Schwarzweiß und Farbig: Grafikprogramme für den ATARI

... so oder so präsentiert sich das im folgenden Test angetretene Arsenal an Grafikprogrammen unterschiedlichster Gattungen. Die stetig wachsende Zahl an Grafik-Software für die verschiedenen Anwendungsbereiche macht es immer schwerer, den Überblick zu behalten und aus dem umfangreichen Angebot diejenige Software zu bestimmen, die für einen selbst die optimale Lösung darstellt. Die Software-Häuser scheinen sich von dem unprofessionellen Gebaren der Firma ATARI nicht sonderlich beeindrucken zu lassen und belegen anhand vieler Neuerscheinungen bzw. neuer Programmversionen, daß der ATARI-Markt nach wie vor eine Menge zu bieten hat.

Innovative Produkte wie z.B. DA’s Vektor oder Chagall zeugen von dem ungebrochenen Willen der Programmierer, dem ATARI weiterhin zu professionellen Leistungen zu verhelfen.

Die Einteilung der Programme in einzelne Kategorien gestaltet sich allerdings immer schwieriger. Der einzig klare Trennstrich läßt sich derzeit nur zwischen Vektor- und Pixel-Zeichen-Software ziehen, obwohl zwei Testkandidaten auch diese Bereiche gekonnt kombinieren. Besonders die Grenzen zwischen Zeichen- und EBV-Software verschwimmen immer mehr, so daß es schnell passieren kann, daß man entweder aus Unwissenheit oder aufgrund irreführender Produktbeschreibungen seitens der Hersteller übereilt aufs falsche , Grafik‘-Pferd setzt. Tatsächlich machen einem Programme wie z.B. Cranach Paint oder Pix Art die genaue Zuordnung zu Zeichen- oder EBV-Software nicht leicht. Erst eine genaue Betrachtung der Programmfunktionen ermöglicht eine klarere Definition der jeweiligen Anwendungsbereiche.

Ich hoffe, daß es Ihnen nach dem Durchstöbern der folgenden Seiten deutlich leichter fallen wird, das für Ihre Zwecke ideale Programm herauszufinden. Generell empfiehlt es sich, anhand einer Demoversion, die es für viele der vorgestellten Programme gibt, die Software auf Herz und Nieren zu prüfen, bevor man sich zum Kauf entschließt. Der Preis für eine Demoversion wird fast immer auf den Kaufpreis angerechnet, so daß sich das finanzielle Risiko durchaus im Rahmen hält.

Sämtliche Programme laufen übrigens einwandfrei auch auf dem Falcon030 und unterstützen dabei die programmspezifischen Farbmodi. Lediglich Outline Art 3.0 konnte aufgrund mangelnden Speichers (Falcon mit 4MB RAM) im 256-Farben-Modus nicht zum Starten überredet werden; im 2-Farb-Modus traten hingegen keine Probleme auf. Da viele der getesteten Programme eine minimale Bildschirmauflösung von 640*400 benötigen, verweigerten diese in der Standard-True-Color-Auflösung des Falcon030 ihren Dienst; so z.B. Cranach Studio/Paint oder Outline Art 3.0. Bei entsprechenden Grafikerweiterungen dürften jedoch auch diese Programme anstandslos ihren Dienst verrichten.

MF

Arabesque Professional: Punkte aus Flensburg

Das monochrome Zeichenprogramm Arabesque Professional hat lange Zeit Punkte in Flensburg sammeln können; jedoch nicht, weil es im Ort zu schnell gepixelt hat. Vielmehr handelt es sich um Pluspunkte, die das Programm der Flensburger Fa. Shift bei den Anwendern - nicht nur in Deutschland - gesammelt hat. Nicht umsonst ist es 1990 als ‚bestes Grafikprogramm in Frankreich‘ ausgezeichnet worden. Jedoch ist es seit längerer Zeit sehr ruhig um dieses Produkt geworden. Tatsächlich stecken die Flensburger momentan ihre gesamte ‚Manpower‘ in die Fertigstellung eines farbfähigen Nachfolgers, der spätestens im Herbst dieses Jahres Marktreife erlangt haben soll.

Für monochrome Bildbearbeitung ist Arabesque Professional jedoch nach wie vor hervorragend einzusetzen. Besonders interessant ist hierbei die Tatsache, daß das Programm über einen umfangreichen Vektorgrafikteil verfügt, der außer der Neuerstellung von Vektorgrafiken auch das manuelle Vektorisieren von Pixel-Grafiken ermöglicht. Hierbei lassen sich seit der professional“-Version auch Bézier-Kurven einsetzen. Zwar liegt dem Programm zur automatischen Vektorisierung die erste Version von „Convector“ bei, welches nach erfolgter Vektorisierung die Vektordaten direkt an den Vektorteil von Arabesque Professional übergibt; jedoch arbeitet der Vektorisierer ausschließlich mit geraden Polygonzügen, ist also nicht in der Lage, Bézier-Kurven zu erzeugen und somit höchstens für „Heimanwendungen“ sinnvoll einzusetzen.

Der Bitmap-Teil von Arabesque Professional bietet neben den üblichen Zeichenfunktionen auch einige Bonbons wie z.B. das einfache Erzeugen von 3D-Körpern. Einziges großes Manko der ansonsten hervorragenden Blockfunktionen: sie lassen sich nur auf einen Bildschirmbereich von maximal 640*400 Punkten anwenden, so wie sich auch globale Funktionen wie z.B. das Füllen nur auf den sichtbaren Bildschirmbereich beschränken.

Wer mit den genannten Einschränkungen leben kann, findet in Arabesque Professional ein flexibles, schnelles Werkzeug zur Bearbeitung von Pixel- und Vektorgrafiken, welches jedoch zugunsten eines völlig neuen Produktes keine weitere Programmpflege erfahren wird.

Ein günstiges Update auf das neue Arabesque wird später natürlich möglich sein.

Chagall: Grafik-HiTech

Chagall ist der zweite Versuch der Fa. Trade iT, im professionellen Bildverarbeitungssektor Fuß zu fassen. Nachdem ihr dies mit der Repro-Studio-Reihe aus verschiedenen Gründen nicht gelungen war, scheint sich nun mit Chagall, das in einer Graustufen- und einer Vollfarbversion erhältlich ist, der ersehnte Erfolg endlich einzustellen. Chagall kann bereits in dieser ersten Version als rundum gelungen bezeichnet werden; nicht nur, was die ästhetisch ansprechend gestaltete Oberfläche angeht, die wahlweise im 2- oder 3dimensionalen Look daherkommt, sondern auch im Hinblick auf die durchweg ergonomische Bedienerführung, die das Arbeiten mit Chagall zur Freude werden läßt. Neben den frei plazierbaren Funktions-Toolboxen für Lineale, Werkzeuge, Masken etc. lassen sich auch fast alle Dialoge, so z.B. der zum Einstellen der Werkzeugparameter, auf Wunsch in Fenster legen, so daß die Funktionen ständig zur Verfügung stehen und so unter MultiTOS parallel ablaufende Applikationen nicht behindern.

