CeBIT ’93 - Showtime

Wie in jedem Jahr haben wir uns auch diesmal ausführlich auf der weltgrößten Computer- und EDV-Messe, der CeBIT in Hannover, umgesehen. Natürlich stand dabei für uns die Firma ATARI im Vordergrund. Auch diesmal konnte ATARI auf einem eigenen rund 720m2 großen Stand in der allen CeBIT-Gängern wohlbekannten Halle 7 Hard- und Software-Entwicklungen einem breiten Publikum präsentieren. Auf 60 Arbeitsplätzen gab es von Computerspielen bis hin zu professionellen Anwendungen wie DTP, EBV und CAD allerlei zu sehen. Dabei wurde besonders deutlich, daß der neue ATARI-Falcon030 bei nahezu allen Herstellern große Akzeptanz gefunden hat.

Ganz besonderes Aufsehen erregte die übergroße Videowand, die man zu Show-Zwecken installiert hatte. Hier wurde stündlich eine Präsentation des Falcon030 mit neuer Falcon-spezifischer Software durchgeführt. Die Shows fanden teilweise so reges Interesse, daß jeglicher Fußgängerverkehr um die Videowand zusammenbrach. Präsentiert wurde dem staunenden Publikum unter anderem auch das neue Cubase-Audio-Falcon. Diese absolut professionelle Musik-Software bietet neben den üblichen 64 MIDI-auch noch 8 Audiospuren zur Aufnahme von Gesang bzw. akustischen Instrumenten. Näheres können Sie im Messebericht zur Musikmesse und in dem ausführlichen Preview-Bericht zu Cubase-Audio-Falcon erfahren. Anklang fand auch das Programm MusiCom (Testbericht ebenfalls in dieser Ausgabe). Stereo-Harddiskrecording und Echtzeit-Sound-Effekte sind dessen besondere Stärken. Besonders die Karaoke-Vorführungen von Armin „Elton“ Hierstätter (Bild) wurden vom Publikum mit lautstarken Ovationen aufgenommen.

Neue Hardware

Zwar hat ATARI selbst zum ersten Mal keine neue Hardware auf der CeBIT vorgestellt; dafür waren einige sehr interessante Hardware-Entwicklungen von Drittanbietern für den Falcon030 zu sehen. Von Speicherkarten über Grafikerweiterungen bis hin zu Beschleuniger-Boards reicht dabei die Palette. Dies alles zeigt, daß die Soft- und Hardware-Szene weiterhin auf die amerikanische Firma mit Sitz in Sunnyvale setzt und Vertrauen in deren Produktpalette hat. Wie ATARI sich über die Zukunft äußerte, können Sie dem nebenstehenden Kasten „Gespräche auf der CeBIT“ entnehmen. Im folgenden haben wir für Sie zusammengestellt, was es konkret an Neuerungen rund um ATARI zu sehen gab.

ATARI

Das schon im letzten Jahr auf der CeBIT vorgestellte MultiTOS liegt seit einiger Zeit in der Version 1.0 vor und konnte auf der CeBIT bereits in der Version 1.01 gezeigt werden. Das TOS soll allen neu ausgelieferten Falcon030-Computern in Form einer HD-Diskette beiliegen. Das Single-Tasking-TOS bleibt aber weiterhin fester Bestandteil der Falcon-Computer und liegt mittlerweile in der Version 4.04 auf ROM vor. MultiTOS wird vorerst eine Software-Version bleiben, langfristig ist allerdings eine Auslieferung in ROM-Chips geplant. Ein Vertriebskonzept für andere ATARI-Computer steht allerdings noch nicht fest. Das gleiche gilt für Speedo, den Vektor-Zeichensatz-Manager. Speedo ist bereits auslieferungsfertig und erhältlich. Man konnte man an einem Arbeitsplatz auch das ATARI-Works-Paket besichtigen, das etwas versteckt plaziert war. Auch dieses Software-Produkt aus dem Hause ATARI steht kurz vor der Fertigstellung und wird in einigen Wochen in den Handel gehen.

Auch für die handliche Spielekonsole Lynx konnte ATARI Neuheiten zeigen. Dracula, das Spiel um den blutsaugenden Bösewicht, bietet farbenfroh gestalteten Unterhaltungsspaß für unterwegs. Besonders Adventure-Fans kommen dabei auf ihre Kosten. Dracula ist nämlich nicht einfach ein weiteres Shoot’n’Jump-Spiel, sondern ähnelt eher den 3D-Adventures, die man von den Sierra-Spielen her kennt.

ATARI Works

Artiplus

Artiplus zeigte das bekannte Folientransferverfahren mit Hilfe von Laserdruckern am Beispiel der Visitenkartenerstellung. Spezielle, vorgestanzte Karten können von einem Laserdrucker eingezogen und mittels der Farbfolien und eines DTP-Programms (z.B. Calamus) in farbenfrohe Visitenkarten verwandelt werden. Neu sind mehrfarbige Folien mit Farbverläufen.

Application Systems

Signum!3.3 war in einer stark überarbeiteten Version zu sehen. Bilder und Vektorgrafiken können nun mit einer Auflösung von 600 dpi ausgedruckt werden. Somit ist Signum!3.3 der ideale Partner für den Drucker HP-LaserJet 4. Bei einem Druck mit 300 dpi wird eine Geschwindigkeit von beachtlichen 5 Seiten pro Minuten erreicht. Herausragendes Feature der neuen Version ist allerdings der Tabellensatz. Damit lassen sich auch aufwendigste Tabellen auf sehr einfache Art und Weise anlegen. Signum!3.3 wird für 398,- DM in den Handel gehen. Ein Update von Version 1.2 bzw. 1.0/ 1.1 kostet 40,- DM bzw. 60,- DM.

Pure Pascal liegt nunmehr in der Version 1.1 vor. Pure-Software hat sich bei den Änderungen stark an Borland Pascal 7.0 orientiert, so daß Pure Pascal im Sprachschatz weitestgehend dazu kompatibel ist. Die neue Version kostet 398,- DM.

Pure-Profiler

Mit dem Pure-Profiler wird nach Pure-C und Pure Pascal das dritte Produkt von Pure Software bei Application Systems erscheinen. Mit dem Programm ist es möglich, Programme, die mit Pure C, Pure Assembler oder Pure Pascal geschrieben wurden, direkt im Quelltext zu analysieren. Dabei kann die Performance eines Programmes sehr einfach ermittelt werden, da nach dem „Profiling“ alle wichtigen Daten zu dem Quellprogramm ausgegeben werden. Es wird angezeigt, ob, wo und wie oft eine bestimmte Routine aufgerufen wurde. Es lassen sich auch die Zeiten ermitteln, die im Betriebssystem des ATARI verbracht wurden, um eigene Routinen besser optimieren zu können. Die Analysedaten des Profilers lassen sich abspeichern, wodurch es möglich ist, die Auswirkungen von Programmänderungen auf das Laufzeitverhalten zu dokumentieren. Der Profiler kostet 149,- DM.

