Als Hersteller des Cachespeichers 1ST Speeder waren wir über Ihren “Testbericht” sehr verärgert. Er ist nicht nur schlecht geschrieben und miserabel recherchiert - er enthält auch schlicht fehlerhafte Angaben.
Beim Anlesen dieses “Tests” fiel von Anfang an auf, daß offensichtlich durch die Sprachwahl des Berichts auf eine Herabwürdigung des Produkts gezielt wurde. Wir können uns dieses Eindruckes gerade deshalb nicht verwehren, da an diversen Stellen (z.B. ist 1ST Speeder offensichtlich in C oder in sehr ungeschicktem Assembler geschrieben) anscheinend auf billige Polemik anstat auf Argumente Wert gelegt wird.
Geradezu unverschämt fanden wir den Satz: “Hoffentlich verwendet der Hersteller nicht ausgerechnet den letzten Satz, um für sein Produkt zu werben”. Hier wird beabsichtigt, ein schiefes Bild zu Erzeugen, in dem wir bewußt, ohne jeglichen Anlaß herabgesetzt werden. Normalerweise ist dies ein Stil, in dem sich Boulevardblätter bewegen - er sollte einer Zeitschrift wie ST unwürdig sein.
Weiterhin bleibt festzustellen, daß der Autor des Berichtes nach unseren Unterlagen eine sehr alte Version getestet hatte, die schon länger durch eine neuere, noch schnellere abgelöst worden ist. Ihr Autor befand es nicht für nötig, vor Abschluß des Tests bei uns nachzufragen, ob eine neue Version ausgeliefert würde bzw. welche Verbesserungen geplant seien.
An dieser Stelle möchten wir noch auf folgende Dinge hinweisen: Nach Erfahrungen werden Cachespeicher zu etwa 85% für größere Datenmengen (>50 KB) eingesetzt. Der alte IST Speeder wurde dahingehend konzipiert. Ihr Autor CB ignorierte in seiner Gesamtbeurteilung allerdings seine eigene Erkenntnis, daß wir ab etwa dieser Größe wesentlich schneller waren, als unsere Konkurrenzprodukte. Genauso widerspricht er sich wenn er zum einen von einem “problemlosen Festplattenbetrieb” und zum anderen über Probleme mit der Festplatte schreibt weil “man sich ja drum kümmern muß, daß sich Festplatte und Cache vertagen”. Die Probleme mit mediachange sind bekannt -Sie sind in der neuesten Version behoben. Bessere Recherce tut hier dringend Not! Abschließend hinterläßt bei uns (oder bei unseren Kunden: zu folgern aus unseren Kundenbriefen) weniger IST Speeder ein “höchst zwiespältiges Gefühl”, sondern eher die Machart dieses tendenziösen Artikels.
TOMMY SOFTWARE,
Thomas Maier, Frankfurt/M.
Werter Herr Maier!
Gehen wir Ihre Vorwürfe einzeln an:
1) “in C (oder in sehr ungeschicktem Assembler) geschrieben...”
Daß der Speeder schlecht programmiert wäre, habe ich nie behauptet. Natürlich kann man in einen Satz beliebig viel hineindeuten; das weiß jeder, der schon unter gymnasialen Deutschlehrern gelitten hat. (Protest der Lehrerverbände, Leserflucht und Auflagenschwund, Bankrott der MERLIN.)
Lassen Sie mich den Artikelteil komplett zitieren: “Bei M-CACHE konnte ich das disassemblierte Programmlisting noch leicht von Hand analysieren” - M-CACHE ist in übersichtlichem Assembler geschrieben - “Beim 1stSpeeder ist es schon nicht mehr so einfach, offensichtlich sind größere Programmteile in C geschrieben” - was dazu führt, daß der compilierte Code umständlich wird - “(oder in sehr ungeschicktem Assembler)” - womit ich sagen will: Um bei Assemblerprogrammierung einen C-Compiler-ähnlichen Code zu produzieren, müßte man schon ziemlich “C-aputt” daherhacken. Es liegt mir also fern, Ihre Programmierer zu diffamieren (C-Code sieht nun mal so aus); im Gegenteil: Bezeichne ich nicht die Speeder-Programmierer als “noch cleverer” ob ihrer “Programmierschmankerln” bei den “ schnellen Verschieberoutinen” und ob der “effizienten Suche im Puffer”?
2) “Hoffentlich verwendet der Hersteller nicht ausgerechnet...”
