Jetzt zur Herbstzeit nehmen Computer und natürlich auch Computerspiele wieder einen größeren Platz in der Freizeitgestaltung ein als im Sommer. Es gibt doch nichts Schöneres als ein abendfüllendes Game an regnerischen Herbsttagen. 1987 präsentierten uns die Spielehersteller leider nur sehr wenige Programme, die eine längerfristige Motivation garantierten. Mittlerweile haben die Softwarefirmen glücklicherweise begriffen, daß der Computerspieler für 50 DM auch eine dem Preis angemessene Unterhaltung verlangt. Ein Ballerspiel, bei dem nur ein paar Alienschiffe abgeschossen werden müssen, bietet keine langfristige Motivation und landet schnell in der Ecke. Der Kunde ärgert sich und überlegt, ob er sich vom nächsten Spiel nicht doch lieber eine Raubkopie besorgt. Anspruchsvolle Spiele mit einer interessanten Handlung und einem fesselnden Spielprinzip verstehen es, den Joystickartisten wochenlang an den Bildschirm zu fesseln. In letzter Zeit git es von solchen Games immer mehr. Man denke da nur an “Police Quest”, “Dungeon Master”, “Giana Sisters”, “Tetris”, “Superstar Icehockey”, “Corruption”..., um nur einige zu nennen. Der Kunde ist zufrieden, kann sich wochenlang mit einem Spiel beschäftigen und wenn er es durchgespielt hat, kauft er sich das nächste. In letzter Zeit ist bei der Begutachtung einiger Spiele eindeutig ein neuer Trend erkennbar: Die Firmen gehen immer mehr von der Produktion simpler Ballerspiele weg und produzieren stattdessen anspruchsvolle Simulationen, Rollenspiele und Adventures. Das kommt dem Kunden zugute. Er weiß, daß er für sein Geld auch ein gutes Spiel bekommt. In Amerika haben sich die Firmen auf “den neuen Geschmack” eingestellt. Kaum ein Softwarehaus versucht mit einem Ballerspiel auf den Markt zu kommen. Kein Wunder, in den Softwarecharts drüben können sich nur Simulationen, Rollenspiele, innovative Actionspiele und Adventures behaupten. Da uns Europäern im Land der unbegrenzten Möglichkeiten alle neuen Trends vorgeführt werden, ist es nur eine Frage der Zeit, wann der deutsche Markt ebenfalls mit anspruchsvoller Software übersät ist. Ich freue mich schon auf die Zeit, in der ich mir als Tester nicht so viel Spieleschrott ansehen muß. Und ich bin sicher, Ihnen geht es auch so!
Carsten Borgmeier
"Quartet Gold” heißt eine neue Compilation von “Red Rat Software". Gleich vier Games sollen den Computerspieler mit kleinem Geldbeutel vergnügen. Leider sind Ballerspiel “Cosmos”, Adventure “The Secret of Steel”, Ballerspiel “Screaming Wings” und Boulder Dash-Verschnitt "Pengy” von schlechter Qualität. Es empfiehlt sich daher, lieber noch ein paar Monate zu sparen und das Geld in ein besseres Game zu investieren.
Info: Leisuresoft
“Bomb Jack”, das Automatenspiel, gibt es jetzt auch für den ATARI ST. Als Superheld müssen Sie in fünf verschiedenen Leveln Bomben einsammeln, die auf Plattformen herumliegen. Dabei werden Sie von Vögeln und Astronauten gestört. Eigentlich eine feine Sache, leider ist das Game viel zu einfach. Mir gelang es auf Anhieb, ohne Verlust eines Lebens, “Bomb Jack” durchzuspielen. Aus diesem Grund kann ich Elites Spiel nur für Computerspielanfänger und Vorschulkinder empfehlen.
Info: Leisuresoft
In “Overlander” von "Elite” rüsten Sie erst Ihr Fahrzeug mit Waffen aus, bevor Sie über eine grafisch exzellent dargestellte Landschaft brausen. Geben Sie Acht, Motorradfahrer, Panzerwagen und Barrikaden sorgen für Gefahr. Grafik und Sound sind ein Hochgenuß.
