ATARI ist mit dem Portfolio, dem MS-DOS-kompatiblen Winzling, in einen Markt eingedrungen, der alles andere als ruhig ist. Der Bereich tragbarer Computer bis hinab zur Taschendatenbank ist heiß umkämpft. Und auf der diesjährigen CeBIT wurde klar, daß es vorerst noch kein Halten auf dem Weg zu mehr Leistung bei geringerer Größe gibt. Wer etwas Tragbares mit dem Komfort eines ‘richtigen’ Computers haben will, hat aber mittlerweile die Wahl zwischen ganz unterschiedlichen Geräten zu ebenso unterschiedlichen Preisen.
Sharp zeigte auf der CeBIT den PC-6220. Dieser AT-kompatible Rechner gehört zur Notebook-Klasse. Er wiegt weniger als 2 kg. ist gerade 34 mm dick und paßt wirklich bequem in eine normale Aktentasche. Sein Display entspricht dem VGA-Standard. ist somit voll grafik-fähig. Er hat 1 Megabyte Speicher, DOS 4.01 im ROM, genauso wie ein Datenübertragungsprogramm. Bei der Größe war ein Diskettenlaufwerk nicht mehr drin. Im PC-6220 versieht eine 2,5"-20 MB-Festplatte ihren Dienst. Ohne Netzanschluß ist deswegen auch nur eine Arbeitsdauer von ca. 4 Stunden möglich, denn auch die kleinen Platten sind recht batterieintensiv. Die Tastatur des kleinen Sharp ist gegenüber einer normalen ein wenig geschrumpft, aber immer noch gut zu bedienen. Der Preis des kleinen ATs soll ca. 9000 DM betragen.
Denkt man an Laptops, denkt man an Toshiba. Kein anderer Hersteller hat eine so breite Produktpalette im Bereich der tragbaren Rechner. Der neueste Kleinste von Toshiba heißt T1000SE. Der PC-Kompatible zählt sich auch zur Notebook-Klasse, besitzt allerdings ein 3.5"-Disketlenlaufwerk mit 1.44 MB Kapazität. Ein mit 9.54 MHz getakteter Pozessor vom Typ 80C86 haucht ihm Leben ein. Er hat DOS 3.3 im ROM. 1 MB RAM, ein hintergrundbeleuchtetes und daher sehr gut lesbares LCD-Display sowie eine normal große Tastatur. Die Kapazität der Akkus reicht für 2,5 Stunden Betrieb. Sein Gewicht beträgt 2,7 kg, die Gehäuseabmessungen sind größer als die des Sharp. Vor allem ist er 4.4 cm dick. Sein Preis: 3967 DM.
Aus den USA kommt ein neues Produkt, das am Stand des Druckerproduzenten Fujitsu gezeigt wurde: der Poquet PC der Firma Poquet. Diese Maschine ist mit ihren 450 Gramm Gewicht und der Größe von 22 mal 11 cm sowie einer Dicke von 2,3 cm nur wenig größer als der Portfolio. Mit ein wenig Mühe wird man ihn in die Jackentasche bekommen. Er arbeitet mit zwei Mignon-Batterien ca. 100 Stunden lang. Der geringe Stromverbrauch kommt daher, daß auf Massenspeicher verzichtet wurde. Stattdessen kommen RAM Karten mit einer Kapazität von 512 kB zum Einsatz. Weitere Daten: Prozessor 80C88 mit 7 MHz, 512 kB RAM, 640 kB ROM, DOS 3.3, GW BASIC sowie sechs Anwenderprogramme befinden sich im ROM. Als Anzeige kommt ein normales LC-Display mit 80 mal 25 Zeichen zum Einsatz. Es entspricht dem MGA- bzw. CGA-Standard. Die Tastatur mußte natürlich ein wenig geschrumpft werden. Der Preis für den PC-Zwerg: 4500 DM.
Das vierte elektronische Notizbuch kommt aus Großbritannien, PSION, bekannt durch den Organizer, stellt mit dem MC-400 eine Maschine vor, die eine ganze Reihe technischer Innovationen bietet. Das Gerät ist nicht DOS-kompatibel, es gibt aber auch eine solche Version (MC-600). Die Größe entspricht einem A4-Blatt. das Gerät ist 4.9 cm dick und 1,9 kg schwer. Es besitzt 256 kB RAM, das Betriebssystem und die grafische Benutzeroberfläche (ähnlich GEM) sind im ROM. Programme wie Textverarbeitung etc., die man unterwegs braucht, sind ebenfalls im ROM und lassen sich per Multitasking parallel betreiben. Als Mausersatz dient eine Fläche oberhalb der normal großen Tastatur, auf der man -ähnlich einem Grafiktablett - mit dem Finger hin- und herfährt. Das Display hat 640 mal 400 Punkte und ist gut lesbar, da es schwarz auf weiß darstellt. Als Massenspeicher kommen sog. Solid State Disks zum Einsatz. Das sind weiterentwickelte EEPROMs. die schnell wie RAMs sein sollen, jedoch keine Batteriepufferung benötigen. Die Betriebsdauer mit acht Mignon-Zellen: 60 Stunden. Der Preis: 3250 DM für den MC-4(X), 5650 DM für den MC-6(X)mit MS-DOS.
Eigentlich gehört sie gar nicht hierher, trotzdem wollen wir sie kurz vorstellen, denn auch sie ist buchstäblich tragbar Die Rede ist von der portablen Workstation von Sony. Basierend auf einem mit 25 MHz getakteten MC68030 sowie dem Coprozessor MC68882, bietet sie volle UNIX-Kompatibilität. Das Display, gut abzulesen, stellt 1120 mal 780 Bildpunkte schwarz auf weißdar. Neben acht Megabyte RAM dienen als Massenspeicher ein 3,5"-Laufwerk sowie eine 240 (!) MB-Platte. Serienmäßig ist neben paralleler und serieller auch eine Ethernet-Schnitt-stelle eingebaut. Dergleichen kann und soll nicht mit Batterien betrieben werden, daher wiegt der UNIX-Laptop auch nur acht Kg. Alles in allem hat Sony mal wieder bewiesen. daß seinem Miniaturisierungswahn nichts heilig ist. Zumal der Preis von ca. 20000 DM im Vergleich zu DOS-Laptops nicht übertrieben erscheint.
MP/IB/HE