Das Zeichen- und Malprogramm Papillon wurde in der Version 1.1 gezeigt. Das Programm wurde besonders auf Geschwindigkeit optimiert. Das Konvertieren von Bildern mittels des Floyd-Steinberg-Algorithmus erfolgt nun dreimal schneller. Auch die Lupe hat stark an Geschwindigkeit zugenommen. Papillon kann nun auch Bilder im GIF-, JPEG- und BMP-Format verarbeiten.

Biodata

Einen Einblick in professionelle Netzwerktechnologie konnte man am Arbeitsplatz von Biodata gewinnen. Das Bionet 100 bietet alle Möglichkeiten moderner PC-Netzwerke für verschiedene Plattformen. Die Server-Software läßt sich auf ATARI, DOS oder verschiedenen UNIX-Systemen einsetzen. Neben den netzwerktypischen Anwendungen wie Nachrichten- bzw. Dateiübertragung zwischen den Knoten (Mailing/eMailing) und Druckerbedienung übers Netz unter Einsatz eines Spoolers findet auch ein Sicherheitssystem Anwendung. Es bietet die Möglichkeit, das gesamte Netzwerk von einem Arbeitsplatz aus zu verwalten und nach den eigenen Bedürfnissen zu strukturieren. Jeder Benutzer erhält eine eigene Kennung sowie ein Paßwort, wodurch eine individuelle Arbeitsumgebung erzeugt werden kann.

Darüber hinaus läßt sich ein LAN-Netzwerk von Biodata mit der Zusatz-Software BIG zu einem WAN-Netz erweitern. Mit BIG ist es möglich, sich per Stand- oder Telefonleitung über ein Modem oder ISDN von jedem Punkt der Erde aus in ein bestehendes Netzwerk einzuwählen.

Brainstorm

Einen Assembler/Debugger zeigte der französische Hersteller Brainstorm. Der Debugger zeichnet sich durch vollkommene Interaktivität und eine eigene Benutzeroberfläche mit Fenstern und Mausbedienung aus. Er ist Source-Level-kompatibel zu Pure-C und Pure-Assembler, so daß er anstelle des Pure-Debuggers eingesetzt werden kann.

Der Assembler erzeugt 68030-kompatiblen Code und unterstützt mathematische Coprozessoren (68881/68882). Verkaufspreise und Vertrieb stehen allerdings noch nicht fest. Es ist allerdings im Gespräch, die Produkte in das ATARI-Entwicklungspaket für den Falcon030 mit aufzunehmen, in dem sich schon der DSP-Debugger aus demselben Hause befindet.

Assembler/Debugger von Brainstorm
# Cicero

Die Firma Cicero Innovative Systems zeigte in Halle 4 auf dem Gemeinschaftsstand des Saarlandes den bekannten BASIC-nach-C-Konverter. Inzwischen sind die Libraries für MS-DOS, Microsoft Windows, Apple Macintosh und NeXT verfügbar. Damit wird eine Portierung von GFA-BASIC-Programmen auf all diese Systeme in kürzester Zeit durchführbar.

Color Concept

Am Stand von Color Concept konnte man die Soft- und Hardware für die Verwendung der Kodak-Photo-CD an ATARI-Computern bestaunen. Ausgestattet mit einer True-Color-Grafikkarte wurden Bilder in Fotoqualität auf einem ATARI-TT gezeigt. Die Software ist gegenüber unserem Testbericht in der letzten Ausgabe noch weiter überarbeitet worden und lädt nun die Bilder in den hohen Auflösungen erheblich schneller.

ColorScan heißt eine komfortable Software für Farb-Scanner. Sie ermöglicht Bildskalierungen mit automatischer Auflösungsanpassung und bietet eine spezielle Meßfunktion zur optimalen Bildaussteuerung sowie Schwarz-und Weißfarbenkorrektur und Vierfarbseparation.

Neu ist SoundPlay 900CC. In Verbindung mit einem CD-ROM-Laufwerk läßt sich so ein Audio-CD-Player erstellen, der vollständig über den Computer steuerbar ist. Direkte Titelanwahl, Shuffle-Play, Titelvor- und rücksprung sowie schneller Vor- und Rücklauf lassen sich bequem per Mausklick auslösen. Sogar um CDs auszuwerfen (Eject), braucht man die Hand nicht von der Maus zu nehmen, auch dafür existiert ein Button im SoundPlay-Fenster. Nur einlegen muß man die CDs noch von Hand.

Compo

Die Textverarbeitung That’s Write liegt nunmehr in der Version 3.0 vor. Erweiterungen sind unter anderem: Vektor-Fonts, erweiterte Grafikbehandlung, ein sehr gutes Korrektur- und Silbentrennsystem und MultiTOS-Anpassung. Der Preis für die Vollversion bleibt unverändert.

That’s Adress, die Adreßdatenbank, konnte man in der aktuellen Version sehen. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß ein gleichzeitiger Zugriff auf alle Adressen ermöglicht wird, dies kann z.B. auch aus einer Textverarbeitung heraus geschehen.

Der Formeleditor Formel X wurde in der Version 2.0 besonders in der Handhabung stark verbessert. Außerdem schreibt das Programm nun auch TIFF-, PostScript- und EPS-Dateien. Auch das neue ATARI-Betriebssystem MultiTOS wird unterstützt.

Das modulare, programmierbare und netzwerkfähige Datenbanksystem COM BASE wurde in der Version 1.2 gezeigt, das maximal 32 Datenbanken gleichzeitig unterstützt und zahlreiche Detail Verbesserungen und Neuerungen aufweist.

Der Harddisk-Rekorder und Sound-Effekt-Prozessor für den Falcon030 - MUSiCOM - konnte auf der CeBIT bereits in der Version 2.0 Beta gezeigt werden. Das Programm wurde weiter verbessert und mit neuen Features versehen. So ist MUSiCOM in der Lage digitale Input/Output-Operationen durchzuführen (z.B. digitale Daten direkt von CD-Playern mit Digitalausgang zu übernehmen). Geplant sind außerdem ein vollständiges Cut/Copy/Paste sowie ein Pattern-Editor, mit dem ein oder mehrere Musikstücke beliebig geschnitten werden können. MUSiCOM 2.0 wird ca. 500,- DM kosten. Der Liefertermin stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht fest.