Aber nicht nur die Oberfläche kann begeistern; auch die Werkzeuge und Bildbearbeitungsfunktionen arbeiten voll zufriedenstellend. Butterweiches“ Retuschieren ist ebenso problemlos möglich wie freies Zeichnen bzw. Ein- und Umfärben von Grafiken. Ein ungewöhnliches Werkzeug ist der .Graustift“, mit dessen Hilfe Bereiche in einem Farbbild in Graustufen umgewandelt werden können. Sämtliche Werkzeuge lassen sich nicht nur frei führen, sondern auch an .Linealen“ entlang; hierzu gehören Rechtecke, Kreise und Linienzüge mit Bézier-Kurven. Die Funktionen zum Skalieren und freien(!) Rotieren von Bildern sind vom Feinsten und qualitativ - auf dem ATARI-Markt -bisher unerreicht. Ebenso ist Chagall bisher das einzige Programm, das mit echten 8-Bit-Masken arbeitet, die ein ‚softes‘ Maskieren in 256 Abstufungen gestatten.

Bei den Blockfunktionen bietet Chagall eine weitere Besonderheit: nicht nur, daß der Block ständig sichtbar ist und so daß Einpassen erheblich erleichtert; zieht man einen Block aus dem Fenster heraus auf das Desktop, öffnet sich automatisch ein neues Bildfenster mit dem Blockinhalt. Außerdem ist es möglich, Blöcke einfach von einem in das andere Fenster .herüberzuziehen“ und dort loszulassen, um im Zielfenster weiterzuarbeiten. Eine automatische Formatkonvertierung für unterschiedliche Bildtypen ist hierfür bereits in Arbeit.

Für den EB V-Bereich unverzichtbar sind die Filterfunktionen. In der aktuellen Version bietet Chagall neben den Standardfiltern zum Schärfen, Glätten und Verwaschen von Bildern bereits zwei Effektfilter: der eine zerlegt das Bild in ein Mosaik, der andere verwandelt ein Bild in eine plastische Reliefstruktur. Weitere Filter sowie komplett neue Programm-Module lassen sich durch Chagalls modulares Konzept problemlos einbinden. Geplant sind hier z.B. ein automatischer Vektorisierer, eine komplette Vektorbearbeitung oder geometrische Verzerrungen. Texte lassen sich momentan noch nicht direkt einbinden; doch wozu gibt es denn Updates ...?

Der Einsatzbereich von Chagall liegt trotz mancher Funktionen, die typisch für ein Malprogramm sind, in erster Linie im Bereich der elektronischen Bildverarbeitung. Wenn Chagall tatsächlich so wie geplant ausgebaut werden soll, kann sich die Konkurrenz ,warm anziehen’.

Charly Image: Im Doppelpack

Nicht nur der günstige Preis, sondern auch die interessante Kombination aus Bildverarbeitung und Vektorisierung machen Charly Image zu einer interessanten Alternative zu anderen Produkten. Das Programm wird entweder zusammen mit den bekannten Charly-Handyscannern oder auch separat vertrieben.

Sowohl sämtliche Bilddatenein- und -ausgaben als auch bestimmte Bildbearbeitungsfunktionen werden von speziellen Treibern erledigt, die sich komfortabel in einer Auswahlbox selektieren lassen. Hierdurch bleibt das Programm trotz seiner Funktionsvielfalt sehr übersichtlich und offen für Funktionserweiterungen. Besonders erwähnenswert ist die interaktive, hypertextartige Online-Hilfe, welche in den meisten Fällen ausreichende Informationen liefert.

Charly Image weiß mit Bildtypen jeglicher Bit-Tiefe bzw. Farbanzahl zu jonglieren bzw. das eine in das andere Format umzuwandeln. An Bildbearbeitungsmöglichkeiten stehen neben den Standardfunktionen wie z.B. Graustufenumwandlung und Regelung von Helligkeit und Kontrast auch ungewöhnliche Funktionen wie z.B. Zufallsverteilung, Solarisation und Modulation für künstlerische Bild Verfremdungen zur Verfügung.

Charlys Werkzeugbox bietet alle zur Bildverarbeitung nötigen Werkzeuge wie Stift, Finger, Sprühdose, Wasser usw. Mit der Pipette lassen sich aus einem Bild heraus Farben picken, die nicht nur für die Zeichenwerkzeuge, sondern auch für lineare und radiale Farbverläufe benutzt werden.

Leider macht sich die völlig fehlende UNDO-Funktion bei mißratenen Bildmanipulationen sehr schmerzlich bemerkbar. Dieses Manko erfordert das häufige Abspeichern der Grafik, was ein zügiges Arbeiten natürlich drastisch behindert.

Charlys Vektorisierungsfunktion kommt nicht nur als bloße ,Beigabe’ daher. Die Umwandlung von Bitmaps, die wahlweise mit Linien und/oder Bézier-Kurven arbeitet, ist zwar nicht gerade die schnellste ihrer Art, liefert jedoch in den meisten Fällen zufriedenstellende Ergebnisse. Auch eine Bearbeitung der Vektorgrafik ist in beschränktem Umfang möglich, so z.B. das Verschieben, Kopieren oder Löschen von einzelnen Objekten, Pfaden oder Punkten.

Charly Image ist dank ihres für diese Preisklasse enormen Funkionsumfanges trotz mancher Mängel eine empfehlenswerte Software für jeden interessierten ‚Bildverarbeiter’.

Cranach Paint: EBV für Einsteiger

Als ,Echtfarb-Malprogramm‘ vertreibt die Fa. TmS ihr kleinstes Produkt aus der Cranach-Serie mit dem etwas irreführenden Namen ‚Cranach Paint’. Irreführend deshalb, da sich das Programm nur recht ,holprig’ als MALprogramm einsetzen läßt, da hierfür typische Zeichenfunktionen wie z.B. Kreis, Rechteck, Polygon usw. fehlen. Die Möglichkeit, diese Funktionen über das Nachzeichnen sog. ‚Lassos’ zu simulieren, kann nur als Notlösung angesehen werden.

Vielmehr handelt es sich bei Cranach Paint um eine in vielen Funktionen reduzierte Version der Cranach Studio-Reihe, also reinrassiger EBV-Software. Zu einem günstigen Preis bietet Cranach Paint somit jedermann die Möglichkeit, in die Welt der elektronischen Bildverarbeitung ,hineinzuschnuppern’, um evtl, später auf eine größere Cranach-Version umzusteigen. So finden sich in Cranach Paint EBV-typische Funktionen wie z.B. Manipulationen der CLUT (color look up table) bzw. Werkzeuge wie Finger und Wasser, welche in erster Linie ihren Einsatz in der Bearbeitung gescannter Vorlagen finden. Und genau für diesen Einsatzbereich halte ich Cranach Paint für sehr geeignet, bietet es doch dem EBV-Einsteiger genügend Funktionen zur Bearbeitung gescannter Bilddaten, ohne ihn mit Spezialfunktionen zu ,überschütten“. Auch die Bedienerführung von Cranach Paint hat im Vergleich zu der Cranach Studio-Serie deutlich an Übersichtlichkeit gewonnen, was letztendlich natürlich durch den reduzierten Funktionsumfang möglich wurde. So existiert nur noch ein einziges Funktions-Panel an der linken Bildschirmseite, welches ständigen Zugriff auf globale Funktionen wie z.B. Zoom und Undo-Puffer zuläßt. Sämtliche Werkzeug- und Lassofunktionen wurden in zwei Pop-Up-Menüs verbannt, welche durch Betätigen der linken bzw. rechten Maustaste aufgerufen werden. In diesen lassen sich nicht nur die einzelnen Funktionen, sondern durch Rechtsklick auf ein Icon auch deren Parameter einstellen.

