In dieser Übersicht sollen die besten vollständig in GEM eingebundenen Editoren vorgestellt und verglichen werden. Dabei wird sowohl auf die Eignung zur Verarbeitung von Quelltexten als auch zur Erfassung allgemeiner Texte geachtet. Der Schwerpunkt liegt neben den verfügbaren Funktionen vor allem in der einfachen und komfortablen Bedienung.
Daß es den idealen Editor nicht geben kann, wird niemanden verwundern. daher soll dieser Vergleichstest eine Entscheidungshilfe aufgrund der Eignung der Editoren für bestimmte Anwendungsbereiche bieten. Auch derjenige, dem der Editor seines Entwicklungssystems nicht zusagt, findet in dieser Auswahl aus drei kommerziellen (Tempus. Edison und PKS Edit) und drei Shareware-Editoren (7UP, Everest und qed) mit Sicherheit den geeigneten Nachfolger.
Sämtliche Editoren arbeiten auf allen ATARI-Systemen ab 512 KB RAM und in beliebigen Auflösungen, auch in Farbe, soweit eine gewisse Mindestauflösung, im allgemeinen 640 * 200 Punkte, nicht unterschritten wird. Lediglich Tempus arbeitet in Farbe entgegen der Werbung nicht mit Farbgrafikkarten, wohl aber mit Overscan-TT. Erfreulicherweise gibt es bei keinem der Programme einen Kopierschutz, der die Arbeit mit dem Programm behindern würde, und die Shareware-Programme sind derzeit im Funktionsumfang nicht eingeschränkt.
Auffällig ist, daß die Shareware-Editoren am besten in GEM eingebunden sind. Dies macht sich sowohl in der übersichtlichen Bedienung, der Verwendung standardisierter Tastencodes für die Grundfunktionen als auch der Möglichkeit, GDOS-Zeichensätze zu verwenden, bemerkbar. Die damit verbundene langsamere Bildschirmdarstellung läßt sich zum Teil durch den Einsatz von NVDI reduzieren. Auf einem Farbgroßbildschirm gibt es zwischen den Editoren keine nennenswerten Geschwindigkeitsunterschiede.
Um einen kleinen Blick in die Zukunft zu wagen, wurde auch die Vorbereitung der Editoren auf MultiTOS, das die Bedienung von im Hintergrund liegenden Fenstern erlaubt, getestet. PKS Edit, Everest und qed sind darauf bereits vorbereitet. Verwendet man Multitasking-Erweiterungen wie MultiGEM, Mag!X oder MultiTOS, wird einen das Desktop mancher Editoren stören, am besten sollte es abschaltbar sein. Welchen Sinn ein eigenes Desktop gerade in einem Editor ergibt, zu dem man meist erst über das Schließen sämtlicher Fenster gelangt, ist mir ohnehin bis heute ein Rätsel geblieben. Außerdem gewinnt das Clipboard zum Datenaustausch vor allem parallel laufender Programme an Bedeutung.
Selbstverständlich wurde jeder Test mit dem jeweiligen Editor verfaßt. Daher ist es kein Wunder, daß auf eine einheitliche Bedienung zumindest der Grundfunktionen wie Öffnen, Schließen, Fensterwechsel und Blockfunktionen geachtet wurde, die sich seit einiger Zeit in vielen Programmen durchsetzen. Aufgrund der Funktionsvielfalt einiger Editoren ist dieser Standard allerdings nicht grundsätzlich einhaltbar.
Die stärker GEM-orientierten Editoren Edison, 7UP, Everest und qed arbeiten mit einem Mac-ähnlichen Cursor/Block-Konzept, auch vom Pure C Editor bekannt. Dabei sind Block und Cursor identisch, und die Schreibmarke steht im Normalfall zwischen zwei Zeichen. Demgegenüber ist der Cursor bei Tempus und PKS Edit unabhängig vom Block und steht jeweils auf dem aktuellen Zeichen. Welches Konzept einem mehr zusagt, ist letztlich eine Geschmacksfrage.