Unverfroren, unverschämt, ungezogen, unerhört? Das Zitat wieder im Ganzen: “Ab 32 KB schließlich griff das Cache-Programm (Speeder ist gemeint) auch bei anderen Benchmarkteilen, die bis zu einhundertmal schneller liefen als ohne Puffer. Hoffentlich verwendet der Hersteller nicht ausgerechnet den letzten Satz, um für sein Produkt zu werben; man muß ... berichtigend dazu sagen, daß diese Benchmarks wie geschaffen für Cache-Programme waren. Insgesamt kann man realistischerweise von einer Steigerung um das 5- bis 10fache ausgehen.”
Ich wollte also nur ausdrücklich klarstellen, daß die lOOfache Steigerung wirklich eine Ausnahme ist. Daß Sie selbst in Ihrer Werbung für den Speeder nur eine lOfache Steigerung reklamieren, ist korrekt und lobenswert; ich möchte Ihnen im Namen vieler Computeranwender danken, die schon auf unlautere Geschwindigkeitsangaben und entstellende Testzitate in der Computerwerbung (anderer Hersteller) hereingefallen sind. Genau auf derartige Werbepolitik im allgemeinen wollte ich ironisierend hinweisen. Sie brauchen den bewußten Satz also nicht als bösartige Unterstellung zu verstehen.
3) “...befand es nicht für nötig, vor Abschluß des Tests bei uns nachzufragen...”
Ja, vielleicht hätte ich nachfragen sollen, als sich - gerade im Floppybetrieb - die vielen Merkwürdigkeiten (um nicht das häßliche Wort “Fehler” zu verwenden) einstellten. Allerdings wäre der Artikel kaum deswegen (noch) positiver ausgefallen, nur weil ich dann hätte schreiben können: “Laut Hersteller werden die Fehler in der nächsten Version behoben sein.”
Erstens wird mir das jeder sagen; zweitens ist das eine Selbstverständlichkeit. Schließlich hängen von der Funktion des Speeders überall in Computer-Deutschland wichtige Daten ab. Man denke nur an das elektronische Adreßbuch von Herbert aus Remscheid (Name aus Klanggründen geändert...). Drittens können Sie sich auch nicht damit herausreden, es gäbe längst eine neue Version. Die getestete Version wurde jedenfalls ganz offensichtlich längere Zeit so verkauft; sie war ja nicht als Beta-Version gekennzeichnet. Erwarten Sie dafür Lob, daß Sie ein fehlerhaftes Produkt verkauft haben?
4) “... werden Cachespeicher zu etwa 85 % für größere Datenmengen (>50KB) eingesetzt.”
Ich habe es keinesfalls ignoriert, daß der Speeder bei größeren Puffern blitzartig schnell wurde, auch nicht in der Gesamtbeurteilung. Spreche ich da etwa nicht von “phänomenalen Zeiten” bei großen Pufferspeichern? Ich bestreite nur Ihre These, daß man mit einem Cachespeicher quasi eine RAM-Disk ersetzen kann und deswegen auch ruhig mal 100 KB oder mehr dafür opfern kann.
Vergleichen wir doch RAM-Disk und Cachespeicher bei einer typischen Anwendung: Programmentwicklung per Editor, Compiler, Linker et cetera.
Die einzelnen Programme werden angeklickt und dabei von der Diskette in Puffer- und Anwenderspeicher geladen. Soweit genauso wie bei der RAM-Disk, die ja auch erst gefüllt sein will. Beim Entwickeln des Programms braucht man mit Cache aber wesentlich länger, weil alle Schreibzugriffe auch auf Diskette/ Platte durchgereicht werden. Zugegeben, das ist auch einen Hauch sicherer als eine resetfeste RAM-Disk, aber welchen Preis (Zeit = Geld) bezahlt man dafür?
"Wo hab’ ich denn jetzt dieses blöde Include-file?” - Diskettenwechsel, der Cachespeicher vergißt alle gepufferten Sektoren der alten Diskette (wenn er richtig funktioniert). Die alte Diskette wird wieder eingelegt, und das Compilerpaket muß komplett von der Diskette zurückgeladen werden (gähn...). Der RAM-Disk-Anwender quittiert das mit einem leichten Zucken in den Mundwinkeln.
