Wie in jedem Jahr, haben wir auch 1993 die Zeit in Hannover genutzt, um zu erkunden, was die weite Hardware-Weit alles für den Anschluß an den heimischen ATARI bereithält. Besonders den Druckern galt unser Augenmerk. Tendenzen, die sich bereits '92 und früher abzeichneten, sahen wir allerorten bestätigt: Der Trend geht hin zu speziellen Druckern für spezielle Anwendungen, zu noch mehr Leistung und noch geringeren Kosten. Starke Aktivität ist bei den Tintenstrahlern zu verzeichnen, und große Vielfalt bietet insbesondere auch der Markt der Farbdrucker.
Beginnen wir unseren Überblick über die Neuerscheinungen mit den Laserdruckern, die mittlerweile DIE Drucker schlechthin geworden sind. Obwohl noch heute jeder zweite verkaufte Drucker einer mit 9 oder 24 Nadeln ist, widmen sich die Hersteller fast nur noch den Lasergeräten. (Einige Ausnahmen gibt es natürlich, dazu später mehr.)
Der Standardlaser im unteren Preissegment ist heutzutage eine 6-Seiten-Maschine, kompatibel zu PCL5, hat also skalierbare Schriften. Neben der auflösungsverbessernden Kantenglättung besitzt er häufig zwei Schnittstellen, zwischen denen er automatisch umschaltet. Auch die selbsttätige Erkennung von benötigter Emulation ist nichts außergewöhnliches mehr. In seinem Bauch werkelt mindestens ein Motorola-MC68000- oder ein RISC-Prozessor, um den Strom eingehender Daten in angemessener Zeit bewältigen zu können.
Die PC-Gemeinde hat durch die grafische Oberfläche Windows eine solche Nachfrage nach Rechner- und Druckerleistung erzeugt, daß Druckerhersteller ihre Produkte mehr und mehr auf die Erfordernisse unter Windows abstimmen. Das gilt insbesondere für die rasche Verarbeitung großer Grafikmengen, denn auch Windows druckt überwiegend grafisch. Das geschieht vor allem dann, wenn Schriften benötigt werden, die der Drucker nicht bereitstellt. Dann sendet Windows komplette Seiten als Bild.
Nichts Neues ist das, sagen Sie? Richtig, für den eingefleischten ATARIaner ist diese Druckart alltäglich, arbeitet doch seit Signum! nahezu jede Textverarbeitung auf unserem Rechner nach diesem Verfahren. Der ATARI-User kann also nur von den Entwicklungen am PC-Markt profitieren, stoßen doch endlich beide Anwenderkreise ins gleiche Horn (zumindest, was die Drucker betrifft...)
Kommen wir zu den Neuvorstellungen: Epson zeigt den EPL-5000, ein neues PCL4-Gerät, das 6 Seiten/Minute schnell ist, ein halbes Megabyte Speicher und die Schnittstellenerkennung besitzt. Die nicht üppig ausgestattete Maschine soll allerdings für weniger als 2000 DM zu kaufen sein. Als EPL-5200 bietet der Drucker dann PCL5 und ein ganzes Megabyte und kostet ca. 2600 DM. Das gleiche Druckwerk finden wir im neuen Fujitsu VM600. Er bietet die gleiche Ausstattung wie der größere Epson zu exakt dem gleichen Preis. Als VM600E beherrscht er dann True-Image, die Seitenbeschreibungssprache von Microsoft, die PostScript als Untermenge enthält. Bei Minolta schließlich entdecken wir das Original des Druckers: Hier heißt das 6-Seiten-Gespann mit bzw. ohne Truelmage SP 1000 bzw. SP 1500.
Der neue Brother HL-6 LaserAs liegt ganz ähnlich: Unter dem Druck von Windows wurde ihm eine schnelle parallele Schnittstelle verpaßt, 6 Seiten/Minute ist er schnell und PCL5-kompatibel. Sein Preis: unter 1800 DM laut Hersteller. Einige Schritte weiter, auf dem Stand von Sanyo, erspäht das wache Auge eine ganz ähnliche Maschine. SPX 406 heißt der Drucker, dessen Engine tatsächlich von Sanyo gefertigt wird. Die Leistungsdaten sind die gleichen, der Preis liegt ein wenig höher.