Die Geschwindigkeit eines Programmes mag für jemanden mit einem 8-MHz-ATARI wichtig sein, auf dem TT ist sie eher belanglos, ebenso die Programmgröße. So kommt es natürlich besonders auf den gewünschten Anwendungsbereich, die vorhandene Systemumgebung und nicht zuletzt eigene Gewohnheiten an. Zur Programmierung bieten sich außer 7up alle an. Dem enormen Funktionsumfang von PKS Edit steht die leichte Bedienbarkeit von Edison, Everest und QED entgegen. Zur Texterfassung bieten sich hingegen vor allem Tempus und 7up an, letzterer insbesondere zur Erstellung von ASCII-Dokumentationen. Insgesamt verfügen die kommerziellen Editoren, allen voran PKS Edit, über einen größeren Funktionsumfang als ihre Shareware-Konkurrenten.
Von allen kommerziellen Programmen sind Demoversionen erhältlich. Die Shareware-Editoren bekommt man sowohl vom Autor gegen Einsendung einer formatierten Diskette mit frankiertem und adressiertem Rückumschlag als auch in vielen Mailboxen. Einem letzten Vergleich, welcher der Kandidaten das richtige Feeling mitbringt, steht damit also nichts im Wege.
7UP ist wohl der bekannteste Shareware-Editor. Seine einfache Bedienung sowie die Lauffähigkeit auf allen Systemumgebungen zeichnen ihn aus. Die Dokumentation bildet eine etwa 30 Seiten starke ASCII Datei, welche im Prinzip nacheinander alle Menüpunkte behandelt.
Der Editor ist vollständig in GEM eingebunden und unterstützt selbst die Verwendung proportionaler GDOS-Zeichensätze beliebiger Größe. Die Erstellung von ASCII-Dokumentationen bildet auch einen Schwerpunkt des Programms. 7UP bietet sogar eine Seitenvorschau, welche jeweils 12 Seiten verkleinert darstellt.
Eine weitere große Stärke von 7UP sind die Spaltenblöcke. Einzigartig ist die Möglichkeit, mit ihnen zu rechnen. So lassen sich per Maustastendruck die Werte im markierten Block summieren, deren Anzahl, Summe, Mittelwert, Standardabweichung oder die Mehrwertsteuer berechnen. Das Ergebnis läßt sich dann über das Clipboard per Tastendruck in den Text einfügen.
7UP unterstützt das Turbo C Help Accessory, dazu muß ein Schlüsselwort jedoch zuerst vollständig markiert werden. Kommandos lassen sich an eine extern installierte Shell übergeben und Programme aus 7UP heraus aufrufen. Trotzdem ist der Editor zum Programmieren nur bedingt geeignet, denn insgesamt macht sich das Fehlen von echten Tabulatoren als größte Einschränkung bemerkbar.
Texte mit Tabulatoren können zwar geladen werden, doch werden diese sofort und ohne Hinweis in Leerzeichen umgewandelt. Die Unart, Leerzeichen am Zeilenende kommentarlos zu löschen, ist auch schon manchem, der sein DESKTOP.INF oder NEWDESK.INF verändern wollte, zum Hindernis geworden. Zudem erschwert es die Übernahme von Texten in Textverarbeitungen. Oft benötigte Funktionen wie Setzen und Anspringen von Marken lassen sich leider nur über die Menüleiste erreichen, was den Arbeitsfluß doch deutlich hemmt.
Einen ungewöhnlichen Vorteil kann 7UP aber auf anderem Gebiet verbuchen, denn es existiert auch eine Version für PCs unter GEM, wenngleich diese nicht weiter gepflegt wird.
Bei Erscheinen dieser Zeilen wird voraussichtlich eine stark erweiterte Version verfügbar sein, welche allerdings immer noch keine Tabulatoren bietet und in der frei verfügbaren Version Einschränkungen bezüglich der neuen Funktionen macht.
7UP eignet sich wegen der Seitenvorschau und der proportionalen Fonts vor allem zur Erstellung eigenständiger ASCII-Dokumentationen. Aufgrund fehlender Tabulatoren und des automatischen Löschens von Leerzeichen ist 7UP für Quell- und Fließtexte zur Übernahme in Textverarbeitungen wenig geeignet.
