Leserbriefe

GFA-Compiler 2.02A

Ich habe ein Accessory programmiert, als .ACC übersetzt und gebootet. Schließlich, nach genügend Speichenreservierung, klappte fast alles: Als das Accessory ein Wort an das GEM zurückgab, war der Menüpunkt dieses Accessorys verschwunden. Statt dessen war etwa „___________U^“ zu lesen. Nach erneutem Start meines Programms stand gar nichts mehr da, nur noch an wählbare Leerzeichen. Auch nach erneutem Aufruf der GEM-Routine 35 (Menüpunkt setzen) änderte sich nichts. Außerdem läßt mein .ACC keine weiteren Accessories zu.

David R., Matn

Red.: Sie machen den Fehler, den Namen zu spät zu deklarieren. Wenn der Name an GEM zurückgegeben wird, hat wahrscheinlich bereits eine Garbage Collection stattgefunden. An der Stelle, an der einmal Ihr Wort stand, steht jetzt jedoch etwas anderes, eben ‚Stringmüll’, der aber trotzdem übergeben wird. Das bringt GEM aus dem Konzept, weil dadurch nicht erlaubte Zeichen übergeben werden. Definieren Sie Ihr Wort direkt beim Start des Programms.

Leserbrief zum Editorial der Ausgabe 11/89: „Von Vergleichen und Marktführern“ von Martin Pittelkow

Der Autor des Editorials befürchtet Konsequenzen für die journalistische Testarbeit, da im angesprochenen Urteil strenge Maßstäbe für Vergleichstests angelegt werden. Ich darf wohl den Hintergrund etwas aufhellen, da es sich um einen Test handelte, von dem auch die gdat-mbH betroffen ist.

Es ist sehr lehrreich, sich die fraglichen Artikel aus einem ST-Magazin (nicht die ST-Computer) zu Gemüte zu führen. Wenn ein Journalist eine Finanzbuchhaltung mit der Begründung zur Referenz erklärt, sie stehe „über allen Mitkonkurrenten“, sollte er Belege anführen. Ich denke auch, daß man für eine solch pauschale Aussage wirklich alle Konkurrenten kennen sollte. Unsere damalige Fibu wurde schließlich im selben Heft vom selben Autor getestet: mit haarsträubenden Denunziationen, die unser Produkt zum willkommenen Sparringspartner degradierten. Weitere zwei Artikel des Autors hudelten einen Mitbewerber mit Lob dermaßen voll, daß krank sein mußte, wer sich danach noch für ein anderes Produkt entschied. Immerhin hat doch einiges Gewicht, was ein „Testlabor“ an Resultaten ausspuckt (auch wenn die „Laborausstattung“ nur aus einem 1040er auf einem Küchentisch besteht - wer weiß das schon?).

Was hat man aber von einem derartigen Urteil zu halten, wenn es nicht aufgrund eines Vergleichstests zustandekam? Ich halte einen derartigen Journalismus für unseriös und manipulativ, insbesondere, wenn er sich auf die Autorität eines „Testlabors“ beruft, statt persönliche Vorlieben als solche kenntlich zu machen.

Ich weiß, daß die ST-Computer solche Praktiken nicht kultiviert. Das Gerichtsurteil ist in Kenntnis der zugrunde liegenden Veröffentlichungen dahingehend interpretierbar, daß auch Gründe für positive Wertungen angeführt werden müssen, wenn sie mit dem Anspruch eines objektiven Vergleichs einhergehen.

Den Tenor Ihres Editorials kann ich sehr gut verstehen, weil ich weiß, daß Ihre Zeitschrift oft heftigen Angriffen ausgesetzt ist, wenn ein Produkt nicht so gut abschneidet, wie der Hersteller es gerne hätte. Die gdat-mbH hat die inhaltliche Auseinandersetzung mit der betreffenden Redaktion gesucht. Allerdings macht es mich betroffen, wenn darauf, wie geschehen, kein Echo kommt.

Wir können nicht ernsthaft wollen, daß eine Zeitschrift unsere Prospekte im redaktionellen Teil nachbetet. Wenn allerdings ein ST-Magazin Vergleiche komplexer Software-Produkte ohne Offenlegung der Maßstäbe bringt oder in die Form von Hitparaden preßt, sage ich nur: Bravo! - Sie kennen das Blatt?

Ein ST-Magazin, dessen Redaktion es nicht einmal für nötig befindet, auch nur mit einer Zeile auf unser Gesprächsangebot einzugehen, hat in meinen Augen jede Glaubwürdigkeit verspielt. Es ist bezeichnend, mit welcher Nachdenklichkeit die ST-Computer eine Richterschelte liest, die bei den Machern eines anderen Magazins für einen Satz roter Ohren sorgen müßte. Stattdessen scheinen dort edlere Körperteile gerötet vom Aussitzen. Birne grüßt Haar. Wieder keine Zeile, keine Reaktion, keine Nachdenklichkeit?

Es ehrt Herrn Pittelkow, den Autor des Editorials, wenn er sich nicht von Urteilen einschüchtern lassen will. Seinen Glauben an objektive Testberichte mag ich nicht teilen, solange sie noch von Menschen verfaßt werden - anders als unsere Rechner besitzen wir Überzeugungen und Vorlieben, die sich nicht verleugnen lassen. Pressefreiheit bedeutet eben nicht den Zwang zu widerspruchsfreier Objektivität, sondern dies: seine Meinung frei äußern zu dürfen. Dafür gehe (und ging) ich auf die Straße.