Alles in allem kann Cranach Paint als EBV-Einstiegs-’Droge’ jedem empfohlen werden, der die Möglichkeit hat, auf gescannte bzw. digitalisierte Bilddaten zurückzugreifen, um diese auf vielfältige Art und Weise zu bearbeiten. Wer allerdings beherzt ,drauflospainten‘ will und dabei eher an Funktionen eines Zeichenprogrammes denkt, ist bei anderen Programmen besser aufgehoben.

Cranach Studio: HighEnd-EBV

Bereits seit mehreren Jahren behauptet sich Cranach Studio neben einem ‚Mitbewerber‘ an der Spitze der EBV-Software. TmS hat mit Cranach Studio ein Programm für fast alle Fälle der elektronischen Bildverarbeitung geschaffen, hierbei dieses jedoch mit Funktionen derart überladen, daß eine zügige Bedienung nur durch geschickte Belegung der Programmfunktionen mit Tastatur-Shortcuts möglich war. An der mit Icons übersäten Benutzeroberfläche haben sich bis heute leider nur unwesentliche Verbesserungen ergeben.

Doch das Benutzer-Interface ist eigentlich der einzige Schwachpunkt dieses Bilderkünstlers. Ansonsten glänzt das überaus betriebssichere Cranach Studio, welches seit der CeBIT in der Version 2.0 erhältlich ist, mit einer bisher unerreichten Funktionsvielfalt, durch die tatsächlich fast sämtliche in der EBV nötigen Arbeiten realisierbar sind.

Cranach Studio bietet neben den üblichen Retuschierwerkzeugen wie Finger, Wasser und Kreide in der aktuellen Version auch eine ‚AutoPainter‘ genannte automatische Zeichenfunktion. Mit dieser kann eine definierbare Mal- bzw. Retuschieraktion wiederholt auf das Bild angewandt werden, wodurch phantastische Effekte zu erzielen sind. Bei geschickter Einstellung der Parameter verleiht man einem Foto z.B. den Touch eines Ölgemäldes oder einer Kreidezeichnung. Den Möglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt. Positiv fällt auf, daß sich diese Funktion - wie inzwischen auch fast alle anderen - über eine Tastenkombination abbrechen läßt.

Zwar arbeitet Cranach Studio noch immer ,nur‘ mit 1-Bit-Masken; doch lassen sich nun Maskenfarbe und -transparenz beliebig einstellen. Aus technischen Gründen funktioniert diese Option jedoch nur beim Arbeiten mit 256 Farben.

Funktionen wie die Histogrammangleichung oder das Ersetzen von Farben erfuhren eine deutliche Überarbeitung; neu hingegen ist die Funktion ,Falschfarben-Darstellung‘, mit der Graustufenbilder in Farbbilder umgewandelt werden können. Hierbei werden die Grauwerte des Originabildes auf einen Farbverlauf abgebildet; die Zuordnung der Graustufen läßt sich hierbei in weiten Grenzen definieren.

Gänzlich überarbeitet wurden auch (endlich!) die Lassofunktionen. Sämtliche Lassos liegen nun in Form von Geraden und Bézier-Kurven als frei editierbare Vektorpfade vor und lassen sich beliebig editieren. Mittels des sog. ‚Autolassos‘ lassen sich Bildbereiche mit ähnlicher Farbe blitzschnell ,einfangen’ und z.B. für Freisteller vorbereiten.

Eine weitere Neuheit hat den etwas irreführenden Namen ‚Animation‘. Diese ist als Schalter konzipiert und ermöglicht, daß ein einzukopierender Ausschnitt zusammen mit dem Lasso angezeigt wird; man muß Lassoblöcke also nun nicht mehr ‚blind‘ einfügen.

Wem der Funktionsumfang von ‚Cranach Studio‘ eine Nummer zu groß ist, der kann übrigens für den halben Preis die ‚Compact‘-Version dieser Software erwerben, bei der einige Funktionen der Schere der Programmierer zum Opfer fielen. Ein Aufstieg zu den Profi-Versionen der Cranach-Sene ist jederzeit möglich.

TmS hat mit diesem Update wieder einmal gezeigt, daß bei der Cranach-Reihe noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist: EBV-Software der absoluten Spitzenklasse.

DA’s Vektor: Der Alleskönner

Da wir diesem Produkt bereits in der März-Ausgabe einen umfassenden Testbericht gewidmet haben, soll hier nur noch einmal kurz der enorme Funktionsumfang grob Umrissen werden. DA’s Vektor ist der erste Sprößling einer Produktfamilie der Schweizer Niederlassung der Fa. Digital Arts. Obwohl es eigentlich 4 eigenständige Programme in sich vereint, kommt es zu einem Preis daher, der normalerweise für jeden der Programmteile separat angemessen wäre!

Die automatische Vektorisierung von DA’s Vektor erlaubt ausschließlich die Umwandlung von Halbton- und Farbbildern in Vektorbilder. Zum einen ermöglicht dieses Feature zwar erstmals, durch die Definition von Farbgrenzen gezielt einzelne Objekte aus einem Farbbild heraus zu vektorisieren; andererseits wird die Umwandlung von ‚normalen‘ Strich-Scans - und das ist die weitaus häufigere Anwendung - hierdurch unnötig erschwert, da man die Bitmaps zunächst mit beigefügtem Konverter in ein Halbtonformat umwandeln muß.

Der zweite und umfangreichste Programmteil widmet sich natürlich der eigentlichen Vektorbearbeitung und unterteilt sich in die zwei Module Pfad- und Objektbearbeitung. Außer den Standard-Features wie Setzen und Löschen von Linienzügen und Bézier-Kurven bietet DA’s Vektor noch einige ,Bonbons’: so w erden z.B. freihandgezeichnete Linien automatisch in harmonische Bézier-Kurven umgerechnet; Bézier-Kurven lassen sich mitten im Kurvenverlauf auftrennen, ohne daß die ursprüngliche Kurve ihre Form verliert; sich überschneidende Pfade werden durch eine ‚Join-Funktion‘ zu einer echten Outline verschmolzen(!) usw. Auch in der Objektbearbeitung zieht DA’s Vektor ein As nach dem anderen aus dem Ärmel. Als Beispiele seien hier nur die Transformation auf Bézier-Netze, eine 3D-Extruder-Funktion, ein Objekttaschenrechner, eine Multi-Copy-Funktion und der sog. ‚Zeit-Raum-Konverter‘ genannt. Dieser rechnet eine komplette Animation in ein Objekt um, wodurch beliebige, hochkomplexe Vektorobjekte und -Verläufe relativ einfach zu realisieren sind. DA’s Vektor verarbeitet übrigens auch Fonts im CFN- und PFB-Format, so daß einem für Funktionen wie Kreis- oder Pfadtext eine reichhaltige Auswahl an Zeichensätzen zur Verfügung steht.

Sie lasen vorhin das Wort ‚Animation‘…? Richtig, DA’s Vektor ist sogar in der Lage, vektorielle Animationen zu erstellen, wobei die Vektorobjekte mit einer Rastergrafik gefüllt werden können, um die ansonsten etwas ‚kühle‘ Vektorgrafikatmosphäre aufzulockern. Auch sind im Animationsteil Transformationen von einem in ein anderes Objekt möglich, also echtes ,2D-Morphing‘. Animationen können übrigens in beliebiger Bildschirmauflösung bzw. Farbtiefe berechnet werden! Als Einsatzgebiete sind hier z.B. Trickfilme oder Videobetitelungen denkbar.