Info: Leisuresoft
“Battle Probe” von “Crusus Software” ist ein Ballerspiel mit schwächster technischer Umsetzung. Die Sprites torkeln wie betrunken über den Bildschirm und das Raumschiff des Spielers ist so langsam wie eine Schnecke. Beim Digitalisieren des Titelsounds hatte der Soundprogrammierer wohl noch seine Kaffeemaschine an. Klingt ja grauenhaft!
Info: Leisuresoft
Das Imperium schlägt zurück. Wo? Natürlich im neusten Titel aus der “Star Wars"-Reihe von “Domark” “The Empire strikes back”. Es gibt wiedermal einen Haufen feindlicher Objekte, die in Vektorgrafik dargestellt sind. Natürlich steuert der Spieler wieder ein Fadenkreuz über über den Screen, mit dem er auf imperiale Jäger, Geher und Robotsonden zielt und schießt. Domark hätte sich den zweiten Teil sparen können, da er sich kaum vom ersten unterscheidet. Zum Verzücken aller Star Wars Fans hat das englische Softwarehaus aber schon den dritten Teil angedroht. Ich glaube, ich fliege beim Veröffentlichungstermin in eine andere Galaxis.
Info: Leisuresoft,Bomico
Agressionen können Sie in “Street Fighter” von “Go” ablassen. Hier dürfen Sie sich mit einem Computergegner oder einem Mitspieler in den Straßen von Japan, USA, England, China oder Thailand prügeln. Wenn die Animation und das horizontale Scrolling besser wären, würde es sogar Spaß machen.
Info: Leisuresoft, Rushware
Tolle Grafiken bietet “Championship Cricket” von “Crusus”. Leider sind es nur Demobilder, die nicht zum Spielverlauf gehören. “Championship Cricket” ist ein reines Strategiespiel für Cricketfans. Da es davon in Deutschland nicht so sehr viele gibt (sehr diplomatisch ausgedrückt), hat das Game bei uns wohl kaum Erfolgschancen.
Info: Leisuresoft
Beim Spielen von “Chubby Gristle” aus dem Hause "Grand Slam” werden nostalgische Gefühle geweckt. Das Programm hat große Ähnlichkeit mit “Jet Set Willy” und “Monty on the Run” auf dem C64: Sie erklimmen Leitern und hüpfen auf Plattformen herum. Eine Tonne Zielgewicht möchte sich der Held anfuttern. Sie helfen ihm dabei, indem Sie fleißig Lebensmittel einsammeln. Trotz des uralten Spielprinzips bringt das Game Unterhaltung.
Info: Ariolasoft, Leisuresoft
“Magnetic Scrolls”, bekannt durch THE PAWN und THE GUILD OF THIE VES, präsentiert ein neues, packendes Adventure, das Sie in die knallharte Geschäftswelt führt. Eines schönen Morgens wird Ihnen die Partnerschaft in einer Firma angeboten, ein Geschäftswagen zur Verfügung gestellt und ein neues Büro eingerichtet. Doch über diese Annehmlichkeiten werden Sie sich nicht lange freuen, weil die Firma wenig später Konkurs anmelden muß. In der Rolle des plötzlichen Aufsteigers werden Sie zwischen Verantwortung, Bestechung und Leidenschaft hin- und hergerissen. Es muß gelauscht, gelogen, bestochen und betrogen werden, was das Zeug hält. Ihre Kommandos geben Sie, wie gewohnt, über die Tastatur ein. Der Parser versteht auch abgekürzte Befehle (z.B. “g” für get, “d” für drop) und ganze Sätze. Leider sind alle Texte nur auf Englisch. Man sollte schon mehr Vokabeln als den Grundwortschatz in petto haben, um alle Situationen zu verstehen. Wer sich beim Übersetzen der lustigen Texte Mühe gibt, bekommt dafür auch etwas geboten: Exzellente Grafiken! Die sehr gut gelungenen Bilder können per Maus über den Textschirm gezogen werden. Alle Grafiken sind äußerst detailreich und vermitteln die richtige Atmosphäre an den einzelnen Orten. Da trägt der verruchte Firmenchef einen Al Capone-Hut, ein Anwalt sieht aus wie ein Rechtsverdreher