Wenn Sie Ihren Atari über den Fachhandel gekauft haben, müßten Sie alle Ausstattungsmerkmale (Speicher, Platte, Blitter) kennen. Wenn Sie aber auf dem Flohmarkt einen ST entdecken, sehen Sie ihm nicht gleich seine Innereien an. Zwar könnte man sich durch Öffnen der Abdeckung vergewissern, ob eine Speichererweiterung, die versprochene 16-MHz-Karte oder Blitter und Coprozessor auch wirklich drin sind. Was passiert aber, wenn eine RAM-Bank ihren Geist aufgegeben hat oder das Diskettenlaufwerk Jahrzehnte braucht, bis es den Schreiblesekopf positioniert hat?
SYSTEM gibt uns fast alle nötigen Auskünfte über die Konfiguration. Zur Zeit ist SYSTEM leider nur auf Atari ST lauffähig. Mein Tip an Daniel: Bitte unbedingt STE und TT entsprechend berücksichtigen.
Das, was SYSTEM aber bereits eingebaut hat, kann man im wahrsten Sinne des Wortes lernen (siehe Bild 1). Inspiriert wurde der Programmautor von PCTOOLS, Version 6.0, das im Systeminfo sehr ausführliche Angaben zur benutzten Hardware macht.
SYSTEM liest beispielsweise die aktuelle DRAM-Bestückung aus, verweigert aber Angaben zu exotischen Speichererweiterungen. So darf man sich nicht wundern, wenn ein aufgemotzter 1040 mit 2,5 MByte als MEGA ST2 deklariert wird. Alle angeschlossenen Laufwerke, auch wenn im Desktop nicht angemeldet, werden (physikalisch) erkannt, eine „physikalische“ Festplatte sodann mit ihren „logischen“ Aufteilungen (Partitionen) wiedergegeben. Sehr schön ist die Anzeige des freien Platzes jeder einzelnen Partition (siehe Bild 2).
SYSTEM liest die Versionsnummer und das Erstellungsdatum des TOS aus, prüft die Anwesenheit eines Blitter-Chips (sogar von hier aus schaltbar) und macht nähere Angaben über GEMDOS-und GDOS-Version (sofern als Treiber geladen). Über die Anwesenheit des GDOS hinaus gibt es eine eigene Infobox, die über präsent gehaltene Fonts Auskunft gibt.
Gerade die ausführlichen RAM-Speicherinformationen - MMLT verwalteter Gesamtspeicher oder physikalischer Speicher, Speicherobergrenze und freier Speicher - geben sehr wichtige Hinweise auf mögliche Fehler in den Speicher-Chips.
Weitere Funktionen, die man vom normalen Kontrollfeld her gewohnt ist, sind der Einfachheit halber auch eingebaut: Drucker-, VT52-, Uhr-, Maus- und Tastatureinstellungen. Sie werden übrigens aus der Datei DESKTOP.INF ausgelesen.
Insgesamt ist SYSTEM ein sehr umfangreiches und dennoch kompaktes Informationssystem über den Ausstattungszustand der Hardware. Es sollte zum absoluten Muß für Programmierer und Hardware-Bastler werden.
DK
SYSTEM
ST-PD 415