Chagall: Digitale Kunstwerke

Trade iT benannte seine neue Grafik-Software frei nach dem berühmten russisch-deutschen Maler Marc Chagall, der seit Beginn des 20. Jahrhunderts neben Bildern von stärkster farblicher Leuchtkraft auch diverse Illustrationen geschaffen hat. Ob man von Trade iT's digitalem Chagall in 100 Jahren ebenfalls noch reden wird, sei vorerst dahingestellt. Momentan zumindest ermöglicht es dem Anwender, sich auf der RGB-Leinwand als Pinselvirtuose zu versuchen.

Bereits in der letzten Ausgabe unterzogen wir das Programm einem Kurztest. Nun wollen wir Chagall die Ausführlichkeit zukommen lassen, die es verdient. Immerhin ist es zur Zeit das einzige Konkurrenzprodukt zu den EBV-Bastionen Retouche Professional CD und Cranach Studio. Um diesem etablierten Software-Duo paroli zu bieten, mußten sich die kreativen Köpfe von Trade iT schon etwas einfallen lassen ...

Chagall orientiert sich laut Angaben des Herstellers sowohl von der Leistung als auch vom Funktionsumfang her an den Programmen Photoshop und Painter. Auch wenn Chagall noch nicht ganz die Grafik-Power eines der genannten Programme besitzt, hat die hausinterne Entwicklungsabteilung in den letzten 12 Monaten ganze Arbeit geleistet. So beschreitet Trade iT mit Chagall einen völlig neuen Weg der Benutzerführung, der sich vor allem in der Umstellung der Dialoge in Fenster und dem 3D-Outfit bemerkbar macht. Da sich das Programm vollständig an alle gültigen GEM-Standards hält, verrichtet es seine Dienste auf allen Rechnern der ATARI ST(E)/TT/Falcon-Serie und kann unabhängig von Auflösung und Farbtiefe des verwendeten Bildschirms TrueColor-, Halbton- und Monochrombilder verarbeiten. Obwohl Chagall bereits ab 2 MByte Arbeitsspeicher lauffähig ist, sollten für ein sinnvolles Arbeiten natürlich mindestens 4 MByte und eine ausreichend große Festplatte vorhanden sein. Getestet wurde das Programm auf den Matrix-Grafikkarten C110ZV und TC1006/1208. wobei sich während des Betriebes keine größeren Probleme ergaben. Durch optimierte Dither-Verfahren arbeitet man immer in der jeweils bestmöglichen Bildschirmdarstellung.

Das obere der drei kleineren Bilder ist das ursprüngliche Bild. Bildeffekte wie in dem mittleren und dem unteren Bild zu sehen sind, werden durch Chagalls Filter- und Maskenfunktionen ermöglicht. Bei dem vergrößerten Bild wurden Chagalls Relieffilter und der Restaurierstift verwendet.
Die vier Pull-Down-Menüs von Chagall

In der Grundausstattung eignet sich Chagall sowohl zum Scannen und Retuschieren von Bildvorlagen als auch zum Erstellen völlig neuer Bilder. Das Programm wird in naher Zukunft jedoch durch diverse Module zu einem umfangreichen Grafiksystem ausgebaut werden. Chagall ist in zwei Versionen erhältlich: die Halbtonversion erlaubt ausschließlich das Bearbeiten von Graustufen- und Monochrombildern, die Color-Version gestattet zusätzlich die Bearbeitung von Farbbildern bis hin zu TrueColor, wobei sich sämtliche Bildarten untereinander konvertieren lassen.

Neue Konzepte

Chagall ist in der Bedienung in sinnverwandten Funktionsgruppen organisiert, den sogenannten ‚Toolboxen‘. Diese liegen generell in Fenstern und sind dadurch immer erreichbar. Auch Chagalls Dialoge liegen wahlweise in Fenstern und können dauerhaft geöffnet bleiben. Hier muß jedoch zwischen sog. ‚modalen‘ und ‚nichtmodalen‘ Dialogen unterschieden werden: modale Dialoge müssen beendet werden, bevor man eine andere Funktion in Chagall aktivieren möchte; hierzu gehört z.B. die Farbauswahl. Nichtmodale Dialoge können hingegen dauerhaft geöffnet bleiben und blockieren die Benutzung anderer Programmfunktionen nicht. Übrigens verfügt jedes Bildfenster über eine Infozeile, die den Benutzer mit aktuellen Angaben über Bildart, Zoomstufe, Undo-Puffer, Farbtiefe und einen evtl, vorhandenen Block versorgt. Bei so vielen möglichen Fenstern ist es dringend zu empfehlen, die mitgelieferte Systemerweiterung WINX zu installieren, welche die Zahl der möglichen Fenster auf über 40 erhöht.