Die Macht der Computerzeitschriften gründet sich darauf, daß der Anwender beim Software-Kauf auf deutliche Testaussagen angewiesen ist. Dieser Verantwortung muß sich jeder Redakteur bewußt sein. Besagtes Magazin hat da wohl noch Nachholbedarf. Wie man’s besser macht, könnten die Macher jeden Monat in der ST-Computer nachlesen. Mein Kompliment.

Matthias Burghardt, Geschäftsführer der gdat-mbh, Bielefeld

Texte ausdrucken mit dem P2200

Obwohl ich meinen 1040ST zusammen mit einem P2200-Drucker schon eine Weile benutze, stehe ich bei der Druckeranpassung trotz unermüdlicher Versuche auf dem Schlauch. Ich habe die PD-Diskette 88 und die PD-Diskette 37. Da mir die Lösung mit dem Accessory wie in drupatch zu unflexibel erscheint, frage ich Sie, ob ich mit den vorhandenen Mitteln beziehungsweise wie ich sonst ich eine Ausgabe von Sonderzeichen, insbesondere des ß (Dreierles-S auf gut schwäbisch) vom Desktop mit Drucken bzw. von Tempus aus erreichen kann, ohne daß ich dabei eine Tilde schreibe. Denn offensichtlich ist im deutschen Zeichensatz des Druckers das ß durch $7E codiert, der Computer schickt aber $9E. Wie bereits erwähnt, besitze ich als ASCII-Editor Tempus, der aber wohl keine Zeichenanpassung zuläßt. Die Zeichenanpassung soll jede Druckerausgabe abfangen und die falschen Zeichen durch die richtigen ersetzen - ähnlich wie das Accessory (PD 37), jedoch ohne den Umweg der Fileselectorbox und unter der Benutzung der dem jeweiligen Programm eigenen Druckoption (habe ich mich unverständlich genug ausgedrückt?). Daraus ergeben sich folgende Fragen:

(Wolf Peter W., Stuttgart)

Red.: Das Problem mit Tempus können Sie damit lösen, daß Sie sich das Update 2.0 besorgen, das eine Umkodiertabelle und auch einen Druckertreiber implementiert bekommen hat. Die Dateien „.HEX“ und „.CFG“ gehören zu Wordplus. Dort stellt die .CFG-Datei die Umkodierungstabelle für den Druckertreiber dar. Die .HEX-Datei stellt die Umkodierungsdatei in ihrer ursprünglichen Form dar. die Sie selbst erstellen können. Danach wird sie mit einem Install-Programm bearbeitet, und daraus entsteht die für Wordplus verständliche .CFG-Datei, die man laden kann. Diese Treiber sind aber keine allgemeine Lösung, sondern wirken nur bei Wordplus. Ein kommerzielles Programm ist mir nicht bekannt, daß dieses Problem lösen würde, auch GDOS trägt an dieser Stelle nicht zur Hilfe bei. Die von Ihnen vorgeschlagene Lösung des Verbiegens der Trap-Vektoren ist ohne weiteres möglich, und dies wäre der Weg, den ich gehen würde. Allerdings würde ich das ausgebende Zeichen mit meiner eigenen Routine abfangen und dann das umkodierte (oder die umkodierten) Zeichen über die Originalroutine ausgeben.

Altes TOS?

Ich habe mir im April des Jahres von meinem ATARI-Fachhändler in einen ATARI 520ST+ nach langem Abwarten einen ATARI ST-ROM-Satz nachrüsten lassen. Dabei ließ ich mir versichern, daß dies fehlerfrei und das letztgültige TOS ist. Mein Händler versicherte mir, daß das angekündigte TOS 1.4 nicht zur Nachrüstung vertrieben wird. Mir wurde die TOS-Version 1.0 eingebaut, und ich bin unsicher, ob das die z. Zt. gültige oder bereits veraltete Version ist. Gleichzeitig bitte ich um Auskunft, ob die Behauptung des Händlers bezüglich des TOS 1.4 richtig ist.

(Hans-Jürgen W., Wolfsburg)

Red.: Zunächst einmal ist die Behauptung Ihres Händlers falsch - das TOS 1.4 gibt es zum Nachrüsten und kostet ca. 200 DM. Allerdings war diese Tatsache sehr lange recht unsicher, und es schwebten viele Gerüchte in der Luft herum, ob es oder ob es nicht als Nachrüstsatz kommen wird. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, daß man Ihnen die Version 1.0 eingebaut hat. Ist dies wirklich der Fall, so sollten Sie sich möglichst bald beschweren, denn zu diesem Zeitpunkt war schon lange das Blitter-TOS (1.2) aktuell! Die Version 1.0 einzubauen, kann man sicherlich als Unverfrorenheit einstufen, deshalb vergewissern Sie sich bitte noch einmal, ob es wirklich die Version 1.0 oder 1.2 ist. Ein Testprogramm dafür finden Sie in dieser Ausgabe.



Aus: ST-Computer 01 / 1990, Seite 180

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