Neues Falcon030-Outfit dank Digital Data Deicke

Digital Data Deicke

Ein neues Gehäuse für den Falcon030 konnte man bei digital data deicke sehen. Das Originalgehäuse wird dazu oberhalb der Tastatur abgetrennt und durch ein lackiertes Metallwinkelblech ersetzt. Dadurch entsteht ein Desktop-Gehäuse, in dem sich ein Tastatur-Interface für PC-Tastaturen befindet. Zudem wird Platz für eine Festplatte und Erweiterungskarten geschaffen. Mittels eines Schlüsselschalters lassen sich die Tastatur und die Maus auch gegen unbefugte Benutzung sichern. Mit im Lieferumfang enthalten ist auch eine reine Software-Lösung, um höhere Auflösungen bis hin zu 800x600 Pixeln in 16 oder 256 Farben zu erreichen. Virtuelle Auflösungen (z.B. 1280 x 1024) mit automatischem Scrolling per Maus lassen sich ebenso damit verwirklichen. Die Gehäuseerweiterung kostet inkl. PC-Tastatur und Anschlußmöglichkeit für einen Barcode-Lesestift 199,- DM Aufpreis beim Kauf eines Falcon030s bei Digital Data Deicke.

DMC

Das bekannte DTP-Programm Calamus SL hat zur CeBIT Zuwachs durch einige interessante Module bekommen.

Outline-Art 3 ist der nun farbfähige Nachfolger der bekannten Versionen 1.0 und 1.1. Das Programm unterstützt 8- und 24-Bit-Farbgrafikkarten und benötigt eine minimale Auflösung von 640 x 400 Pixeln. Auch die neuen Grafikmodi des Falcon030 können dabei voll ausgenutzt werden. Ein PostScript-Export für EPS- und PS-Dateien ermöglicht die direkte Portierung von Bilddaten zum Adobe Illustrator auf Apple-, MS-Windows- und NeXT-Plattformen. Outline-Art 3 kostet 798,- DM. Ein Update von der Version 1.0 bzw. 1.1 kostet 399,- bis 549,- DM (je nach Registrierdatum).

Das bekannte Vektor-Modul wird in Kürze durch eine völlig überarbeitete Version ersetzt werden, die mit einigen zusätzlichen Optionen ausgestattet sein wird. Das Pinsel-Modul wurde ebenfalls verbessert. Dabei wurde besonders an die Zusammenarbeit mit Grafikkarten wie Matrix und Crazy Dots gedacht.

Der Formatkonverter Dataformer wurde in einer „Light“-Version gezeigt. Für preisgünstige 198,- DM bietet das Produkt mit dem Namen Converter Package die am meisten benötigten Features des „großen Bruders“.

Digital Optical Analog

Black-Mail nennt sich ein Voice-Mail-System der amerikanischen Firma Digital Optical Analog. Über ein Interface wird der Falcon030 mit einem Telefonanschluß verbunden. Eine geeignete Software sorgt dann dafür, daß der Computer als interaktiver Anrufbeantworter einsetzbar ist. Per Touch-Tones (Mehrfrequenzwahlverfahren) kann sich ein Anrufer wie in einem Menübaum bewegen und akustische Informationen abrufen bzw. aufspielen. Alle Daten werden direkt auf der Festplatte gespeichert, wobei ein effektiver DSP-Kompressionsalgorithmus für Sound-Samples dafür sorgt, daß die Datenflut nicht überhandnimmt.

Das Voice-Mail-System von Digital Optical Analog

DVPI

Die MIDI-Komponier- und Arrangier-Software Session-Partner der Firma DVPI wurde in einer erweiterten Version vorgeführt. Die Programmierer haben sich auch des neuen Falcon030 angenommen und bereits eine Audiospur mit in den Session-Partner integriert. Ein Update wird in Kürze verfügbar sein.

Der Eickmann-Falcon-Tower

Eickmann

Einen Falcon030 im Tower-Gehäuse konnte man am Stand der Frankfurter Firma Eickmann begutachten. Der Tower führt alle Anschlüsse des Falcon030 heraus und beinhaltet ein kräftiges Netzteil, das auch für anspruchsvolle Erweiterungen geeignet ist. Genug Platz für mehrere Fest- bzw. Wechselplatten und ein Diskettenlaufwerk sind ebenso vorhanden wie ein Tastaturadapter für PC-Tastaturen. Der Preis für den Tower ohne Rechner beträgt 699,- DM. Das Modell ist auch für 1040er geeignet und in einer ähnlichen Variante auch für Mega STE und TT zu haben. Wer sich scheut, den Umbau in das Tower-Gehäuse selbst vorzunehmen, kann den Einbauservice der Firma Eickmann in Anspruch nehmen.

Außerdem stellte Eickmann zwei 14"-Monochrommonitore vor, die einen Ersatz für den nicht mehr lieferbaren SM 124 von ATARI sind. Die Geräte unterscheiden sich darin, daß bei einem der bekannte „Trauerrand“ der ATARI-Monitore wegfällt, also mehr dargestellt werden kann.

Die 32MHz-Beschleunigerkarte von GE-Soft

GE-Soft

Als eine kleine Sensation wurde die 32MHz-Beschleuniger- und Fast-RAM-Karte für den Falcon030 am GE-Soft-Arbeitsplatz gehandelt. Bis zu 128 Megabyte TT-kompatibles Fast-RAM (bei Verwendung von 16MB-SIMMs) lassen sich auf der Karte unterbringen. Ein 32MHz 68030-Prozessor und ein VME-Bus-Adapter befinden sich zusätzlich mit auf der Karte. Dadurch wird es dem Falcon030 möglich sowohl von den Anschlußmöglichkeiten also auch von der Geschwindigkeit her mit dem ATARI-TT gleichzuziehen. Ca. 1400,- DM wird die Karte kosten (ohne SIMMs), wenn sie in wenigen Wochen auf den Markt kommt.

H3-Systems

Bei der Heidelberger Firma H3-Systems wurde das Grafik- und Präsentationsprogramm DA’s Vektor vorgestellt. Wir berichteten darüber bereits in unserer März-Ausgabe.

Neu war ein Scan-Programm für den Canon CLC10, mit dem sich diese „Allround“-Maschine, die Farbscanner, -drucker und -kopierer in einem ist, problemlos ansteuern läßt. Das Programm bietet u.a eine Preview-Option und ist die ideale Ergänzung für Besitzer dieses Canon-Gerätes.

Heim

Der Heim-Verlag konnte an einem eigenen Stand den ersten MS-DOS-Emulator für den Falcon030 zeigen. FalconSPEED besieht aus einer Platine für den internen Erweiterungs-Slot des Falcon und einer Software. Ein 80286-Prozessor - mit 16MHz getaktet - sorgt für die nötige Geschwindigkeit unter DOS. FalconSPEED erreicht damit einen Norton-Faktor von 12. Insgesamt können bis zu 8 Megabyte RAM unter MS-DOS verwaltet werden. MS-Windows ist sofort lauffähig. An Grafikmodi werden bislang CGA, EGA und VGA-monochrom unterstützt. In Vorbereitung befindet sich ein Treiber für VGA-Auflösung mit 16 bzw. 256 Farben, der auch unter Windows einsetzbar ist.