aus dem Bilderbuch und die später auftauchende Krankenschwester macht einen wirklich rührseeligen Eindruck. “Corruption” lebt von den vielen Einzelheiten. Wollen Sie beispielsweise bei roter Ampel eine Straße überqueren, werden Sie mit einer Mischung aus Witz und Ernst auf die Auswirkungen aufmerksam gemacht. Gehen Sie dennoch über die Straße, landen Sie unverzüglich im Krankenhaus. Neben der unterhaltsamen Handlung fielen einige komfortable Features auf, die auch schon in den Vorgängerprogrammen zu finden waren. Abspeichern des Spielstandes, Abstellen der Grafik oder eine Druckerausgabe aller Texte machen das Adventurespielen luxeriös. Apropos Luxus: In der Verpackung liegen neben der Anleitung auch ein Chip für ein Roulettespiel und ein Audio-tape. Auf der Kassette hören Sie eine Unterhaltung zweier Geschäftsleute, die zum lösen des Spiels von Bedeutung sein dürfte. Zudem gibt zur Entspannung noch ein paar Takte Musik. Alles in allem ist CORRUPTION ein spannendes Spiel aus der rauhen Geschäftswelt mit exellenten Grafiken und vielen Details. Wer an “Guilt of Thieves” und “Jinxter” schon seine Freude hatte, wird mit “Corruption” ebenfalls auf seine Kosten kommen. CBO
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Böse Drachen beherrschen einige Planeten in den unendlichen Tiefen des Weltalls. Als Superheld haben Sie die Aufgabe, die feuerspeienden Untiere von den Planeten zu vertreiben. Zu diesem Zweck hat man Ihnen einen Superlaser in die Hand gedrückt, mit dem Sie den Drachen ein Loch in den Pelz brennen sollen. Doch bevor Sie den feuerspeienden Tierchen Angesicht in Angesicht gegenüberstehen, gibt es unerbitterliche Kämpfe mit seltsamen Wesen, die ebenfalls auf dem Planeten ihr Unwesen treiben. Mit hoher Geschwindigkeit rasen die Viecher in toller 3-D Darstellung auf Sie zu und versuchen, den Helden durch Laserschüsse außer Gefecht zu setzen. Mit Maus oder Joystick sorgen Sie dafür, daß der Held allen Hindernissen ausweicht, die auf ihn zufliegen. Das ist gar nicht so einfach, zumal Säulen, Bäume und Felsbrocken in wahnsinniger Geschwindigkeit auf Sie zufliegen. Per Druck auf den Feuerknopf lassen sich Hindernisse und Feinde jedoch aus dem Weg räumen. Die Elite-Programmierer wählten eine interessante Perspektive. Man sieht die Action aus der Sicht des Space-Harriers. Durch die rasante Bewegung der Objekte entsteht der Eindruck, die Hindernisse flögen tatsächlich auf einen zu. Lassen Sie den Helden auf der Planetenoberfläche herumrennen, oder besser, lassen Sie ihn fliegen. Auf diese Weise kommt man nämlich schneller vorwärts. Am Ende einer jeden Spielstufe taucht der Drache auf. Sie müssen ihn mehrere Male treffen, bevor er sich in die ewigen Drachengründe verzieht. Die ersten drei Level sind auf Anhieb zu schaffen, zumal im Spiel eine “ContinuePlay”-Option eingebaut ist. Doch bevor Sie das Game durchgespielt haben, werden Sie viele Bildschirmleben verlieren. Beim Verlust eines Lebens Stößt der Held einen markerschütternden Schrei aus, bevor er wie eine Fliege tot zu Boden fällt. Makaber, makaber! Schreie sind aber nicht die einzigen Soundeffekte, die "Space Harrier" zu bieten hat. Während des Spielverlaufes dudelt der ST auch eine fetzige Melodie. Fazit: “Space Harrier" ist ein fesselndes Actiongame mit schneller Grafik und einem tollen Sound, das für ein "Spielchen zwischendurch” hervorragend geeignet ist. Längerfristig kann das Programm allerdings nicht motivieren, da man es relativ schnell durchspielen kann.
