Atari präsentierte dem gespannten Publikum auf der Pressekonferenz in Hannover, die wie jedes Jahr am ersten Messetag stattfand, einen neuen Rechner. Im grau lackierten 1040er-Gehäuse werkelt ein Motorola 68030 mit mindestens 16 MHz, der der Maschine ihren Namen gibt: "Falcon 030". Atari betrachtet den Falcon 030 als Workstation für zu Hause. Man sieht sein Anwendungsgebiet in Kommunikation, fotorealistischen Bildern und fortgeschrittenen Spielen. Gleichzeitige Abarbeitung von Stereoklängen in CD-Qualität (16 Bit, 44 kHz) und hochauflösender Grafik mit weit mehr als 256 Farben wußten die Mannen um Jack Tramiel zu zeigen. Eingebaut ist ein HD-Laufwerk, das Disketten mit einer Kapazität von 1.44 MB formatiert. Digitale Ein- und Ausgänge stellen die Verbindung zur Außenwelt her - zwei extern angeschlossene Harddisks deuteten auf einen SCSI-Port hin. Ob die Lüftungsschlitze an der Geräteunterseite eine eingebaute Harddisk verraten, konnten wir jedoch nicht in Erfahrung bringen. Eine 2"-Festplatte hätte wahrscheinlich im Gehäuse Platz. Für hochauflösende Grafik ist jede Menge RAM eingebaut. Erste Entwicklermaschinen sollen bereits im April verfügbar sein, die Serienmaschine im Spätherbst. Preismäßig dürfte sich ein solcher Rechner etwa in der Preisklasse eines Mega STE bewegen. Was einer kleinen Sensation gleichkäme: ein 68030-Rechner mit diesen Features zu einem solchen Preis. Ebenfalls wurde ein neuer Laserdrucker mit SCSI-Port vorgestellt, der auf den Namen SLM 406 hört. Auch eine Vorversion des neuen MultiTOS (Multitasking) war zu sehen. Es orientiert sich laut Aussage von Atari an der Funktionalität von UNIX und ist eine Weiterentwicklung des TOS 2.06/3.06. Unter dem MultiTOS können beliebig viele Programme und Accessories gestartet werden. Die Anzahl ist nur durch den Arbeitsspeicher begrenzt.
Die Autoren Georg Engist und Burkhard Bahr, die sich im vergangenen Jahr erfolgreich für die Verbesserung der internen Trennalgorithmen von SIGNUM3! einsetzten, entwickelten eine Trennliste, die streng nach der neuesten Ausgabe des Rechtschreibdudens 1991 arbeitet.
Die Datei liegt im "sigsep.bin"-Format vor und enthält Trennvorschläge an jeder nach Duden erlaubten Stelle. Das Ausnahmelexikon umfaßt über 12.000 Wörter, Anfangs-, Mittel- und Endsilben. Die Originaldatei "sigsep.dat" von SIGNUM3! verfügt nur über 100 Einträge.
Die Trenndatei wird vierteljährlich upgedatet und kostet 50,- DM.
Der bekannte Interface-Standard IEEE488 ist nun per Steckkarte für MEGA STE und TT zugänglich. Diese Schnittstellenkarte ist nach dem sog. Einfach-Europaformat aufgebaut und kann ohne DIP-Schalter oder Steckbrücken benutzt werden. Im Lieferumfang ist eine Treiber-Software, die aus eigenen Programmen angesprochen werden kann. Dazu sind einige Programmbeispiele in GFA- und Omikron-BASIC und C mit deutscher Dokumentation beigelegt. Die Karte kostet in der Ausführung MEGA488 798,- DM und als ACSI488 für den DMA-Port 997,50 DM.
Ein weiteres HD-Kit wird uns von der Firma M-W electronic angekündigt, das bis zu drei HD-Laufwerke am ST/TT ansprechen kann. Der besondere Clou aber ist, daß dieses HD-Kit direkt auf den Shougart-Bus aufgesteckt wird. Es ist nur noch eine Lötstelle im ATARI-Rechner nötig. Auf der 73 * 38 mm kleinen Platine befindet sich ein eigener Quarzoszillator, eine automatische Stepratenanpassung sowie eine Buchse für den Anschluß eines dritten Laufwerkes. Das fertig aufgebaute HD-Kit 3+ kostet 99,- DM, einen Bausatz mit Platine, GAL und Anleitung gibt es für 50,- DM.
Weiterhin gibt es das GAL HD 3.0 für 25,- DM, das sich zum festverdrahteten Einbau nur für versierte Bastler anbietet. Es weist insgesamt denselben Leistungsumfang auf wie HD-Kit 3+.