“Dann benutzen Sie doch RAM-Disk und Cachespeicher”, sagen Sie vielleicht. Also gut: 110 KB für Pufferspeicher und Verwaltung, 500 KB RAM-Disk für den Compiler, 300 KB Wordplus, 50 KB Texte, 70 KB System (Video-RAM, Systemvariablen), 10 KB für Festplattentreiber, 50 KB GEMDOS-Speicherverschnitt, 50 KB Accessories; macht 1150 KB in einem Megabyterechner. “Geht doch gar nicht!”, sagen Sie. Eben.
Nein, nein, nein, Cachespeicher sind vornehmlich dazu da, um Zugriffe auf einzelne Sektoren zu beschleunigen (FAT- und Directorysuche). Daß dafür auch 8 KB reichen, zeigt der Konkurrent M-CACHE.
5) “Genauso widerspricht er sich...”
Sie haben recht, ich schreibe in einem Satz, daß der Festplattenbetrieb problemlos gewesen sei und komme dann am Ende doch noch auf einen Fehler zu sprechen. Es müßte natürlich heißen: “fast alles problemlos”. Ich bitte um Entschuldigung, der Satz ist mir bei der Korrektur entgangen.
6) “miserabel recherchiert...”
Ein oberflächlicher Test? Welche Zeitung veröffentlicht 2 1/3 Seiten über ein kleines Cache-Utility? Wer macht sich sonst die Mühe, eigene Benchmark-Programme zu schreiben, die detaillierte Rückschlüsse auf den Algorithmus erlauben? Welcher Autor kniet sich wie ich in den Programmtext hinein, disassembliert und analysiert ihn, um Schwachstellen und Glanzpunkte zu finden?
Noch einmal will ich (wie im Artikel) betonen, daß der Speeder das Zeug zu einem tierisch guten Cache-Programm hat, wenn die Fehler entfernt werden, der Diskettenwechsel 100%ig erkannt wird (was gar nicht so einfach sein dürfte) und man außerdem davon Abstand nimmt, mit dem Speeder eine RAM-Disk ersetzen zu wollen (dann kann man nämlich den Algorithmus so umschreiben, daß auch bei kleinen Puffergrößen die Geschwindigkeit des Speeders zur Geltung kommt). Ich werde mich neuerer Versionen gerne wohlwollend annehmen.
Keep hacking, CB
Ich möchte eine Korrektur aufgrund eines Leserbriefes vornehmen. Ein Leser beschrieb einen Fehler, den ich mir erst auch nicht erklären konnte. Dann habe ich mir aber noch einmal das abgedruckte Listing (Every/After) angesehen und bemerkt, daß ich beim Einfügen von Kommentaren in das Listing, das ich Ihnen geschickt hatte, wohl etwas zu eifrig war. Ich habe dabei versehentlich einen Ausdruck gelöscht, das aber noch nicht bemerkt, obwohl es so in vielen Fällen (Interpreter und ROM-TOS) zu Bomben-Fehlem kommt.
Aus diesem Grund möchte ich Sie bitten, möglichst bald eine Korrektur abzudrucken und so weiteren Briefen vorzubeugen. Diese Korrektur könnte folgendermaßen aussehen: Korrektur zum Artikel Every/After, Heft 12/87, S.95 ff.:
Auf Seite 95 ist in Zeile 43 leider ein Teil der Zeile versehntlich gelöscht worden. Die Zeile muß wie folgt lauten, da es sonst zu Bomben-Fehlem kommt:
If Lpeek(Lpeek(&H456)+4*I%)>Basepage And
Lpeek(Lpeek(&H456)+4*I%)<=Basepage+ Lpeek(B asepage+12)
Lutz Preßler, Hatten
Wie bereits in Ihrer Zeitschrift erwähnt, läuft K-Resource von Kuma nicht auf dem Mega ST2, auf den ich inzwischen “umgestiegen” bin.
Gibt es inzwischen ein Update für dieses Programm, so daß es auf dem Mega ST2 einsatzfähig ist?
Peter Halter, Heidelberg
Red.: Die Antwort könnte von Radio Eriwan kommen und lautet folglich: Im Prinzip ja! K-Resource gibt es in einer Mega-tauglichen Version 1.1 von Application Systems /// Heidelberg, wird aber nur in Verbindung zu einem Produkt (Megamax C oder Megamax Modula 2) dieser Firma gegen ca. DM 50,- ausgeliefert. Dies ist die einzige derzeit auf den Mega STs laufende Version.
