Kernighan/Ritchie
Programmieren in C
280 Seiten
ISBN 3-446-15497-3
Tondo/Gimpel
Das C-Lösungsbuch
146 Seiten
ISBN 3-446-15946-0
München; Wien 1990 Carl-Hanser- Verlag
Jahrelang galt das C-Buch von Kernighan/Ritchie als C-Referenzwerk. Mittlerweile ist eine zweite Ausgabe erhältlich, die total überarbeitet wurde. In erster Linie ist das 280 Seiten umfassende Buch für den angehenden C-Programmierer geschrieben. Es hält sich weitestgehend an den 1983 festgelegten ANSI-Standard und führt den Leser Schritt für Schritt in die Sprache ein. Insgesamt ist das Buch in acht große Kapitel unterteilt; weiterhin findet man noch einen umfangreichen Anhang, der noch einmal eine übersichtliche C-Sprachbeschreibung gibt. Die Autoren geben in den einzelnen Kapiteln dem Leser zahlreiche Aufgaben. Der Leser sollte versuchen, sie zu lösen, ein besseres Verständnis der nachführenden Kapitel ist dadurch gewährleistet. Ein Begleitwerk zu "Programmieren in C", "das C-Lösungs-buch", gibt zu jeder Aufgabe die richtige Lösung und kann zusätzlich erworben werden. Bevor man jedoch zum Lösungsbuch greift, sollte man es selbst versuchen. Da das Buch den C-ANSI-Standard nutzt, ist es leicht auch mit C-Compilern auf dem Atari ST einsetzbar.
Insgesamt betrachtet kann man das Buch "Programmieren in C" für Atari ST-Anwender empfehlen, die sich mit der Sprache C befassen möchten. Allerdings greift das Werk auf keine Systemprogrammierung des ST zurück, sondern ist allgemein gehalten und nicht auf ein Betriebssystem fixiert.
Andreas Krämer
Bernward Franke
Düsseldorf 1988
SYBEX-Verlag
320 Seiten
ISBN 3-88745-556-8
Jeder Interessierte und vor allem der Einsteiger findet in diesem Buch alles, was er braucht, wenn er sich mit dem Thema DTP beschäftigen und es sinnvoll einsetzen will. Begonnen wird mit den Grundbegriffen des "Publishens", einer Einführung in Typografie und Satzarbeit. Begriffe wie Spacing, Durchschuß, Kerning, Grotesk- und Serifenschriften usw. werden ausführlich erklärt. Dabei wird auch auf häufige Fehler der DTP-Neulinge eingegangen, denen das hierzu notwendige Grundwissen fehlt.
Die nächsten Kapitel widmen sich der Seitengestaltung und der Einbindung von digitalisierten Bildern und Grafiken. Hier wird der komplette Weg von der Gestaltung bis zur Montage erklärt.
Ein großer Teil des Buches ist der Arbeit mit dem Ventura Publisher und PageMaker gewidmet. Die beiden Programme gibt es bedauerlicherweise nur für PC bzw. Apple Macintosh, doch wird man beim Lesen merken, daß die Programme auf dem Atari ST an vielen Stellen eine (beabsichtigte) Ähnlichkeit aufweisen. Zudem bieten sich diese Kapitel sehr gut da/u an, sich über Fähigkeiten und Leistung anderer Programme zu informieren. Dieser Blick sollte jedem, der bisher nur DTP auf dem ST kennt, zeigen, was hier möglich ist.
Die abschließenden Kapitel widmen sich der DTP-Hard-ware, wobei auch dem ST ein kurzer Absatz gewährt wurde, und dem Thema Weiterverarbeitung, Papier und Druck. Drucktechniken, Erstellen von Druckvorlagen, Papiersorten und -gewichte und das Binden des fertigen Werkes werden kurz besprochen. Das Glossar bietet eine alphabetische Liste der wichtigsten Begriffe des DTP.
Das Buch ist besonders für diejenigen "Publisher" interessant, die sich mit dieser Materie beschäftigen wollen und keine fundierten Grundkenntnisse auf diesem Gebiet haben. Es werden die notwendigen Grundbegriffe behandelt und auch wichtige Grundlagen zur Gestaltung vermittelt. Kurz angesprochen werden auch alle Vorgänge, die vor, während und nach dem Publishen anfallen und mit diesem unmittelbar verknüpft sind, wie z.B. die Texterfassung, das Scannen von Bildern und die Vorgänge bis zum endgültigen Druck. Leider finden die wichtigen DTP-Programme für den ST keine Berücksichtigung, hier wäre wohl eine Überarbeitung notwendig, da das Buch aus dem Jahre 1988 stammt.
Markus Nerding
Dieter und Jürgen Geiß
Heidelberg 1990
Hüthig-Verlag
547 Seiten + 1 Diskette
DM98,-
ISBN3-77B5-1792-9
GEM ist eine Benutzeroberfläche, die die Bedienung eines Programms deutlich vereinfacht. Für den Programmierer bedeutet sie aber einiges mehr an Aufwand, besonders weil es lange keine umfassende Literatur für das ATARI-GEM gegeben hat. Das neueste Werk der Brüder Geiß verspricht Abhilfe. Es beansprucht für sich den Titel "Inside GEM", der an "Inside Macintosh", die vollständige Dokumentation des Mac, erinnert. Die beiden Autoren, die beispielsweise Adimens ST entwickelt haben, haben mit diesem Buch ein Werk geschaffen, das sich nicht nur engstirnig am ATARI ST und GEM l.X orientiert, sondern alle GEM-Versionen und Betriebssysteme, unter denen GEM läuft, in die Besprechung einschließt.
