Mausparade: Neue, nützliche Nager

Von links nach rechts: gdat Designer-Maus, Logimouse Pilot, gdat Business Mouse und Atari-Maus. Im Hintergrund die Mouse-Pads, die ebenfalls von gdat angeboten werden: klein aber fein!

Wer hat sich noch nicht über die Maus geärgert, die Atari serienmäßig ausliefert? Bereits nach kurzer Zeit sind die Knöpfe ausgeleiert und kaum noch zu bedienen. Glücklich war der, dem ein Doppelklick beim ersten Mal gelang. Klappernde Tasten und Fingerkrämpfe sollen nun ein Ende haben.

gdat und Logitech bieten drei Mäuse an. die die tägliche Arbeit mit dem Tierchen leichter machen sollen. Dabei geht das Design von futuristisch bis hausbacken - besser als die Atari Maus, das sei von vorneherein gesagt, sind sie ausnahmslos.

Logitechs Nagemeister

Das Gerät von Logitech heißt nicht nur „Maus", es sieht auch so aus. Allerdings sitzen die Augen (die Tasten) am Gesäß, was für eine lebende Maus doch recht ungewöhnlich wäre, aber wir haben es ja auch nicht mit dieser Spezies von Tier zu tun, bei dem sich hysterische Frauen in amerikanischen Spielfilmen mit einem kühnen Hechtsprung auf das nächsterreichbare Podest retten, sondern mit einem Eingabemedium. Als solches, für den Gebrauch am ST konzipiert, sollte es mindestens zwei Maustasten und einen Bewegungsmelder beinhalten, was auch der Fall ist. Die Maustasten sind sehr leichtgängig, da aus Mikroschaltern her gestellt. Während es bei der Atari-Maus beim Klicken eher rumpelt, klickt es hier wirklich - den Mikroschaltern sei Dank.

Logimouse Pilot mit futuristischem Design

Die Maus liegt - und das kann wirklich nur subjektiv beurteilt werden - nicht so gut in der Hand wie die beiden gdat-Mäuse, sie ist eher für jene Anwender zu empfehlen, die die Finger nicht flach auf die Knöpfe legen, sondern sie anheben und erst dann herunterschnellen lassen, wenn sie gebraucht werden. Die Logi-Maus besitzt am Handballenansatz leider zwei Kanten (eben die linke und rechte), die etwas störend bei der flachen Handauflage wirken.

Beigelegt wird eine Diskette mit einem Maustreiber, wobei das Wort Treiber eigentlich nicht richtig ist - auf der Diskette ist zum einen ein Mausbeschleuniger als Accessory enthalten. Nachteil: Wer keinen Accessory Platz mehr frei hat, kann das Programm nur schwer benutzen. Die Maus kann in neun verschiedenen Stufen beschleunigt und verlangsamt werden. Vier Stufen Verlangsamung, eine Normalstufe und vier Beschleunigungen lassen sich dabei wählen. Wer mit einer einfachen Beschleunigung zufriedengestellt ist, kommt damit aus. Das zweite Programm auf der Diskette ist die Demoversion eines Spiels („Pipemania“). Was das mit einer Maus zu tun hat, ist die andere Frage, spielenswert ist es auf jeden Fall. Alles in allem ist die Logi-Maus auf jeden Fall ein geeigneter Ersatz für die Atari-Maus und kann denen empfohlen werden, die die Finger nicht flach auf die Maustasten legen. Eine gedruckte Anleitung ist nicht enthalten, lediglich vier (landessprachlich verschiedene) Stück auf Diskette, was bei einer Maus ja fast überflüssig ist.

gdat Designer-Maus

Die gdat-Designer-Maus: nicht nur für Designer!

Für die Designer unter den ST-Anwendern hat gdat extra eine Maus entwickelt. Sie sieht aus wie eine trächtige ST-Maus mit zu klein geratenen Knöpfen. Was nicht heißen soll, daß die Knöpfe zu klein für die Bedienung sind, sondern eher das Gegenteil: Sie sind groß genug, um nicht verfehlt zu werden, und nicht so groß, daß man aus Versehen auf sie drückt. Das Hilfstier liegt gut in der Hand und ist wohlgeformt genau das richtige für Designer, die tagtäglich mit der Maus arbeiten müssen. Ein Klick auf die Tasten offenbart allerdings wieder das typische Atari-Rumpeln. Der Blick mit dem Schraubenzieher beweist es: Atari- und gdat-Designer Maus sind weitgehend baugleich. Tasten und Rollgehäuse sind jedenfalls vom gleichen Hersteller, auch der Rest der Platine ähnelt sich verblüffend. Bleibt die Frage, wie lange die Knöpfe hier halten. Die Designer-Maus ist jedenfalls die. die am besten in der Hand liegt. Eine Anleitung liegt weder gedruckt noch elektronisch bei, wobei auch keine Notwendigkeit vorhanden ist. Ein Programm liegt gar nicht bei, der Grund ist, daß dieses extra verkauft wird (Test siehe nächste Seite).

gdat Business-Maus

Die gdat-Business-Maus: auch für Privatleute.

Wieso gdat seine zweite Maus „Business-Maus“ nennt, ist fraglich, denn ich komme als privater Anwender sehr gut mit dem possierlichen Tier zurecht. Das zeigt, daß man nicht unbedingt Firmenchef sein muß. um mit dem Gerät umgehen zu können. Zudem ist es auch noch DM 9,- billiger als sein Bruder „Designer-Maus“. Auch diese Maus ist flach gebaut Im Unterschied zur Designer-Maus besitzt sie allerdings großflächige Tasten, die natürlich auch ihre Vorteile besitzen: Man kann einfach „drauf los klicken“. Hier ist das Klicken auch wieder ein Klicken, denn in diesem Gerät sind wieder Mikroschalter eingebaut. Da die Maus sehr flach gebaut ist, liegt sie sehr gut in der Hand und kann vom Handballen aus gesteuert werden, diesen Vorteil kann sie eindeutig für sich verbuchen. Wie auch die Logi-Maus ist das Gerät weiß und hebt sich dadurch von der restlichen Peripherie ab. Ich ziehe das Gerät allen Mäusen vor, da ich es am besten zu bedienen finde. Doch das ist, wie bereits gesagt, nur ein subjektives Urteil, und kann auch nicht anders beurteilt werden. Übrigens: Alle Mäuse von gdat werden umweltfreundlich verpackt, es sind keinerlei schädliche Stoffe (außer den Mäusen selbst) in der Packung enthalten!

MP

Logimouse: Trade It Pöllnitzstraße 2 6107 Reinheim

gdat Mäuse: gdat mbH Stapelbrede 19 4800 Bielefeld i1



Aus: ST-Computer 11 / 1990, Seite 15

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