Leserbriefe

14"-Monitor am ST?

Ich möchte hiermit eine technischen Frage an Sie richten: Welche Möglichkeiten bestehen, einen 14"-Monitor an einen Atari 1040 STFM bzw. an einen Mega ST 2 anzuschließen? Ich benötige dabei nur den hochauflösenden S/W-Modus (640x400 Punkte).

Axel H., Wiesbaden

Red.: Einen sehr preisgünstigen 14"-Monitor bietet die Firma NEC mit ihrem „Multi-Sync GS“-Modell an. Dieses Gerät ist, ähnlich wie der Atari SM-124, ein monochromer Monitor, aber mit einer Bildschirmdiagonale von 14". Der große Vorteil des MultiSync GS besteht darin, daß er auch die mittlere und geringe Auflösung des ST darstellen kann, natürlich nur in Graustufen. Der Marktpreis dieses Monitors dürfte bei ca. 400,- DM liegen.

TT-Bild mit 60 oder 70 Hz?

Ich beabsichtige, mir in Kürze einen Atari TT zuzulegen. Leider bietet dieser Computer in der Standardausführung nur 60 Hz Bildwiederholfrequenz in der mittleren TT-Auflösung. Lediglich in Verbindung mit einem Großbildschirm (1280x 960) erzeugt der TT sein Monitorbild mit den vom ST her bekannten 70 Hz. Ist es nicht möglich (ähnlich dem 50/60-Hz-Patch beim ST), den TT auch in den geringeren Auflösungen (640x480 & 640x 400) mit 70 Hz Bildwechselfrequenz zu betreiben?

Andreas T., Wuppertal

Red.: Eine Bildwiederholfrequenz von 70 Hz in den Auflösungen unterhalb von 1280* 960 ist schon wegen des TT-Farbmonitors nicht möglich. Dieser ist nicht in der Lage, Frequenzen größer 60 Hz zu synchronisieren. Dazu müßte Atari einen echten MultiSync-Monitor liefern. Mit einem solchen Monitor wäre es theoretisch denkbar, auch die geringeren Auflösungen mit 70 Hz Bildwechselfrequenz zu betreiben. Uns ist aber nicht bekannt, ob der TT-Videoprozessor für diesen Fall ausgelegt ist. Dokumentiert ist eine solche Möglichkeit von Atari jedenfalls nicht.

Langsamer durch ACCs

Vermindern speicherresidente Programme wie z.B. Neodesk, AUTO-Ordner-Programme oder Accessories die CPU-Leistung des ST? Wenn ja, wieso? Das Testprogramm Quickindex stellt bei mir immer rund 3-4% Geschwindigkeitsverlust fest, wenn solche Programme installiert sind. Bei zeitkritischen Programmen (z.B. MIDI-Anwendungen) stelle ich auch überdurchschnittlich viele Abstürze fest. Könnte auch hier die Ursache bei den speicherresidenten Programmen liegen?

Stefan W., Schupfen/Schweiz

Red.: Daß speicherresidente Programme die eigentliche CPU-Leistung herabsetzen, ist unwahrscheinlich. Die CPU läuft beim normalen ST mit 8 MHz Systemtakt, und dieser ist softwaremäßig nicht zu beeinflussen. Vielmehr rühren die Ergebnisse, die Quickindex liefert, von einer nicht ganz korrekten Testroutine her. Das Programm scheint beim Test der CPLT-Geschwindigkeit nicht alle Interrupts (Unterbrechungsanforderungen, die meist in regelmäßigen Abständen von Hardware oder Programmen an die CPU gesendet wird) zu sperren. Speicherresidente Programme, die solche Interrupts in irgendeiner Weise nutzen, führen so tatsächlich zu einem Geschwindigkeitsverlust, allerdings auf Systemebene. Natürlich können dadurch andere, zeitkritische Programme, die ebenfalls Interrupts nutzen, Schwierigkeiten bekommen. Gerade MIDI-Anwendungen, welche meist in Echtzeit laufen, sind auf diesem Gebiet sehr empfindlich. Gegebenenfalls sollte man alle unwichtigen AUTO-Ordner-Programme und Accessories entfernen, auch Shells wie z.B. Neodesk können unter ungünstigen Umständen zu solchen Problemen führen.

Mailbox in Dresden

Ich bin stolzer Besitzer eines Mega STs und interessiere mich für Datenfernübertragung. Deshalb habe ich vor, in Dresden eine Mailbox mit einem Net-Anschluß zu gründen. Dazu habe ich einige Fragen:

  1. Ist Ihnen bekannt, ob es in Dresden bereits eine Mailbox gibt?
  2. Welche Grundausrüstung ist erforderlich (Größe der Festplatte, Software usw.)?
  3. Wie finanzieren sich Mailboxen und Netze?
  4. Welche rechtlichen Fragen müssen geklärt werden? Muß ich die Box irgendwo (z.B. bei der Post) registrieren lassen?