Gleich eine ganze Familie stellt uns Star auf den Tisch: Allesamt sind sie kompakt gebaut und 5 Seiten/Minute schnell. Der kleinste, der LS-5, ist PCL4-kompatibel mit 1 Megabyte Speicher und kostet im Laden rund 1700 DM. Ein ähnlich gutes Angebot ist der LS-5 EX. Er ist PCL5-kompatibel, hat ebenfalls 1 MB, ist durch seinen RISC-Prozessor jedoch wesentlich schneller und kostet im Handel ca. 2000 DM. Das Spitzenmodell LS- 5TT verfügt über das PostScript-kompatible Truelmage und PCL5 sowie 2 MB Speicher. Der Preis: ungefähr 2700 DM.
Der neueste von Sharp heißt JX-9400. Auch er ist 6 Seiten/Minute schnell, verfügt allerdings lediglich über die PCL4-Kompatibilität und 0,5 MB Speicher. Der durchaus angemessene Preis erscheint im Vergleich fast hoch: 2400 DM soll er kosten. Der microWriter von Texas Instruments hingegen ist ein echtes Sonderangebot: Mit 1500 DM steht das 5-Seiten-Gerät (PCL4, 0,5 MB Speicher) in der Liste des amerikanischen Anbieters.
Nachdem man dem besten OEM-Kunden im vergangenen Herbst den Vortritt auf der Orgatec in Köln gelassen hatte, präsentierte Canon auf der CeBIT die eigene Version seines 600 DPI-LaserdruckWerkes. Hewlett-Packard ist der größte OEM-Kunde bei Canon und daher durfte sie ihren HP-LaserJet 4 früher zeigen. Bei Canon heißt die Maschine LBP-8 IV und ist 8 Seiten/Minute schnell, kommt mit 2 MB auf den Markt, ist allerdings nicht HP-kompatibel (Preisfrage: warum nicht?) und kostet 4660 DM laut Herstellerempfehlung.
Wer’s besonders schnell braucht, kommt u.a. mit dem neuen Hewlett-Packard 4Si auf seine Kosten. 16 Seiten in der Minute druckt der flinke Kollege, dabei nutzt er die Qualität von 600 mal 600 DPI. Er ist als Netzwerkdrucker konzipiert und läßt sich über die neue Einsteckkartentechnik von HP auch direkt ans Ethernet anschließen, kommt also ohne Printserver aus. Das Gerät, das den HP LJIIISi ablöst, kostet laut Liste mit einem Speicher von 2 MB 8560 DM.
Für speziellere Anwendungen in Sachen Druck ist schon immer der amerikanische Hersteller QMS gut gewesen. Mit dem QMS 860 unterstreicht er das wiederum. Dieser DIN-A3-fähige Laserdrucker mit 600 DPI ist PostScript-kompatibel, druckt mit 6 Seiten/Minute und verfügt standardmäßig über 12 MB Speicher. Der Preis ist mit 13500 DM noch nicht einmal hoch gegriffen.
Eine Lücke anderer Art deckt der Pentax Laserfold 300E ab: Denn dieses Gerät kann Endlospapier bedrucken, das normalerweise eine Achillesferse der Laserdrucktechnik ist. Das PCL4-kompatible Gerät druckt 16 Seiten/Minute und kostet 11000 DM. Der Bull PageMaster 825 hingegen hat einen anderen Nachteil überwunden: Er ist ein Duplexdrucker. Nominell 8 Seiten schnell, druckt er beidseitig auf ein Stück Papier, indem er es wieder einzieht. Dadurch sinkt zwar die Geschwindigkeit der Maschine auf effektive 4 Seiten, allerdings auch die Portokosten des Betreibers. Denn Papiergewicht bei Werbebriefen o.ä. ist schlicht Geld. Die sonstigen Daten: PCL5-kompatibel, 2 MB Speicher, 5690 DM.