CBO
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Icehockeyfans aufmerken! Databyte bringt mit “Superstar Icehockey" eine hervorragende Eishockeysimulation auf den Markt. Durch viele interessante Features wird sie alle Eishockeyfans begeistern. Sie können gleich in mehrere Rollen schlüpfen. Wollen Sie Torwart, Feldspieler oder vielleicht lieber Trainer sein? Als Coach können Sie in einigen übersichtlichen Menüs per Joystick vor jedem Match Cracks dazukaufen und “Versager” wieder auf dem Spielermarkt verscherbeln. Die Mannschaftsaufstellung und taktische Anweisungen während des Spiels liegen ebenfalls in Ihrem Metier. Als Trainer lassen sich die strategischen Komponenten des Games voll ausschöpfen. Wer mehr auf Action und weniger auf Strategie steht, läßt den Computer einfach als Coach fungieren und stürzt sich als Mittelstürmer in das wilde Gehacke auf dem Eis. Jedes Match kann wahlweise gegen einen Mitspieler oder gegen einen computergesteuerten Gegner bestritten werden. Deffensivspieler kommen auch auf ihre Kosten. Für Sie bietet sich der Posten des Torwartes an. Doch die verschiedenen Positionen innerhalb des Teams machen nicht den einzigen Reiz des Programms aus. Statistiker kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten. Da gibt es beispielsweise eine Tabelle, in der Sie die vergangenen Saisonergebnisse finden, ein Untermenü mit statistischen Ergebnissen über Tore und Gegentore, momentane Position in der Liga, Anzahl der Ausscheidungsspiele Ihrer Mannschaft, usw. Der ST speichert für mehrere Saisons alle Resultate auf Diskette. Sie können Ihrer Mannschaft sogar einen eigenen Namen geben. Nach sämtlichen Spielvorbereitungen kommt der Moment der Wahrheit: Haben Sie die Mannschaft richtig aufgestellt? Sind Ihre Spieler genügend vorbereitet? •t der neue Spieler auch wirklich so gut? Ihre Mannschaft befindet sich auf der Eisfläche, und der Schiedsrichter pfeift die Partie an. Während des 'Kampfes in der Eisarena scrollt aas Bild von links nach rechts und wieder zurück. Sie kontrollieren je nach Wahl Torart oder Mittelstürmer. Letzterer läßt sich frei auf dem Eis bewegen. Die Steuerung der anderen Eishockeycracks übernimmt der Computer. Beim Spiel gegen den ST gibt es packende Duelle, weil der Computergegner über viel Raffinesse verfügt. Da versteht es sich von selbst, daß man ab und zu die Notbremse ziehen muß - sprich “Foul!”. Dazu fahren sie einfach mit Ihrem Spieler in einen Gegner hinein und drücken den Feuerknopf. Ehe Sie sich versehen, liegt der Gegner kampfesunfähig am Boden. Doch geben Sie Obacht, der Schiedsrichter sieht (fast) alles. Für ein grobes Faul bekommen Sie zwei Minuten Strafzeit aufgebrummt. Während dieser Zeit können Sie nicht in den Spielverlauf eingreifen und sehen tatenlos, quasi als Zuschauer, dem Schicksal Ihres Teams zu. Der Schiedsrichter pfeift aber nicht nur Fouls, sondern auch Abseits und andere Regelverstöße. Dadurch wird das Game sehr realistisch. Die Grafik haut zwar keinen Bären vom Hocker, die Spieler sind dafür wenigstens gut animiert. Schade ist nur, daß der Spieler, den Sie zu steuern haben, sich nicht durch eine andere Farbe von den restlichen Spielern abhebt. So wird es manchmal schwierig, seinen Schützling wiederzufinden. Mit Sound ist nichts los in “Superstar Icehockey”. Abgesehen von ein paar Piep-und Plopptönen hört man nichts. Doch auf den Sound könnten Sie sich sowieso nicht konzentrieren, da Sie ständig damit beschäftigt sind, dem Gegner den Puck abzujagen.
Trotz geringfügiger Mängel bei Sound und Grafikdarstellung läßt sich “Superstar Icehockey” als die derzeit beste Eishockeysimulation für den ATARI ST bezeichnen. Mich hat besonders die gute Mischung aus Action und Strategie begeistert. Ich bin sicher, auch Sie werden Schwierigkeiten haben, wieder von diesem packenden Game loszukommen.
