beispiel die Reihenfolge und die Start-und Endpunkte der einzelnen Titel festlegen. Allein das ist schon ein ganz wichtiges Anwendungsgebiet, aber es geht noch viel weiter! Das Programm erlaubt die samplegenaue Bearbeitung eines Stückes in sich, man könnte also zum Beispiel für eine Kurzfassung mal eine Strophe in der Mitte einfach ausschneiden. Weiterhin möglich sind ebenfalls samplegenaue Lautstärkekorrekturen; mit Hilfe von „Crossfades“ (Überblendungen) können auch schwierigste Schnitte unhörbar gemacht werden.

Der Aufbau

Das Programm wird in einem DIN-A5-Ringordner mit einer Diskette ausgeliefert. Dabei liegt auch der von anderen Musikprogrammen auf dem ATARI sattsam bekannte Kopierschutzstecker für den ROM-Port. Mit der Zeit wird man wohl um eine ROM-Port-Erweiterung nicht herumkommen, es sei denn, man entwickelt sich zum „ROM-Jongleur“.

Die Anleitung ist mit fünfunddreißig Seiten etwas arg knapp ausgefallen, fast alle Funktionen des Programms sind irgendwo erwähnt, aber nicht immer erklärt. Dafür ist sie mit zahlreichen Screenshots bebildert; eine Übersicht über die Tastaturkommandos fehlt ebensowenig wie ein Glossar der häufig verwendeten Begriffe und eine Liste des erhältlichen Zubehörs und der technischen Daten. Für eine der zukünftigen Versionen würde man sich trotzdem ein Handbuch wünschen, das am besten von jemandem geschrieben wird, der sich das Programm erst erarbeiten muß und dementsprechend auch dem Anfänger auf die Sprünge hilft. Zum Glück ist die Arbeit mit dem Programm selbst so leicht und problemlos, daß man nur ganz selten das Verlangen nach einem besseren Handbuch verspürt.

Nach dem Laden ist man auf der schön aufgeräumten, geschmackvollen und farbigen Hauptseite des Programms angelangt. Wie es sich für ein gutes neues Programm gehört, ist es GEM-konform, mit einer Menüleiste (Accessories sind zugelassen), einigen Icons und einem Fenster, in dem Listen angezeigt werden können, ausgestattet.

Audio Master ist ein Stereo-Harddiskrecording-Programm, das sollte man vor lauter anschließender Bearbeitung nicht vergessen. Man nimmt also auf die am Falcon angeschlossene, möglichst große und schnelle SCSI-Harddisk auf. Nehmen wir zum Beispiel ein beliebiges Stück vom DAT-Recorder (oder von CD) über das S/PDIF-Interface auf. Dabei hilft die Monitorfunktion. Klicke man den Monitor-Button an, wird das Signal an den Falcon-Ausgang durchgeschleift, und man kann sich direkt anhören, was was man aufnimmt. Zur Not kann man sogar völlig auf ein Mischpult verzichten und über den internen Falcon-Lautsprecher mithören. Dies ist sicher nicht die überzeugendste Tonqualität (Hi Vieh), aber immerhin - es geht. Hat man eine richtige Abhöranlage zur Verfügung, kann mit Hilfe des kleinen Lautsprecher-Icons der interne Krächzer, sprich: Lautsprecher, abgeschaltet werden.

Ob man vom A/D-Wandler des Falcon oder digital über das Interface aufnimmt, wird durch die Mixerfunktion bestimmt. Man klickt nicht etwa den einladenden Mixer-Button dafür an (hier tut sich nichts), sondern entscheidet dies bei der Festlegung der Sample-Frequenz.

Achtung Aufnahme!

Zum Starten der Aufnahme wählt man unter dem File-Menü „Record“ an oder drückt die „*“-Taste. Das Programm fragt nach dem Laufwerk beziehungsweise der Partition, auf welche aufgenommen werden soll, und zeigt an, wieviel Aufnahmezeit hier zur Verfügung steht. Der Name des zukünftigen Samples wird vom Programm vorgegeben und kann hinterher nur auf dem Umweg über das Desktop verändert werden. Auf eine 500-Megabyte-Harddisk können ungefähr 50 Minuten in Stereo aufgenommen werden. Durch Klick auf OK beginnt die Aufnahme. Erstaunlicherweise - für eine so neue Technologie - gab es dabei während der gesamten Testdauer kein einziges mal Probleme. Das Programm schaufelt minutenlang in aller Ruhe die Daten auf die Festplatte. Kein Hängen, keine Warnungen, keine Probleme: fantastisch!

Ist die Aufnahme einmal erfolgt, beendet man sie mit einem Druck auf die Space-Taste und kann das aufgenommene Stück bequem in aller Ruhe mit dem Programm bearbeiten, schneiden etc. und es hinterher wieder genauso problemlos zum DAT-Rekorder zurückschicken.