Bezugsquelle: Michael Thänitz Osningstr. 69 W-4800 Bielefeld 1
Edison ist der übersichtlichste aller Editoren, was keineswegs bedeutet, daß er nur wenige Funktionen bietet. Man erkennt aber schnell, daß besonderer Wert auf gute Gestaltung der Programmoberfläche gelegt wurde. Sämtliche Dialoge sind überSelbst umfangreiche Dialoge sind übersichtlich und leicht bedienbar gestaltet, so daß man fast sofort effizient mit dem Editor umgehen kann. Eines allerdings vorausgesetzt: man verwendet das Freeware-Utility Let ’em Fly(1) von Oliver Scheel, denn von sich aus ermöglicht Edison unverständlicherweise keine Bedienung der Dialoge über die Tastatur.
Unterstützung findet man im hervorragenden, 200seitigen spiralgebundenen Handbuch, das informativ und klar gegliedert einen ebenso übersichtlichen Eindruck wie das Programm hinterläßt.
Neben den üblichen Funktionen für Quelltexte wie Einrücken von Blöcken um Tabulatorpositionen, einer durchdachten Zeichentabelle, welche die Zeichen codes in mehreren Zahlensystemen gleich mitanzeigt, kann man auch, allerdings nicht ganz so komfortabel, Fließtexte erstellen. Als besonderes Bonbon lassen sich mit Edison auch Binärdateien verarbeiten, die Zeilenlänge kann außerdem bis zu 32000 Zeichen betragen. Nach bis zu drei Kriterien können Textteile, z.B. Datensätze, sortiert werden.
Durch eine integrierte Jobsprache, die einfachen Batch-Dateien recht ähnlich ist, lassen sich über Funktionstasten oder Menüleiste bis zu 40 Jobs aufrufen, um schnell Compiler oder andere Werkzeuge zu starten. Returncodes von Programmen und Dateiinformationen lassen sich zwar abfragen, insgesamt läßt sich damit aber keine Projektverwaltung mit vernünftigem Aufwand realisieren. Hierzu kann man dann allerdings auf externe Programme, am besten ebenfalls als Job eingebunden, ausweichen.
Platz für maximal 20 Makros ist vorgesehen, welche sogar verschachtelt werden dürfen und sowohl global als auch einzeln abspeicherbar sind. Textblöcke kann man ebenfalls mit wenigen Tastendrücken an Makros zuweisen. Außer den obligatorischen Marken erreicht man die letzten zehn Cursor-Positionen zudem über die Escape-Taste.
Edison ist ein guter Kompromiß zwischen Leistungsfähigkeit und Bedienung, dafür allerdings der teuerste Editor im Test.
Bezugsquelle:
Kniss Soft Adalbert st ruße 44 W-5100 Aachen
"Let 'em Fly von Oliver Scheel isl in vielen Mailboxen erhältlich.
Everest lehnt sich an die Oberfläche des Pure-C-Editors an und bietet sowohl durch Standardtastaturbelegung als auch über sichtliche Dialoge und Menüleiste minimale Einarbeitungszeiten.
Vom Funktionsumfang her ist Everest gerade so groß, daß sämtliche Funktionen über leicht zu merkende Tastenkombinationen aufrufbar sind. Die Anleitung im ASCII Format faßt auf etwa 20 Seiten knapp und präzise alle Funktionen und Besonderheiten zusammen.
Suchen mit Wildcards, Marken, Speichern von Blöcken, sowie Hinzuladen von Texten stellen sinnvolle Erweiterungen gegenüber dem Pure-C-Editor dar. Beim Ersetzen von Textstellen läßt sich auch auf die Wildcards des Suchbegriffes Bezug nehmen.
Die dateitypabhängigen Tabulatoren sind besonders praktisch, schließlich formatiert man z.B. Assembler-Quelltexte in einem anderen Format als C-Quellen. Die Pure-C-Hilfe, als Accessory installiert, wird unterstützt, ebenso 1st_Guide und AV-protokollfähige Accessories. Das Format von Fehlermeldungen ist bereits auf das von Pure C voreingestellt. Wie es sich für einen modernen Editor gehört, sind Everests Dialoge verschieb- und tastaturbedienbar. Everest erlaubt die Verwendung nicht proportionaler GDOS-Zeichensätze ebenso wie die optionale Unterstützung des Klemmbrettes bei Blockoperationen. Dies ist zum Austausch von Daten zwischen mehreren Programmen nicht nur in Multitasking-Umgebungen hilfreich.