Bedauerlicherweise konnten sich zahlreiche Hersteller von Scanner-, OCR- bzw. Bildmanipulations-Software nicht auf einen Standard zur Geräteansteuerung einigen. So existiert schon seit längerer Zeit das IDC-Konzept von dem Konsortium Marvin AG / Trillian AG in der Schweiz. Dann gibt es den GDPS-Treiber, der von der Firma TMS, Regensburg, entwickelt und vornehmlich von deren Software unterstützt wird.
Leider sind nun beide Treiberkonzepte zueinander inkompatibel, so daß die bekannten Nachteile beim Übergang von einem zum anderen Treiberstandard auftreten. Diese Schwierigkeiten behebt ein Konverter, der sich auf der Empfangsseite wie ein IDC-Gerät benimmt und die Daten passend dem GDPS-Treiber weiterreicht. Als Hardware sollte zumindest ein Rechner (ST oder TT) mit 2 MByte RAM existieren. Der GDPS-Konverter kostet 198,-DM.
In dem Bericht über Grafikkonverter in Heft 3/ 92, Seite 42, wurde die Shareware-Gebühr wahrscheinlich durch eine mißverständliche Formulierung im Text-File falsch wiedergegeben. Die Gebühr beläuft sich (wie angegeben) auf 30,- DM für die ausgelieferte Version der ST-PD-Diskette Nr. 491. Wenn die Nutzer dann aber die neuere Version 1.2 mit gedrucktem Handbuch wünschen, müssen sie gleichzeitig weitere 10,- DM mitüberweisen, so daß dadurch eine Gebühr von insgesamt 40,- DM entsteht, die alternativ und nicht (wie mißverstanden) zusätzlich bezahlt werden muß. Übrigens: Die interne Datenstruktur von GEM-View wird nach Auskunft von Dieter Fiebelkorn in Kürze über das Maus-Netz und ftp-Server veröffentlicht und steht damit allen Interessenten zur Verfügung.
Rechtzeitig zur Musikmesse Frankfurt tummeln sich wieder die Neuheiten auf dem MIDI-Sektor. Die DVPI GmbH stellt die Version 1.3 ihres Session-Partners vor (s. Test ST-Computer 11/91). Durch konsequente Speicherersparnis ist es den Programmierern gelungen, den Funktionsumfang noch weiter zu steigern, die Funktionalität der Bedieneroberfläche weiter zu verbessern und sogar die gute Akkorderkennung des Backing-Players einzubauen. Das lästige Hantieren mit zwei Programmen gehört damit der Vergangenheit an. Weitere Neuerungen sind: Anpassung an GS-Standard, MultiSetup, MIDI-Clock, grafische Akkordangabe mit Tik-Auflösung, Realtime-Groove-Generierung und Anzeigen von Songtexten. Registrierte User der Version 1.2 können ein Update für 40,-DM direkt beim Hersteller anfordern. Von Version 1.1 auf 1.3 kostet da Update 90.-DM. Der Neupreis für Session-Partner 1.3 bleibt unverändert bei 298,-DM
Die Reaktionen auf unseren ST-Report in Heft 12/91 sind sehr unterschiedlich ausgefallen, gleichzeitig muß ein Mißverständnis aufgeklärt werden: Aufgrund der vorgelegten Kompatibilitätsliste haben sich Preise ergeben, wie sie auf Seite 15 in Heft 12/91 abgedruckt wurden. Diese Liste war offensichtlich falsch! Es haben uns verschiedene Leser daraufhingewiesen, daß der Preis für das Recycling der Kartuschen des SLM 804 mit 80,50 DM inkl. MWSt. berechnet wurden. Hinzu kämen noch die Kosten des Versands zur Firma F"RB AX. Verschiedene Fach- bzw. Versandhändler bieten die Neu-Toner-Kartuschen aber schon zu Preisen weit unter 100,- DM an. Damit ist der vermutete Preisvorteil durch das Wiederbefüllen gebrauchter Kartuschen leider auf Null geschrumpft. Ähnliches gilt für den Refresh von Trommeleinheiten. Nun bleibt für die Recycling-Idee nur noch der Umweltgedanke übrig. So hat der Geschäftsführer der Firma FARB AX denn auch in einem Telefongespräch mit der Redaktion zu verstehen gegeben, daß es durchaus viele Bedarfsgüter des täglichen Lebens gäbe, die durch Recycling teurer werden könnten als Neuprodukte.
Nachdem die Redaktion einen Leserbrief erhielt, der sich auf unsere News-Meldung in Heft 3/ 92, Seite 8, bezog, forschten wir nach: Leser Schwarz aus Karlsruhe bemängelte, daß er die seit 07.10.91 bestellte LATTICE-C-Version 5 bis heute noch nicht erhalten habe, weswegen er sich über die genannte News-Meldung sehr wundern mußte. Daraufhin fragten wir bei CCD, Eltville, nach und erhielten die Antwort, daß die Ursache für die Nichtlieferung einer deutschen Version bei der Firma HiSoft lag. Seit der 10. Kalenderwoche wird nun LATTICE-C von CCD definitiv an die Kunden ausgeliefert.