Weniger als 2000 Mark sind immer noch eine Menge Geld, sagen Sie? Stimmt. Sagen OKI und HP. Einen echten Durchbruch nach unten präsentiert OKI mit dem OL 400e. Der kleine LED-Drucker löst den bisherigen OL 400 ab, ist aber eine komplette Neuentwicklung. Das sehr kompakte Druckwerk ermöglicht einen kleinen Drucker, der PCL4-kompatibel ist und 300 DPI Auflösung besitzt. Bildtrommel und Tonerbehälter sind wie gewohnt einzeln zu tauschen. Ein echter Hammer aber ist der Preis: 1398 DM sind laut Hersteller für den OL 400e zu berappen. Das heißt, daß der Straßenpreis sicher nur knapp über 1000 DM liegen wird.
Etwas darüber wird sich der Preis des neuen HP 4L vermutlich ansiedeln, dessen Ankündigung uns kurz vor Redaktionsschluß erreichte. Er ist PCL5-kompatibel, bringt 26 skalierbare Schriften, 1 Megabyte Speicher und eine schnelle parallele Schnittstelle mit. Kosten soll er laut HP ca. 1800 DM. Wir sind gespannt, bei welchem Preis er sich am Markt einpendeln wird.
Einen ganz anderen innovativen Gedanken hatten die OKI-Ingenieure, als sie das DOC-IT entwarfen. DOC-IT ist die integrierte Kombination aus FAX, Laserdrucker und Scanner. Sie bietet sich an für das Büro zu Hause (Stichwort ,Multimedia-Kommunikation'), aber auch für den Freiberufler und das Kleinbüro. Herzstück ist das gleiche Druckwerk wie im OL 400e, bereichert um eine 300 DPI-Scan-Leiste, die zum Einlesen von Buchvorlagen sogar herausgenommen werden kann. Das Gerät wird komplett mit einer Software-Lösung geliefert, die alle Teile unter Windows vereint und gleichzeitig für das FAX-Management sorgt.
Vermißt haben wir nur die Möglichkeit, das DOC-IT auch als Datenmodem zu betreiben. Momentan gibt es das Gerät leider nur in England und Skandinavien zu einem Preis von ca. 8000 DM.
Erinnern Sie sich an das Prinzip der ATARI-Laserdrucker? Wozu Intelligenz und Speicher in einen selten genutzten Teil der Computeranlage stecken, wenn der Rechner das doch auch leisten kann? Ähnlich muß wohl die Überlegung ausgesehen haben, die zum neuen LB 1321E von TEC geführt hat. Dieser Drucker besitzt keine eigene Intelligenz, sondern kann nur von einem Windows- Druckertreiber aus angesprochen werden. Er kommuniziert über eine schnelle bidirektionale Centronics-Schnittstelle mit dem Rechner. Von dort aus empfängt er reine Rasterdaten, die ihm der Treiber fertig aufbereitet zur Verfügung stellt. Das Druckwerk selber ist eine robuste 4-Seiten-Maschine, ein Nachfolger desjenigen Druckwerks, das auch im SLM 605 seinen Dienst tat. Da TEC nur an OEM-Kunden liefert und diese nicht preisgibt, war leider nichts über Markteinführung und Preis dieses Druckers zu erfahren.
Für wen noch vor Jahren die Tintenstrahltechnik als nicht verkaufbar galt, der wurde durch den großen Erfolg der HP-Deskjets eines Besseren belehrt. Gleichwohl hat der Wettbewerb in diesem Marktbereich große Umsätze gewittert und hält mit z.T. eigenen Techniken dagegen. Technologien zur Schrifterzeugung gibt es jedoch nur zwei: Piezo- und Bubble-Jet-(=thermisches) Verfahren. Während Epson einen erbitterten Feldzug gegen die , Hitzköpfe1 antritt, um die ehemals teure und qualitativ problematische Piezo-Technik nach vom zu bringen, setzen die Marktführer auf Bubble-Jet. Allen voran Hewlett-Packard, die den Tintenstrahlmarkt vollkommen beherrschen. Sie bieten mittlerweile auch farbige Druckwerke an und haben mit der Auflösungserhöhung auf 600 DPI die nächste Runde im Krieg der Tinten eingeläutet.