Wenn schon mal ein Programm so richtig perfekt funktioniert, gibt es natürlich wenigstens einen kleinen Haken an der Sache, und der ist diesmal durch die Firma ATARI selbst bedingt. Der Festplattentreiber bzw. das TOS ist zur Zeit noch nicht in der Lage mehr als ca. 500 Megabyte pro Partition zu verwalten. Will man also CDs mit über fünfzig Minuten Dauer schneiden, muß man sich noch so lange gedulden, bis die Entwickler bei ATARI Abhilfe geschaffen haben.

Die Bearbeitung

Versuchen wir doch mal zum Beispiel aus einem bestimmten Stück, das wir auf die Harddisk aufgenommen haben, in der Mitte einen Teil (hier den Chorus) herauszuschneiden.

Der erste Schritt bei jeder Bearbeitung wird immer der gleiche sein: Marker an die Stellen setzen, mit denen etwas geschehen soll. Dazu bietet das Programm verschiedene Möglichkeiten an. Unter dem Menü „Marker“ finden wir: Insert Marker, Delete Marker, Edit Marker und Markers on the Fly. Die letzte Möglichkeit ist die musikalischste, mit der man schon in die Nähe der richtigen Stellen gelangt. Sie hören also Ihre Musik ab, und an den Stellen, an denen Sie denken, daß Sie mit ihnen etwas anfangen wollen, drücken Sie die TAB-Taste. Dadurch werden hier Marker eingefügt. Damit man sie hinterher auseinanderhalten kann, wird ihr Name mit fortlaufenden Zahlen ergänzt.

Eine andere Möglichkeit ist, mit Insert Marker einen Marker an eine vorher genau definierte Stelle zu setzen. Mit Edit Marker können der Name und die Position verändert werden, mit der Funktion Delete Marker wird ein vorher gesetzter Marker gelöscht. Hier sollte - zumal es kein Undo gibt - eine Sicherheitsabfrage wenigstens optional angeboten werden. So können schon die Stellen, an denen man schneiden möchte, relativ genau markiert werden. Noch exakter wird die Sache, wenn es um die Feinarbeit, das genaue Auffinden eines geeigneten Schnittpunktes, geht. Hier kann mit der Maus in das Darstellungsfenster geklickt und dort ein Cursor vor- und zurückbewegt werden. Dabei hört man die Musik entsprechend der Geschwindigkeit der Mausbewegung. Hat man die Stelle gefunden, kann man auf „Zoom“ schalten, dort läßt sich die vorher bestimmte Stelle samplegenau(1) anschauen und der Marker mit Hilfe der Cursor-Tasten verschieben (siehe Abb.).

Hat man sich einmal an diese Art des Arbeitens gewöhnt, kann man sehr schnell sehr genaue Ergebnisse erzielen. Noch weiter erleichtern könnte man die Arbeit mit dem Programm durch eine stufenlose oder zumindest mehrstufige Zoom-Funktion und eine wie auch immer geartete „Jogwheel"-Simulation zum noch feineren Aufsuchen der Schnittpunkte unter akustischer Kontrolle. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Der zweite und eigentlich auch schon letzte Schritt der Bearbeitung ist das Herstellen einer sogenannten Cuelist. Hier werden verschiedene, durch Marker abgegrenzte Bereiche eines Stücks (oder einer ganzen CD) festgelegt, benannt und in die Reihenfolge gebracht, in der man die Musik hinterher hören möchte. Fertig! Jetzt braucht man sich nur noch zurückzulehnen und sein neu entstandenes Produkt anhören. Ist etwas nicht ganz zufriedenstellend, kann auch in der Cuelist mit Insert, Delete und Edit das Material verändert werden. Ist man zufrieden, wird einfach zum DAT-Rekorder zurückgespielt, und eine fertig gemasterte Produktion steht zur Verfügung - ohne Qualitätsverlust!

Summa summarum

Mit dem S/PDIF-Interface und dem Audio-Master-Programm hat die Berliner Firma Sound Pool ein ganz neues Feld für den ATARI Falcon030 eröffnet. Das Interface, das übrigens auch von Steinberg übernommen wurde, ist absolut professionell, es erfüllt ganz einfach seine Aufgaben, ohne daß man sich im geringsten darum kümmern müßte. Während der gesamten Testdauer gab es keinerlei Schwierigkeiten. Diese Konstruktion ist den Berlinern ganz besonders hoch anzurechnen, wird doch erst durch diese zusätzliche Hardware der Fal-con030 so richtig „profitaug-lich“.

Das Audio-Master-Programm stellt ein wertvolles neues professionelles Werkzeug zur Musikbearbeitung auf dem Falcon dar. Alle Funktionen sind nicht destruktiv, das Original bleibt immer erhalten. Die Preis-/Leistungs-Relation ist bei dem Schnittplatz, bestehend aus Falcon, Audio-Master, Interface und Festplatte, gegenüber anderen Mitbewerbern unschlagbar.

