Erstens:
Bei Anwendung des Befehls EVEN(X) (GFA-BASIC 2.0) erkennt der Computer (520 STM) die Zahl 5734125917 als GERADE Zahl. Wie läßt sich das erklären?
Zweitens:
Der Abbruch eines Programmes durch die Tasten “Control” , “Alternate” und “Shift” läßt bei sich meinem Computer nicht durchführen. Eine Überprüfung der Tastatur (Widerstände, ICs, Dioden) und deren teilweisen Austausch (ICs) brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Haben Sie eine Lösung für meine Probleme?
(Kerstin Müller, Tuttlingen)
Red.:
Erstens: Die Tatsache, daß Ihre obengenannte Zahl nach GFA-BASIC gerade sein soll, ließ auch bei uns gewisse Zweifel aufkommen. Bei der Überprüfung mit GFA-BASIC-2.0 stellten wir fest, daß dieser Fehler ab der Zahl 5000000001 auftritt, was wohl sicherlich an der Ungenauigkeit der Rechenroutine liegen dürfte. Bei der Version 3.0 tritt dieser Fehler nicht mehr auf und scheint daher behoben zu sein.
Zweitens: Der Fehler ist schon länger bekannt...und behoben. Zunächst einmal können wir Sie beruhigen: An ihrer Tastatur ist nichts kaputt, sondern der Fehler liegt in der Abfrage der Control-Shift-Alternate-Tasten: In der alten TOS-(Betriebssystem)-Version vor dem Blitter-TOS konnte man diese Tasten nur über eine nicht offiziell freigegebene Adresse erfragen, so daß einige Programme, darunter auch GFA-BASIC-2.0, diese ‘unsauber’ abgefragt haben. Es kam wie es kommen mußte, denn ab dem Blitter-TOS stimmte diese Adresse nicht mehr. (Nur am Rande für alle Programmierer; heute kann man diese Adresse ganz offiziell erfragen, denn das funktioniert wie folgt: Mann holt aus der (dokumentierten) Adresse $4f2 mit Namen _sysbase den Zeiger auf den Anfang der Betriebssystemheaders, der an der 36. Stelle einen Zeiger auf kbshift enthält - in älteren Betriebssystemversionen ist kbshift an der Adresse $leb zu finden). Ihr zweites Problem läßt sich genauso lösen wie das erste und zwar, in dem Sie sich entweder ein Update von GFA-BASIC-2.0 oder am besten gleich ein Upgrade auf Version 3.0 besorgen.
Ich besitze einen 260 ST und den “Thomson for ATARI" (CM 36382 AR)-Farbmonitor, der mit der Rasterfrequenz 50 Hz läuft. Bis vor kurzem benutzte ich das Disketten-TOS (RAM-TOS) und hatte damit auch keinerlei Schwierigkeiten. Vor einigen Wochen lies ich mir nun das Blitter-TOS in meinen ST einbauen und mußte leider nach dem Einbauen feststellen, daß der Monitor unerträglich flimmerte. Nachdem ich das Utility-Programm “Change-Hertz” aufgerufen hatte, stand das Bild wieder ruhig. An dem Original-ATARI-Farbmonitor eines Bekannten funktionierte mein ST mit Blitter-TOS tadellos.
Da ich nun nach jedem Reset erst dieses Change-Hertz-Programm laden muß, kann ich eine ganze Reihe von Programmen, die mit Reset gestartet werden, nicht nutzen.
Meine Frage lautet daher: Gibt es eine Möglichkeit, den Monitor so an meinen ATARI ST anzupassen, daß ich alle Programme laufen lassen kann?
(Malte Thoma, Freiburg)
Red.: Dem Manne kann geholfen werden: Das Problem liegt darin, daß Ihr Monitor nur auf 50 Hz läuft und der ATARI auf 60 Hz initialisiert wird, was eine Frequenz ist, die Ihr Monitor (der ATARI-Monitor aber doch) leider nicht mehr verarbeitet. Natürlich können wir Ihnen keine Angaben machen, wie Sie Ihren Monitor intern verändern müssen, aber es gibt eine Möglichkeit, den ST ein wenig zu verändern. ACHTUNG: Durch das Öffnen des STs verlieren Sie Ihre Garantie an dem Gerät, wenden Sie sich also gegebenenfalls an Ihren Händler. Sehr viele ST-Besitzer haben sich ihr Blitter-TOS auf EPROM gebrannt und konnten dadurch Änderungen vornehmen. Interessant an Ihrem Problem ist, daß der ATARI mit dem originalen Blitter-TOS auf 50 Hz initialisiert wird, die Ihrem Monitor nicht zu schaffen machen dürfte. Daraus folgere ich, daß es sich bei Ihnen um ein schon modifiziertes Blitter-TOS in EPROMs handelt (Das TOS Ihres Bekannten ist demnach nicht manipuliert). Aufgrund diese Änderung wird Ihr ATARI auf 60 Hz eingestellt, die Sie (abgesehen von CHANGE-HERTZ) durch Ändern eines Ihrer EPROMs rückgängig machen können. Dazu sollten Sie das Byte an der Adresse FC001D ändern, aus dem beim Start des TOS gelesen wird, ob der PAL- oder NTSC-Mode eingeschaltet werden soll. Dies wird durch das Bit 0 bewirkt, wobei ein gesetztes Bit 50 Hz und ein gelöschtes Bit 60 Hz bedeuten. Demzufolge müßte bei Ihnen dieses Bit gelöscht sein, was Sie mit einem Speicher-Monitor wie zum Beispiel TEM-PELMON leicht überprüfen können. Wenn Sie sich nun Ihr entsprechendes EPROM aus-lesen, ändern (Bit 0 setzen, so daß nun eine 3 in der Adresse zu finden ist) und wieder brennen, was zum Beispiel mit dem Juniorprommer geschehen könnte, dann dürfte Ihr Problem erledigt sein.