Für das Algebraprogramm RIEMANN II ist ab sofort ein TeX-Ausgabepaket erhältlich. Über dieses kann dann die Ausgabe von RIEMANN-Rechenergebnissen in LaTeX-Notation gesteuert werden. Daneben kann dieses Programm auch individuelle Eingaben von mathematischen Ausdrücken sofort in die komplizierte TeX-Syntax übersetzen.
CHROMA heißt die neue Grafikkarte nach dem VGA-Auflösungsstandard. Sie ermöglicht 1024 * 768 frei programmierbare Bildpunkte (Pixel), macht dabei eine Bildwiederholfrequenz von 65 Hz (non-interlaced) bei der Darstellung von 256 Farben gleichzeitig. Ein Sockel für einen 68881/2-Coprozessor ist vorhanden. Die Karte nutzt den schnellen Speicherverschieber "Butter", wenn vorhanden und arbeitet mit allen Hardware-Beschleunigern (Turbo-Boards) und NVDI zusammen. Die mitgelieferte Software hat u.a. folgende Fähigkeiten: Hardwarescrolling, Hardwarezoom, schneller Textmodus, getrennte Bildausgabe von Text und Grafik auf VGA-Monitor und ATARI SM124 gleichzeitig, Videomodus, GIF-Betrachter.
Die Platine (14,3 * 12,6 cm) paßt in alle Rechner mit sog. MegaSlot und kostet 698,- DM. Für Rechner der Serien 260,520,1040 ist eine Adapterkarte zum Auflöten auf den Mikroprozessor zusätzlich lieferbar. Eine Ausführung CHROMA VME ist für Rechner mit einem VME-Bus vorgesehen, weil sie die zusätzlichen Möglichkeiten dieser Schnittstelle nutzt: 32768 Farben gleichzeitig, 80 Hz Bildfrequenz bzw. 70 Hz non-interlaced bei 1120 * 812 Bildpunkten. Preis: 998,- DM. Ein optionaler Adapter macht die CHROMA VME auch an den Mega-Bus anschließbar.
Die Firma Biodata stellt eine neue Netzwerkkarte für alle Mega-STE-und TT-Computer vor. Mit der VME-Bus-Steckkarte lassen sich diese Rechner um einem Ethernet-Anschluß erweitern. Allen Benutzern werden dadurch sämtliche Möglichkeiten des BioNet-Netzwerkkonzepts eröffnet. Über TCP/IP kann man sich in einer bestehenden Netzwerklandschaft z.B. über TELNET (VT-100, VT-220 Tektronix 4014 usw.) auf einen Host einloggen oder mit FTP (auch mput und mget usw.) Daten transferieren. Mit BioNet 100 lassen sich sowohl ATARIs untereinander als auch PC, Unix Hosts und Macs vernetzen. Die VME-Bus-Karte ist voll kompatibel zum BioNet-1OO-Subsystem für den DMA-Port, welches auch weiterhin für alle ATARI-ST ohne VME-Steckplatz oder solche, deren VME-Steckplatz für andere Erweiterungen gebraucht wird, verfügbar bleibt. Bemerkenswert an der VME-Bus-Karte ist die hohe Übertragungsgeschwindigkeit von über 600 KB/s. Erhältlich ist sie ab sofort bei der Firma Biodata inklusive Treiber-Software für ATARI-Client mit Accessory zu einem Preis von 1485.-DM
Mit ODIN, der Grafikerweiterung aus dem Hause Marvin AG, und einem handelsüblichen VGA-Monitor verhelfen Sie Ihrem ST/ STE zu den fünf TT-Grafikmodi. ODIN wird einfach am Monitorausgang des ST angeschlossen, Lötarbeiten sind nicht erforderlich. Es kann über einen Schalter zwischen ST- und STE-Modus umgeschaltet werden. ODIN kostet anschlußfertig 399,- DM.
Rechtzeitig zur CeBit wurde das HD-Controllerboard von digital image mit neuen Features vorgestellt. Dank einer neuen Hardware mit speziell selektiertem WD 1772- Chip (kompatibel zum Atari-AJAX-Chip) ist es nun möglich ohne Stepratenänderung die HD-Floppy anzusteuern. Dies wird von der Hardware automatisch erledigt, sobald eine HD-Diskette eingelegt wird. Durch den soliden Aufbau mit vergoldeten Steckkontakten ist es leicht nachrüstbar und für alle Rechner der ST/STE/TT-Serie geeignet. Das HD-Controllerboard kostet komplett DM 148,-der Chip einzeln DM 75,- Erhältlich im guten Fachhandel oder direkt bei