Daß DA’s Vektor noch zusätzlich über ein Präsentationsgrafikmodul verfügt, kann bei dieser Funktionsvielfalt schon gar nicht mehr überraschen. Obwohl die Bedienung in diesem Programmteil noch etwas hakelig daherkommt, lassen sich Linien-, Balken- und Tortendiagramme recht einfach erstellen - auf Wunsch natürlich auch dreidimensional. Die Lage im Raum läßt sich hierbei bequem über Slider regeln.

Ein abschließendes Urteil über eine Grafik-Software war für mich noch nie so einfach, wie bei DA’s Vektor: wer’s nicht hat, ist selber schuld!

MegaPaint Classic: Der Klassiker

Tommy Software ist mit seinem MegaPaint mittlerweile bei der Version 5.0 angelangt. Die aktuelle Version des bekannten Raster- und Vektorzeichenprogrammes hört auf den Namen MegaPaint Classic und bietet gegenüber dem Vorgänger diverse neue Funktionen.

Die wohl wichtigste programminterne Neuerung: die für den Großbildschirmbetrieb und die TT-Lauffähigkeit bisher notwendigen Teilmodule sind nun endlich in das Programm integriert worden. Durch eine neu geschaffene Modulschnittstelle haben die Programmierer ihr MegaPaint für andere Entwickler geöffnet. Tommy Software selbst macht den Anfang und steuert einen Scanner-Treiber bei, der die Ansteuerung verschiedener Scanner gestattet. Konnte schon der Vorgänger Vektorgrafiken im CVG-Format speichern, so rückt MegaPaint Classic nun noch häher Richtung Calamus. Nicht nur, daß der CVG-Export verbessert wurde, auch der Import von Calamus-Rastergrafiken ist jetzt möglich, und der mitgelieferte Font-Konverter wandelt Calamus-Schriften in das MegaPaint-Vektorformat um.

Megapaint war schon immer für einfache Konstruktionszeichnungen prädestiniert; nicht nur wegen der halbautomatischen Bemaßung, sondern auch aufgrund der ausgefeilten Hilfspunktfunktionen. Neben weiteren Konstruktionshilfspunkten wurde in der neuen Version z.B. auch die Anpassung der Strichdarstellung bei unterschiedlichen Zoomstufen überarbeitet. Diverse Dialogboxen erfuhren eine gestalterische Überarbeitung, und auch der Textimport wurde tüchtig ‚umgekrempelt‘; so werden nun z.B. überlange Zeilen beim Textimport nicht einfach abgeschnitten, sondern korrekt umbrochen.

Auch dem Vektorteil wurden einige neue Funktionen spendiert: so lassen sich jetzt z.B. Objekte in einem definierten Bereich zentrieren oder an einer beliebigen Geraden spiegeln.

Mit diesem Update erfuhr MegaPaint in seinen beiden Hauptanwendungsbereichen (technische Zeichnungen u. Aufbereitung von Grafiken für DTP-Software) eine deutliche Aufwertung und ist ein heißer Tip für jeden, der auf Farbe verzichten kann und auf gute Zusammenarbeit mit Calamus Wert legt, zumal der Preis für dieses Programm mittlerweile drastisch gesunken ist.

Outline Art 3.0: Farbe bekennen

Mit Outline Art 1.0, dem ‚experimentellen Outline-Editor‘ der Calamus-Wiege DMC, verbindet die getreue Calamus-Gemeinde seit mehreren Jahren eine Art Haßliebe. Mancher bis heute einzigartigen Funktion (z.B. beliebig komplexe Kontrollpfade) standen bis dato diverse ‚Katastrophen‘ gegenüber (z.B. keine ‚echten‘ Objektgruppen, nur eine einzige Linienstärke ...). Höchste Zeit also, diesem zwiespältigen Zustand ein Ende zu bereiten.

Outline Art 3.0 bedient sich nach wie vor sämtlicher Calamus-Schriften und stellt diese für beliebige Manipulationen bereit. Ein weiterer Anwendungsbereich ist natürlich die Erstellung freier Vektorillustrationen; doch gerade für diesen Zweck hatte die Version 1.0 noch zu viele Haken und Ösen. Und tatsächlich hat sich bei Outline Art 3.0 einiges getan. Die zwei wichtigsten Änderungen betreffen die Farbfähigkeit sowie den verbesserten Komfort der Benutzeroberfläche, die sich nun noch stärker an der von Calamus orientiert. So wurde z.B. fast das gesamte Hilfslinienmenü des .großen Bruders' direkt übernommen. Über drei Schalter gelangt man von der Objekt- in die Pfadbearbeitung bzw. in den Hilfslinienmodus.

Bei der Projektion beliebiger Objekte auf Kontrollpfade, werden nun die Geraden der Objekte auf Wunsch in Bézier-Kurven umgewandelt, um sich dem Pfadverlauf optimal anzupassen.

Auch sämtliche Objektformulare erfuhren eine Überarbeitung, nicht nur in Bezug auf Farbe. So lassen sich nun z.B. Objekte mit beliebigen Linienstärken versehen, und auch mehrzeilige Texte sind kein Problem. Die Pfadbearbeitung erlaubt nun das Auftrennen, Zusammenfügen und Kopieren von Pfaden bzw. Pfadsegmenten.

Der gefürchtete Taschenrechner wurde fast unverändert übernommen, ist jedoch gerade in Zusammenarbeit mit der Multicopy-Funktion ein sehr mächtiges Werkzeug. Auch die Pulldown-Menüs haben einige Erweiterungen erfahren; besonders hervorheben möchte ich hier nur die hervorragende Undo-Funktion, die sogarein zeitlich definierbares Undo zuläßt. Ebenfalls vorbildlich gestalten sich die hypertextähnliche Hilfstextfunktion sowie die Möglichkeit, SW-Images als Hintergrundbilder in beliebiger Farbe einzublenden. Einzigartig ist die Möglichkeit, über die Farbfilterfunktion globale Farbanpassungen an Vektorgrafiken vorzunehmen: Änderungen an Helligkeit. Kontrast und Farbe gehen schnell von der Hand.

Einziger echter Wermutstropfen ist die umständliche und absolut nicht mehr zeitgemäße Bedienung der Farbwahl, die zum einen nur über Zahleneingabe arbeitet und sich zum anderen einzig auf das RGB-Farbsystem beschränkt - für die Profi-Publisher unter uns eine echte Zumutung.

Outline Art 3.0 kann angesichts der gebotenen Leistung hohe Professionalität bescheinigt werden, es ist gerade für Calamus SL-Besitzer interessant; nicht nur durch die streckenweise identische Bedienungsoberfläche, sondern auch durch die Tatsache, daß Outline Art 3.0 bisher als einziges Programm das farbfähige CVG 1.1-Format unterstützt.

Papillon: Das Pixel-Chamäleon

Seit Papillon Ende letzten Jahres frischen Wind in den stagnierenden Markt der Farbzeichenprogramme brachte, hat sich der Schmetterling binnen kurzer Zeit einen festen Platz in diesem lange Zeit sträflich vernachlässigten Bereich gesichert. Obwohl das Programm mit Zeichenfunktionen bei weitem nicht so üppig ausgestattet ist wie mancher Mitbewerber, ist sein Siegeszug kaum aufzuhalten. Das Geheimnis von Papillon liegt vielmehr in seiner Kompatibilität - nicht nur in bezug auf Bildschirmauflösungen, Grafikkarten und Dateiformate, sondern auch auf die konsequente GEM-Konformität. Natürlich gab es trotzdem (oder auch vielleicht gerade deshalb) einige wünschenswerte Verbesserungen bzw. Kritikpunkte, denen Application Systems Heidelberg mit diesem ersten Update nach und nach näherkommt.

