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Super Cauldron

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Hersteller: Titus
Genre: Action-Spiel
Rechnertyp: ◆ ST ◆ STE ◇ TT ◇ Falcon030
Sonstiges: Minimum 512 KB Speicher, keine Festplatte möglich, 4 Disketten.
Steuerung: Joystick
Preis: 80 DM

Spieleveteranen und Umsteigern vom guten alten C64 schlägt beim Namen Hexenküche das Herz höher. 1987 sorgte ein kleines englisches Software-Haus mit zwei reinrassigen Action-Orgien um eine knackige Druidin für Entzücken und beachtliche Verkaufszahlen. Sechs Jahre später spendiert Titus den Klassikern die längst überfällige Frischzellenkur. Ob Super Cauldron seinem Namen gerecht wird?

Nach dem kurzen und schmerzlosen Vorspann steht eines schon mal fest: Der böse Obermagier hat im Märchenreich Cauldron die Macht übernommen und alle Bewohner in Ratten, Kürbisköpfe und Neandertaler verwandelt. Nur seine alte Widersacherin Zmira erfreut sich noch bester Gesundheit. Mit Unterstützung des Spielers wetzt die schmächtige Heldin durch die zwölf Levels ihrer Heimat. Natürlich gilt es, jeden Feindkontakt tunlichst zu vermeiden. Gar nicht so leicht, denn Zmira besitzt zu Beginn nur ihren eingerosteten Zauberstab, der hin und wieder kleine Geschosse ausspuckt. Trifft so ein Bällchen einen Schlimmling, verwandelt der sich schnurstracks in einen glitschigen grünen Frosch. Wer jetzt beherzt zugreift, frischt die magische Energie auf. Stößt das unscheinbare Sprite auf seiner Wanderschaft an den Bildschirmrand, blendetdas Programm nach einer kurzen Verschnaufpause einen Screen weiter. Nicht unweit vom Ausgangspunkt des Abenteuers in einem verzauberten Wald liegt ein Besenstiel. Als wär’ Walpurgisnacht, steigt die Akteurin auf und fliegt munter drauflos. Im Schwebebetrieb erreicht man auch entlegene Stellen in der Landschaft. Gerade hier schlummern oft die saftigsten Extras: Hilfreiche Zauber-Icons übernimmt das Programm durch Aufsammeln automatisch ins Logbuch der Heldin. Ein Druck auf die RETURN-Taste fördert das Bonus-Lexikon zutage. Je nachdem, wieviel PowerZmira in den Adern steckt, darf sie zeitweise mit Feuerbällen und Bumerangs auf Punktejagd gehen. Neben dem Standardwaffenarsenal aus jeder 08/15-Ballerei exisitieren ein paar echt neckische Zusätze: Da hätten wirzum Beispiel das scharfe Hackebeil, das alles, was ihm in die Quere kommt, in Kleinholz zerlegt; und wenn’s hart auf hart gegen einen der stattlichen Endgegner geht, teilt „frau“ sich schon mal in vier kleinere Hexen mit umwerfender Schußkraft auf. Damit auch Puzzlefreunde auf ihre Kosten kommen, liegen am Wegesrand mehr oder minder nützliche Gegenstände und Geheimräume. Letztere quellen vor Extras fast über, müssen aber erst mühselig von Diskette nachgeladen werden. Dadurch kommt Sand ins Getriebe der fröhlich unkomplizierten Druidinnensaga.

center Auf der Suche nach dem Schuldigen für die nervigen Wartepausen steht der Betrachter vor einem besonders kniffligen Rätsel: An der lieblos hingepinselten Hintergrundgrafik kann’s kaum liegen. Ob im Wald, in finsteren Höhlen oder in einem weitläufigen Sumpfgebiet-überall herrschttriste Farbenarmut. Alle Sprites wanken wie unter Valiumeinfluß benommen durch die eintönige Landschaft. Soundeffekte sind Mangelware, und wenn mal ein Plop aus dem Monitor dringt, fällt der Griff zum Lautstärkeregler denkbar leicht. Schade eigentlich, denn zumindest Nostalgiker hält die etwas altbackene Mischung aus mittelschwerer Action und klitzekleinen Knobeleien ordentlich bei Laune. An der exakten Joystick-Steuerung und dem gewitzten Level-Design gibt’s jedenfalls nichts zu kritteln. Allerdings fällt der Griff zu Super Cauldron im Vergleich zu weit anspruchsvolleren Software-Highlights wie Chaos Engine von den Bitmap Brothers schwer. TT- und Falcon-Besitzer können sich die Investition gleich von vornherein schenken. Auf ihren Maschinen baut Zmira noch vor der ersten Flugstunde auf dem Besen eine Bruchlandung.

