Musikmesse Frankfurt

Wie jedes Jahr machte sich auch dieses Jahr das erwartungsvolle Messekribbeln breit, das im Innern des wahren Musikers jedes Jahr die Musikmesse Frankfurt ankündigt. Musikmarkt live. In Superlative. Jedes Jahr größer und vor allem lauter, was auch die mit Phonmeßgeräten ausgestatteten Streifen nicht verhindern können. Das Getöse ist aber auch wirklich beeindruckend - weite Hallenflure gefüllt mit Ständen, deren jeder den anderen mit seinem akustischen und optischen Erscheinungsbild zu übertreffen sucht, kurz, die totale Reizüberflutung. Aber schön ist’s doch trotzdem immer wieder.

Wie sich das gehört, war auch die 9. Musikmesse in Frankfurt wieder größer als alle bisherigen. Insgesamt 38 Länder und 890 Aussteller führten ihre Produkte vor, vom Notenpapier zu Kontrabaßsaiten, vom Konzertflügel zur Blockflöte, vom Synthesizer zum Studiomischpult - und natürlich jede Menge Musiksoftware.

Mit großer Befriedigung darf der Atari-Fan zur Kenntnis nehmen, das kein Rechner so weite Verbreitung auf dem Musikmarkt gefunden hat, wie der Atari ST. Vom Sequencer zur Mischpultautomation, Lichtprogrammen und was man sonst noch so mit einem Computer machen kann, kaum ein Stand auf der Musikmesse, der etwas anderes als rein akustische Instrumente vorzuführen hatte, ließ nicht an irgendeiner Ecke seines Standes einen Atari sehen. Für den europäischen Markt gilt also immer noch und immer deutlicher: Der ST ist der Musikrechner Nummer 1, trotz Preissenkungen bei Apple und der Flut billiger IBM-kompatibler sind die entsprechenden Maschinen keine Konkurrenz für den ST.

Inzwischen ist es wirklich so weit, daß man ein Studio mit einer ganzen Atari-Sammlung zustellen könnte, jeder mit einer anderen Aufgabe. Dem wahren Atari-Fan sollte das zu tiefer Befriedigung gereichen, allein schon deshalb, weil Hauptkonkurrent Amiga immer noch so gut wie nichts von sich sehen ließ.

Trotz extremer Ausstellerzahl: Große Sensationen gab es nicht auf der Musikmesse '88. Fast alle ausgestellten Geräte waren in der Fachpresse bereits seit einiger Zeit angekündigt. Der größte Knüller aus der Sicht der Computer-unterstützten Musiziererei ist vielleicht der große Bösendörfer-Flügel, dessen Mechanik mit Lichtschranken abgetastet wird und dessen Tasten sich auch mit einer komplizierten Magnet-Mechanik per Computer steuern lassen. Kurz, dieser Flügel ist die totale Steigerung der alten mechanischen Klaviere, die über Papierrollen gesteuert wurden. Ein an das Instrument angeschlossener Computer kann alle auch sehr feinen Nuancen des Tastenanschlags aufzeichnen und wiedergeben. Gerade auch als Produktionswerkzeug für Klavieraufnahmen ist dieser Flügel interessant, einziger Nachteil: Der Preis ist wahnsinnig hoch, da das System in einen großen Konzertflügel eingebaut wird und auch selbst wohl nicht gerade billig ist. Um die 200.000,- DM muß man für ein solches Instrument bezahlen.

Also machen wir uns an die Arbeit:

Was gibt’s alles neu?

Screenshot des C-LAB-Notators

Die Hamburger Firma C-Lab hat auf der Musikmesse ihren lange erwarteten ‘Notator’, eine Kombination aus dem seit langem bekannten, sehr leistungsfähigen Sequencer ‘Creator’ und einem Notendruckprogramm, das besonders durch seine Geschwindigkeit beeindruckt, vorgestellt. Die maximal 64 Aufnahmespuren des Creators können mit diesem Programm in Notenschrift umgesetzt, bearbeitet und auch gedruckt werden. Die Geschwindigkeit ist wirklich verblüffend: Man kann während einer Aufnahme die Noten sofort auf dem Bildschirm erscheinen sehen. Natürlich können auch Sonderzeichen und Text in das Notenbild eingefügt werden. Mit der Maus können direkt Noten in das Notenbild eingefügt oder daraus gelöscht werden, wobei alle Änderungen natürlich auch hörbar sind. Man kann den Notator also auch einfach wie einen Creator mit zusätzlichem Noteneditor benutzen. Dabei ist besonders angenehm, daß man mehrere Spuren gleichzeitig im Notenbild sehen und edieren kann (in verschiedenen Systemen). Die Aufteilung des Bildschirms zwischen Grid-Editor und Noten ist dabei frei wählbar. Raffiniert.