Ganz oben auf der Wunschliste stand eine Verbesserung der relativ starren Lupe. Immerhin ist sie nun in Farbe fast genauso schnell wie in Schwarzweiß. Leider lassen sich noch immer nur einzelne Punkte setzen und löschen; Malfunktionen sind in der Lupe nach wie vor (noch) nicht vorgesehen.

Neben den editierbaren Füllmustern und der Option, Zeichenobjekte mit dem aktuellen Blockinhalt zu verknüpfen, besteht jetzt die Möglichkeit. dieGröße eines Bildes auch nachträglich zu ändern. Gerade wenn man erst beim Arbeiten merkt, daß die Bildgröße anfangs zu klein gewählt wurde, erspart man sich hierdurch einige Mausklicks.

Die Stärke von Papillon waren von jeher die umfangreichen und exzellenten Umrechnungsalgorithmen. Sie ermöglichen das Einlesen der meisten gängigen Bildformate auch von anderen Rechnersystemen. Neuerdings lassen sich auch Bilder im JPEG- und TIF-Format laden und speichern. TIF versteht sich hier als Palelten-TIF mit 256 Grautönen bzw. Farben. Sowohl Graustufen- als auch (TrueColor!)-Tifs lassen sich nun in Papillon einlesen, wobei sie in Palettenbilder umgerechnet werden. Die Umrechnungsalgorithmen, die übrigens deutlich schneller geworden sind, zeigen sich auch hier wieder von ihrer besten Seite: die Ergebnisse sind sowohl bei Graustufen- als auch bei TrueColor-Bildern fantastisch!

Zählt man zu den glücklichen Besitzern eines HP-Laserjet 4, kann man seine Grafiken nun direkt aus Papillon heraus mit satten 600 dpi zu Papier bringen. Alles in allem ein Update, das Papillon seine Position als universellstes für den ATARI erhältliches Zeichenprogramm bekräftigt.

Piccolo 2.0: Against all odds ...

Piccolo, das pixelorientierte Grafikprogramm aus dem Hause Application Systems Heidelberg, eignet sich aufgrund seines geringen ‚Eigengewichtes‘ von knapp 160 Kilobyte ideal als universell einsetzbares Grafik-Accessory, ist jedoch genausogut auch als Programm einsetzbar. Es verarbeitet sowohl monochrome Bitmaps als auch Bilder mit bis zu 16 Farben. Ideale Voraussetzungen also, um optimal mit Signum!2 bzw. Signum!3, der bekannten Textverarbeitung aus gleichem Hause, zusammenzuarbeiten. Über wenige Tastendrücke lassen sich Bilddaten zwischen Signum! und Piccolo austauschen - vorausgesetzt, Piccolo ist als Accessory installiert.

Doch nicht nur in Zusammenarbeit mit Signum! vermag Piccolo zu glänzen. Diverse andere Features heben es aus der schwer überschaubaren Menge anderer Grafikprogramme heraus. So z.B die ‚gekachelte‘ Oberfläche, auf der sich die Werkzeugleiste und weitere Funktions-Panels frei verschieben und plazieren lassen. Liegen diese Panels über einem Grafikfenster, behindern sie das Arbeiten nicht; denn die Werkzeuge zeichnen sogar hinter den Panels! Die Werkzeuge selbst sind auf elementare Funktionen beschränkt: Freihandzeichnen, Linien, Rechtecke und Kreise. Die Funktion zum Zeichnen von Linienzügen und Splines verdient jedoch besondere Erwähnung. Sie erlaubt nicht nur, einzelne Punkte zu setzen, sondern auch, diese wieder zu löschen bzw. zu bewegen oder gar das gesamte Spline-Objekt zu rotieren und zu skalieren.

Die Blockfunktionen beschränken sich auf das übliche ‚Cut-Copy-Paste‘, Drehen in 90°-Schritten sowie freies Skalieren. Das Panel für die Farbeinstellung bietet die Möglichkeit, die Farbpalette sowie Helligkeit und Kontrast des Bildes zu beeinflussen.

Dank Piccolos GEM-Unabhängigkeit verfügt das Programm über eine sehr schnelle Lupe, in der sämtliche Zeichenwerkzeuge uneingeschränkt arbeiten. Stößt man beim Zeichnen an den Fensterrand, scrollt der Fensterinhalt automatisch weiter. Genauso verhält sich übrigens auch das ‚normale‘ Arbeitsfenster.

Ein sehr ungewöhnliches ‚Werkzeug‘ ist der ,3D-Inspektor'. Er gestattet es, 3D-Vektorobjekte des Bitmap-Oldies STAD in Piccolo einzulesen und beliebig auf der Zeichenfläche zu plazieren. Vor der endgültigen Übernahme in das Pixel-Bild läßt sich das Objekt noch frei im Raum rotieren, beliebig skalieren und mit einer Linienstärke versehen.

Um bei den insgesamt 20 möglichen geöffneten Fenstern nicht die Übersicht zu verlieren, lassen sie sich platzsparend am unteren Bildschirmrand als Piktogramm ablegen.

Da Piccolo über keine Pulldown-Menüs verfügt, ist ein Zugriff auf Accessories im Programm-Modus leider nicht möglich. Bis auf diesen Schönheitsfehler ist Piccolo ein rundum empfehlenswertes Programm, nicht nur für alle Signum!-Anwender.

PixArt: Der Allround-Künstler

Omikron bringt mit PixArt ein völlig in GEM eingebettetes, pixelorientiertes Zeichenprogramm für alle Bildschirmauflösungen auf den Markt, das sowohl mit sämtlichen ST-Modellen (natürlich auch TT und Falcon030) als auch mit allen Grafikkarten harmoniert, wobei es bei True Color-Karten sämtliche 16 Millionen Farben unterstützt. PixArt stellt jedoch nicht den Anspruch, ein EBV-Programm zu sein; hierzu fehlen ohnehin die für diesen Anwendungsbereich typischen Werkzeuge wie z.B. Kreide, Wasser und Filterfunktionen.

Statt dessen finden sich sämtliche für ein Zeichenprogramm nötigen Werkzeuge, wie (Freihand-)Linien, Polygonzüge, Rechtecke, Kreise etc. Lediglich eine Kurvenfunktion wurde von den Programmierern unterschlagen. Die frei einstellbaren Stiftformen und Füllmuster lassen sich natürlich laden und speichern; leider sind momentan unterschiedliche Farben für Umrandung und Füllung von Objekten noch nicht vorgesehen. Die Funktionen arbeiten in allen Auflösungen erstaunlich schnell. Als sehr praktisch erweist es sich, daß sämtliche Objekte nach dem Zeichnen zunächst an der Maus ,kleben’ und somit auch mehrfach im Bild plaziert werden können.

Die 4stufige Lupe ist in ihrer Funktionalität vorbildlich: der vergrößerte Bildausschnitt erscheint in einem eigenen Fenster, wobei sämtliche Zeichenfunktionen angewandt werden können!

Etwas störend wirkt sich das recht starre Bildformat-Handling aus: es lassen sich nur solche Bilder laden bzw. bearbeiten, deren Farbanzahl gleich oder geringer als die aktuelle Farbpalette ist. Eine Konvertierung von Bildern mit höherer Farbanzahl ist mit PixArt nicht möglich.