TruePaint von HiSoft
# HiSoft/Shift

Nicht ausstellen heißt nicht, nicht anwesend gewesen zu sein. Auf der CeBIT hat SHIFT ein Lizenzabkommen mit HiSoft geschlossen, das den Vertrieb neuer Hi Soft-Programme in Deutschland, Österreich und der Schweiz regelt. Das erste davon betroffene Produkt ist TruePaint. Es handelt sich dabei um ein Malprogramm für alle ATARI-Computer mit speziellen Fähigkeiten, die den True-Color- und Overscan-Modus des Falcon03() ausnutzen. Laut Aussage des HiSoft-Präsidenten David Link wird True Paint in der englischen Version ab sofort bei Shift erhältlich sein. Eine deutsche Version wird in wenigen Wochen folgen. HiSoft BASIC, ein voll in GEM integrierter BASIC-Compiler mit Debugger und umfangreichen Bibliotheken (teilweise mit Source) soll folgen. Die in Deutschland bisher nicht angebotenen Titel von HiSoft werden in den englischen Versionen ebenfalls von SHIFT vertrieben.

Das Finite-Elemente-System MEANS

HTA

HTA zeigte für den ATARI-TT das Finite-Elemente-System MEANS. Mit dieser Software lassen sich statische und dynamische Belastungen von Werkstücken grafisch darstellen und auswerten. MEANS ist auflösungsunabhängig programmiert und unterstützt bei den Berechnungen den mathematischen Coprozessor des TTs.

Inshape

Die 3D-Konstruktions- und Raytracing-Software Inshape ist weiter überarbeitet worden. Besonders der 3D-Editor und die Preview-Möglichkeiten wurden dabei stark verbessert. Inshape bietet nun verschiedene Algorithmen an, um konstruierte Szenen schnell in ihrer farblichen Wirkung begutachten zu können, bevor die eigentliche qualitativ hochwertige Berechnung des Bildes gestartet wird.

Jobis

Die Firma Jobis hat den Vertrieb und den Support der kaufmännischen Komplettlösung BSS-PLUS (Bavaria-Soft) mit dem Schwerpunkt Netzwerkanwendungen (PAM’sNet) 1992 übernommen. Dabei wird sowohl Kunden- als auch Händler-Support geleistet. Als Dienstleistung wird telefonische und auch Vor-Ort-Betreuung der bisherigen und neuen BSS-PLUS-Anwender angeboten. Ferner wird das Programmpaket ständig weiterentwickelt, was sich auf der CeBIT in der Verbesserung bereits bestehender Programmteile und der Vorstellung neuer Module zeigte. BBS-PLUS Connect ermöglicht eine Fernwartung, Fax-Anbindung und WAN-Verbindung. Weitere Module unterstützen eine Barcode-(EAN)-Anbindung und eine selektive Doppelschachtansteuerung für NEC- und Epson-Drucker. Außerdem wurde ein PC-Netzwerkserver gezeigt, der die Verzehnfachung der Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht. Für die Umstellung der Postleitzahlen von BSS-PLUS-Anwendern wird bei Jobis ein Service angeboten. Für die Zukunft sind Schulungen, eine Electronic-Cash-Ausgabe, ein überarbeitetes Hilfesystem und für Anfang 1994 die neue Version 5.0 geplant.

Lankhor

Lankhor, der französische Spielehersteller, zeigte eine erste Version der Fortsetzung des bekannten Autorennsimulators Vrooom. Unter Ausnutzung von speziellen Falcon030-Fähigkeiten erreicht das Spiel eine bis dahin nicht gekannte Qualität.

Logilex

Neben der bekannten Hypertext-orientierten Datenbank 1st Card 2.0 konnte man bei Logilex das Komprimier/Dekomprimier-Utility Datalight in der Version 2.0 sehen. Das Programm ist - einmal gestartet - speicherresident und sorgt dafür, daß Dateien automatisch oder auf Wunsch gepackt bzw. entpackt werden. So steht dem Anwender deutlich mehr Speicherplatz auf seiner Diskette, Festplatte etc. zur Verfügung. Die neue Version hat außerdem gewaltig an Geschwindigkeit zugelegt und wurde in vielen Bereichen optimiert.

Matrix

Eine Weltneuheit auf dem Gebiet der Computergrafik konnte Matrix präsentieren - die Supergrafikkarte TC1212 im TT-Tower Mat-Sys030 GSE. Dieser Tower wurde auf Anregung professioneller DTP- und EBV-Betreiber angefertigt. Bei der Grafikkarte handelt es sich um eine doppelseitige, in SMD-Technik bestückte Doppel-Europa-Karte. Die Speicherausstattung liegt bei 8 MB DRAM plus 8 MB VRAM. Damit lassen sich Auflösungen bis 1280 x 1024 Pixeln in True-Color, also mit 16,7 Millionen Farben, flimmerfrei darstellen.

Die Matrix-Grafikkarte TC1212

Bereits in der Grundausstattung verfügt die Karte über einen Echtzeitvideodigitalisierer, der beliebige Videosignale mit 768 x 576 Punkten in 24 Bit True-Color digitalisieren kann. Eine zusätzliche Genlock-Funktion mit Encoder ermöglicht die Aufspielung von Videobildern und Sequenzen auf Videoband.

Einen Video-Digitizer für die True-Color-Grafikkarte TC1208/1006 bietet Matrix mit dem MatDigi1 an. Die Zusatzkarte wurde speziell für DTP-Anwendungen konzipiert. Ein schneller Graumodus ermöglicht die problemlose Verfolgung der Objektpositionierung. Digitalisiert wird im vollen Videoformat mit 16,7 Millionen Farben. Dabei können Videosignale im BAS-, FBAS-VHS- und S-VHS-Format sowie Fernsehnormen wie PAL, SECAM und NTSC verarbeitet werden. Drei unabhängige Videoquellen lassen sich parallel anschließen. Die Umschaltung erfolgt dabei per Software.

Ein Digitizer mit ROM-Port-Anschluß wurde mit dem MatDigiR gezeigt. Als Anwendung wurde eine Bildkommunikation mit Videokameras vorgeführt. Dies stellt die Vorstufe zum digitalen Bildtelefon dar. Das Gerät ist an allen ATARI-Computern einsetzbar, eignet sich aber besonders für den neuen Falcon030, da es dessen Grafikmöglichkeiten ausnutzt.

MAXON

Wie in jedem Jahr hatte MAXON auch diesmal wieder einen eigenen Stand ganz in der Nähe von ATARI in Halle 7 aufgestellt. Dort wurde Twist, eine neue Datenbank im GEM-Gewand, vom Programmierer persönlich vorgeführt.