Vom Dateityp abhängige Tabulatoren
Das ansonsten gute Bild von Everest wird leider durch einige Kleinigkeiten getrübt; so werden Fenster, die aus dem Bildschirm geschoben werden, in ihrer Größe auf den sichtbaren Bildschirmbereich verkleinert. Unter KAOS fielen kleine Probleme beim Bildaufbau auf. Wirkliche Einschränkungen bei der Arbeit werden dadurch allerdings nicht hervorgerufen. Für einfache Aufgaben reicht Everest allemal aus. Mit 20,- DM Shareware-Gebühr ist Everest zudem konkurrenzlos günstig. Die aktuelle Version erhalt man in vielen Mailboxen oderdirekt beim Autor gegen 5 DM in Briefmarken oder Diskette mit frankiertem Rückumschlag.
Bezugsquelle:
Oliver Schmidt Haselreddtr 23 W-2420 Eutin
PKS Edit stellt von allen getesteten Editoren den weitaus größten Leistungsumfang zur Verfügung. Er ist in allen Bereichen recht frei konfigurierbar. angefangen bei der Tastaturbelegung, dem Desktop, der Möglichkeit, Druckertreiber im 1st_Word-Format einzusetzen, bis hin zur Zuordnung von Aktionen zu den Maustasten.
Lineale lassen sich verschiedenen Dateitypen zuordnen, und selbst das Edieren von Binärdateien ist mit einem entsprechenden Lineal möglich. Natürlich setzen die gebotenen Möglichkeiten einiges an Einarbeitung voraus. Die Nutzung des enormen Funktionsumfanges wird dabei leider durch die recht unübersichtliche Bedienung, insbesondere der Dialoge, erschwert.
Dazu paßt auch das 300 Seilen starke Handbuch, welches zwar inhaltlich keine Fragen offen läßt und oft Beispiele enthält, aber ebenfalls unübersichtlich aufgebaut ist.
Technische Schwierigkeiten hatte PKS Edit nur bei der Installation unter KAOS sowie geringfügig durch Verwendung von Let 'em Fly, was der Programmfunktion jedoch keinen Abbruch tut.
In vielen Bereichen erlaubt PKS Edit den Einsatz der mächtigen regulären Ausdrücke. die im Handbuch ausführlich erklärt werden, sei es zur Textsuche, sogar innerhalb von Dateien, der Beschreibung von Formaten für Compiler-Fehlermeldungen oder der Zuordnung von Linealen zu Dateiendungen.
Für den Profi bietet PKS Edit eine mächtige, integrierte Makrosprache, die etwas an den Emacs erinnert. Damit kann man sich eigene Funktionen erstellen, die über die Möglichkeiten einfacher Makros, die es in PKS Edit ebenfalls gibt, hinausgehen. Selbst die Zuordnung der Makrofunktionen zur Maus- und Tastaturbedienung ist fast uneingeschränkt möglich.
Die Anbindung an Compiler-Systeme ist sehr gut gelungen. PKS Edit enthält eine eigene, zu Pure C abwärtskompatible Projektverwaltung und kann über externe Programme für C und Pascal sogenannte Tags, das sind Verweise auf Bezeichner und Funktionen, erzeugen, so daß ähnlich wie in der Projektdatenbank von Pure C Referenzen durch Druck der Help-Taste auf einem solchen Schlüsselwort sofort angezeigt werden können.
Dazu kommt eine beliebig anpaßbare Auswertung von Fehlermeldungen. Für Turbo- Pure-, Megamax- und Lattice C sowie CCD-Pascal werden die entsprechenden Formate bereits mitgeliefert.