Neben HP und Epson gibt es lediglich ein Olivetti-Druckwerk, das auch von Fujitsu, Citizen und neuerdings NEC eingesetzt wird. Die Canon-Druckwerke finden sich u.a. in Geräten von Brother und von Mannesmann Tally wieder. Ganz neu auf der CeBIT war die Vorstellung eines 128-Düsen-Druckwerks von TEC, die bekanntlich nur an OEM-Kunden verkaufen. Dataproducts und Seikosha zeigten Drucker, die auf diesem Gerät basieren. C.Itoh zog seine vorherige Ankündigung eines entsprechenden 128-Düsers auf der Messe wieder zurück.
Allen Anbietern der Tintenstrahler ist eines gemein: Sie suchen ihr Heil im Niedrigpreis. Ziel ist es, die Geräte für deutlich weniger als 1000 DM auf den Ladentisch zu stellen, und damit wird ganz klar der Nadeldruckermarkt angegraben. Die Tinte soll die Nadel ablösen. Und zwar dort, wo es auf niedrige Anschaffungskosten, nicht auf geringe Unterhaltskosten ankommt. Also zu Hause.
Spät kommen sie, aber sie kommen: NECs und Seikoshas Einstieg in die Welt der Tintendrucker zeigt, wie hoch das Potential dieses Marktes eingeschätzt wird. Sowohl NEC Jetmate 400 und 800 als auch der SpeedJet 300 von Seikosha sind Desk-Jet-kompatibel und besitzen 300 DPI Auflösung. Während die NEC-Modelle auch Endlospapier verarbeiten, betont Seikosha die hohe Geschwindigkeit, die aus der Verwendung eines 128-Düsen-Druckkopfes resultiert. Denn mit diesem können gleich 2 Zeilen auf einen Schlag gedruckt werden. Fast gewohnt ist der niedrige Preis: 900 DM soll der SpeedJet kosten.
Brothers neuester ist der HJ-400. Das formschöne Gerät ist für den eher gelegentlichen Einsatz am heimischen Rechner gedacht. Er kann Einzelblätter aus einem Magazin einziehen, ist kompatibel zu 360-DPI-Nadeldruckern und mit weniger als 800 DM ein echtes Sonderangebot. In ähnlich niedrige Regionen ist der Straßenpreis für den Epson Stylus 800 mittlerweile auch vorgedrungen, obwohl Epson ihn offiziell mit 1300 DM offeriert. Mit diesem Gerät soll endlich Schluß sein mit alten (Vor-) Urteilen gegenüber der Piezo-Technik. Selbstbewußt fordert Epson 40% Marktanteil in diesem Jahr. Und das gegenüber der zumindest zahlenmäßig überlegenen Bubble-Jet-Gemeinde. Hauptargumente des Piezo-Lagers: niedrigere Verbrauchskosten, weniger Umweltbelastung. Zur Technik des Stylus: 360 DPI, Epson-LQ-kompatibel, Einzelblatteinzug aus einem Magazin.
Doch Hewlett-Packard läßt sich nicht lumpen und kündigt just den nächsten Schlag an: ein neuer Kandidat für den Low-Cost-Markt ist der HP DeskJet 510. Er löst den DeskJet 500 ab, ist 40% schneller und kostet lt. HP nur noch 896 DM.
Ein echter Pionier der Tintentechnik ist auch Canon. Neben den Deskjets waren die Canon-BJ-Modelle die ersten Tintendrucker, deren Druckqualität überzeugen konnte. Die Bubble-Jet-Technik wird vom japanischen Hersteller ohne Pause vorangetrieben. Jüngstes Beispiel: Der BJ-230. Das hübsche Standgerät zeichnet sich vor allem durch hohe Geschwindigkeit und das Papierformat A3 aus. Sein Preis: 1250 DM.
Mobiles Computing war DAS Schlagwort auf der CeBIT ’93. Wenn auch noch nicht alles richtig tragbar ist, mit sich herumschleppen sollen wir nach Meinung der Hersteller schon heute mindestens ein Notebook, Pentop, D-Netz-Telefon, Datenmodem und - natürlich einen Drucker.