Twist bietet interaktive Maskenerstellung mit der Möglichkeit, auch Grafiken in die Masken mitaufzunehmen, und einen mächtigen Report-Generator. Die Datenbankgröße ist nur durch den verfügbaren Massenspeicherplatz begrenzt. Durch ein ausgeklügeltes Suchverfahren sind auch bei extrem umfangreichen Datenbanken sehr kurze Suchzeiten verwirklicht worden.

Die Datenbank MaxonTWIST
CrazySounds

Interessant für Sound-Fanatiker ist das Tool CrazySounds. Hiermit läßt sich jede beliebige Benutzer- bzw. GEM-Aktion wie z.B. Mausklick, Tastendrücke, Fenster öffnen, Dialog-und Alertboxen, Textausgabe usw. mit einem oder mehreren digitalisierten Klängen unterlegen. CrazySounds ist auf allen TOS-kompatiblen ATARI-Computern lauffähig. Besitzer eines Falcon030 können zudem auch selbst Klänge digitalisieren, wobei alle Eigenschaften des Falcon030 ausgenutzt werden (bis zu 16 Bit Stereo mit 50kHz Sampling-Frequenz).

Auch der Application Builder ACS war in der neuen Version ACSpro zu sehen. Mit ihm wird die Programmentwicklung wesentlich vereinfacht. So wurde z.B. der Editor des neuen GFA-BASICs mit ACSpro erstellt, denn ACSpro bietet u.a bereits einen fertigen GEM-Texteditor, der in eigene Programme eingebaut werden kann.

Mit der Version 3 wird die virtuelle Speicherverwaltung Outside jetzt auch Falcon-kompatibel. Es lassen sich mit dem Programm bis zu 512 MB Arbeitsspeicher auf eine Festplatte auslagern. Outside 3 läuft auf jedem TT ab 2 MB und auf dem Falcon030, unterstützt alle gängigen Festplatten. Auch Programme, die nicht im TT-RAM laufen, können mit bis zu 16 MB Speicher bedient werden. Ein eigener Festplattentreiber ist im Lieferumfang ebenfalls enthalten.

Außerdem wurde Harlekin 3 gezeigt, der ja bereits von uns besprochen wurde.

Pix Art

OMIKRON.Software

Pix Art heißt ein Mal- und Retouche-Programm, das auflösungsunabhängig arbeitet. Das Programm zeichnet sich durch sehr hohe Geschwindigkeit, vielfältige Blockmanipulations- und Nachbearbeitungsmöglichkeiten aus. Zudem ist es in der Lage direkt Farbausdrucke auf dem bekannten Farbtintenstrahldrucker von Hewlett-Packard HP-Deskjet 550C zu erzeugen. Pixart wird ab sofort von der Firma OMIKRON.Software vertrieben.

FreeWay

Mit FreeWay drängt sich eine weitere Datenbank auf den hart umkämpften ATARI-Markt. OMIKRON ging dabei allerdings neue Wege. Anstatt mit Masken und einer bestimmten Anzahl von Feldern zu arbeiten, kann bei FreeWay jeder Datensatz beliebig lang und aus verschiedensten Datenformen zusammengesetzt sein. Das Programm hält als Index eine Wortliste bereit, aus der bei Suchoperationen blitzschnell auf den dazugehörigen Datensatz zugegriffen werden kann. Besonders sticht dabei die Ähnlichkeitssuche hervor. Wenn man den Suchbegriff nicht in der korrekten Schreibweise eingegeben hat, findet FreeWay alle Datensätze, die einen ähnlichen Suchbegriff enthalten.

Overscan

Auch die Berliner Firma OverScan setzt voll auch den Falcon030. Mit der Low-Cost-Grafikerweiterung Screenblaster läßt sich eine Auflösungssteigerung von bis zu 300% erreichen. Auf einem handelsüblichen SVGA-Monitor kann man beispielsweise 1152x832 Punkte mit 87Hz (interlaced) in bis zu 256 Farben darstellen.

Overscans Screenblaster für den Falcon 030

Screenblaster besteht aus einer kleinen Hardware, die einfach zwischen Falcon030 und Monitor gesteckt wird, und einer Software für den AUTO-Ordner. Mit dieser Software sind problemlos Anpassungen an verschiedene Monitore möglich. OverScan liefert bereits Konfigurationsdateien für alle gängigen Monitore mit. Screenblaster kostet komplett 149,-DM.

Neben Hardware hat OverScan auch Software-Produkte anzubieten. Brandneu ist die Video-Titel-Software Overlay. In Verbindung mit einem Genlock-Interface und einem Falcon030 lassen sich damit beliebige Videos mit Titeleinblendungen und Überblendeffekten versehen. Profitiert hat davon auf der CeBIT schon ATARIs Präsentationsshow auf der Videowand. Alle Text- und Titeleinblendungen sowie die Überblendeffekte wurden mit Overlay gestaltet.

PAMs FalcoNET

PAM

Um auch die neuen Falcon-Computer in Netzwerke zu integrieren, kündigt PAM-Software ein schnelles Ethernet-Interface (10 MBit/s) zur CeBIT an. Der Name: PAMs FalcoNET. Im Lieferumfang befindet sich neben einer Hardware, die an den Parallel-Port des Falcon030 angeschlossen wird, auch die bewährte PAMs-Net-Software, die den Zugriff auf jede Platte im Netz ermöglicht. Sie schließt zudem zahlreiche Sonderfunktionen, wie die Bagdad-Fernsteuerung, mit ein. Optional kann man mit FalcoNET zusätzlich per TCP/IP und NFS auf UNIX-File-Systeme direkt sowie per Novell-Netware-Kompatibilitäts-Software auf Standard-Novell-Fileserver zugreifen. Eine X-Window-Software ist ebenfalls von PAM lieferbar.

Praefcke

Am Arbeitsplatz des Ingenieurbüros Praefcke konnte man sich über den momentanen Stand der Platinen-CAD-Software PCB-Layout informieren. Als Unteraussteller war auch der Layout-Service-Kiel dort vertreten.

Diese Firma bietet ab sofort eine 14MB-Speichererweiterungskarte für den Falcon030 an. Preis: 1698,- DM voll bestückt.

Die 14MB-Speichererweiterungskarte für den Falcon vom Layout Service Kiel

Purix

Hier konnte man Script3 in der bekannten Version sehen. Wir berichteten bereits in der letzten Ausgabe über die neuen Features dieser weitverbreiteten Textverarbeitung.

rhothron

Einen Profi-Falcon im 19"-Gehäuse gab es bei rhothron zu sehen. Zusätzlich zu den Hardware-Fähigkeiten, die der Falcon030 schon von Haus aus bietet, hat rhothron diesem Gerät noch einen VME-Bus spendiert. Damit lassen sich alle professionellen VME-Erweiterungen auch auf dem Falcon030 nutzen. Bis zu sechs VME-Steckplätze stehen zur Verfügung. Auch ein mathematischer Coprozessor (68881) wurde in das Gerät integriert. Das VME-Bus-Interface ist auch einzeln für den Falcon030 erhältlich. Es paßt ohne mechanische Änderungen in jeden Falcon030. Der VME-Bus wird per Flachbandkabel nach außen geführt. Dort kann man mittels eines externen Slot-Gehäuses bis zu elf Steckplätze einrichten.

