In den Jahren, die unsere Zeitschrift existiert, haben wir immer wieder versucht, durch die Beantwortung der bei uns eingehenden Briefe ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen, das bei der Arbeit mit dem ATARI ST schon so manch einen aus der Fassung bringen konnte - eine Tatsache, die nicht nur Ihnen, verehrter Leser, sondern auch uns oft genug zu schaffen machte. Nichtsdestotrotz haben wir uns bemüht, die Probleme zu lösen und diverse Leserbriefe zu veröffentlichen, da wir der Meinung waren, daß die jeweilige Thematik auch einen größeren Leserkreis interessieren könnte. Trotzdem gibt es immer wieder Briefe, die wir nicht beantworten können oder dürfen. Damit Sie nicht allzusehr enttäuscht zu sein brauchen oder keine Antwort erhalten, möchten wir Sie bitten, sich an folgende Spielregeln zu halten, die sich aus unserer Erfahrung ergeben haben. Fällt Ihr Brief nicht unter die folgenden Kriterien, hat er gute Chancen, positiv beantworte! oder wenigstens als Hilferuf an unsere Leserschaft gedruckt zu werden.
Leider gehen immer wieder Briefe mit dem Wunsch ein, ein Produkt für diesen oder jenen Anwendungsfall vorzuschlagen, verschiedene Produkte bezüglich der Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen und zu bewerten. Es ist uns aus Wettbewerbsgründen nicht erlaubt, ein bestimmtes Produkt zu favorisieren, selbst wenn wir das eine oder andere in der Redaktion überzeugt einsetzen. Wir können Sie in diesem Fall ausschließlich auf die von uns möglichst objektiven Tests und eventuell anstehende Fachmessen hinweisen. Bedenken Sie bitte, daß auch wir nicht jede Textverarbeitung, jedes Malprogramm und so weiter kennen und bestimmte Produkte dadurch in das Abseits drängen würden.
Oft erreichen uns Briefe, die sich positiv oder auch negativ über bestimmte Händler, Softwarehäuser oder deren Produkte auslassen. Sicherlich interessieren uns solche Bemerkungen. Bitte haben Sie aber Verständnis, daß wir weder Lob noch Tadel abdrucken dürfen, da diese Aussagen meist subjektiv sind. Anders sieht die Sache beispielsweise bei Gerichtsurteilen aus, die Sie, verehrte(r) Leser(in), erfochten haben.
Aufgrund der Vielzahl an Briefen, die uns täglich erreichen, sind wir leider nicht in der Lage, Programmfehler anhand von Listings oder ähnlichem zu korrigieren. Dennoch sollte ein Problem möglichst detailliert beschrieben sein, denn Ferndiagnosen sind prinzipiell sehr schwer, jedoch mit genauerer Angabe der Symptome eventuell durchführbar.
Von Zeit zu Zeit erreichen uns Briefe mit der Bitte, die Adresse des Lesers zwecks allgemeiner Kontaktaufnahme zu veröffentlichen. Würden wir dies in die Tat umsetzen, würde sich der Umfang des anderen redaktionellen Teils beträchtlich verkleinern. Ausnahmen stellen Leser in fernen Ländern dar, für die eine Kontaktaufnahme im eigenen Land, recht schwierig ist.
Zum Schluß sollen ein paar Tips eventuell voreilig geschriebene Briefe verhindern.
Nach einmaligem Anwählen von Wordplus und der Funktion “Anwendung anmelden” im Desktop-Menü lassen sich alle Dateien mit der Erweiterung “DOC” mit einem Doppelklick von Desktop aus starten. Wordplus wird automatisch geladen und dann die angeklickte DOC-Datei. Obwohl ich alle DOC-Dateien und die “Desktop.Inf” gelöscht habe, läßt sich diese Funktion nicht rückgängig machen.
Eckhard K., 3030 Walsrode
Red.: Ab TOS 1.4 kann man in der Dialogbox “Anwendung anmelden” mit “Löschen” dies wieder rückgängig machen. Inden Vorgängerversionen wäre es möglich, die “Desktop.Inf’ zu löschen und unmittelbar neu zu booten, was Sie leider vergaßen. Wollen Sie Ihr Desktop wiederhaben, müssen Sie die gewünschten Bestandteile leider neu anlegen und mit “Arbeit sichern” speichern. Ein anderer Weg wäre, mit einem ASCII-Editor in die Datei “Desktop.Inf’ hineinzuschauen und die Zeile, in der “Wordplus” steht, komplett zu löschen, abzuspeichern und dann neu zu booten.
