CD - CDs auf die Bank!

Die Triebe der Urzeit schlagen beim Menschen bis heute noch durch. Früher sammelte er Beeren und scharfe Steine, heute CompactDiscs. Und da man diese nicht essen kann, häufen sie sich mit der Zeit an, und der Mensch verliert den Überblick. Da gibt es im modernen Computerzeitalter natürlich nur eines: ein entsprechendes Verwaltungsprogramm muß her, das selbstverständlich möglichst komfortabel sein und dabei wenig kosten soll. Das haben natürlich auch andere bereits gemerkt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. Eine solche Maßnahme ist das Programm CD, eine CD-Verwaltung auf Shareware-Basis.

Dabei ist CD eine sauber programmierte GEM-Anwendung, die auch mit Großbildschirmen und Multitasking keine Probleme hat und über ein eigenes Desktop, eine Menüleiste und fliegende Dialoge mit grafisch sehr schönen Pop-Up-, Radio- und Checkboxen verfügt. Außerdem ist sie durch die konsequente GEM-Unterstützung auch für den blutigen Anfänger fast auf Anhieb verständlich, den Rest erklärt die integrierte Hilfe-Funktion. Schade ist nur. daß die Listen nicht in Fenstern, sondern in Dialogen ausgegeben werden, was einer sinnvollen Nutzung in einer Multitasking-Umgebung etwas entgegensteht.

Die eigentliche CD-Sammlung wird komplett im RAM verwaltet, wobei auch mehrere Listen gleichzeitig geladen werden können. Ihr Gesamtumfang ist somit auf den maximalen Speicherausbau begrenzt. Allerdings ist kaum zu erwarten, daß diese Grenze unter normalen Umständen erreicht wird. Die Einträge für jede einzelne CD sind äußerst umfangreich und enthalten neben den üblichen Daten wie Titel, Interpret, Anzahl der Titel, Datum und individuelle zu vergebender CD-Nummer auch ungewöhnlichere Dinge wie Musikgattung, Studio/Live- und CD-Typ-Vermerke und Best-Of-, Sampler- und Soundtrack-Schalter.

Eine Gesamtübersicht, eine umfangreiche Sortierfunktion, mit der nach fast allen Kriterien sortiert werden kann, viele Voreinstellungen und eine Import- und eine Export-Funktion, mit denen sich Daten aus anderen Datenbanken übernehmen oder an andere übergeben lassen, sind natürlich ebenfalls vorhanden. Sehr gut gelungen sind auch die in weiten Grenzen konfigurierbaren Ausgaberoutinen, die nicht an einen speziellen Drucker angepaßt sind, sondern entweder ASCII-Listen oder eine TeX-Datei liefern, die dann mit einem entsprechenden Druckprogramm aufbereitet und auf den Drucker ausgegeben werden können, wobei hier die TeX-Ausgabe wohl meistens das bessere Ergebnis liefern wird.

CD
ST-PD-574


Eric Böhnisch
Aus: ST-Computer 02 / 1993, Seite 138

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