Außergewöhnlich üppig hingegen sind die Blockfunktionen ausgefallen. Für jeden ausgeschnittenen Block öffnet PixArt ein eigenes Fenster, in dem dieser nach Belieben manipuliert werden kann. Neben den üblichen Funktionen wie Skalieren, Drehen und Scheren bietet PixArt die Möglichkeit, einen Block auf beliebige dreidimensionale Netze zu projizieren. Obwohl sich diese Netze leider nur über Geraden und nicht über Bézier-Kurven verformen lassen, sind die Ergebnisse durchweg brauchbar.

PixArt glänzt noch mit einigen weiteren Features wie z.B. der Ansteuerung von Scannern und Grafiktabletts oder der freien Tastaturbelegung. Außerdem lassen sich sämtliche Funktionen nach Belieben auf einem PopUp-Menü plazieren, um noch flüssiger arbeiten zu können.

An manchen Ecken häkelte es bei der mir vorliegenden Beta-Version von PixArt noch ein wenig. So zeigte z.B. die Speicher-Info-Anzeige falsche Werte an, und das überaus nützliche Parameteranzeigefenster hatte auf der Matrix-Karte TC 1208 noch seine Probleme. Aber bereits diese Version glänzte während des Tests durch Stabilität, Geschwindigkeit und ein angenehmes, intuitiv zu bedienendes Benutzer-Interface, so daß ich dieses Programm jedem ,Pixel-Künstler’ nur empfehlen kann.

Pixel-Zeichenprogramme

Programm Papillon Pixart True Paint MegaPaint Classic Arabesque Prof. Piccolo Toolbox Stad 3+
auflösungsunabhangig ja ja ja ja ja ja ja nein
unterstützt Grafikkarten ja ja nachfragen nein nein nein nein nein
max. Farben 256 16 Mill. 16 Mill. S/W S/W 16 S/W S/W
Farbmodelle RGB RGB RGB - - RGB - -
Import-Formate IMG, IFF, GIF, TIF, PCX, BMP, JPG, PAC IMG, TIF, ESM, IFF, PCX, TGA, NEO, PI* IMG, TIF, PI*, IFF, GIF, JPG, PCX, TGA IMG, PCX, BLD, PI3, PAC, PIC, VEK, CVG IMG, GEM, CVG, PI1, PC*, ABM IMG, PAC, DOO, NE, PI*, SCN IMG, PAC, DOO, PI3 PAC, DOO, PI3, IMG
Export-Formate dito, außer JPG IMG, TIF, ESM, ... TIF, JPG, ART, ... IMG, BLD, CVG, ... dito IMG, IMC, TIF IMG dito
Druckfunktion ja ja nein ja ja nein ja ja
Projektionen nein ja nein nein nein nein nein nein
Vektorgrafik-Teil nein nein nein ja ja nein nein nein
Verläufe ja nein nein nein nein nein nein nein
Animations-Funktion nein nein ja nein nein nein nein ja
Benutzeroberfläche ++ + - +- +- + +- +-
Preis 198,- 298,- 128,- 299,- 278,- 99,- 35,- 179,-
Vertrieb ASH Omikron Shift eickmann Computer Shift ASH Maxon ASH

Retouche Professional CD: Die EBV-Avantgarde

Lange Zeit war Retouche Professional CD das einzig wirklich brauchbare EBV-Programm, wenn hochwertige Fotoretuschearbeit angesagt war. Schon von Anfang an verhielten sich bei dieser Software die Werkzeuge so, wie es heute mittlerweile auch bei den Konkurrenzprodukten der Fall ist: nämlich absolut natürlich. Retouche Professional war ebenfalls das erste EBV-Programm, welches zur Steuerung sämtlicher Werkzeuge wahlweise Vektorpfade benutzte. Die intuitive Handhabung gerade dieses Features ist auch bis heute noch unerreicht. Auch in anderen Funktionen war Retouche lange Zeit das innovativste Programm zur elektronischen Bildverarbeitung. Als Stichworte seien hier nur der geniale Kopierstift oder die Projektion auf dreidimensionale Bézier-Netze genannt! Doch die Konkurrenz hat nicht geschlafen und einige dieser Funktionen mehr oder weniger gelungen auch in ihre Produkte eingebaut. Retouche Professional CD gehört jedoch auch weiterhin zur Creme der EBV-Software und hat von seiner Aktualität kaum etw as eingebüßt.

Die Arbeitsoberfläche von Retouche kommt für den fenstergewöhnten Benutzer recht ungewöhnlich daher. Es existieren grundsätzlich 2 Programmebenen, zwischen denen man nach Bedarf umschaltet: der Grafik- und der Menübildschirm. Zwar bedient sich Retouche auch einer Menüleiste und diverser Icons, jedoch werden die meisten Funktionen über Pop-Up-Menüs aufgerufen.

Retouche Professional CD besteht intern aus drei unterschiedlichen Programmteilen: einem für die Bearbeitung von Graubildern, einem für True Color-Bilder und einem für Palettenbilder mit 256 Farben. Bilddaten lassen sich hierbei beliebig von einem in das andere Format konvertieren.

Auch bei den Verlaufsfunkionen weiß Retouche zu glänzen: es lassen sich neben 10 vorgegebenen Verlaufsformen auch völlig freie Verläufe zwischen zwei Vektorpfaden erzeugen.

Die ungewöhnliche, aber sehr effektive Benutzerführung und die innovativen Konzepte von Retouche Professional CD sowie die sehr hohe Betriebssicherheit überzeugen voll und ganz. Für Fotoretuschearbeiten, bei denen es neben exzellenter Qualität auf hohen Durchsatz ankommt, ist das Programm nach wie vor die erste Wahl, zumal der Preis für diese Software mittlerweile enorm gesenkt wurde. So kostet das Programm zusammen mit der Farbversion der Layout-Software Didot Professional im Paket unter 1.000,- DM. Manche Händler bieten Retouche Professional CD jedoch auch separat an, so daß dieses Programm mit unter 500,- DM für jeden ernsthaften ,EBVler‘ erschwinglich sein sollte.

STAD 1.3+: Oldies but goldies

STAD, DER Klassiker für die Bearbeitung monochromer Pixel-Bilder schlechthin, hat mittlerweile natürlich gehörig Staub angesetzt, sollte jedoch nicht voreilig als nostalgisches Produkt unterbewertet werden. Denn STAD kommt rüstiger daher als vermutet; nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch der Funktionsumfang entsprechen durchaus den heutigen Anforderungen an ein einfaches Zeichenprogramm. Seit der ‚Erstauflage‘ 1986(!) setzte STAD Maßstäbe für ergonomische Benutzerführung, und auch der innovative 3D-Vektorteil dieses Programmes verdient nach wie vor Beachtung.

Natürlich ist die Zeit nicht spurlos an STAD vorbeigegangen. Das Programm ist den Anforderungen professioneller Anwender heute nicht mehr gewachsen, da es weder auf Großbildschirmen und Grafikkarten läuft noch eine komfortable Bearbeitung beliebig großer Bilddateien gestattet, sondern lediglich die monochrome 640x400-Auflösung unterstützt. Zwar erweiterte die ,PD-Beigabe‘ STADGO gegen Ende 1989 das Programm um weitere Fähigkeiten wie z.B. Spline- und Glättungsfunktionen, jedoch ist das Programm aufgrund der genannten Einschränkungen für viele Anwender nicht mehr einsetzbar.

Ganz anders ist das für die Anwendergruppe, die noch heute am guten alten SM 124 sitzt, fleißig Grafiken für Diplomarbeiten oder für die Schule erstellt und sich bereits einen reichhaltigen Fundus an Clipart-Grafiken ,erpixelt‘ hat. Ich spreche da durchaus aus eigener Erfahrung und halte STAD für diese Anwendungen nach wie vor für empfehlenswert; vorausgesetzt, man kann mit der Auflösungsbeschränkung ‚leben’.