Paperware

Trade iT liefert Chagall in einem ansprechend gestalteten Pappschuber aus, der neben der Programmdiskette ein 120 Seiten ‚starkes‘ Handbuch enthält, welches in lockerem Schreibstil ausreichend in das Programm einführt und in einem ausführlichen Referenzteil sämtliche Funktionen des Programmes erläutert. Das anschließende Tutorial in Farbe ist vorbildlich, kommt mit gerade 16 Seiten jedoch etwas schmalbrüstig daher. Gerade bei einem Programm wie Chagall, das seine Stärken nicht auf Anhieb offenbart, wäre ein ausführlicheres Tutorial sehr hilfreich. Im Anhang finden sich neben einer Liste der Fehlermeldungen und Tastenbelegungen auch Hinweise zum Scannen sowie ein Glossar und ein Index. Insgesamt also eine recht gelungene Sache, zumal das Handbuch durch seine ‚Kompaktheit‘ gerade dazu einlädt, es in einem Rutsch durchzuarbeiten. Da Chagall in letzter Zeit deutlich weiterentwickelt wurde, kann es öfter einmal Vorkommen, daß Programmbedienung und Handbuch nicht ganz konform gehen. Der komplette, aktuelle Handbuchtext steht auf Wunsch als mitgeliefertes Accessory online zur Verfügung und bietet jederzeit kontextbezogene Hilfe.

Pull down

Da in Chagall fast alle Funktionen über die Toolboxen gesteuert werden, sind die Pull-Down-Menüs relativ spärlich besetzt. Im ,Datei‘-Menü befinden sich die Funktionen zur Bilddatenein- und -ausgabe. Scanner werden in Chagall über eine GDPS-Schnittstelle angesprochen, so daß die Kommunikation mit den meisten Scannern sichergestellt ist. Wenn nicht über einen installierten GDOS-Treiber gedruckt wird, lassen sich die meisten gängigen Drucker direkt aus dem Programm heraus ansprechen (SLM 804/605, HP Deskjet 500/550/C, HP Laserjet/IV, NEC P6 etc.). Das ,Bearbeiten’-Menü enthält standardisierte Funktionen zur Bearbeitung von Blöcken und zum Handling des Undo-Puffers. Der ,Toolbox’-Eintrag dient lediglich dazu, die einzelnen Toolboxen auf den Bildschirm zu rufen. Schneller geht dies allerdings über die entsprechenden Funktionstasten, wobei erwähnt werden sollte, daß fast sämtliche Funktionen von Chagall auch über die Tastatur zu bedienen sind; eine freie Belegung ist allerdings nicht möglich. Im letzten Menü, betitelt ,Optionen’, findet man alle Einstellmöglichkeiten, die man benötigt, um Chagall optimal an die vorhandene Systemkonfiguration bzw. an die eigenen Arbeitsgewohnheiten anzupassen.

Lineale

Chagall unterscheidet zwischen den eigentlichen Werkzeugen, die als Zeicheninstrumente fungieren und im Bild eine bestimmte Änderung hervorrufen, und den sog. Linealen, die nur in Verbindung mit einem Werkzeug einzusetzen sind und deren Führung dienen. Durch diese Trennung ist es z.B. möglich, mit Hilfe des Werkzeugs ,Sprühdose’ und des Lineals ‚Kreis‘ einen Kreis zu sprühen. Auf dieselbe Art lassen sich auch Rechtecke, gerade Linien und Bézierkurven als Lineale einsetzen; letztere sind übrigens beliebig editierbar. Allen Linealen ist gemein, daß sie nach dem Aufziehen an der Maus ,kleben’ und sich hierdurch beliebig oft anwenden lassen. Leider lassen sich die Lineale nicht speichern, was besonders bei den Bézierlinealen schmerzt. Allerdings sollte man die vorhandenen Lineale nur als Notlösung betrachten, da geplant ist, sämtliche Funktionen von Avant-Vektor - welches ebenfalls von Trade iT vertrieben wird - als Modul in Chagall zu implementieren, wodurch auch die Einbindung von Vektorzeichensätzen möglich wäre!