Soweit man das nach dem kurzen Messe-Blick sagen kann, ist die automatische Umsetzung der Musik in ein Notenbild, wie sie der Notator durchführt, sehr gelungen, was man automatisch tun kann, scheint das Programm auch richtig zu machen, leider sind jedoch noch keine Funktionen vorhanden, die die Bearbeitung von automatisch nicht lösbaren Problemen (wie z.B. komplexe Polyphonie oder Fähnchen/Balkensetzung für Vokalnoten oder in komplexen Taktarten) erlaubten. Aber was nicht ist, wird sicherlich kommen, wofür gibt es Updates. Die Druckqualität ist jedenfalls gut. Leider ist der Notator nicht ganz billig: Fast 1000,- DM muß man für das Programm bezahlen, für Creator-Besitzer gibt es einen Update-Preis.

Für die C-Lab-Sequencer gibt es auch eine Midi-Output-Erweiterung namens ‘Export’, die dem Atari für verhältnismäßig wenig Geld zu drei zusätzlichen Midi-Outputs verhilft. Damit dürften Timing-Schwankungen wegen Überlastung des Midi-Ausgangs der Vergangenheit angehören.

Originalausdruck des C-LAB-Notators

C-Lab-Software, Postfach 700303 2 Hamburg 70

Bei der Hamburger Konkurrenz, bei Steinberg, gab es vor allem eine neue Version des TwentyFour Sequencers zu sehen, die den Namen TwentyFour III trägt. Mit dieser Namenserweiterung wollte man wohl den großen Schritt dokumentieren, den der TwentyFour mit der neuen Version macht. Das Programm enthält jetzt eine völlig neue Aufnahme-Methode, die es möglich macht, auf bis zu vier Spuren gleichzeitig aufzunehmen.

Außerdem kann die Aufnahme bereits mit vielseitigen Werkzeugen bearbeitet werden, ohne daß man unterbrechen muß. Quantisieren ist genauso möglich wie das Löschen aller oder auch nur ganz bestimmter Töne der Aufnahme, natürlich einzeln für jede der vier simultan aufnehmbaren Spuren. Überhaupt wurde die Bedienung des Sequencers stark vereinfacht und übersichtlicher, zum Beispiel sind jetzt die Midi-Kanaleinstellungen jeder Spur ständig sichtbar. Das Programm kann jetzt auch fast vollständig von einem Midi-Keyboard ferngesteuert werden, so daß man die Hände bei einer Produktion praktisch nie mehr vom Keyboard wegnehmen muß. Aufnehmen, bis das Stück fertig ist, schnell und ohne dauernde Unterbrechungen. Der Noten- und Grid-Editor haben Gesellschaft bekommen, der Drum-Editor funktioniert wie ein extrem komfortabler Drumcomputer. Sie können Noten mit der Maus setzen und Löschen oder auch einspielen, ganz wie im ‘richtigen Leben’. Dazu können Sie bis zu drei komplette Drumkits mit insgesamt 96 Instrumenten definieren.

Die neue Version 3.0 des Twenty Four

Der TwentyFour III kann Stücke im Standard-Midi-File-Format lesen und schreiben. Dieses Format, das sich immer mehr durchsetzt, soll dem Austausch von Stücken, die mit verschiedenen Sequencern gemacht wurden, dienen. Neben vielen weiteren verbesserten Details gibt es auch eine neue Anleitung.