Nach einer Einleitung wird dem Leser das Prinzip hinter GEM vorgestellt. Alle GEM-Versionen und ihre Eigenheiten werden kurz angesprochen, so daß sich ST-Programmierer gleich mit den Erweiterungen anfreunden können. Hier werden auch alle Funktionen des VDI und AES aufgelistet. Damit wären wir schon bei der einzigen Schwachstelle dieses Buches: man kommt ohne Zusatzliteratur nicht aus, denn obwohl die Liste vollständig ist, weniger bekannte Funktionen ausführlich besprochen und viele mit Programmbeispielen untermalt werden, vermißt der Leser die Informationen über einzelne Parameter und Parametertypen. Da es bereits viele Bücher auf dem Markt gibt, die die gesamte Lücke schließen, ist dieser Mangel eher nebensächlich. Dafür enthält das Buch die Beschreibung der ASSIGN.SYS-Datei und erklärt essentielle Dateiformate wie das IMG-und Metadatei-Format. Aber auch XIMG, eine Erweiterung des /MG-Formats, wird beschrieben. Den Abschluß des zweiten Kapitels bilden drei C-Programme, die trotz einiger Eigenheiten übersichtlich und vor allem verständlich geschrieben sind. Sie laufen sowohl auf dem ST als auch auf den PCs. Zum einen ist das ein Resource-Konverter, der Re-sourcen vom MS-DOS- ins GEMDOS-Format und umgekehrt konvertiert. Nützlich ist auch ein kleiner Metadatei-Printer, der Dateien im META-Format in lesbare Textstücke wandelt. Das dritte Programm ist nur ein Modul, das in eigene Programme gelinkt werden kann und dann die RSC-Dateien überflüssig macht.
Das dritte Kapitel stellt mögliche Entwicklungsumgebungen vor. Da C für GEM prädestiniert ist, haben sich auch die Autoren auf C-Ent-wicklungspakete beschränkt. Es wird eine Vielzahl an Compilern auf jedem Betriebssystem aufgeführt. Die oftmals falschen GEM-Funk-tionsdeklarationen einiger Compiler auf dem ST werden durch richtige ersetzt. Das Bemühen um korrekten und por-tablen Programmierstil zahlt sich aus: alle in dem Buch besprochenen Programme laufen auf acht verschiedenen Compilern und drei Betriebssystemen.
Im vierten Kapitel wird das erste GEM-Programm mit dem vorher erworbenen Wissen entwickelt. Es ist ein simples Output-Programm, das vor allem für Anfänger geschrieben ist. Damit Fortgeschrittene nicht benachteiligt werden, wird auch gezeigt, wie man eigene Objekttypen erstellt. Das Programm hat durchaus einen praktischen Wert.
Ganz besondere Beachtung verdient das fünfte Kapitel. Es versorgt den Programmierer mit theoretischem Wissen über das Mensch-Maschine-Modell und dessen Einsatz in der Praxis. Dabei wird der Mensch auf seine Fähigkeiten und Grenzen untersucht, und dem Leser werden Richtlinien vorgegeben, nach denen dieser seine Benutzeroberflächen einfach und effektiv erzeugen kann. Erst dadurch wird die Erstellung einheitlicher und benutzerfreundlicher Oberflächen ermöglicht.
Der zweite Teil des Buches, das sechste Kapitel, beschreibt das mitgelieferte Entwicklungs-Tool. Hier wird deutlich, daß es eigentlich eine Beleidigung ist, das Werk Buch zu nennen. Das Entwicklungs-Tool ist ein Rahmenprogramm, das durch hohe Modularisierung und außergewöhnliche Portabilität problemlos in eigenen Programmen Verwendung findet. Die Fenster-, Dialog-, Menüverwaltung und unzählige andere Features reduzieren den Aufwand so drastisch, daß die Programmierung höchst komplexer und äußerst benutzerfreundlicher GEM-Programme ein Kinderspiel wird. Endlich können sich Programmierer wieder auf die tatsächlichen Probleme konzentrieren, denn alles, was mit GEM zu tun hat, wird von diesem Tool erledigt. Doch damit nicht genug; die Autoren implementierten auch noch die vom Macintosh bekannten Radio- und Checkbuttons sowie Pop-Up-Menüs und Menüs in der Infozeile eines Fensters. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, haben es die Autoren möglich gemacht, jedes mit diesem Tool geschriebene Programm als Accessory laufen zu lassen. Das gesamte Desktop wird dabei in einem Fenster dargestellt.
Das Buch hat einen übersichtlichen Aufbau, und die Sprache ist nüchtern und klar. Die oftmals komplizierten Zusammenhänge sind mit zahlreichen Bildern bestückt. Die Listings befinden sich größtenteils nur auf der Diskette, und auch dort mußten sie wegen des schieren Umfangs komprimiert werden.
Obwohl der Titel Inside GEM nicht auf das Buch paßt, ist Vom Anfänger zum GEM-Profi das Werk über GEM. Es übertrifft alles bisher Vorhandene um Längen. Daß sich zusätzlich noch ein vollprofessionelles Entwicklungstool auf der beiliegenden Diskette befindet, wird vor allem die Public-Domain-Programmierer freuen, denn sie können es ohne Lizenzgebühren in eigenen Programmen verwenden. Von der hohen Professionalität zeugt die Tatsache, daß dieses Tool in der neuen Dateiverwaltung Phoenix von Application Systems Heidelberg Verwendung findet. Trotz des hohen Preises ist dieses Buch also ein Muß für jeden Programmierer. Schenken Sie es sich zu Weihnachten!
Grischa Ekart