Michael H., Dresden

Red.: Zu 1.: Unseres Wissens existiert in Dresden noch keine Mailbox, aber vorsichtshalber leiten wir hiermit diese Frage an unsere Leser aus den neuen Bundesländern weiter.

Zu 2.: Ein Atari ST mit 1 MB Speicher, Diskettenlaufwerk und mind. 30 MB Festplatte ist ratsam. Wenn die Mailbox an ein Netz gehen soll, wird die Nachrichtenflut sehr schnell so groß, daß 60 oder 80 MB Festplattenkapazität notwendig werden. An Mailbox-Programmen existieren schon verschiedene Arten. Ratsam wäre ein Programm, mit dem die Anbindung an das MAUSNET möglich ist, da dieses Net unter den Atari-Usern sehr beliebt ist und viele bekannte Programmierer (z.B. Julian Reschke, Claus Brod, Markus Fritze usw.) über das MAUS-NET zu erreichen sind. Ein solches Programm ist erhältlich bei: Stefan Keinhorst, Am neuen Berge la,4800 Bielefeld 1. Natürlich muß auch ein Modem her. Die Post vermietet auch Modems, was allerdings auf die Dauer recht kostspielig ist. Hier lohnt es sich eher ein postalisch zugelassenes Modem zu kaufen.

Zu 3.: Lokale Mailboxen, also ohne Net-Anschluß werden normalerweise zu 100% von ihren Sysops (Betreibern) finanziert. Da aber die Box nur angerufen wird, treten außer den monatlichen Grundgebühren für den Telefonanschluß kaum weitere Kosten auf. Die Kosten für die Hardware müssen natürlich miteingerechnet werden. Bei einer Net-Box werden meist geringe Gebühren bei den Usern erhoben, damit die Kosten für den täglichen Net-Transfer und die Net-Benutzung gedeckt sind.

Zu 4.: Die Mailbox an sich braucht nicht angemeldet zu werden, aber das Modem muß bei der Post registriert sein, dies geschieht automatisch, wenn man sich ein Postmodem mietet oder bei der Post kauft und installieren läßt. Falls man ein gekauftes, postalisches Modem selbst anschließen will, liegen in der Regel Formulare für die Anmeldung bei, die bei der Post abgegeben werden müssen. Gebühren fallen dabei aber nicht an.

Trackball am ST?

Vor einiger Zeit ist mir mein ATARI-Trackball vom alten Videospiel VCS 2600 in die Hände gefallen. Ein Versuch, diesen als Mausersatz am ST zu betreiben, schlug jedoch fehl. Der Mauspfeil bewegte sich nur konfus auf dem Bildschirm. Warum funktioniert der Trackball trotz ähnlichem Innenleben nicht wie eine Atari-Maus am ST? Läßt er sich vielleicht irgendwie umbauen?

Thomas A., Selm

Red.: Der Grund für das hartnäckige Weigern des Atari-Trackball am ST seinen Dienst zu verrichten, liegt in der internen Logik, die der Trackball verwendet. Beim VCS 2600 ersetzt er ja einen normalen Joystick und muß daher nur Joystick-Signale simulieren. Die Atari ST-Maus allerdings liefert einzelne Impulse für die jeweilige Bewegungsrichtung. Ein normaler Joystick am Maus-Port des ST scheitert ebenso. Ein einfacher Umbau ist jedenfalls nicht ohne grundlegende Änderungen in der Logikschaltung des Trackballs machbar.

Booten von Laufwerk B

Ich besitze den 520 STFM mit eingebautem einseitigem Laufwerk sowie ein doppelseitiges externes Laufwerk. Manche Spiele werden auf doppelseitigen Disketten geliefert, müssen aber von A gebootet werden (Autostart). Solche Programme bleiben mir verwehrt. Läßt sich mein vorhandenes externes Laufwerk durch einen Trick als Laufwerk A benutzen, oder gibt es eine andere, preisgünstige Lösung für dieses Problem?

Matthias Klodt, Niendorf!Ostsee

Red.: Es ist zwar möglich, durch einen Trick von Laufwerk B zu booten, aber die meisten Spiele laden nach der Autostartphase noch andere Programmteile oder Daten nach und greifen dann direkt auf Laufwerk A zu. Dies läßt sich nicht verhindern. Für einige Fälle aber mag der folgende Trick helfen:

SDPOKE $H446,1

Wird dieses kleine GFA-BASIC-Programm gestartet und anschließend ein RESET (KEIN Kaltstart) ausgeführt, bootet der ST von Laufwerk B.



Aus: ST-Computer 07 / 1991, Seite 180

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