Mannesmann Tally präsentierte einen süßen Tintenstrahler, der mit Akkubetrieb ca. 50 Seiten aus dem Koffer druckt. Der Deskjet-kompatible 300-DDPI-Drucker MT 99 kostet rund 1000 DM. Fürs gleiche Geld druckt der neue Canon BJ-10sx sogar 135 Seiten mit einer Akkufüllung. Er ist Epson-LQ-kompatibel, hat 360 DPI Auflösung und ist nunmehr der kleinste in der Canon-BJ-Familie.
Etwas höher ist der Preis der allerkleinsten Neuvorstellung des Druckermarktes: 1138 DM kostet der Fujitsu Joyriter, der mit einer Fläche von 30 x 5 cm zufrieden ist. Mit einer Akkufüllung bringt dieser winzige Thermotransferdrucker 30 Seiten zu Papier.
So ganz kann es doch keiner lassen: Jeder der ,klassischen' Nadeldruckerhersteller hatte auch in diesem Bereich noch Neues anzubieten. Manchmal nur Altbekanntes in neuem Gewände (Seikosha SL-150, C.Itoh C-420), machmal aber auch Innovation. Deutlich geht die Nadelreise in zwei Richtungen: Weniger Preis oder mehr Leistung. Großes Bestreben vor allem im unteren Preisbereich ist das Eindämmen des Lärms. Panasonic hatte bereits vor einem Jahr mit seiner pfiffigen Nadelanordnung für Aufsehen gesorgt. Sie findet sich jetzt in einem ganz kleinen 24-Nadler wieder, dem KX-P2023 (700 DM). Durch die versetzte Nadelanordnung werden ständig wenige Nadeln abgefeuert und nicht, wie sonst üblich, intermittierend sehr viele. Dadurch senkt sich das Geräusch auf 46,5 dBA.
Epson wettert dagegen, daß die Druckqualität darunter leide, und hält dämmende Gehäuse- und Walzenelemente als probates Mittel bereit. Der LQ-570+ erreicht zu einem ähnlichen Preis den gleichen niedrigen Geräuchpegel. Ganz ähnlich bei NEC, die mit dem P22Q/P32Q und dem P42Q/P52Q gleich zwei neue 24-Nadler vorstellten (schmale und breite Version). Mit 46 dB für den P22Q (730 DM) ist jetzt auch bei NEC Ruhe eingekehrt.
Ganz andere Einflüsse schlagen sich in einem Feature des neuen Star LC24II nieder. Das seit Januar im Handel befindliche Gerät ist in der Lage, Grafikdaten auch komprimiert zu empfangen. Leider steht dazu momentan nur ein Windows-Treiber zur Verfügung. Aber wer weiß, vielleicht nutzt ja auch bald eine ATARI-Applikation dieses Feature? Welche Kundschaft mit den preiswerten 9- und 24-Nadlern angesprochen wird, zeigte sich bei Citizen, NEC und Brother: Sie heben die kyrillischen und andere osteuropäischen Zeichensätze dieser Drucker besonders hervor.
Andere Zielgruppen hat OKI mit mit dem ML395 vor Augen: Maximal 607 Zeichen/Sekunde bringt das ‚Heavy-Duty‘-Gerät zu Papier. Standfestigkeit hat ihren Preis: rund 4000 DM sind für ihn zu veranschlagen. Ähnlich der Seikosha BP-7800. Er ist 780 (!) Zeichen/Sekunde schnell und kostet ca. 4800 DM.
Auf kurz oder lang kann daran keiner vorbei: Wenn man den ganzen Tag vorm farbigen Bildschirm sitzt, dann reift der Wunsch, die Farbenpracht auch auf dem Papier zu sehen. Lösungen für diesen Wunsch gibt’s in Hülle und Fülle, und auch an Technologien mangelt es nicht. Größtes Hindernis allerdings dürfte für die meisten Anwender der Preis sein. Nicht nur die Geräte sind teuer, sondern auch deren Unterhalt. Denn gerade Sublimations- und Thermotransferdrucker zeichnen sich durch ihren hohen Materialverbrauch aus.