PKS Edit ist der Editor für den Profi, nicht für jemanden, der nur alle paar Tage einige (Source-)Zeilen zu schreiben hat. Dieser wird nach der Einarbeitungsphase dann auch den gebotenen Funktionsumfang ausnutzen können und nicht so bald an die Leistungsgrenze stoßen. Mit einer übersichtlicheren Bedienung wäre PKS Edit der eindeutige Spitzenreiter im Test, der leistungsfähigste ist er ohnehin.
Bezugsquelle:
Pahlen & Kraus Software Dieffenbachstraße 32 W-1000 Berlin 61
Auch qed lehnt sich an die Oberfläche des Pure-C-Editors an, bietet jedoch im Vergleich zu Everest einen größeren Funktionsumfang. Die saubere Oberfläche von qed ist in der Bildschirmausgabe etwas langsamer als die der anderen Editoren, dafür bietet qed aber die Benutzung proportionaler GDOS-Zeichensätze.
Als Anleitung wird eine mit TeX erstellte, 30 DIN-A4-Seiten starke Datei mitgeliefert, welche mir aufgrund der klaren Gliederung und übersichtlichen Informationen gut gefällt. Als einziger Editor im Test läßt sich qed, wenngleich mit einigen durch das Betriebssystem bedingten Einschränkungen, als Accessory betreiben.
Drei Besonderheiten zeichnen qed daneben aus. Zum einen sind das die Textkürzel, sonst nur in PKS Edit zu finden. So ergibt dm + < ESC > die Ersetzung durch "DEFINITION MODULE ;" "wobei der Cursor sogar noch automatisch an die richtige Stelle, hier vor das Semikolon, plaziert werden kann. Für die Arbeit an Modula- und TeX-Quelltexten, deren lange Befehle normalerweise viel langweilige Tipparbeit erfordern, liegen Definitionsdateien bei. Eigene lassen sich auf einfache Weise erstellen, so daß man sich die Arbeit dadurch erheblich vereinfachen kann.
Ein weiteres Feature ist die Textliste, eine Datei, die zeilenweise Dateinamen enthält, welche dann per Doppelklick automatisch geladen werden. Qed kann sogar alle in der Textliste stehenden Dateien nach Begriffen durchsuchen. Da in qed die Anzahl der gleichzeitig vorliegenden Texte nur durch den verfügbaren Speicher begrenzt ist, wird man so auch in Projekten mit vielen Dateien optimal unterstützt.
Qed unterstützt den Shareware-Dateiauswahldialog Selectric, mit dem sich gleichzeitig mehrere Texte anwählen und laden lassen, ebenso wie das ARGV-Verfahren. welches dasselbe beim Aufruf aus einer entsprechenden Shell, z.B. Gemini, ermöglicht.
Eine kleine Schwäche qeds ist, daß man Blöcke nachträglich nur nach rechts vergrößern oder verkleinern kann.
Das XACC- und AV-Protokoll erlauben die Kommunikation mit dafür vorgesehenen Accessories wie die Weiterleitung von Tastendrücken. Hier fehlt allerdings noch die Anbindung an das Pure-C Hilfe-Accessory.
Everest ist der zur Programmierung am besten geeignete Shareware-Editor, ebenso, wenn es um Fließtexte oder Texterfassung für TeX geht.
Bezugsquelle:
Tom Quellenberg Petersenweg 8 W 2820 Bremen 77
Lange war Tempus DER Editor. Sein Funktionsumfang läßt kaum Wünsche offen. Leider werden weder die zu Menüeinträgen noch die den Dialog-Buttons zugehörigen Tastenkürzel dargestellt, so daß die Einarbeitungsphase länger als bei allen anderen Editoren dauert.
Die Dialoge sind auch etwas unübersichtlich, und es bleibt insgesamt der Eindruck, daß der Programmoberfläche eine Modernisierung gut zu Gesicht stünde, was sich auch im leider nicht abschaltbaren Desktop sowie im internen Dateiauswahldialog manifestiert.
Das klar gegliederte, knapp 300seitige Handbuch läßt es bei der Beschreibung der Funktionen an Übersichtlichkeit etwas mangeln. Ansonsten steht die Funktionalität von Tempus jedoch außer Frage. Sämtliche Funktionen sind über Tastatur erreichbar. so daß Tempus nach der Gewöhnungsphase ein sehr effizientes Arbeitsmittel darstellt. Die Geschwindigkeit in allen Bereichen ist sehr hoch, besonders das Realtimescrolling, mit dem man simultan mit der Mausbewegung durch den Text scrollen kann, begeistert.
