Als stolzer Besitzer Ihres „Lovely Helper“s stehe ich vor folgendem Problem: Wie kann ich das ACC von meiner Harddisk (Partition C) installieren, wenn ich weder ein PASCAL-Programmsystem zur Änderungen des mitgelieferten Quellcodes mein Eigen nennen kann, noch bei jedem Systemstart die Disk mit dem RCS-File im Laufwerk haben möchte? Vielleicht ist es möglich, den Programmcode dahingehend zu patchen, daß das RCS-File im gleichen Verzeichnis, in dem auch das ACC-File steht, gesucht wird und daher auch das ACC von beliebigen Partitionen aus installiert werden kann? Für eine Lösung meines kleinen Problems wäre ich Ihnen sehr dankbar.
C. Nachtwey, 2000 Hamburg
Red.: Die Lösung ist relativ einfach, vorausgesetzt. Sie haben zumindest einen Diskmonitor zur Hand. Am einfachsten ist es, wenn dieser in der Lage ist, innerhalb einer vorgegebenen Datei zu arbeiten. Ihre Aufgabe ist es nun, innerhalb der Accessory-Datei nach dem String „A:\HELPER.RSC“ zu suchen, was sehr einfach ist, sollten Sie einen Diskmonitor besitzen, der innerhalb einer Datei suchen kann. Ansonsten würde ich Ihnen empfehlen, eine Diskette neu zu formatieren, darauf diese Datei zu kopieren und dann diese Diskette zu durchsuchen. Dadurch verhindern Sie, daß Sie diesen String in einer von Ihnen nicht gewünschten Datei Finden. Danach überschreiben Sie den String mit „\HELPER.RSC“ oder „HELPER.RSC“, wobei die erste Version dafür sorgt, daß tatsächlich im Hauptverzeichnis des Boot-Laufwerks gesucht wird. Bitte fügen Sie aber unbedingt am Ende des Strings eine 0 an, was dafür sorgt, daß der String abgeschlossen wird. Sollte der obengenannte String mehrfach vorkommen, wird der Vorgang entsprechend wiederholt. Da LovelyHelper auch auf eine Parameterdatei zugreift, sollte „A:\HELPER PAR“ in AHELPER.PAR“ geändert werden. Eine Bitte noch: Führen Sie den beschriebenen Vorgang auf jeden Fall nicht auf der Originaldiskette durch, sondern nur auf einer Sicherheitskopie.
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Ich habe gerade in der Juli/August-Ausgabe Ihrer ST-Zeitschrift gelesen, daß Sie eine extra Rubrik für Emulatoren eingerichtet haben. Aus diesem Grunde möchte ich Sie bitten, über einen leider sehr unbekannten Emulator zu berichten: den QL-Emulator. Er emuliert den Sinclair QL (CM MC68008) perfekt und erreicht sogar eine wesentlich höhere Geschwindigkeit als das Original. Seit ich diesen Emulator habe, nutze ich meinen ST zu 99% als QL, da sein Betriebssystem QDOS wesentlich besser ist als das des ST und perfektes Multitasking bietet. Ich habe von anderen ST-Anwendern, die den Emulator auch gekauft haben, gehört, daß sie die gleichen guten Erfahrungen gemacht haben wie ich. Ich denke, wenn ein „Schrottbetriebssystem“ wie MS-DOS soviel Beachtung findet, dann sollte dieser wenn auch exotische Emulator wenigstens einmal in Ihrer Zeitschrift erwähnt werden!
Tilman K., 3500 Kassel
Red.: Leider tun Sie uns Unrecht mit ihrer kleinen Anklage, da wir diesem Emulator einen mehrseitigen Bericht gewidmet haben, der von einem eingefleischten QL-Anwender geschrieben wurde. Der Test ist in der ST 3/89 unter dem Namen „Sinclair QL-Emulator - Ein neuer Job für den ST“ erschienen. Diese Zeitschrift ist selbstverständlich noch erhältlich. Übrigens: Ob ein Betriebssystem besser als das andere ist, hängt sicherlich von vielen Faktoren ab, so daß eine Abwertung des ST-Betriebssystems in dieser Weise nicht gerechtfertigt ist. Auch wenn es nicht multitasking-fähig ist, hat es andere Stärken, die QDOS nicht besitzt.