CBO
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… ist die Freiheit leider nicht grenzenlos. Denn in “Jet” geht es darum, die “Welt zu retten”. Vor wem natürlich? Klar, vor den ach so bösen Sowjets, wobei wir schon beim ersten Kritikpunkt wären. Hersteller "Sublogic” schafft in “Jet” klare Feindndbilder. In einer Zeit, wo sich die beiden Politblöcke versuchen, einander anzunähern, sollte man auf derartige Schwarz-Weiß-Sicht verziehen. Aber zurück zum Spiel: Bevor es in Sublogics Flugsimulator richtig rummst und kracht, geht es an die Auswahl : er Maschine. Wollen Sie lieber mit einer landgestützten F-16 dem Feind den Garaus machen, oder bevorzugen Sie es, vom Flugzeugträger aus mit einer F-18 zu starten. Sind Sie sich darüber im Klaren, geht es an die Bewaffnung des “Jets”. Mit drei verschiedenen Raketentypen und einer gefährlichen Bombe bestücken Sie die Maschine. Es ist zu beachten, daß alle an Bord genommenen Waffensysteme durch unterschiedliche Gewichte die Flugeigenschaften beeinflussen. Ist der Flieger ausgerüstet, geht es an die Wahl des Schwierigkeitsgrades von 0-9.0 bedeutet Übung, 9 heißt reale Kampfsituation. Nun geht es endlich los! Sie befinden sich im Cockpit Ihres Fighters, zünden den Nachbrenner, und ab geht die Post. Den größten Teil des Bildschirmes nimmt das Cockpitfenster ein. Links davon befindet sich die Geschwindigkeits-, rechts die Höhenanzeige. Am unteren Bildschirmrand ließt der kampfeslustige Pilot die Schubleistung, das verfügbare Waffenarsenal, Tankinhalt, Flugrichtung und die Uhrzeit ab. Die Aussicht aus der Pilotenkanzel ist mit Hilfe einiger Tasten variierbar. Sie können in alle Richtungen schauen. Auf diese Weise läßt sich der Feind besser ausmachen. Wenn Sie eine Taste drücken, um die Aussichtsperspektive zu ändern, sollten Sie acht geben, um nicht danebenzugreifen. Beinahe jede Taste ist mit einer Funktion belegt. Diese Tatsache sorgt für ein ganz schönes Gehacke auf der Tastatur. Es ist ziemlich schwierig, sich bei der Action auf dem Bildschirm noch auf die Tastatur zu konzentrieren. Sollten Sie jedoch einmal Zeit haben, die Aussicht zu genießen, werden Sie feststellen, daß Sie sich in Ägypten befinden. Zwischen den Pyramiden im Tal der Könige jagen Sie hindurch. Hier gilt es, entweder feindliche Bodenstützpunkte zu zu zerstören, oder sowjetische Flugzeuge vom Himmel zu holen. Haben Sie die F-18 gewählt, zerstören Sie anstelle der Basen feindliche Kriegsschiffe. Lustig wird es, wenn Sie einen niedrigen Schwierigkeitsgrad gewählt haben. Dann nämlich ist Ihre Maschine unzerstörbar. Jagen Sie die F-18 ruhig gegen einen Flugzeugträger. Keine Angst, Sie zerschellen daran nicht. Das Flugzeug fliegt einfach hindurch (sehr realistisch!). Ebenso können Sie im Sturzflug ins Meer klatschen. Es passiert überhaupt nichts. Sie “fahren” auf dem Wasser weiter. Manchmal werden Sie aber auch einfach aus dem Flugzeug geworfen und landen mit dem Fallschirm auf der Erde. Noch unrealistischer wird es, wenn Sie bei der F-18 in Level 1 vergessen sollten, die Triebwerke zu zünden. Jede normale Maschine würde sich nicht von der Stelle bewegen. Nicht so der “Jet”. Die Maschine hebt trotzdem vom Flugzeugträger ab und fliegt solange, bis der Computer nach geraumer Zeit den Fehler bemerkt. Diese Fehler lassen sich durch die Wahl eines höheren Schwierigkeitsgrades vermeiden. Die sind jedoch nur etwas für Joystickakrobaten, da man hier schon beim Starten unter feindlichem Beschuß steht. Sollte es Ihnen doch gelingen, sich unversehrt in die Lüfte zu schwingen, haben Sie alle Hände voll zu tun, um mit der übertrieben reagierenden Steuerung des JETs fertig zu werden. Einziger Lichtblick ist die Grafik. Beim Nachtflug sind sogar Einzelheiten wie Mond und Sterne zu erkennen. Die Grafiken sind alle ausgefüllt und relativ schnell bewegt. Wenn diese kleinen unrealistischen Schnitzer nicht wären, hätten wir mit “Jet” einen guten Flugsimulator für den ATARI ST bekommen, aber so?