Den vergleichsweise recht hohen Preis sollte man als teilweise ‚historisch bedingt‘ ansehen; denn vergessen wir nicht: wir haben STAD viel zu verdanken.

Toolbox: Stets griffbereit

Die Toolbox ‚wiegt‘ ganze 70 Kilobyte und ist schon daher für den Einsatz als Accessory prädestiniert. Einmal aufgerufen, stellt die Toolbox durch insgesamt 18 Icons diverse Zeichenfunktionen bereit, um entweder ein neues Bild zu zeichnen oder ein vorhandenes abzuändern. Durch Mausklick auf eines der Icons wird die Funktion angewählt, bei manchen führt ein Rechtsklick in eine weitere Auswahlbox. Leider vergaß der Autor, diese Icons entsprechend zu kennzeichnen, so daß man anfangs häufig ,ins Leere’ klickt. Die Toolbox bietet neben Standardzeichenfunktionen wie Kreisen, Teilkreisen, (abgerundeten) Rechtecken, Freihandzeichnen und Linienzügen auch eine ausgeklügelte Funktion zum Zeichnen von dreidimensionalen Würfeln und Pyramiden, wobei auf Wunsch die verdeckten Linien nicht mitgezeichnet werden, also echtes ,hidden line’.

Weiterhin hat man die Möglichkeit, rechteckige Blöcke auszuschneiden und die üblichen Blockfunktionen anzuwenden. Hierzu gehören neben dem gängigen Cut/Copy/Paste auch Funktionen zum Spiegeln, Rotieren und Skalieren des Blockinhaltes. Außerdem läßt sich ein Block auch als GEM-Image-Datei speichern, was das ,Zerlegen’ von Cliparts in Einzelhäppchen stark vereinfacht. Leider sind proportionales Skalieren sowie freies Rotieren von Blöcken (noch) nicht vorgesehen.

Sehr nützlich ist es, über die Funktion Snapshot vom Monitor' einen beliebigen Ausschnitt des aktuellen Bildschirms auszuschneiden und in ein Toolbox-eigenes Zeichenfenster zu kopieren. Beim Beschriften bedient sich die Toolbox installierter GDOS-Fonts. Als reinrassige GEM-Applikation macht das Programm natürlich auch regen Gebrauch vom GEM-Klemmbrett, wodurch der Datenaustausch mit anderen Programmen, die diese nützliche Funktion ebenfalls unterstützen, sehr vereinfacht wird. Das Programm ist übrigens auch komplett über die Tastatur bedienbar; die Shortcuts lassen sich jedoch nicht nach eigenem Bedarf konfigurieren.

Sämtlichen Zeichenfunktionen ist gemeinsam, daß bei Erreichen des Bildschirmrandes der Bildinhalt automatisch weitergescrollt wird. Das gleiche gilt für die 3stufige Lupe, in der sämtliche Zeichenwerkzeuge aktiv sind!

Die Druckfunktionen sind für ein Programm dieser ,Größe' völlig ausreichend. Vorgesehen sind die Ausgabe auf 9- und 24-Nadeldrucker sowie auf HP-kompatible Laserdrucker. Eine Ausgabe auf den ATARI-Laser ist leider nicht möglich. Linienstärke und -Stil sind frei wählbar, eine Möglichkeit, den Stil für die Linienenden festzulegen, wurde leider vergessen.

Insgesamt präsentiert sich die Toolbox als ein sehr nützliches, stabil laufendes Programm für den Monochrombetrieb, an dessen ständige ,Bereitschaft' als Accessory man sich schnell und gerne gewöhnt: eine preiswerte Alternative zu ,professioneller' Software mit in vielen Bereichen identischem Leistungsumfang und eine ideale Ergänzung zu jeder Textverarbeitung, die Accessories zuläßt und GEM-Images verarbeiten kann.

Vektor-Zeichenprogramme

Programm Xact-Draw Da's Vektor Outline Art 3.0
auflösungsunabhängig ja ja ja
unterstützt Grafikkarten ja ja ja
max. Farben 16 Mill. 16 Mill. 16 Mill.
Farbmodelle RGB, CMY HSV RGB, CMYK RGB
Import-Formate GEM, CVG GEM, CVG, DIG, HTV OL, CVG(1.1)
Export-Formate GEM,CVG, (E)PS AI, WMF, IMG, ... dito OL, CVG (1.1), (E)PS
Schriften GDOS, Speedo CFN, PS Type 1 CFN
Druckfunktion ja ja nein
Objekt-Taschenrechner nein ja ja
Mehrfach-Kopien ja ja ja
freie Projektionen nein ja ja
autom. Vektorisierung nein ja nein
Verlaufe ja ja ja
Animation nein ja nein
Quickdraw-Modus ja ja ja
autom Vektorisierung nein ja nein
Benutzeroberfläche ++ +- +-
Preis 198,- 298- 798,-
Vertrieb Scilab H3 Systems DMC GmbH

TruePaint: Futter für den Falken

Die Firma Shift hat den Vertrieb des aus England stammenden Produktes ,True Paint' übernommen - wohl in erster Linie, um ein Alternativprodukt zum farbfähigen Arabesque-Nachfolger anbieten zu können.

TruePaint ist ein relativ einfaches, preisgünstiges Zeichenprogramm für alle Farbauflösungen - nicht mehr und nicht weniger. Die Zeichenwerkzeuge befinden sich in einem Panel an der linken Bildschirmseite. Die 21 überaus häßlichen Icons sehen aus, als hätte jemand ein paarmal kräftig mit dem Hammer draufgehauen. Die oberen drei Icons dienen zum Umschalten zwischen Werkzeug-Panel, Farbwahl und Füllmuster. Neben den üblichen Werkzeugen wie Freihandzeichnen, Linien, Kästen, (Teil-) Kreisen usw. findet man auch eine nützliche Funktion zum Zeichnen eines beliebigen, Kästchen-Rasters' sowie ein universelles Pinselwerkzeug. Schmerzlich vermißt habe ich eine Lassofunktion, um beliebige Bildteile ausschneiden zu können. In Truepaint lassen sich leider nur rechteckige Blöcke ausschneiden; das Handbuch empfiehlt hier tatsächlich, unerwünschte Bildteile in der Lupe ,wegzupixeln‘. Nun, das ist wohl typisch englischer Humor... Über die Rainbow-Funktion lassen sich recht einfach Kreise und Rechtecke mit Farbverläufen füllen. Positiv fällt auf, daß sich sämtliche Funktionen auch über die Tastatur bedienen lassen und die Dialogboxen zur Vergabe der Objektattribute in GEM-Fenstern liegen. True-Paint ist für das Falcon-MultiTOS somit gut gerüstet. Überhaupt erscheint mir das Programm speziell für den Falcon geschaffen worden zu sein, da es sämtliche Auflösungen dieses Rechners - auch die ,Kompatibilitätsmodi' - mit Bravour meistert, jedoch mit Grafikkarten wie der TC1208 bzw. C110ZV und Großbildschirmen noch arge Probleme hat.

Grafiken, die in einer bestimmten Auflösung erstellt wurden, lassen sich leider nur in dieser Auflösung wieder einlesen; eine Konvertierung unterschiedlicher Farbauflösungen findet nicht statt.