Eine sehr gute Idee ist das ‘Switcher’-Programm, das es erlaubt, bis zu zehn Programme gleichzeitig im Speicher zu halten. Dabei kann jedem Programm eine bestimmte Speichergröße zugewiesen werden. In Zusammenarbeit mit dem Steinberg Key-Expander ist es auch möglich, zwischen mehreren Programmen, die durch ein Key-Modul kopiergeschützt sind, umzuschalten, wobei Steinberg-Programme sogar automatisch ‘ihren’ Key finden können. Ein Test dieses universellen Switcher-Programms, das nicht nur Steinberg Programme verwaltet, findet sich in einer der nächsten Ausgaben.

Der Drum Editor des Twenty Tour 3.0

Auch das Notendruckprogramm Masterscore ist jetzt in einer neuen Version erhältlich. Die Bedienung wurde verbessert und ist jetzt komfortabler. Leider ist die Behandlung von Polyphonie immer noch fehlerhaft. Sehr groß ist der Sprung zur neuen Version daher nicht.

Einige neue Editoren wurden ebenfalls vorgestellt: Ein Editor aus der Synthworks-Reihe für den Roland MT32, sowie ein neuer, extrem leistungsfähiger Editor für den Emax, ein Samplingkeyboard der Firma E-Mu.

Schließlich gibt es die Mischpult-Automation für das Yamaha DMP-7 Pult jetzt auch für den Mac II, sowie eine neue Atari-Automation für TAC-Pulte. Der Steinberg Tape-Controller erlaubt es, Tonbandmaschinen aus dem Sequencer heraus fernzusteuern. Im Augenblick funktioniert das nur mit Fostex-Geräten, aber das soll sich in Zukunft ändern. Das integrierte Editorsystem X-Syn, das früher von Beam Team vertrieben wurde, ist von Steinberg übernommen worden.

TSI, Neustr. 12 5481 Waldorf

Nur wenige Neuigkeiten gab es bei Hybrid Arts. Das ADAP-Sound Sampling-System scheint jetzt endlich so weit gediehen zu sein, daß man mit der Software arbeiten kann. Inzwischen sind auch alle wesentlichen wichtigen Funktionen integriert, so vor allem eine sehr gut gelungene Auto-Loop-Funktion.

Eine eigene Harddisk-Serie wird es von Hybrid Arts geben, die große Kapazitäten zu extrem günstigen Preisen bietet. Wer eine Harddisk sucht, sollte sich um ein Angebot bemühen.

Umfangreiche Notendruck-Möglichkeit bietet der SuperScore von Sonus

Entwickelt wurde die Harddisk-Serie vor allem für das ADAP II Soundrack, das in der Lage sein soll, direkt auf eine Festplatte zu sampeln. Damit erhält man, entsprechende Harddisk-Größen vorausgesetzt, ein digitales Mastering-System, mit dem auch digitales Schneiden zu günstigen Preisen möglich sein wird. Auf der Messe gab es einen Prototyp zu sehen, der bereits Aufnehmen und Wiedergeben konnte.

Nicht völlig neu, aber dafür weiter verbessert präsentierte sich das ‘EZ-Score Plus’ Notendruckprogramm. Die Ausdruckqualität wurde im Vergleich zur ersten Version stark verbessert. Einen Test finden Sie im nächsten Heft.

Für August wurde eine voll professionelle Version des EZ-Score angekündigt, auf die man gespannt sein darf. Bis zu 60 Systeme werden auch große Partituren erlauben.

Ein Switcher-Programm mit dem Namen Hybri-Switch dient dazu, mehrere Programme im Speicher zu halten und schnell zwischen ihnen umzuschalten. Maximal 16 Programme kann das Programm verwalten, leider arbeitet es nur mit Hybrid Arts Produkten zusammen.