Ein digitaler Schnittplatz wie zum Beispiel Akai DD 1000 mit Optical Disk kann zwar etwas mehr; komfortables Timestretching, Aufsuchen von Schnittpunkten durch „Jogwheel“... -kostet aber auch mit nur einem Laufwerk und damit der Möglichkeit, nur dreißig Minuten hintereinander zu bearbeiten, schon über 20.000,- DM!

Schaut man sich Schnittsysteme auf der Basis von Macintosh an, ist auch bei diesem Vergleich der Preis des jetzt schon gut und zuverlässig funktionierenden ATARI-Systems unschlagbar. Für einen wesentlich höheren Preis bekommt man beim Macintosh zwar auch sehr ausgereifte Programme großer Firmen, die fast jedes gewünschte Feature bieten (Normalize, Timestretching, Pitch shifting, Cut, Copy, Paste, Analyzer, parametrischer und grafischer Equalizer, Umrechnung von Sample-Raten ...). Ob es sich deswegen lohnt, für das ganze System das Mehrfache zu bezahlen, muß jeder für sich selbst entscheiden.

Besonders erfreulich ist übrigens das offene Ohr der Berliner für die Wünsche an das Programm. War in meiner Version 1.2 noch keine Normalize-Funktion erhalten (Optimierung der Lautstärke), so wurde sie zwei Wochen später schon in der Version 1.3 implementiert. Vor einem solch rasanten Entwicklungstempo kann man nur den Hut ziehen und der Falcon-Familie zu den gelungenen neuen Sprößlingen gratulieren.

S/PDIF-Interface

Positiv:

problemlose Handhabung
hervorragende Ergebnisse

Negativ: -

Audio-Master

Positiv:

im Augenblick konkurrenzlos auf dem Falcon030
übersichtliche GEM-Oberfläche
umfangreiche Funktionen

Negativ:

Hardware-Kopierschutz
kleinere Unschönheiten in der Bedienung
teilweise Ungereimtheiten in den Warnmeldungen

Bezugsquelle:
SoundPool
Brunsbütteler Damm 5
13581 Berlin

Preise:

Software: 398,- DM
Hardware: 498,- DM

Der Wandler-Test

Ich habe mit Hilfe des S/PDIF-Interfaces den D/A- und A/D-Wandler des Falcon030 mal etwas genauer unter die Lupe genommen. Die „Versuchsanordnung“ war nicht sehr kompliziert, verwendet wurde ein ganz normaler kleiner AIWA-DAT-Recorder und kein teures professionelles Gerät. Hochwissenschaftliche Meßanordnungen gab es auch keine, aber allein das geübte menschliche Ohr kann ja schon einiges an Klangunterschieden feststellen

  1. Aufnahme mit dem A/D-Wandler des DAT-Rekorders: Ich habe eine Gitarre an den Mikrophoneingang des DAT-Rekorders angeschlossen und über seinen A/D-Wandler dem Digitalausgang und das Interface auf die an den Falcon030 angeschlossene Harddisk aufgenommen.
  2. Aufnahme mit dem A/D-Wandler des Falcon: Ich habe die gleiche Gitarre an den A/D-Wandler vom Falcon030 angeschlossen und das gleiche Stück noch einmal auf die Harddisk aufgenommen.
  3. Wiedergabe über den D/A-Wandler des DAT-Rekorders: Beim Abhören habe ich den Weg von der Harddisk digital über das Interface zum Digitaleingang des DAT-Rekorders und über seinen D/A-Wandler zum Mischpult genommen.
  4. Wiedergabe über den D/A-Wandler des Falcon: Ich habe den D/A-Wandler des Falcon über das Mischpult abgehört.

Das Ergebnis dieses kleinen Tests ist leider sowohl für den A/D- als auch den D/A-Wandler des Falcon030 (zumindest des getesteten) niederschmetternd gewesen. Nur die mit dem MD-Wandler des DAT-Rekorders aufgenommene und mit dem D/A-Wandler vom DAT-Rekorder wiedergegebene Aufnahme hatte einwandfreie, professionelle Qualität. Wenn man den Wandler vom Falcon benutzt hat, egal ob für Aufnahme, Wiedergabe oder noch schlimmer beides, war die Qualität dahin. Der Mangel an hohen Frequenzen störte mich dabei noch mehr als das immer wieder erwähnte Rauschen. Die Qualität ist vielleicht mit einem älteren Vierspur-Kassettenrekorder zu vergleichen. Das macht den Falcon zwar nicht uninteressant, aber das neue S/PDIF-Interface, mit dessen Hilfe man die Wandler des Falcon umgehen kann, um so interessanter. Natürlich ist diese Lösung nicht die bequemste, vor lauter Kabeln weiß man bald nicht mehr wohin. Da wünscht man sich, daß ein kluger Tüftler für den Falcon mal einen kleinen Austauschwandler anbietet. Ich würde ihn mir auf jeden Fall sofort einbauen lassen.


Juraj Galan
Aus: ST-Computer 12 / 1993, Seite 54

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