Breit etabliert hat sich Mitsubishi bereits im Markt der professionellen Anwender. Werbeagenturen und große Firmen kaufen die Thermotransfergeräte aus diesem Hause zu Stückkosten zwischen 20000 DM und 40000 DM. Die Geräte sind in der Lage, 16,7 Millionen Farben, also True Color aufs Papier zu bringen, ohne zu rastern, da sie ,quasi-analog’ drucken. Dadurch entsteht eine Schärfe, die ihresgleichen sucht.
Doch der Markt gerät in Bewegung: Seiko Instruments stellt den Photomaker vor, ebenfalls einen Sublimationsdrucker, der A4 sogar mit Passer-Marken bedrucken kann. Kosten: ca. 26500 DM. Etwas weniger kostet der neue Sublimationsdrucker von Kodak, der ColorEasePS. Er ist PostScript-kompatibel, besitzt eine eingebaute 120MB-Festplatte, einen Sparc-RISC-Prozessor, diverse Schnittstellen (u.a. SCSI) und kostet 17000 DM. Der Seitenpreis beträgt 4,58 DM.
Abseits der ,normalen' Drucker beginnen die Kopierer ihren Marsch und suchen den Rechneranschluß. Dem Konzept, das Canon bereits vor mehr als zwei Jahren mit dem CLC-500 begann, nämlich den Farbkopierer gleichzeitig als Scanner und Drucker zu nutzen, folgen nun andere. Minolta zeigt einen digitalen Farbkopierer, den es auch mit PostScript-Interface geben wird. Der deutsche Hersteller WDV ist eigentlich im industriellen Plotter-Bereich tätig. Auf dem Stand von Panasonic zeigte sie ihren Farblaserdrucker WDV 800 CL, einen 4-Farb-Laser, der auf dem Druckwerk eines Panasonic-Kopierers aufbaut.
Fuji sind mehr durch ihr Engagement im klassischen photochemischen Bereich bekannt als durch ihre Kopierer. Kein Wunder also, daß ihre Geräte mit einem Naßverfahren arbeiten, das irgendwo zwischen Photoprozeß und Sofortbild anzusiedeln ist. Jetzt gibt es auch diese Kopierer als PostScript-Ausgabegeräte. Der Stückpreis liegt weit über 60000 DM, die Qualität allerdings ist berauschend. Was da - konserviert auf Wechselplatte und über den Rechner ausgegeben - den Drucker verläßt, hat wirklich Photoqualität. Zu sehen und zu kaufen gibt’s das Ganze bei einer Firma, die im Vermarkten von teuren Druckern erfahren ist: C.Itoh.
Kehren wir in Preisgefilde zurück, mit denen sich der Heimanwender besser identifizieren kann. Einen winzigen Thermotransferdrucker zeigte uns Star. Das Gerät, das im Herbst zum Preis von ca. 1300 DM auf dem Markt kommen soll, bringt Schmuckfarben (z.ß. bei Präsentationsgrafiken) kräftig zu Papier, zum Ausdruck von Bildern ist das Verfahren prinzipiell weniger gut geeignet.
Ebenfalls brandneu ist die Ankündigung von Hewlett-Packard, Farbtintenstrahler mit deutlich höherer Kapazität als die bisherigen Deskjet-5xxC-Modelle anzubieten. Der Deskjet 1200C wird im Textmodus so schnell sein wie ein Laserdrucker: je nach Qualität 4 bis 7 Seiten pro Minute. Dabei wird sein Druckbild durch eine Auflösung von 600 mal 300 DPI und zusätzliche Kantenglättung verbessert. Im Grafikmodus sollen es dann immer noch 2 Seiten/Minute sein, mit der das Gerät farbige Bilder zu Papier bringt. Ermöglich wird das u.a. auch durch die schnelle parallele Schnittstelle, die HP jetzt in allen Laserdruckern einsetzt (siehe Testbericht HP LaserJet4 in der letzten Ausgabe der ST-Computer). Der Preis des mit 2 Megabyte Speicher und 45 internen skalierbaren Schriften üppig ausgestatteten Druckers: 3777 DM.
IB