In vielen Artikeln über den ATARI ST liest man von ‚offiziellen Dokumentationen’ oder ähnlichem. Dabei meine ich Dokumentationen wie zum Beispiel „The Hitchhikers Guide to the BIOS“ oder die ATARI-Infos von der ATARI Corp. und Digital Research Inc. Mich interessiert brennend, wie auch ich davon profitieren kann, das heißt, wie ich an diese Schriften gelangen kann. Dazu muß ich sagen, daß ich nicht über ein Modem oder einen Akustikkoppler verfüge, mir also nicht zum Beispiel aus der ATARI-Mailbox downloaden kann.
Weiterhin interessieren mich das ATARI-Entwicklungspaket und GDOS. Auch hier die Frage, wie ich ohne DFÜ an die Programme kommen kann. Da dreimal „Bremer Recht“ ist, nun zum dritten Punkt: Vor einigen Tagen habe ich mal wieder ein wenig mit meinem GFA-Assembler „im GEM rumprogrammiert . Als Hilfe benutzte ich dazu das sehr gute ST-Profibuch. Als ich die SHEL-Funktionen des AES ausprobieren wollte, stieß ich auf ein kleines Problem. Im PROFIBUCH ist zum Beispiel die Funktion SHEL_WRITE folgendermaßen deklariert:
sh_return = SHEL_WRITE
(sh_wdoex, sh_wisgr,
sh_wiscr, sh_wpcmd,
sh_wptail)
Beim Aufruf dieser Funktion fand ich jedoch heraus, daß sh_wpcmd und sh_wptail vertauscht werden müssen! Auch bei SHEL_READ müssen die beiden Parameter vertauscht werden. Fehler des Profibuchs oder hat Digital Research diese Funktion von Anfang an falsch dokumentiert?
Stefan N,. 2H00 Bremen
Red.: Zunächst einmal sollte erwähnt werden, daß das sogenannte Entwicklungspaket aus einer Dokumentation und einer Software (C-Compiler, Assembler, RCS etc.) besteht. Daher kostet es relativ viel Geld, zumal die Dokumentation zum Großteil aus drei telefonbuchgroßen Büchern besteht. Des weiteren findet man auch die inzwischen veröffentlichten Informationen über das BIOS (Hitchhikers..), LINE A (the long awaited...) und den Blitter. Ein richtiges GDOS-Dokument (abgesehen von dem. was sich auf den GDOS-Disks befindet) gibt es meines Wissens nicht, ich lasse mich aber gerne belehren. All diese Dokumente sind nach meiner Meinung aber nicht besonders vollständig und alles andere als didaktisch gut aufgebaut. Abgesehen davon sind ‚Hitchhikers Guide to the BIOS’ sowie ‚The long awaited Line-A-Dokument’ alles andere als neu, sprich, es gibt sie schon mehrere Jahre, und sie sind durch neuere Betriebssysteme nicht mehr aktuell. Stattdessen ist es sicherlich sinnvoll, mit Büchern wie dem von Ihnen erwähnten zu arbeiten, da man sich hier die Arbeit gemacht hat. alles Wichtige geordnet(!) zusammenzutragen. Natürlich kann man auch hier Fehler nicht ausschließen - es sind aber sicher weniger als in der ATARI-Original-Dokumentation - so schlimm es auch klingt. Ich denke, daß ATARI diesen Fehler nicht noch einmal bei dem neuen ATARI TT begehen sollte. Sollten Sie dennoch diese Informationen haben wollen, wenden Sie sich am besten an ATARI direkt, oder schauen Sie doch einmal, ob sich ein ATARI-User-Club bei Ihnen in der Nähe befindet, der diese Informationen besitzt.