Es befindet sich auf einer Partition eine Datei namens “Harddisk.lnf’, wo könnte diese Datei herkommen und durch welches Programm wurde sie angelegt? Kann es sein, daß es sich hier um einen Virus handelt?
Holger H. H., 5X70 Hemer
Red.: Es handelt sich allem Anschein nach um ein Harddisk-Utility, wahrscheinlich das von Application Systems Heidelberg, das diese Datei anlegt. Es wird auch auf diversen Harddisk-Treibern mitgeliefert. Sie brauchen in diesem Falle keine Angst vor Viren zu haben.
Als langjähriger Abonnent Ihrer Zeitung schätze ich im allgemeinen die Qualität der Artikel. Durch den Artikel “Chartanalyse” fühle ich mich aber gedrängt, auf einige Ungenauigkeiten und Auslassungen hinzuweisen. Der begrenzte Platz von nur 42 Seiten mußte zu Verkürzungen führen. Aber wenn der Artikel nur die Rezepte der Kursprognose darbietet und auf Kritik verzichtet, betrachte ich die Einordnung unter “Grundlagen” als Etikettenschwindel Leider mußte ich auch offensichtliche Fehler feststellen, so daß sich die Frage stellt, ob der Artikel von kompetenter Seite gegengelesen wurde.
Hartmut W., 6000 Frankfurt 70
Red.: Es war nicht Absicht des genannten Artikels, einen Einführungskurs zur Chartanalyse zu geben oder gar eine Universitätsvorlesung in Betriebswirtschaft zu ersetzen. Vielmehr sollen “Grundlagen” in einer Computerzeitschrift, wenn sie nicht zu Computerthemen gehören, auf nachfolgende Artikel (hier: Programmtests) einstimmen. Wenn wir Programme, z.B. zur Chartanalyse testen, versuchen wir, durch Grundlagen-Themen dem fachfremden Leser einige zusätzliche Verständigungshilfen zu geben. Der Test selbst soll sich dann wirklich nur mit dem Produkt beschäftigen. Auf die Kritik in der Fachwelt, ob Chartanalyse überhaupt sinnvoll ist, können wir (leider) nicht eingehen.
Mein GFA-BASIC (Version 3.0) nimmt die bestimmte Zeilen nicht an.v Es wandelt "name$” in “NAME” um und fügt Leerstrings und “AS” ein. Was mache ich falsch?
Eberhard K., Göttingen
Red.: Sie müssen vor “name$” ein “LET” einfügen, also vor allen Variablen, die gleichzeitig auch ein GFA-Befehl (sogenannte ‘reservierte Wörter’) sind (beispielsweise “FILES”, “MOUSE”, “MENU” usw.), sonst nimmt der Interpreter an, daß Sie einen abgekürzten Befehl eingegeben haben.
Ich bin Besitzer eines MEGA ST1 mit Blitter-TOS und möchte mir gerne das neue TOS 1.4 zulegen. Gibt es detaillierte Unterlagen zur Umrüstung auf 6 EPROMs? Welche Firmen bieten das TOS 1.4 an und zu welchem Preis? Gibt es das TOS 1.4 auch als Diskettenversion, um sich selbst EPROMs zu “schießen”?
Stefan S., 7990 Friedrichshafen
Red.: Ausführliche Beschreibungen zum Nachrüsten eines ST mit TOS 1.4 finden Sie in unseren “Quicktips” in Heft 6/ 90, Seite 176 (mit Platinenlayout). Das TOS 1.4 in PROMs (keine “E”-PROMs!) wird als Ersatzteil ausschließlich von autorisierten ATARI-Fach-händlern zum Preis von 198 DM angeboten. Alle angeblichen Diskettenversionen des TOS 1.4 gingen als Testversion an die Softwareentwickler und sind von ATARI nicht zum Vertrieb zugelassen (weil damals noch fehleranfällig).
Nach der Lektüre Ihres Artikels über Overscan im Heft 7/ 8-90 habe ich das Produkt bestellt und einen 100-DM-Scheck beigelegt. Daraufhin bekam ich ein Kärtchen mit der Mitteilung, daß der Einführungspreis nicht mehr gelte und belaufe sich seit 1.6.90 auf 125 DM.