Hybrid Arts Deutschland, Lindenscheidstraße 1 6230 Frankfurt!Main 80

Das erste Mal auf einer Musikmesse war die amerikanische Firma SONUS vertreten. Unter ihren Produkten, die Sequencer, Sound-Editoren sowie diverse Midi-Hardware -Erweiterungen für den Macintosh umfassen, fiel besonders das Notendruckprogramm ‘SuperScore’ auf. Dieses Programm besteht aus einem 32-Spur Sequencer, es ermöglicht 24 verschiedene Sequenzen (mit jeweils 32 Spuren) aufzunehmen und zu arrangieren. Die üblichen Editiermöglichkeiten wie Quantisieren und Transponieren usw. sind selbstverständlich vorhanden. Hat man das Stück zu seiner Zufriedenheit eingespielt, begibt man sich auf die Score -Writer-Seite, wo die Aufnahme in Notenschrift transkribiert wird. Hier bestehen nun weitgehende Layout-Möglichkeiten, so daß auch polyphone oder Vokalmusik, mit der die automatische Transkribierung zwangsweise überfordert sein muß (schließlich besitzt der Computer ja kein musikalisches Verständnis) vernünftig notiert werden kann. Zusätzlich stehen jede Menge Sonderzeichen sowie ein komplettes objektorientiertes Zeichenprogramm zur Verfügung. Text kann sowohl frei als auch speziell für Liedtexte (das heißt automatisch unter Noten zentriert) positioniert werden. Noten können selbstverständlich auch per Maus eingesetzt werden, auch Perkussions- und Flageolettnotenköpfe sind vorhanden, kurz alles, was das Herz oder das Notenlayout begehrt. Bisher steht leider nur ein Druckertreiber für 9-Nadeldrucker zur Verfügung, in Kürze soll das Programm mit stark verbesserter Druckqualität auch 24-Nadel- und den Atari-Laserdrucker unterstützen. Auch PostScript-Ausgabe ist vorgesehen. Zum Erscheinen dieser Ausgabe soll es bereits eine erheblich komfortablerer Version des Programms, dessen Preis in Deutschland bei 645,- DM liegen wird, geben. Für den ST gibt es noch zwei Sequencer namens Masterpiece und SST, die ähnlich aufgebaut sind, wie der im SuperScore integrierte Sequencer, allerdings um zusätzliche Möglichkeiten erweitert wurden.

Der 32-Track-Sequencer des SuperScore

Interessant ist bei allen Sonus-Sequencern die Möglichkeit, mit einem preisgünstigen Hardware-Adapter (unter 150,- DM) einen zweiten parallelen Midi-Ausgang an den Atari anzuschließen.

Es existieren schließlich noch Editoren für den Ensoniq-Mirage Sampler und diverse Synthesizer (D-50, ESQ-1 und SQ-80).

Ein interessantes Hardware-Produkt ist der SMPTE/Midi-Timecode-Umsetzer SMX 2000, der Timecode-Synchronisierung für weniger als 1000,- DM erlaubt.

Auch für IBM-Kompatible und den Apple-Macintosh gibt es eine Reihe von Programmen, vom Sequencer über Editoren bis hin zur Mischpultautomation.

Nähere Informationen zu den SO-NUS-Produkten sind über die Redaktion der ST-Computer zu erfahren.

Dr. T’s stellte eine neue Version des Keyboard Kontrolled Sequencers (kurz KCS) aus, nämlich Version 1.6 Level II. Diesen Sequencer gibt es jetzt auch in Versionen für den Apple Macintosh und den Commodore Amiga. Auf dem ST ist das Programm jetzt auch kompatibel mit dem Dr.T’s Multi Programming Environment, einer speziellen Software, die es erlaubt, mehrere Dr. T’s Programme gemeinsam miteinander laufen zu lassen. Dabei können die Programme sogar miteinander kommunizieren. Zum Beispiel kann der Sequencer laufen, während man mit einem Editor Sounds an einem Synthesizer verändert.

Der Keyboard Controlled Sequenzer von Dr. T's

Mitgeliefert wird auch ein Kompositionshilfe-Programm, das den Namen ‘Programmable Varations Generator’, kurz PVG, trägt. Dieses Programm ist in der Lage, aus vorhandenem melodischen oder harmonischen Material Variationen zu erzeugen. Man kann dabei alle Parameter der Veränderungen selbst bestimmen. Auch das Notendruckprogramm ‘The Copyist’ liegt in einer erweiterten Version vor, die jetzt auch Laserdrucker und PostScript unterstützt. Außerdem kann das Programm Dateien an die wichtigsten Desktop Publishing Programme übergeben, so an den PageMaker, den Ventura-Publisher und den neuen Publishing Partner Pro für den ST.