Zu Ihrer Frage bezüglich der Shel-Funktionen kann ich sagen. daß Sie recht haben und die Funktionen falsch deklariert sind. Allerdings funktioniert es tatsächlich, wenn man die Variablen so füllt, wie sie im Profibuch beschrieben sind. Dort werden bei shel_write die Variable sh_wpcmd als Programmname und sh_wptail als Kommandozeile beschrieben. Füllt man diese Variablen so. funktioniert es auch, da das Binding entsprechend abgedruckt ist. Allerdings sind die Namen in dieser Form nicht gerade sinnig, da man in einer Variablen sh_wpcmd eine Kommandozeile und in einer Variablen sh_wptail einen Namen übergeben sollte. Deshalb sollte die Routine wie folgt umdefiniert werden, wobei wichtig ist, daß in der GEM-Variablen addr_in[0] der Programmname und in addr_in[1] die Kommandozeile zu finden ist.
int shel_write (sh_wdoex,
sh_wisgr,
sh_wisover,
progname, cmdline)
int sh_wdoex, sh_wisgr,
sh_wisover;
char *progname, *cmdline;
{
int_in[0] = sh_wdoex;
int_in[1] = sh_wisgr;
int_in[2] = sh_wisover;
addr_in[0] = (long)progname;
addr_in[1] = (long)cmdline
return(crys_if(121));
}
Bei shel_read müssen die Parameter in der Kommandozeile sowie in der Zuweisung innerhalb des Bindings vertauscht werden. Bei den Bindings der diversen Compilerssprachen ist dieser Fehler allerdings nicht gemacht worden, so daß das Aufrufen der Routinen ohne Probleme funktionieren mußte.
Seit einiger Zeit benutze ich GFA-BASIC 3.0. Jetzt möchte ich mich zum ersten Mal an die Verwendung von Resource-Dateien heranwagen. Nun hat GFA dem Interpreter das RCS von Digital Research Version 2.1 beigegeben, jedoch mangelt es an einer Gebrauchsanweisung. Eine telefonische Anfrage bei GfA ergab, daß man von Digital Research zwar die Erlaubnis habe, das RCS weiterzugeben, jedoch keine Anleitung hierzu. Danach versuchte ich es bei mehreren Händlern, und ich stöberte in verschiedenen Büchern. Der Erfolg war leider gleich Null. Meine Frage lautet: Woher bekomme ich eine möglichst vollständige Anleitung zum RCS Version 2.1 von Digital Research? Es gibt doch mit Sicherheit noch mehr Programmierer, die noch nicht den vollen Durchblick haben und noch etwas lernen müßten oder wollen.
Kersten O., Raunheim
Red.: Auch wenn Sie praktisch eine Handbreit entfernt von ATARI wohnen, so hätte es sicherlich keinen Zweck, zu ATARI zu gehen, da es es meines Wissens keine offizielle Anleitung für dieses Programm gibt. Allerdings gibt es einen kleinen Lichtblick: Die Version 1.4 des RCS darf (freundlicherweise von ATARI genehmigt) von MAXON als Sonderdisk vertrieben werden. Auch zu diesem RCS gibt es keine offizielle Anleitung, allerdings haben wir uns in unserem 2. Sonderheft die Mühe gemacht, eine zu schreiben: Dort finden Sie eine relativ gute Ein- sowie Anleitung zum RCS 1.4. Zusätzlich gibt es auch Beispiele, wie die Dialogboxen und Menüleisten des STs aufgebaut und angewendet werden. Anwendungen von Dialogboxen und Menüleisten finden Sie immer wieder in unserer Zeitschrift. Sollten Sie diese Artikel verpaßt haben, können Sie beispielsweise die Jahresinhaltsverzeichnisse ‚durchforsten’, die Sie in den Januar-Heften finden.