Ich besitze seit einiger Zeit einen ATARI ST und programmiere auch in Maschinensprache. Nun habe ich folgendes Problem: Wenn ich von Maschinensprache aus mit der Betriebssystemroutine $4B ein anderes Programm nachladen will, so habe ich bei Programmen, welche die Maus benutzen, Schwierigkeiten. Diese Programmen werden zwar tadellos geladen und laufen auch ohne Probleme, jedoch ist der Mauszeiger unsichtbar. Vorhanden ist er jedoch, was man daran sieht, daß die Pulldown-Menüs runterklappen, wenn der unsichtbare Mauszeiger sie berührt. Offentsichtlich mache ich etwas falsch! Nur was? Vielleicht können Sie mir einen Tip geben.
Axel Kowald, Berlin
Red.: Die Erklärung dafür dürfte darin liegen, daß Sie in Ihrem Programm, von dem Sie das zweite Programm mit Pexec aufrufen, die Maus nicht eingeschaltet haben. Mit der AES-Routine GRAF_MOUSE (78) und dem Parameter gr_monumber=257 ist dies leicht zu bewerkstelligen.
Ich versuche schon seit geraumer Zeit meinem Star NL10 das Etikettendrucken beizubringen. Z.B. 100 Etiketten mit meiner Adresse. Nachdem ich im Auswahlmenü die Anzahl angegeben und auf NLQ geklickt habe, beginnt er auch brav den Druckvorgang. Doch nach dem ersten Etikett beginnt dann erst einmal ein atemberaubender Papierausstoß, ohne daß gedruckt wird. Da sich mein Englisch in Grenzen hält, konnte mir das Handbuch auch noch nicht viel weiterhelfen. Als Druckertreiber benutze ich übrigens den PD-Druckertreiber aus der ST. Hanno Sekuterski, Arnsberg
Red.: Das mit dem Papiervorschub ist normal. Ihr Ist Word schickt nach jeder Seite einen Formfeed. Beeinflussen könnte man das durch Änderung des Druckertreibers, aber das ist nicht gerade der geniale Weg.
Eine Möglichkeit ist folgende: Schreiben Sie die Ganze Seite mit Ihrer Adresse voll und stellen Sie im Layout-Menü die Anzahl der Zeilen auf 72.
Wesentlich eleganter geht der Adressendruck aber mit dem Programm ADR.2 aus der PD-Sammlung (Disk 93). Es macht nebenbei noch eine komplette Adreßverwaltung, Listendruck und Serienbriefe mit 1 st Word oder mit anderen Testprogrammen.
Seit einiger Zeit gibt es endlich das neue Blitter-TOS. Da ich noch einen älteren 520+ mit RAM-TOS habe, wäre es für mich sehr schön, wenn Sie dieses neue TOS (wie seinerzeit die ROM-Version) in ihrem PD-Service anbieten würden. Denn es ist für sicherlich kein Probien dieses neue TOS zu booten. Interressant ist dies deshalb, weil doch einige - wenn auch nicht alle - Fehler des alten TOS (... läßt grüßen) entfernt wurden. Ich hoffe nur, daß ATARI das Blitter-TOS auch auf Diskette herausgibt. Martin Josef Warken, Sankt Wendel
Red.: Leider gibt es zur Zeit keine Diskettenversion des Blitter-TOS; laut letzter Auskunft von ATARI ist noch nicht einmal eine Version geplant. Dies ist wohl dadurch begründet, daß ATARI lieber seine ROM-Version, die ja einzeln erhältlich ist, verkauft. Somit besteht für uns keine Möglichkeit eine Diskettenversion anzubieten, da wir dazu die Genehmigung von ATARI (wegen Copyright) benötigten.
Ich habe folgendes Problem: Ich arbeite mit dem Makroassembler von GST und ST Pascal plus von CCD. Wenn ich aber Programmteile in Pascal mit Teilen in Assembler zusammenlinken möchte, so ist das nicht möglich; die Formate der Objektfiles sind verschieden.
Wer weiß also, wie man dieses beheben kann oder wie die “.0”-Files des ST Pascal plus, die übrigens zu denen des Entwicklungspaketes sein sollen, aufgebaut sind?
GST hat sein Format nämlich im Handbuch beschrieben, während die Firma CCD auf Anfrage nicht berreit war, mir ihres zu erläutern, obwohl ich eingetragener Benutzer, d.h. Käufer und nicht Raubkopierer bin.
Michael Naatz