Tempus eignet sich hervorragend zur Erfassung größerer Texte. Selbst bei aktiviertem Umbruch oder gar Blocksatz werden ganze Absätze online ohne spürbare Verzögerung umgebrochen. Das gilt sogar dann, wenn der Anfang großer Absätze verändert wird.
Überhaupt sind sowohl interne Verarbeitungsgeschwindigkeit als auch Bildschirmaufbau am schnellsten unter den getesteten Editoren. Dafür ist allerdings ein Preis zu entrichten: Besitzern von Farbgrafikkarten wird Tempus nämlich keine Freude bereiten, da es als einziges der vorgestellten Programme nicht in beliebigen Farbauflösungen funktioniert.
Äußerst praktisch sind die angebotenen Zeilenbearbeitungsmöglichkeiten, vom Verschieben einer Zeile nach oben oder unten, über Abschneiden des Zeilenrestes oder -anfangs bis zum Duplizieren einer Zeile. Die Möglichkeiten mit der Maus beschränken sich hingegen leider auf das Setzen des Blockanfangs bzw. -endes.
Einstellungen z.B. bezüglich Tabulatorweite beziehen sich immer nur auf einen der vier möglichen Textspeicher, was sich meist als Nachteil erweist, da solche Dinge normalerweise vom Typ der bearbeiteten Datei abhängen.
Wer auf einem langsamen Rechner sein Hauptaugenmerk auf Geschwindigkeit richtet, keine Farbgrafikkarte verwendet und vor allem Texte erfassen will, findet mit Tempus wohl das ideale Werkzeug. Ansonsten sollte man vorher schon sorgfältig vergleichen.
Bezugsquelle:
CCD
Postfach 1164 W-6228 Eltville 1
Programm / Version | Tempus 2.13 | Edison 1.1 | PKS Edit 2.02 | 7up 2.09d | Everest 2.1 | qed 3.02 |
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maximale Anzahl Texte | 4 | 6 | 7 | 7 | 10 | beliebig |
auflösungsunabhängig | o | + | + | + | + | + |
eigenes Desktop | + | - | + | + | - | + |
- abschaltbar | - | - | - | + | - | o |
Suchen - mit Wildcards | + | + | + | + | + | + |
- mit REs | - | - | ++ | + | - | o |
Ersetzen - mit Wildcards | + | - | ++ | - | + | - |
Blöcke - Clipboard | _ | + | + | + | + | + |
- Klammerblock | + | + | - | - | + | - |
- Einrücken | o | + | + | o | + | + |
- Spalten | - | - | + | + | - | - |
Markierung - Tastatur | + | o | + | ++ | + | |
- Maus | + | ++ | ++ | + | + | + |
Cursor-Positionierung - textgebunden | + | - | + | + | + | |
- frei | + | + | - | - | + | - |
Tastaturbelegung - Standard | - | o | o | + | + | + |
- konfigurierbar | + | - | + | - | - | - |
Undo/Redo | +/- | +/+ | +/+ | +/o | o/- | +/+ |
Makros | + | ++ | ++ | - | - | + |
Marken | ++ | + | ++ | o | + | + |
Tabulatoren | + | + | ++ | - | ++ | + |
automatische Textsicherung | + | - | + | - | - | - |
Sortierfunktionen | + | ++ | ++ | - | - | - |
Textliste | - | + | + | - | + | + |
Schnittstelle zur Pure-C-Hilfe | o | + | + | o | + | - |
ARGV | - | - | + | + | + | + |
Fließtext | ++ | o | + | o | o | + |
GDOS-Zeichensätze | - | - | + | ++ | + | ++ |
Druckeranpassung | + | ++ | ++ | + | o | o |
Dialoge | o | ++(1) | o | + | + | + |
Online-Hilfe | - | o | + | o | o | o |
Preis | 129,- | 169,- | 148,- | 50,- | 20,- | 50,- |