Auch in Sachen Software hat sich bei rhothron einiges getan. rho-Copy, das Hardcopy-Utility, liegt in der Version 3.0 vor. rho-Analyse wurde speziell für den Falcon030 angepaßt und benutzt nun den DSP, um Fourier-Transformationen durchzuführen. Das Programm ist zudem komplett in GEM eingebunden und ist somit auf allen Grafiksystemen einsetzbar.

Richter Distributor

Als Weltpremiere wurde am Arbeitsplatz von Richter Distributor das neue GFA-BASIC-kompatible Entwicklungssystem noch unter dem vorläufigen Namen BASIC 4.00 vorgeführt. Laut Aussage von Hans Richter wird das BASIC in ca. 4 bis 6 Wochen lieferbar sein.

Ebenfalls am Stand von Richter wurde ein 36MHz-Falcon030 vorgeführt. Ein findiger Bastler hatte herausgefunden, wie sich der Falcon relativ einfach beschleunigen läßt. Dabei findet keine Beschleunigerkarte im Rechner Platz, sondern lediglich ein kleines Modul, das die höheren Taktsignale an die CPU, FPU, den DSP und den Systembus legt. Erreicht werden dabei 18 MHz für den Systembus (statt 16), 36 MHz CPU-Takt (statt 16), 50 MHz FPU-Takt (statt 16) und 50 MHz DSP-Takt (statt 32). Insgesamt führt die Erweiterung zu einer Performace-Steigerung auf teilweise über 200%. Erfreulich auch der Preis: ca. 400,- DM wird das Modul kosten; den Einbau sollte man allerdings nicht selbst vornehmen, dazu wird ein Einbauservice angeboten.

Xenomorph nennt sich ein neues Produkt aus den USA, das über Richter Distributor vertrieben wird. Es handelt sich dabei um einen Renderer mit Keyframe-Animation durch Image-Mapping. Xenomorph ist gleichermaßen für DTP- und Animationsanwendungen geeignet. Es läuft auf allen ATARI-Computern und nutzt besonders TT- und Falcon-spezifische Hardware-Fähigkeiten aus. Xenomorph kostet 169,- DM.

Ein Blick auf das neue GFA-BASIC

R.O.M.

papyrus, die Textverarbeitung aus dem Berliner Software-Haus R.O.M., hat wesentliche Erweiterungen erfahren. Mit dem papyrus Office-Modul wird auch komplexer Tabellensatz ganz einfach möglich. Mehrzeilige Fließtextfelder, parallele Absätze, gedrehte und neben- oder untereinanderliegende Felder lassen sich erstellen. Ebenfalls wurden Rechenfunktionen eingefügt, mit denen sich eine einfache Tabellenkalkulation verwirklichen läßt. Neu sind außerdem eine automatische Generierung von Stichwortverzeichnissen auch über mehrere Dateien hinweg sowie die Verwaltung von Oberbegriffen.

In Planung sind eine schnelle und erweiterbare Rechtschreibhilfe, die wahlweise online oder nachträglich Texte korrigieren kann; Textbausteine und Floskeln; automatische Referenznummernvergabe und eine umfangreiche Dokumentenverwaltung.

SDS

Die visuelle Datenbank Topics konnte man sich am Arbeitsplatz von SDS näher ansehen. Topics vereint Informations-Manager, Datenbank und File-Manager in einem Programm und bietet sowohl relationale als auch hierarchische und assoziative Strukturen. Durch die vollgrafische Benutzeroberfläche kann der Bediener sich zudem visuell und intuitiv in der Datenbank orientieren und auf alle vorhandenen Informationen zugreifen. Das Programm verwaltet bis zu 5000 Themenbereiche und 100.000 Datensätze (bei 4MB-Hauptspeicher), verfügt über einen grafischen Maskeneditor und einen Report-Generator. Topics läuft auf allen ATARI-Computern inkl. Falcon030 ab 1MB-Hauptspeicher. Es kostet 598,- DM.

Silmarils

Das französische Spiele-Software-Haus Silmarils zeigte bereits die deutsche Version des Grafikadventures Ishar. Das Programm ist speziell für den Falcon030 angepaßt worden und nutzt dessen Sound- und Grafikfähigkeiten aus. Der Nachfolger Ishar II wird ebenfalls in einigen Wochen erhältlich sein. Auch hier setzen die Franzosen auf den ATARI-Falcon030 und dessen Hardware-Eigenschaften.

ReProk

Stage Microsystems

Die Fakturierungs-Software ReProK konnte man am Arbeitsplatz von Stage Microsystems in der Version 3.0 sehen.

Steinberg

Steinberg zeigte das brandneue und noch nicht ganz vollendete Cubase Audio für Falcon. Einen ausführlichen Preview über dieses Programm können Sie in dieser Ausgabe lesen.

Team-Computer

Am Arbeitsplatz von Team-Computer konnte man u.a. auch eine weiterentwickelte Version des Hänisch Modulas sehen. Außerdem wurde eine komplette Hotelverwaltung gezeigt. Sie ermöglicht, übersichtlich Zimmer zu reservieren u.v.a. Auch ein Restaurantprogramm, das eine komplette Verwaltung von mehreren Tischen samt allen Bestellungen bis hin zum Rechnungsdruck bietet, wurde vorgestellt.

Gravur mit Platon

TKR

Auch TKR steigt auf den Falcon030 ein. Mit MultitermPro bietet man ein professionelles Programm für den Datex-J-Betrieb (ehemals BTX) für den Falcon030 an. Dabei wird nun die volle Farbenvielfalt, die Datex-J bietet, ausgenutzt.

Neue Funktionen in tms Cranach

tms

Als Produktneuheit konnte man bei tms das CRANACH Studio Compact bewundern. Das Bildverarbeitungsprogramm entspricht dem bekannten CRANACH Studio, enthält jedoch keine Separation und einige Bildverarbeitungsfunktionen weniger. Das Programm ist für DM 498,- erhältlich. Als neue Features sind vor allem die editierbaren Vektorpfade innerhalb der völlig überarbeiteten Lassobearbeitung, das Preview der Collage, der Filtertyp „Relief", neue Effektfilter, der Kopierpinsel, der Auto-Painter und ein neues Effektmodul zu nennen. Außerdem sind alle Programme der CRANACH Studio-Serie und tms Vektor in neuen Versionen erhältlich.

Die Umtausch- oder Upgrade-Preise betragen ab DM 78,-, Upgrades sind sowohl über den Fachhandel als auch über TMS erhältlich.