Neben der normalen Lupenfunktion gestattet Truepaint die Zuschaltung eines sog. ,Hot Spot'. Hierbei wird der Bildschirmausschnitt, über dem sich der Mauszeiger befindet, in einem frei definierbaren Fenster über oder links neben der Zeichenfläche vergrößert dargestellt, so daß ein pixelgenaues Zeichnen möglich ist.

Die eingebaute Animationsfunktion unterstützt lediglich das Abspielen beliebig langer Einzelbildsequenzen sowie das Einfügen und Löschen einzelner Bilder.

Alles in allem ist TruePaint in erster Linie für Falcon-User interessant, die nicht so viel Wert auf eine möglichst üppige Werkzeugausstattung legen, sondern ein stabil laufendes, preiswertes Zeichenprogramm für alle Auflösungen ihres Rechners suchen.

EBV-Programme

Programm Retouche Prof. CD Cranach Studio Chagall Charly Image Cranach Paint
auflösungsunabhängig ja ja ja ja ja
unterstützt Grafikkarten ja ja ja ja ja
max Farben 16 Mill. 16 Mill. 16 Mill. 16 Mill. 16 Mill
Farbmodelle RGB, CMY, HSB RGB, CMY RGB, CMY RGB, HSB (CMYK) RGB, CMY
Import-Formate TIF, TIC, TIP, PI*, NEO, ... ESM, TIF, IMG, PAC, PI*, BLK, NEO, IFF, PIC ESM, TIF, GIFF, IMG, PAC, PIC, P*3, IFF u. a. IFF, ESM, GIF, IMG, NEO, JPG, EPS, CVG, ... ESM, TIF, IMG, PAC, PI*, BLK, NEO, IFF, PIC
Export-Formate TIF, TIC, TIP, IMG, CRG, PS, ... dito dito TIF, JPG, PS, EPS, CVG, ... dito
Druckfunktion ja ja ja ja ja
2D-Projektionen ja ja nein nein ja
3D-ProJektionen ja nein nein nein nein
Vektorpfade ja, editierbar Lassos, editierbar 'Lineale' nein ‘Lassos'
autom. Vektorisierung nein nein nein ja nein
FARBVERLÄUFE ja ja ja ja ja
Masken ja, 2-Bit ja, 2-Bit ja, 8-Bit nein nein
Benutzeroberfläche + - ++ +- +-
Preis ca. 500,- 998,- 699,- 198,- 148,-
Vertrieb 3K Computerbild TmS GmbH Trade iT Wilhelm Mikro TmS GmbH

Xact-Draw: Vektoren für jedermann

SciLab, seines Namens die Erde in konstanter Bahn umkreisende Software-Forschungsstation, gelang bereits vor einiger Zeit die erfolgreiche Abkopplung des leistungsstarken Vektorgrafiktrieb Werkes vom Mutterschiff ,Xact‘. Xact-Draw demonstriert auf eindrucksvolle Weise, was aus ‚reinrassigen’ GEM-Programmen wie den Vektor-’Urvätern’ ‚GEM Draw‘ und ,Easy Draw’ hätte werden können, wären sie entsprechend weiterentwickelt worden. Das Programm läuft sowohl unter dem hauseigenen AMC-GDOS als auch unter NVDI; zum Beschriften der Grafiken lassen sich entweder die traditionellen GDOS-Pixel-Schriften oder auch die neuen Speedo-GDOS-Vektor-Fonts einsetzen. Beim Export in Programme wie z.B. Calamus SL werden die Schriften in Vektorgrafiken umgewandelt. Ein Manko des ,alten’ Xact-Draw ist in der aktuellen Version behoben: das freie Rotieren von Texten und allen anderen Objekten. Allerdings verwandelt jede andere Rotation als die in 90°-Schritten die Texte in Vektorgrafiken, die sich danach nicht mehr wie normale Textobjekte editieren lassen.

Xact-Draw bietet alle notwendigen Grundobjekte an, die zum Erstellen von Vektorgrafiken notwendig sind Dieses sind Kreis, Ellipsen (-ausschnitte), Rechtecke (auch mit abgerundeten Ecken), Linien, Polygonzüge, Freihandlinien und Bézier-Kurven. Farbverläufe lassen sich sowohl in Kreisen als auch in Rechtecken in beliebigen Winkeln generieren. Zu bereits bekannten ungewöhnlichen Features wie z.B. der ‚Tauschfunktion‘, die den aktuellen Pufferinhalt in alle angewählten Objekte auf vielfältige Art einpaßt, oder der Dateiauswahl mit Voransicht gesellt sich nun eine neue mächtige Kopierfunktion: der Multiduplikator. Er kopiert Objekte bzw. Objektgruppen beliebig oft nach vorgegebenen Parametern, wobei sich die Objektposition und -farbe bzw. -große von Kopie zu Kopie ändern kann. Neben den üblichen Funktionen zum Skalieren und Spiegeln von Objekten sind nun neben der Option, Objekte zu scheren, auch perspektivische Verzerrungen möglich, wobei die einzelnen Eckpunkte der Grafik beliebig positioniert werden können.

Die Exportformate von Xact-Draw waren auf dem ATARI schon immer einzigartig, nur die Druckfunktionen kamen etwas mager daher. Diese erweiterte das Hamburger Programmierertrio um einen Treiber für den HP Deskjet 500/550 C, so daß nun auch qualitativ ansprechende Farbdrucke direkt aus dem Programm heraus möglich sind.

Ließ das Programm bisher die glücklichen Besitzer einer True Color-Grafikkarte im Regen stehen, läuft es in seiner aktuellen Version auch mit diesen Karten tadellos zusammen. Die 16 Millionen möglichen Farbtöne lassen sich komfortabel aus einer 256 Farben umfassenden Palette auswählen. Xact-Draw unterstützt hierbei die Farbsysteme RGB, HSV und CMY. Daß Xact-Draw mittlerweile optimal an Falcon030 und MultiTOS angepaßt wurde, versteht sich schon fast von selbst.

Der Anwendungsbereich von Xact-Draw reicht von technischen Zeichnungen bis hin zur Erstellung von komplexen Illustrationen. Die umfangreichen Exportmöglichkeiten machen selbst die Belichtung von Dias zum Kinderspiel, so daß gelungenen Präsentationen nichts mehr im Wege steht. Der sehr günstige Anschaffungspreis dürfte ein Übriges dazu tun, diesem ausgereiften Programm den Marktwert zu verschaffen, den es verdient.

Bezugsadressen

3K Computerbild GmbH,
Wevelinghoven 26,
4054 Nettetal 1 / Lobberich

Application Systems Heidelberg Software GmbH,
Postfach 102646,
6900 Heidelberg.

DMC GmbH,
Postfach 89,
6229 Walluf

Eickmann Computer,
In der Römerstadt 249/253,
6000 Frankfurt/M. 90

H3 Systems,
Hausser Str 44,
6900 Heidelberg

Maxon Computer GmbH,
Postfach 5969,
6236 Eschhorn

Omikron. Soft + Hardware GmbH,
Sponheimstr. 12d,
7530 Pforzheim

Scilab GmbH,
Isestraße 57,
2000 Hamburg 13

Shift,
Kompagniestraße 13,
2390 Flensburg

TmS GmbH,
Dr.-Gessler-Str. 10,
8400 Regensburg

Trade iT,
Arheilgerweg 6,
101 Roßdotf

Wilhelm Mikroelektronik GmbH,
Siiggelstr. 31,
4670 Lünen



Aus: ST-Computer 06 / 1993, Seite 16

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