Fast sämtliche Funktionen werden über diese ,Toolboxen‘ gesteuert.
Der Dialog zur Einstellung der Werkzeugparameter

Die Werkzeug-Toolbox

Chagall stellt insgesamt 12 Werkzeuge für die Bildbearbeitung zur Verfügung, wobei generell auf eine möglichst naturgetreue Anlehnung an die realen ,Vorbilder1 geachtet wurde. So findet man neben einem deckenden Tuschestift auch Marker und Toner zum Einfärben von hellen bzw. dunklen Bildteilen. Das Malverhalten von Kreide, Pinsel und Sprühdose wurde den realen Werkzeugen ebenso gut nachempfunden wie der Schwamm, welcher in erster Linie zum Verwischen von harten Übergängen eingesetzt wird. Neben den Aufhell- bzw. Abdunkelstiften verdient der sog. Graustift besondere Erwähnung. Dieser ist naturgemäß nur bei Farbbildern sinnvoll einzusetzen und ermöglicht es, Bildteile in ein Graubild umzuwandeln und so z.B. besonders hervorzuheben. Während der Radierstift zum ‚normalen‘ Löschen von Bildteilen dient, läßt sich mit dem Restaurierer das ursprüngliche, im Undo-Puffer befindliche Bild Schritt für Schritt wieder zurückholen.

Für nahezu alle Werkzeuge lassen sich neben der Intensität, die sich leider nur in drei Stufen regeln läßt, auch die Werkzeuggröße und die Schrittweite festlegen. Letztere dient dazu, das Werkzeug auch bei schnellen Zeichenaktionen exakt den Bewegungen der Maus nachzuführen. Weiterhin ist es möglich, bei gedrückter Control-Taste nur den Umriß des Werkzeuges angezeigt zu bekommen, um es besser plazieren zu können. Durch Klicken ins Bild mit gedrückter Alternate-Taste läßt sich ein Bildbereich als Werkzeug ,picken1, wodurch auch mit Bildinhalten gemalt werden kann. Für einen vollwertigen Kopierstift, den ich als einziges Werkzeug in Chagall wirklich vermißt habe, ist diese Funktion jedoch kein Ersatz. Durch die Möglichkeit, bei Zeichenaktionen der Werkzeuge eine evtl, vorhandene Maske zu beachten, lassen sich beispielsweise völlig neue Werkzeuge bzw. Papierstrukturen simulieren, da - je nach Beschaffenheit der Maske - nur bestimmte Pixel des Zeichenwerkzeuges bis zum Bild durchdringen. Eine von Chagalls Stärken, die 8-Bit-Maske, ist auch hierbei von sehr großem Nutzen.

Maskenball

Chagall besitzt bisher als einziges EBV-Programm auf dem ATARI die Fähigkeit, mit 8-Bit-Masken zu arbeiten. Diese sind nichts anderes als gewöhnliche1 Halbtonbilder, stellen jedoch insgesamt 256 Zwischenstufen zur Verfügung, wodurch die Masken im Vergleich zu den 1-Bit-Masken anderer EBV-Programme z.B. butterweiche Ränder haben können. Die Möglichkeit, die Masken mit sämtlichen Werkzeugen bearbeiten zu können - auf Wunsch in einem eigenen separaten Fenster (evtl. mit weiterer Maske ...!)- eröffnen bisher unerreichte Perspektiven bzgl. der Maskierung. Die Masken-Toolbox bietet neben Funktionen zum Laden und Speichern der Masken im ESM-Format auch die Möglichkeit zum Invertieren und Löschen der Maske. Weiterhin können farbähnliche Bildbereiche durch die Funktion , Maske mit Zauberstab1 sehr schnell maskiert werden, wobei Chagall einen frei definierbaren Toleranzwert beachtet. Chagall zeigt seine Masken generell gedithert an. Hierbei lassen sich sowohl die Dither-Art als auch die Maskenfarbe definieren, so daß auch bei farblich ,ungünstigen’ Bildern die Maske stets gut sichtbar ist. Auch Graustufenverläufe lassen sich als Maske einsetzen, um z.B. Filterfunktionen zu steuern. Auch bei den Verläufen bietet Chagall mehr, als man zunächst erwartet.