CBO

The Chaos Engine

Hersteller: Renegade Software
Genre: Action-Spiel
Rechnertyp: ◆ ST ◆ STE ◇ TT ◇ Falcon030
Sonstiges: Minimum 512 KB Speicher, keine Festplatte möglich, 2 Disketten.
Preis: 59,95 DM

Als die ATARI-Version von „Chaos Engine" erschien, machte das Action-Spiel von „Renegade" einen riesen Sprung auf Platz drei der Top 20. Im Mittelpunkt der Handlung, die im 21. Jahrhundert spielt, sieht eine Maschine, die von dem wahnsinnigen Baron Forlesque erfunden wurde. Diese Maschine, die besagte „Chaos Engine", bringt das gesamte Universum durcheinander. Ein Team aus zwei Spezialisten macht sich auf die Suche nach dem Versteck des Barons, um ihm und seiner Maschine ein Ende zu bereiten.

Nach einer kurzen Einleitungssequenz,wird die Spieleranzahl festgelegt. Natürlich können die zwei Spielfiguren auch von zwei Spielern gesteuert werden. Sitzt man allerdings alleine am Rechner, wird die Steuerung der zweiten Figur vom Computer übernommen. Danach werden die Charaktere der beiden Spielfiguren ausgewählt. Es stehen sechs Figuren mit unterschiedlicher Geschicklichkeit, Ausdauer, Schnelligkeit, Intelligenz und Bewaffnung zur Verfügung. Ist das Team zusammengestellt, gelangt es in die nähere Umgebung der Behausung von „Baron Fortesque". In der Wald- und Sumpflandschaft, die das Haus umgibt, wimmelt esjetzt nur so von Monstern, Kröten und Eidechsen. Beim Abschießen dieser Kreaturen fallen Gold- und Silbermünzen zu Boden, die beim Einsammeln die Teamkasse auffüllen. Auf dem Boden findet der Spieler verschiedene Gold-und Silberschlüssel, die zum Weiterkommen und zum erfolgreichen Abschluß einer Ebene nötig sind. Weiterhin befinden sich in jeder Ebene sogenannte Energieknoten, die durch Waffenbeschuß aktiviert werden und dann den oder die Ausgänge zur nächsten Ebene öffnen. Eine Ebene kann mehrere Übergänge haben und nicht immer ist der erste Weg auch der sichere. Nach jederzweiten Ebene besteht die Möglichkeit, die Eigenschaften (Ausdauer, Geschicklichkeit usw.) und Ausrüstung des Teams, im Rahmen des vorhandenen Münzvorrates, zu verbessern. Wenn das Team fertig ausgerüstet ist, erscheint ein Paßwort, das den Wiedereinstieg in den bisherigen Spielstand ermöglicht. Die beiden Spielfiguren bewegen sich ruckelfrei durch die detailreichen Landschaften und gelangen nach jedem der insgesamt 16 Levels näher an ihr Ziel. Eine Scroll-Funktion sorgt dafür, daß sich die spielergesteuerte Figur immer in der Mitte des Bildschirmes befindet. Werden beide Figuren von Spielern gesteuert, erfolgt eine daran angepaßte Scroll-Bewegung, und es ist eine gewisse Koordination beider Spieler notwendig, um nicht aus dem sichtbaren Bereich zu verschwinden.

Bis zum Erreichen des letzten Levels müssen einige Energieknoten und Kraftfelder aktiviert, Wasserleitungen zerstört und Puzzles gelöst werden. Wenn sich das Team dann durch die feuchten Keller und dunklen Maschinenhallen gekämpft hat, gelangt es zur „Chaos Engine". Hier geht’s noch mal richtig zur Sache. Durch die geniale Steuerung, das ruckelfreie Scrolling und die sehr komplexen Ebenen katapultiert sich „Chaos Engine" in der Reihe der Action-Spiele nach ganz vorne.



Aus: ST-Computer 10 / 1993, Seite 142

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