Cyrill W., 7230 Schramberg
Red.: Es ist in der Tat so, daß sich der Preis für dieses Produkt nach Drucklegung unseres Artikels geändert hat. Es lag von unserer Seite keine bösartige Absicht vor, durch die Aussage “unter 100 DM” das Produkt besonders herauszustellen.
Vor kurzem habe ich bei einer Firma zwei ROMs mit TOS 1.4 erstanden. In verschiedenen Zeitschriften las ich, daß es dazu Patch-Software gibt. Gehört diese Software zum TOS 1.4 dazu und ist sie auch bei anderen Firmen, z.B. auch als Sonderdisk zu bekommen?
Dirk P., 3380 Goslar
Red.: Zum TOS 1.4 gehören einige Patches, die vom Autoordner aus gestartet werden können. In der ST-Computer abgedruckte Patches gehören nicht zum Lieferumfang der normalen ROM-Version. Sie werden weder von Fachhändlern, noch von PD-Versendern abgegeben und sind ausschließlich als “Abtipp-Version” für EPROMs zu erhalten. Eine andere Möglichkeit wäre die Bestellung unserer Monatsdisketten (jeweils alle Listings von zwei Monaten auf einer Diskette).
Mich quält ein Problem seit ich meinen 1040 STF an einen Farbmonitor mit SCART-Buchse anschließen wollte. Leider funktioniert es nicht so, wie ich es erwartet hatte. Auf dem Farbschirm ist alles nur grau in grau und mit ganz schwachen Kontrasten. Auch noch so schlaue Bücher zum ST und der Vertreiber des Scart-Kabels konnten mir nicht weiterhelfen.
Frank van N., 8700 Würzburg
Red.: Es gibt an der Scart-Buchse am Monitor einen 12-Volt- Ausgang und einen 12-Volt-Eingang. Diese 12 Volt benutzt der Farbmonitor (z.B. Grundig u.ä.) als sogenannte Schaltspannung. Die Prozedur ist ganz einfach: Beide Pins am Monitorstecker direkt miteinander verbinden, die entsprechenden Leitungen vom Kabel her (wenn überhaupt vorhanden) abklemmen. Bitte schauen Sie sich aber den Schaltplan zu Ihrem Monitor vorher an.
Auch ohne Abonnent Ihrer Zeitschrift zu sein, lese ich sie seit November 1987. Ich gehöre nicht zu den Freaks und schreibe auch kaum Leserbriefe. Diesesmal mache ich eine Ausnahme und mein Anliegen ist auch sehr kurz:
Ein Softwaretest sollte Auskünfte über den Platzbedarf des Programms machen. Meine Boot-Diskette ist voll und ich will keine Festplatte. Deshalb kaufe ich Programme wie Harlekin nicht. Also muß ich wissen, wieviel Speicherplatz (in meinem MEGA ST2) die einzelnen Programme verbrauchen.
Wolfgang K., 3546 Vöhl
Red.: Sie können sich beruhigt Harlekin zulegen. Ihre Bootdiskette hat eine Kapazität von 720 KByte. Selbst wenn sie randvoll mit bootfähigen Programmen wäre, hätten Sie noch Platz von mehr als 1 MByte in Ihrem Arbeitsspeicher. Übrigens: Es werden doch sicher nicht alle Programme (evtl, auch Accessories) von Ihrer Bootdiskette in den Arbeitsspeicher geladen, oder? Da nun andererseits alle Programme auf Disketten angeboten werden, können diese theoretisch auch nur maximal 720 KByte lang sein (es gibt keins, das wirklich so lang ist). Es reicht also allemal für die Bootdiskette und ein richtiges Anwenderprogramm.
Auf meiner Platte befindet sich eine Datei mit mehreren Gigabytes Länge. Die Platte ist aber nur 20 MB groß. Wie ist das möglich bzw. was ist geschehen?
Fritz V., ö750 Kaiserslautern
Red.: Wahrscheinlich liegtein Fehler in der File Allocation Table (FAT) Ihrer Partition vor. Haben Sie eine Sicherheitskopie gemacht, können Sie diese Datei retten. Ist dies nicht der Fall, haben Sie Pech gehabt. Auf jeden Fall sollten Sie ein Backup der übrigen Dateien machen, die Platte neu formatieren und das Backup zurückspielen.