Mit den neuesten Erweiterungen enthält Dr. T’s Programmserie wirklich alles, was man zum Musikmachen braucht. Mit dem MPE lassen sich darüber hinaus alle diese Programme zu einem großen Musiksystem zusammenfassen.

Probeausdruck mit dem ATARI Laser

MEV, Karl-Hromadik-Str. 3 8000 München 60

Apropos Notendruck: Das professionelle Notensatz-System Amadeus der Münchner Firma Amadeus Music Software, das bisher den Atari ST nur als intelligentes Terminal verwendet, wird in Kürze auch vollständig auf dem Atari lauffähig sein (Als Einplatz-Single-User-System).

Anschließbar ist alles vom Matrixdrucker bis zur Fotosatzanlage. Von Preis und Leistung dürfte das Programm ausschließlich für professionelle Anwender in Frage kommen: Es kostet um die 70.000,- DM, kann aber absolut druckreife Vorlagen produzieren. Einen eigenen Fotosatz-Belichter hat die Firma ebenfalls im Programm. Dieser Belichter wird über ein Spezial-Interface an den Atari angeschlossen und soll auch für OEM’s zu einem sehr günstigen Preis verfügbar sein.

High price, high quality: Das Notensatzsystem von Amadeus

Amadeus Musik Software Kurt Maas Rohrauer Straße 50 8000 München 71

Die französische Firma Digigram bietet ein Orchestral Composer-Programm namens ‘Big Band’ an. Das Programm kann zu einer Melodie vom Rhythmus bis zur zweiten Stimme so ziemlich alles generieren, was man in einem Arrangement braucht, und das in verschiedenen Stilrichtungen. Die Vorführungen der Software waren recht interessant, wieviel diese Composer-Software wirklich kann, muß ein ausführlicher Test zeigen. Auch ein einfacher 24-Spur Sequencer ist bei der Firma im Programm.

COMUS France 67 Boulevard J.B. Oudry 94035 Creteil Cedex France

Einen weiteren, sehr interessanten Sequencer gibt es von Hitec. Das ’Midas’ getaufte Programm bietet 255 Spuren bei einer internen Auflösung von l/384tel Note. Die Anzeige von Spureninhalt und Midi-Events ist sehr übersichtlich, auch die Ediermöglichkeiten sind sehr leistungsfähig.

Hitec Musikelektronik, Unterkessacher Str. 35 7109 Widdern

Passport hat eine einfache und billige Version des MasterTracks Pro-Sequencers auf den Markt gebracht, der MasterTracks Jr. (für Junior) heißt. Das Programm ist mit dem großen Bruder kompatibel.

MEV, Karl-Hromadik-Str. 3 8000 München 60

Bei G.C. Geerdes gibt es eine komplette Palette von Editoren für so ziemlich jeden halbwegs verbreiteten Synthesizer. Besonders interessant ist ein Sample-Editor, der sich ‘Sample Construction Set’ nennt. Zuerst einmal wird dieser Editor für den PSE-900 veröffentlicht, aber auch bald an andere Instrumente angepasst werden. Das Programm wird extrem komfortabel sein und enthält auch eine Möglichkeit zur harmonischen Analyse mit bis zu 64 Harmonischen. Dabei können auch Oberwellen verschiedener Samples ausgetauscht werden. Digitales Filtern usw. ist ebenso möglich.

Auch ein Midi-Tool, das als Accessory installiert wird, gibt es. Dieses Tool enthält einen Midi-Monitor, ein Masterkeyboard- und ein Dump-Utility.

G.C. Geerdes, Guerickestr. 43 1000 Berlin 10

Der DX-7 Editor "AXE" von Midi-Soft

Aus Darmstadt kommt ein neues DX-7 Editor-Programm. Es heißt ‘AXE’ und kommt von der Firma Midi-Soft. Die Darstellung der Parameter erfolgt grafisch und ist sehr übersichtlich. Das Programm kann auch Sequenzen des Steinberg TwentyFour Sequencers abspielen.

Verleihfix Midi-Soft Wiener Str. 59 6100 Darmstadt

Soft Arts aus Berlin bietet Editoren für eine Reihe weit verbreiteter Synthesizer an, unter anderem ein komfortables Sample-Editor-Programm für den Korg DSM-1.