Trade iT

Die Bildverarbeitungs-Software Chagall ist kurz vor der Fertigstellung und konnte in einer stabilen Version gezeigt werden. Das Programm bietet alle denkbaren Möglichkeiten zur Manipulation und Nachbearbeitung von Farbvorlagen. Ein Farbausdruck auf HP-Farbtintenstrahldrucker ist ebenso verwirklicht worden. Chagall wird voraussichtlich in den nächsten 4 Wochen zur Auslieferung kommen.

Digitape, die digitale Mehrspurmaschine für den Falcon030, ist ebenfalls in einem sehr fortgeschrittenen Stadium. Acht Spuren lassen sich mit dem Programm in digitaler 16-Bit-Qualität aufzeichnen, mit Effekten wie Echo, Flanger oder Verzerrung versehen und anschließend zu einem Stereosignal zusammenmischen. Digitape ist dadurch besonders für Homerecording und für den Studioeinsatz geeignet.

VHF

VHF-Computer, bekannt durch die Platinen-CAD-Software Platon, konnte auf der CeBIT ein Desktop-Graviersystem namens Zenon vorstellen. Damit läßt sich jede beliebige PostScript-, HPGL- oder DXF-Datei für einen CNC-Controller aufbereiten, der dann das Werkstück fertigt. Am Stand wurde dies eindrucksvoll mit einer Fräsmaschine demonstriert, die auf dünne Kunststoffteile in Visitenkartengröße diverse Schriftzüge gravierte. Ein weiterer wichtiger Schritt für ATARI-Computer in Richtung CAD/CAM ist damit getan worden.

Victor

Am Arbeitsplatz von Victor-Soft wurde dessen Datenbank 1ST_BASE in einer geringfügig erweiterten Version gezeigt, ein Update für registrierte User ist auf dem üblichen Weg erhältlich.

Die Quantum Pro Drive LPS 525 hat nur 3,5".

Massenspeicher

Auch im Bereich Massenspeicher gab es auf der CeBIT einige Neuheiten zu sehen. Der Trend zu immer kleineren Platten mit mehr Speicherkapazität hält ungebrochen an. Quantum stellte z.B. eine 525 MB-Festplatte im 3,5"-Format mit nur einem Zoll Bauhöhe vor, die zusätzlich zu einer hohen Übertragungsrate mit 512 KB Schreib/Lese-Cache aufwartet.

Seagate zeigte im SCSI-Bereich ein flaches 3,5"-Laufwerk mit 340 MB Kapazität sowie Laufwerke mit normaler Bauhöhe und bis zu 2,4 GB formatiertem Plattenspeicher, einer bisher im 3,5"-Bereich noch nicht erreichten Kapazität. Für Besitzer des Falcon030 besonders interessant dürfte sein, daß mehrere Hersteller 2,5"-Festplatten mit bis 261 MB Kapazität angekündigt bzw. im Fall von Fujitsu eine Platte mit 240 MB bereits vorgestellt haben. Da das Laufwerk mit SCSI-Anschluß ausgerüstet ist (AT-Bus-Versionen folgen später), könnte es gegen die interne AT-Bus Platte ausgetauscht werden und verspricht so eine erhebliche Beschleunigung des Zugriffs.

Maxtor ergänzte seine Serie der 1"-Festplatten, die im vergangenen Jahr mit einer 540-MB-Version begonnen wurde, durch ein 345-MB-und ein 120-MB-Gerät. Eine besonders interessante Messeneuheit dürfte von SyQuest kommen: Nachdem bereits seit einiger Zeit die 3,5"-Wechselplatte mit 105 MB Kapazität in der AT-Bus Version verfügbar ist, wird es ab Mitte April auch eine SCSI-Version dieses Laufwerks geben. Ein ausführlicher Test folgt in einer der nächsten Ausgaben. Ebenfalls interessant ist, daß alte SyQuest 88-MB-Wechselplatten ab Ende April auf den neuen Standard umgerüstet werden können und dann 44-MB-Wechselmedien sowohl lesen als auch schreiben können. Dieses lang erwartete Upgrade wird um die 300 DM kosten und nur von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden können.

CM/HF/Dirk Johannwerner

Die Fujitsu-2,5"-Festplatte AI2637 hat 240MB.
Die Maxtor-3,5”-Festplatte verfügt über 345 MB Speicherkapazität.

Adressen der Aussteller

3K Computerbild, Wevelinghoven 26, W-4054 Nettetal 1 • ATARI, Am Kronberger Hang 2, W-6231 Schwalbach • Application Systems Heidelberg, Englerstr. 3, W-6900 Heidelberg • Artiplus, Manfred Elzner, Großmattenstr. 12, W-7813 Staufen • Biodata, Burg Lichtenfels, W-3559 Lichtenfeis • Cicero, Ballweiler Str. 7, W-6676 Mandelbachtal 4 • Color Concept, Im alten Breidt, W-5204 Lohmar/Breidt • Compo Software, Ritzstraße 13, W-5540 Prüm • DMC, Nelkenstr. 2, W-6229 Walluf • DVPI, Konr.-Hornschusch-Str. 57, W-7068 Urbach • Digital Data Deicke, Nordring 9, W-3000 Hannover 1 • Digital-Optical-Analog, P.O.Box 58413, Houston, TX 77258-8413, USA • Eickmann, In der Römerstadt 249, W-6000 Frankfurt 90 • GE-Soft, Landgrafenstr. 37-39, W-5210 Troisdorf • H3-Systems, Häusserstr. 44, W-6900 Heidelberg 1 • HTA-Software, Schulstraße 9, W-7632 Friesenheim 4 • Heim Verlag, Heidelberger Landstr. 194, W-6100 Darmstadt 13 • Inshape, Stuhrsallee 17, W-2390 Flensburg * Jobis, Samerhof, W-8217 Grassau •** Layout-Service-Kiel**, Eckernförder Straße 83, W-2300 Kiel • LogiLex, Eifelstraße 32, W-5300 Bonn 1 • MAXON, Industriestr. 26, W-6236 Eschborn • Matrix, Talstr. 16, W-7155 Oppenweiler • Omikron, Sponheimerstr. 12, W-7530 Pforzheim • Overscan, Säntisstr. 166, W-1000 Berlin 48 • PAM-Software, Carl-Zuckmeier-Str. 27, W-6500 Mainz-Drais • Praefcke Ingenieurbüro, Holzvogtkamp 55, W-2302 Flintbek • Purix, Karlstr. 45, W-3300 Braunschweig • R.O.M. Software Bundesallee 56, W-1000 Berlin 31 • Richter Distributor, Hagener Str. 65, W-5820 Gevelsberg • SDS-Software, Peterskampweg 15, W-2000 Hamburg 76 • Shift, Kompagniestraße 13, W-2390 Flensburg • Silmarils, 22, rue de la Maison Rouge, F-77323 Lognes, Marne la Vallee CEDEX 2 • Stage Microsystems, Lohmühler Berg 30, W-5620 Velbert 15 • Steinberg, Eiffestr. 596, W-4000 Hamburg • TKR, Stadtparkweg 2, W-2300 Kiel 1 • Trade iT, Arheiligerweg 6, W-6101 Roßdorf • VHF-Computer, Daimlerstr. 13, W-7036 Schönaich Victor, Halbmond 8, W-2058 Lauenburg/ Elbe • rhothron, Entenmühlenstr. 57, W-6650 Homburg • tms, Dr. Gessler-Str. 16, W-8400 Regensburg