CBO
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“Summer Olympiad" von “Tynesoft” begrüßt den olympiabegeisterten Computerspieler mit einer herrlichen Eröffnungszeremonie im vollbesetzten Stadion. Schnappen Sie sich einen Joystick, und den olympischen Spielen im Wohnzimmer steht nichts mehr im Wege. Zunächst möchte der Computer jedoch Namen und Anzahl der Spieler wissen. Bis zu sechs Olympioniken können um die Medaillen kämpfen. Tontaubenschießen, Dreisprung, Fechten. Turmspringen, und Hürdenlauf stehen als Wettkampfdisziplin auf dem Programm. In der ersten Disziplin, dem Tontaubenschießen, steuern Sie per Joystick oder Maus ein Fadenkreuz über den Bildschirm und müssen versuchen, vorbeifliegende Scheiben zu treffen. Grafisch ist diese Disziplin vortrefflich dargestellt. Auf dem Bildschirm sehen Sie einen Schützen, der sein Gewehr dahin dreht, wohin das Fadenkreuz bewegt wird. Zielen Sie gut. Für jede Scheibe steht nur ein Schuß zur Verfügung. Da muß man fix sein, um die Scheiben zu treffen. Noch hektischer geht es beim Dreisprung zu. Durch wildes rütteln am Joystick nimmt der Athlet Anlauf. An der Absprunglinie macht er nach einem Druck auf den Feuerknopf drei Sprünge. Die gesprungene Distanz wird gemessen und in Form von Punkten gutgeschrieben. Das Florett schwingen Sie in der dritten Disziplin, dem Fechten. Schnelle Reaktionen sind gefragt, da nur eine Berührung des gegnerischen Floretts reicht, um Minuspunkte zu erhalten. Mit Hilfe des Joysticks leiten Sie verschiedene Defensiv- und Angriffstaktiken ein. Ein rascher Tritt nach vorn oder zurück, eine Parade oder ein gekonnter Angriffsschritt, helfen Ihnen, die Goldmedaille zu erfechten. Ins kühle Naß geht es beim Turmspringen. Fingerspitzengefühl und ein gutes Augenmaß sind für den Springer von Nöten. Klatscht der Springer nur trudelnd ins Wasser und sieht das Ganze eher wie ein Absturz und nicht wie ein Sprung aus, geizt der ST mit Punkten. Geschickte Sprungakrobaten verstehen, aus Links- und Rechtsdrehungen, Salti und Hechtsprüngen, Punkte zu gewinnen. Beim Hürdenlauf heißt es, den Läufer mittels Rütteln am Joystick auf Trab zu bringen und ihn im richtigen Moment per Knopfdruck über die Hürde springen zu lassen. Bemerkenswert ist die Perspektive des Läufers: Sie sehen das Ganze nicht wie üblich von der Seite, sondern aus der Läufersicht. Da kommt Olympiafieber auf. Grafisch fiel “Summer Olympiad” sehr angenehm auf. Während des Ladens einer Disziplin zeigt der Computer ein hervorragend gezeichnetes Bild, passend zur Sportart. Die Grafik der einzelnen Disziplinen braucht sich auch nicht zu verstecken. Farbenfrohe und detailreiche Grafiken unterhalten das Auge. Sogar das Scrolling ist gut gelungen -butterweich! Tynesoft hat bei der Grafik Wert auf die Details gelegt. So sind alle Athleten, aber auch die Zuschauer hervorragend animiert. Beim Fechten beispielsweise sind die Zuschauer lustig in Szene gesetzt. Sie fotografieren, essen und klatschen Beifall für die Leistungen der Athleten. Beifall hat Tynesoft für den Sound allerdings nicht verdient. Zu Beginn wird zwar eine tolle Titelmelodie gespielt, während des Spiels ist dagegen kaum etwas zu hören. Wenn man einmal von den Mängeln der Sounduntermalung absieht, hat Tynesoft jedoch eine ideale Ergänzung zu “Winter Olympiad” geschaffen, die für Wohnzimmersportler genausogut geeignet ist wie für Sportskanonen. Ich kann da nur sagen: “I declare the Games for open!”
CBO
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