Soft Arts Postfach 440202 1000 Berlin 44

Editoren für Roland, Korg und Ensoniq-Synthesizer, sowie einen Sample-Editor für Korg-Sampler gibt es bei PA-Decoder.

PA-Decoder, Osterfeldstr. 1 4520 Melle 9

Unter dem Label ‘LowLands’ gibt es auch eine Editor-Serie aus den Niederlanden, die von der Firma Mopro vertrieben wird. Das interessanteste Programm aus dieser Serie scheint ein Midi-Interpreter zu sein, der besonders für Experimente geeignet sein dürfte. Ähnlich wie bei einem Basic-Interpreter, können Midi-Kommandos mit einigen Hilfsinformationen wie Tempo usw. programmiert werden.

Mopro, PO,Box 2293 3500 GG Utrecht Netherlands

Das JMS C-Mix bzw. E-Mix-System ist eine Fader- bzw. Routing-Automation, die in beliebige Mischpulte nachgerüstet werden kann. Das System besteht aus hochwertigen VCA-Baugruppen, die dann von einem ST gesteuert werden. Die Software ist komplett GEM-gesteuert und sehr komfortabel. Bis zu 64 Kanälen können mit C-Mix automatisiert werden. Am JMS-Stand gab es auch eine Rack-Version des Atari ST zu sehen: 'Studio-Computer Status SIT nennt sich das System, das zwei 1 Megabyte-Ataris mit Floppy und zwei Monitoren enthält. Vier Romports, die softwaremäßig umschaltbar sind, gehören ebenso dazu, wie eine neue Tastatur mit Trackball, die sich jeweils an einen der beiden Computer schalten läßt. Paralleler Sequencer- und Mischpult-Automationsbetrieb ist somit komfortabel möglich.

JMS Martener Hellweg 40 4600 Dortmund 70 Status Studiobau, Kolbstraße 10a 8034 Germering

Fader-Automationen gibt es auch von Soundcraft ('Twister’) und J.L Cooper (‘MixMate’X beide Systeme basieren auf einem Hardware-Modul mit je 8 Kanälen und optionaler Rechnerkoppelung. Mehrere Module können gekoppelt werden Soundcraft Ltd.,

Unit 2, Borehamwood Industrial Park, Rowley Lane, Borehamwood, Herts WD6 5PZ MEV Karl-Hromadik-Str.3 8000 München 60

Das JMS E-Mix-System

Das ‘Lynex’-Modul der englischen Firma Commander ist ein 16-Bit-Stereo-Sampler, der professionelle technische Daten aufweist: 8-stimmig bei 50 KHz Sampling-Rate, 1 Megawort eingebautes Ram, erweiterbar auf 32 Megaworte. Ein 8-kanaliger digitaler Ausgangsmixer ist integriert. Durch leistungsfähige Hardware bleibt der Rechner frei, um zum Beispiel einen Sequencer parallel laufen zu lassen. Mit dem Steinberg TwentyFour und dem C-Lab Creator wird das System in naher Zukunft kompatibel sein. Es lassen sich auch mehrere Einheiten koppeln. Ein interessanter Stereo-Sampler zu einem guten Preis.

Amptown Electroacustic GmbH Wandsbecker Str. 26 2000 Hamburg 71

Die Musik-Mailbox des Hamburger Music Mail Service ist in Zukunft nicht nur über Datex P, sondern auch über ein normales Telefon-Modem zu erreichen. Die Anschlußkosten wurden auch erheblich reduziert (Basiskosten um 20.- DM monatlich), der Leistungsumfang eher erweitert: elektronische Post, Mailboxsystem, Midi-Software übers Telefon, Midi-Brett mit Sounds und Songs, sowie Konferenzmöglichkeiten mit maximal 8 Teilnehmern.

MMS Billwerder Neuer Deich 228 2000 Hamburg 28

Schließlich noch eine Clubnachricht: In Berlin hat sich ein Midi-Verein gegründet. Eine Vereinszeitung gibt es auch. Name: Bits & Music. Die Mitgliedschaft kostet 45,- DM im Jahr.

Midi e.V. Postfach 440308 1000 Berlin 44

CS



Aus: ST-Computer 05 / 1988, Seite 31

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