In der ST 8/9-Ausgabe wurde ein Sound-Sampler-Programm vorgestellt, welches mit dem Ideal-Assembler von Omikron geschrieben ist. Da ich im Besitz eines Metacomco-Assemblers bin, versuchte ich das Programm zu übertragen, wobei aber Metacomco keinen einzigen LEA-Befehl wie zum Bespiel Zeile 134 LEA clrm-text(PC), A0 annimt. Gebe ich diesen Befehl unabhängig von diesem Programm ein, nimmt der Compiler ihn an, aber im Zusammenhang mit dem Sampler-Programm zählt er mir alle LEA-Befehle als Fehler beim Assemblieren auf.
Vielleicht wissen Sie weiter?
(Timo Hamme, Rüsselsheim)
Red.: Nach etwas Nachforschen sind wir auf die Lösung des Problems gestoßen, so daß wir Ihnen mitteilen können, daß der Fehler nicht am eigentlichen LEA-Befehl liegt, sondern in der für den Metacomco unverständlichen Definition von clrmtext in Zeile 692. Dort steht vor dem ‘dc.b’-Pseudoopcode ein PUNKT, der den Metacomco ins Schleudern bringt. Entfernen Sie also ALLE Punkte vor den dc.b-Pseudeopcodes und Sie müßten vor einem weiteren Auftreten dieses Problemes gefeit sein.
Angeregt durch Testberichte und - wie ich heute weiß - unzureichende Beratung durch meinen Fachhändler in Norderstedt, habe ich mir als Quasi-Anfänger zu meinem 1040ST einen Multisyncll-Monitor gekauft. Zu meinem Entsetzen ist das Ding aber “tonlos”, so daß ich einen großen Teil meiner Programme nicht oder nur bedingt einsetzen kann. Da mein Fachhändler bis zum heutigen Tage mit dem Problem der Tonbeschaffung überfordert scheint.
Meine Frage an Sie:
Woher kann ich aus meinen Programmen den Ton (Mono reicht völlig) zaubern und was für Geräte muß ich mir zusätzlich anschaffen?
(Heinz Norbert Loeblein, Norderstedt)
Ich möchte meinen Kassettenrekorder an den ATARI ST anschließen, weiß aber nicht wo und wie. Mein Radio besitzt folgende Anschlußstellen: 2 Klinkenkupplungen 3.5 mm (Lautsprecher), 2 Klinkenkupplungen 3.5 (Mikrofon), 1 Klinkenkupplung 5mm (Kopfhörer), 1 Diodenkupplung (Überspielkabel).
(Martin Büttner, Nordheim)
Red: Wie man im Bild erkennen kann, liegt an PIN 1 der Monitorbuchse des ATARI ST das Audio-Signal. Dieses Signal kann über eine Verstärker abgegriffen werden, was zum Beispiel über ein AUX- oder TAPE-Input-Eingang eines HiFi-Verstärker geschehen kann (Das Anschließen eines Lautsprechers direkt am ST funktioniert nicht). Dazu muß man natürlich an diesen Pin herankommen und einen Adapter bauen, aus dem das Audio-Signal herauskommt und der die anderen Signale an den Monitor weiterleitet. Ein Tip: Viele ST-Besitzer kaufen sich im Laufe der Zeit einen sogennanten Monitorumschalter, mit dem man zwischen Schwarzweiß- und Farbmonitor hin- und herschalten kann. Die meisten dieser Monitorumschalter haben auch einen Ausgang, an den man die HiFi-Anlage anschließen kann (siehe auch ‘Multisync am ST’).
Kann man an einen ATARI MEGA ST einen Multisync-Farbmonitor (z.B. Eizo 8060 S) anschließen? Wenn ja, läuft dann auch Software, die einen S/W-Monitor erfordert (z.B. STAD), wenn ich den Farbmonitor auf Textdarstellung umschalte?
(A. Brencher, Brühl)
Red: Sicherlich läßt sich ein Multisync-Monitor an den ST anschließen. Er ist sogar hervorragend geeignet, da er, im Gegensatz zu normalen Farbmonitoren, die Farb- UND die Schwarzweiß-Auflösung des ST darstellen kann. Einen speziellen Monitorumschalter für Multi-Sync-Monitore gibt es bespielsweise von 3K-EDV-Entwicklungen oder ein Multi-Sync-Kabel bei der Firma Lindy. In die Textdarstellung müssen Sie nicht schalten, denn beim ATARI gibt es keine echte Textdarstellung, da alles auf Grafik basiert. Die Monochrom-Darstellung nimmt beim ATARI ST nur deshalb eine Sonderstellung ein, weil Sie mit einer hohen Bildwiederholfrequenz von 70 Hz und der höchsten Auflösung des ST von 640x400 Punkten läuft.