Ergänzungen zum Artikel 12MHZ-MEGA-ST: Was ich noch sagen wollte...
Im Artikel ist eine Modifikation des Videoausgangs für Monochrommonitore beschrieben, die nicht immer vollständig zum Erfolg führt. Ggf. muß man mit dem Wert von 5600 für den Widerstand, der anstelle von 1kΩ zwischen Shifter und Ausgangstransistor eingefügt wurde, etwas experimentieren, da es auch Vorkommen kann, daß der Monitor sonst einzeln stehende vertikale schwarze Linien nicht mehr darstellt (normalerweise nur bei 12MHz-Betrieb). Eventuell ist es ratsam, auch den 1kΩ-Widerstand, der vom erstgenannten aus nach Masse führt (der Knotenpunkt der beiden führt auf die Basis des Ausgangstransistors) gegen ca. 6800 auszutauschen. Diese Maßnahme in Verbindung mit einem hochwertigen 470pF-Kondensator über dem 270-Widerstand vom Emitter des Ausgangstransistors hin zur Monitorbuchse führte beim Autor zu optimaler Bildqualität bei 12MHz Systemtakt (siehe auch Bild 1). Obwohl diese Schaltung plausiblerweise gute Ergebnisse gibt, kann es wie gesagt doch sein, daß Sie etwas experimentieren müssen. Nach aller Erfahrung des Autors sind die SM 124 der uralten Sorte (mit Netztrafo statt Schaltnetzteil) besser in der Lage, die 48 MHz Pixel-Takt darzustellen. Ferner scheinen(!) sie auch geringfügig (aber wirklich nur geringfügig!!) höhere Zeilenfrequenzen klaglos (wie lange? bisher 3 Monate) zu verdauen. Die Treiber-Software ,NEWVIDEO.S‘ für den Autoordner enthält einen Fehler bei Farbbetrieb; dieser ist nach wie vor ungetestet und deswegen fiel der Fehler auch nicht auf: Aus der im Programmkopf angegebenen Auflösung wird der Bildschirmspeicherbedarf errechnet, ohne bei Farbbetrieb zu berücksichtigen, daß zwei (4 Farben) bzw. vier (16 Farben) Farbebenen zu reservieren sind. Glücklicherweise ist als Abhilfe nur das Einfügen von zwei Zeilen nötig:
Zum Schluß der Nachlese hin noch ein echter Leckerbissen: Es ist mittlerweile gelungen, den Blitter auch bei 12MHz zur Mitarbeit zu bewegen. Dazu ist folgende Modifikation nötig: In vielen MEGA STs ist eine kleine Zusatzschaltung auf die CPU nachträglich aufgelötet. Der darin verwendete LS74 muß gegen einen F74 ausgetauscht werden. Wichtiger noch ist, die Leitung /BR (Pin 13 der CPU) ,schneller‘ zu machen, indem ein Widerstand von 3,3kΩ nach VCC (Pin 14, freundlicherweise) gelötet wird. Beide Modifikationen waren im MEGA ST des Autors erst bei 12MHz unbedingt nötig, doch stellen sie in jedem Fall eine Verbesserung der Betriebssicherheit dar und sind ggf. im einen oder anderen MEGA schon bei 10MHz nötig oder wenigstens nützlich. Zur Erklärung: ATARI synchronisiert mit Hilfe des LS74 das Signal /BGACK (Bus Grant ACKnowledge, Bestätigung der Busübergabe) mit dem Systemtakt, warum auch immer. Die Spekulationen in Presse und Buchliteratur reichen von ,wegen des Blitters‘ bis hin zu ,wegen des MEGA-Busses‘. Eine Analyse des Autors, was eigentlich wirklich passiert bei den berüchtigten sogenannten Blitter-Abstürzen, förderte tatsächlich zutage, daß die Busarbitrierung zwischen CPU und Blitter nicht klappt, genauer, daß sich beide nur noch bis zum Sankt-Nimmerleinstag gegenseitig den Bus übergeben, ohne noch etwas Sinnvolles zu tun. Für Abhilfe sorgt, zumindest im MEGA ST des Autors, simples Beschleunigen des /BR-SignaIs (Bus Request, Antrag auf Überlassung des Busses)! Als Allerletztes noch etwas sehr Spezielles für User der PAK 68/2: Es ist möglich, ein paar Modifikationen vorausgesetzt, diese in den 12MHz-ATARI einzubauen, wonach sie mit 24MHz läuft. Im einzelnen:
68020 mit 25MHz (logo!)