Gespräche auf der CeBIT

ATARI hatte - entgegen der Gewohnheit aus den letzten Jahren - diesmal keine Pressekonferenz für die CeBIT angesetzt. Statt dessen gab man den wissensdurstigen Journalisten die Möglichkeit, sich in Einzelgesprächen mit den Führungspersönlichkeiten aus den USA genauer zu informieren. Wir nutzten dies und sprachen mit Jack Tramiel (Vorsitzender der ATARI Corp.), Richard Miller (Vice President Technology) und Bill Rehbock (Director of Applications Software).

Das bislang stark kritisierte Marketing-und Vertriebskonzept von ATARI wird in Kürze grundsätzlichen Änderungen unterworfen werden. Jack Tramiel teilte uns mit, daß der Vertrieb europaweit umgestellt werde. Durch den Fall der Grenzen innerhalb der EG und die damit verbundenen wesentlichen Erleichterungen der Zoll- und Einfuhrformalitäten wird es möglich sein, die Landesfilialen nur noch auf Verkauf und Support zu konzentrieren. Die Auslieferung wird in Zukunft direkt von einem Großlager aus (vermutlich in Rotterdam) an die Händler geschehen. Gesteuert wird das ganze von einer Europazentrale unter der Führung des Engländers Bob Gleadow.

Man ist zur Zeit dabei, ein neues Marketing-Konzept aufzustellen, das ATARI in einigen Wochen vorstellen wird. Auf die Frage, ob denn ATARI auch in Zukunft professionelle Anwender unterstützen wird, antwortete Mr. Tramiel: „Wir machen Computer für den Endanwender; wenn man unsere Maschinen auch für professionelle Anwendungen verwendet, ist das sehr schön, entspricht aber nicht unserer Firmenphilosophie.“

In einem weiteren Gespräch mit Richard Miller und Bill Rehbock wurde erneut bestätigt, daß man bereits an einem Nachfolgemodell für den Falcon030 arbeite. ATARI will aber nicht die Fehler aus der Vergangenheit wiederholen und neue Maschinen nur noch dann vorstellen, wenn sie lieferbar sind. Zum Thema MultiTOS konnten wir von Bill Rehbock erfahren, daß man mit Hochdruck an Erweiterungen und Ergänzungen arbeite. Es ist zum Beispiel ein erweitertes File-System in Arbeit, das endlich das Manko der kurzen Dateinamen (acht Zeichen plus drei Zeichen Extension) beseitigt. Damit werden längere Dateinamen problemlos möglich. Auch wird es eine Entwicklerdokumentation speziell zu MultiTOS geben, die jedermann bei ATARI kaufen kann.

CeBIT-SCHNÄPPCHEN

Schnappschußgalerie

Bill Rehbock, zuständig für die Software-Entwicklung bei ATARI USA, beim Abendgebet vor dem Falcon.
Armin Schneider (Eickmann Computer) nimmt den Hallenschluß am Abend schon deutlich leichter.
Michael Nolte „entspannt“ am Platz von H3-Systems beim abendlichen Spiel.
Normen B. Kowalewski (ATARI Deutschland) heim Abkühlen nach heißer Debatte mit Zuschauern.
Entspannt ging es auch an der Bar am MAXON-Stand zu (von rechts nach links: Wilfried Behne (einer der Programmautoren von NVDI), Ingo Brümmer (ST-Computer), Hasse „Der Deichgraf“ Wehner
(Programmautor von Harlekin und Twist) und im Anschnitt Harald „Doc“ Schneider (MAXON).
Keine schlechte Figur machte Josef Mester (ATARI Deutschland) als Türsteher vor den „Heiligen Hallen“ des ATARI-Standes.
Gruppenbild mit Armin „Elton“ Hierstätter (im Vordergrund), links davon Patrick Jerchel (OverScan), Theo Breuers (Compo) und Bill Rehbock (ATARI USA).

Ein Fall für Erika Ärger

Sehr geehrte Frau Ärger, vor einiger Zeit habe ich (Markenfabrikat) nach heftigem Arbitrieren auf Target 3 ein affenscharfes Gerät mit 3 Zoll Oberweite selektiert und war bereits 2mal mit ihr auf dem Bus. Für sie hätte ich meinen Interleave von 1 aufgegeben und meinen Lesekopf liften lassen. Dann kürzlich erklärte sie mir über meine Message-Leitung, sie habe einen neuen Controller. Mediachange. „Aus!“ dachte ich. „Ich lasse mich neu justieren!“. Ich bekam fortan Gleichlaufschwankungen und meine Leuchtdiode flackerte nervös und unregelmäßig. Seitdem ist ihre Leitung ständig auf busy und meine Kommandos kommen alle mit Timeout zurück, obwohl ich ihr schon jedesmal ein Delay von 100 ms einräume. Jetzt hat sie sich bereits unter seiner ID als Unit 1 angemeldet und ist mit ihm in ein Tower-Gehäuse gezogen. Ich weiß nicht mehr on noch off. Soll ich neu booten? Oder soll ich’s diesem Streamer seriell auf Port A geben, bis seine Reset-Leitung auf 1 geht? Soll ich einwilligen, falls es zur Interrupt-Klage kommt? Wer ersetzt den Schaden, wenn die beiden gemeinsam durchbrennen? Was soll ich tun? Ich bin verzweifelt.

Mit freundlichen Grüßen

Max Tor

Sehr geehrter Herr Tor,
in Ihrem Brief schrieben Sie leider nicht, von wann Ihr Betriebssystem ist, aber sie muß ja einen Grund gehabt haben für den Mediachange. Sind Ihre Flanken noch steil genug, wenn es zur Data-Phase kommt? Oder haben Sie vielleicht zu viele defekte Sektoren? Seien Sie nicht verblittert, wahrscheinlich ist er nur mit einer kürzeren Zugriffszeit gesegnet. In jedem Fall sollten Sie dies nicht zu ernst nehmen. Bleiben Sie aktiv, arbitrieren Sie, was der Bus hält. In keinem Fall sollten Sie gewaltätig werden. Auf einen Headcrash steht nach dem Ohm'schen Gesetz sofortiges Stop-Unit.

E.Ä.

(aus Eickmann Computer News)



Aus: ST-Computer 05 / 1993, Seite 8

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