Verläufe

Die Verlaufsfunktionen von Chagall dürften die meisten Einsatzgebiete abdecken. Generell lassen sich in der Farbauswahlbox die Anfangs- und Endfarbe eines Verlaufes definieren, welche bei linearen Verläufen zum Einsatz kommen; eine Ausnahme bildet hier der Dreiecksverlauf, wo natürlich drei Farben ausgewählt werden können. Die Farbauswahlbox arbeitet wahlweise im RGB- oder im CMY-Modus, wobei sich die Farbwerte sowohl über Slider als auch manuell eingeben lassen. Bei gedrückter Shift-Taste ist es möglich, Farben direkt aus dem Bild zu picken. Leider gehört die Farbauswahlbox prinzipbedingt zu den modalen Dialogen, so daß sie nicht ständig auf dem Desktop verbleiben kann.

Der Verlaufswinkel eines linearen Verlaufes läßt sich durch manuelles Zeichnen einer Linie festlegen; beim Dreiecksverlauf lassen sich drei Eckpunkte definieren. Von großem Nutzen ist hier die Möglichkeit, die Eckpunkte der Verläufe auch außerhalb des eigentlichen Grafikfensters zu plazieren, also auch irgendwo auf dem Desktop oder in Fenstern bzw. Dialogboxen. So müssen z.B. die Eckpunkte eines Dreiecks Verlaufes nicht unbedingt im Bildfenster liegen. Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit, die Verläufe beliebig transparent zeichnen zu lassen. Wahlweise kann natürlich auch beim Zeichnen von Verläufen durch den Schalter ‚Maske beachten’ deren Wirkung auf bestimmte Bildteile begrenzt werden.

Chagalls Verlaufsfunktionen

Farbentausch

Mittels der Funktion ,Farbraum tauschen1 ist es möglich, einen definierbaren Farbraum auf eine andere Farbfläche zu projizieren. Hierdurch wird das Umfärben von Bildbereichen stark vereinfacht, so daß z.B. ein grüner Apfel recht einfach rot eingefärbt werden kann, ohne daß etwas von der Detailtreue verlorengeht. Nach der Eingabe der Farbzentren für Quell- und Zielfarbe bleibt es dem Geschick bzw. der Erfahrung des Benutzers Vorbehalten, sinnvolle Toleranzwerte für Farbe, Sättigung und Helligkeit einzugeben. Da dies nicht immer auf Anhieb funktioniert, sollte man vor Aktivieren dieser Funktion den aktuellen Bildschirminhalt durch Drücken der Space-Taste in den Undo-Puffer retten, um nach einem mißglückten Farbtausch den Urzustand wiederherstellen zu können.

Frisch gefiltert

Bei den für ein EBV-Programm obligatorischen Bildfiltern präsentiert Chagall je nach vorhandenem Bildtyp Filterarten für monochrome Bilder sowie für Halbton- und Echtfarbbilder. Die 1-Bit-Filter bieten Funktionen zum Ausdünnen, Aufrauhen und Glätten oder z.B. einen sehr brauchbaren Umrißfilter. Für Grau- oder Farbbilder stehen Filter wie z.B. Schärfen, Glätten oder Verwaschen zur Verfügung, aber auch zwei Effektfilter: während der hervorragende Relief-Filter sowohl Grau- als auch Farbbildern einen plastischen 3D-Effekt verleiht, wandelt der Mosaikfilter Bilder in ein Schachbrettmuster. Fast sämtliche Filter für Grau- und Farbbilder lassen sich in ihrem Wirkungsgrad und -bereich beliebig einschränken.