GALs mit 15ns statt der 25ns-Typen
GALs mit 10-12ns statt der 15ns-Typen
TOS-EPROMs auf der PAK mit CE dauernd aktiv, trotzdem besser 120ns-Typen nehmen!
genügend Strom für die letzten drei Modifikationen bereitstellen!
R1 und R3 aus dem Taktverdoppler müssen nun 470Ω haben
ebenso ändert sich der Wert von C1, C2 auf 15pF
Die Zusatzschaltung mit dem ’74 kann in Verbindung mit der PAK weggelassen werden, doch was die c’t dabei verschweigt:
Natürlich muß dann das (meist gelbe) Kabel, vormals an Pin 1+2 des ’74, direkt an den Pin 12 (/BGACK) der CPU geführt werden, denn ohne/BGACK geht’s wohl kaum. Einfacher ist aber meist, die Zusatzplatine drinzulassen.
**GEM-Test eines Mega-STs mit PAK-68/2:**
* Betriebssystem :
TOS 2.05 vom 05.12.1990
* Referenzsystem :
TOS 1.04
* CPU :
M68020, Cache eingeschaltet, 32bit-ROM
* Blitter
nicht vorhanden
* Taktfrequenz :
12MHz/24MHz intern
normal
NVDI
Textausgabe
327%
2473%
Linien
363%
762%
Rechtecke
406%
912%
Polygone
402%
553%
Kreise/Ellipsen
398%
956%
Rasteroperationen
446%
837%
Attributfunktionen
232%
1035%
Auskunftsfunktionen
242%
731%
ESCAPES
325%
775%
BIOS-Ausgabe
265%
364%
GEMDOS-Ausgabe
252%
1959%
AES-Objekt-Ausgabe
292%
695%
**GEM-Test eines 10MHz-MegaSTs mit Blitter:**
* Betriebssystem :
TOS 2.05 vom 05.12.1990
* Referenzsystem :
TOS 1.04
* CPU :
M68000
* Blitter :
siehe unten
* Taktfrequenz :
10MHz
normal
+Blitter
NVDI
+Blitter
Textausgabe
126%
228 %
1015%
1573%
Linien
126%
241 %
373%
517%
Rechtecke
125%
654 %
514%
994%
Polygone
127%
142%
252%
263%
Kreise/Ellipsen
127%
130%
461%
461%
Rasteroperationen
125%
911 %
364%
1014%
Attributfunktionen
125%
125%
607%
608%
Auskunftsfunktionen
125%
125%
453%
453%
ESCAPES
125%
156%
329%
329%
BIOS-Ausgabe
122%
144%
252%
252%
GEMDOS-Ausgabe
123%
137%
791%
791%
AES-Objekt-Ausgabe
131%
176%
419%
465%
**GEM-Test eines 12MHz-Mega-STs mit Blitter:**
* Betriebssystem :
TOS 2.05 vom 05.12.1990
* Referenzsystem :
TOS 1.04
* CPU :
M68000
* Blitter :
siehe unten
* Taktfrequenz :
12MHz
normal
+Blitter
NVDI
+Blitter
Textausgabe
152%
275%
1222%
1891%
Linien
152%
291%
450%
620%
Rechtecke
151%
789%
621%
1195%
Polygone
153%
171%
304%
315%
Kreise/Ellipsen
154%
157%
555%
552%
Rasteroperationen
151%
1099%
448%
1216%
Attributfunktionen
151%
151%
734%
727%
Auskunftsfunktionen
151%
151%
547%
543%
ESCAPES
151%
188%
395%
394%
BIOS-Ausgabe
147%
174%
302%
302%
GEMDOS-Ausgabe
148%
165%
949%
948%
AES-Objekt-Ausgabe
159%
213%
505%
557%
Die Benchmarks beweisen es: der 12MHz-ST mit Blitter-Unterstützung ist schneller als so manches 16MHz-Turbo-Board.