LUT-Diagramm

Das LUT-Diagramm erlaubt es, Parameter wie z.B. Kontrast, Helligkeit und Farbwirkung eines Bildes oder Ausschnittes zu beeinflussen. Hierzu lassen sich die Gradationskurven der drei Grundfarben entweder frei verformen oder über das Anwählen vordefinierter Gammawerte verändern. Eine Manipulation der Kurven über eine Bezierfunktion haben sich die Programmierer fürs nächste Update aufgehoben. Inzwischen speichert Chagall die Gammakurven zusammen mit den TIF-Bildern ab, so daß weitere Änderungen der Kurven zu einem späteren Zeitpunkt bequem möglich sind. Über entsprechende Buttons lassen sich die Gradationskurven laden und speichern, so daß gleichartige Änderungen des LUT-Diagramms auf einfache Art auf mehrere Bilder angewandt werden können. Auch die LUT-Funktionen lassen sich in ihrem Wirkungsbereich durch eine Maske bzw. einen Rahmen auf bestimmte Bildbereiche beschränken.

Blockfunktionen

Unter der bescheidenen Bezeichnung Funktionen1 bietet eine weitere Toolbox diverse Funktionen zur Bearbeitung von Blöcken. Neben den Standardfunktionen ,cut, copy, paste’ lassen sich von hier aus auch Blöcke laden und speichern. Weiterhin ist es möglich, Blöcke (oder das gesamte Bild) zu skalieren, zu spiegeln und frei (!) zu rotieren. Dank ausgeklügelter Rechenalgorithmen ist der Informationsverlust hierbei sehr gering. Ausgeschnittene Blöcke sind in Chagall übrigens ständig sichtbar, so daß man bei Bildmontagen nie, im Dunkeln tappt1. Soll für den Blockinhalt ein separates Fenster geöffnet werden, reicht es, den Blockinhalt über das eigentliche Bildfenster hinaus auf das Desktop zu ziehen, worauf unmittelbar ein eigenes Blockfenster geöffnet wird. Dieses ,drag and drop‘-Prinzip funktioniert übrigens auch von Bildfenster zu Bildfenster; einfacher ist ein Austausch von Bilddaten zwischen zwei Grafiken kaum zu realisieren!

Chagalls Box zur Farbauswahl

Kompatibel

Die Bildformatbibliothek von Chagall ist ausreichend bestückt, um die meisten gängigen Formate lesen und schreiben zu können. Zu den zur Zeit unterstützten Bildformaten gehören z.B. TIF, ESM, GIF, IFF und IMG, wodurch auch einem systemübergreifenden Datenaustausch nichts im Wege steht. Übrigens arbeitet Trade iT gerade ,ganz nebenbei1 daran, auch Apple Macintosh- und Windows-(NT)-Benutzer in den Genuß von Chagall kommen zu lassen; eine Portierung von Chagall auf diese Systeme soll noch dieses Jahr in Angriff genommen werden.

Das LUT-Diagramm dient der Editierung der Gammakurven.

Aussichten

Außer an der Beseitigung kleinerer Schönheitsfehler wird bei Trade iT eifrig daran gewerkelt, Chagalls Modulschnittstelle aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Geplant sind z.B. Module zur automatischen (Farb-)Vektorisierung inkl. Vektorbearbeitung und weiterer Filterfunktionen. Im selben Atemzug wird es dann auch möglich sein, in Chagall mit Pixel- und Vektorfonts zu arbeiten und beliebige Vektorpfade zum Führen der Werkzeuge einzusetzen.

Fazit

Chagall konnte im Test durchweg begeistern. Neue, überzeugende Konzepte, mächtige Funktionen, die einfache Bedienung und nicht zuletzt die ansprechende, moderne Oberfläche erlauben es auch dem Ungeübten, schnell ansprechende Ergebnisse zu erzielen. Was jedoch nicht heißen soll, daß das Programm für die Profis unter uns weniger geeignet wäre. Features wie z.B. die 8-Bit-Maske oder die hervorragenden Verlaufsfunktionen machen Chagall zu einem professionellen Werkzeug für den Grafikeralltag. Bei einem Preis von DM 399,- für die Graustufen- und 799,- für die Farbversion ist das Programm ohne Bedenken zu empfehlen.

MF

Bezugsquelle:

Trade-iT, Arheiligerweg 6. W-6101 Roßdorf (ab 1.7.1993 neue PLZ. 64380)

Chagall

Positiv:

Negativ:



Aus: ST-Computer 07 / 1993, Seite 8

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