MultiSync GS-Monitor

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Vor etwa einem Jahr stellten wir den damals noch neuen MultiSync Farbmonitor von NEC vor und erklärten, wie man sich leicht ein Anschlußkabel für den ATARI ST bauen kann. Mittlerweile gehört dieser Monitor zumindest im PC Bereich zu den Marktführern.

Doch was ist das Besondere an ihm? Es gibt ja schließlich jede Menge Farbmonitore und das wesentlich kostengünstiger. Der MultiSync aber ermöglicht alte drei Auflösungen des ST, d,h. zwei Farbmodi und einen Monochrommodus. Folglich kann man sich den Kaufzweier Monitore sparen, da man quasi beide Geräte in einem besitzt. Man hat also mehr Platz auf dem Schreibtisch und dazu brillante Farben.

Schlichtes Grau

Der "kleine" Bruder des damals beschriebenen MultiSync ist der MultiSync GS, eines der jüngsten Produkte von NEC. Zu bewundern war er auf der Münchner Systems, damals aber noch nicht am ATARI ST Bei ihm handelt es sich um einen Graustufen-Monitor, d.h., er wandelt Farben in verschiedene Graustufen um und verfügt somit über keine Farbdarstellung. Durch die Graustufen wird aber eine größere Trennschärfe als bei einer Farbdarstellung erreicht. ATARI ST-Besitzer können nun Spiele, Zeichnungen u.ä. ohne Probleme in Schwarzweiß bewundern, wie man an dem hübschen Bild aus dem CCD Spiel "KAISER" sehen kann (siehe Bild 2) . Damit man die Qualität des Monitors besser beurteilen kann, haben wir für die mittlere und die hohe Auflösung je ein Beispiel aus 1st-Word fotografiert (siehe Bild 3 und 4) .

Der MultiSync GS verfügt über eine 14" (33,6 cm) entspiegelte Bildröhre und hat somit eine größere Nutzfläche als herkömmliche Monitore. Durch die Flachbauweise des Bildschirms finden keine Verzerrungen durch gewölbte Ränder statt. Man kennt dies ja schon von einigen Fernsehern der neueren Generation her. Zur serienmäßigen Ausstattung gehört ein Horizontal-Vertikal-Schwenkfuß, mit dem man den Monitor leicht postieren kann. Der GS verfügt über eine automatische Erkennung der Synchronisationsfrequenz (bis zu 70 Hz) . Normalerweise dient dies bei PC Kompatiblen zur Erkennung der jeweiligen Grafikkarte. Beim ST ist jedoch ein Umschalter zwischen monochromer und farbiger Darstellung notwendig (s.u.).

Im Test wurden durchweg gute Erfahrungen mit dem GS gemacht. Obwohl er nicht die Qualität des ATARI Monitors SM 124 (in Bezug auf die Schärfe des Bildes) erreicht, kann man doch in der hohen Auflösung gut mit ihm arbeiten. Die Farbumsetzung in verschiedene Graustufen erfolgte bis auf leichte Schwächen bei Rot gut.
Er ist für jeden, der gerne alle Auflösungen des ST nutzen und dafür nur wenig Geld ausgeben möchte, eine billige Alternative, denn der Preis beträgt nur ca. DM 650.-.

Anschluß gesucht

Genau wie beim Ur-MultiSync fehlt beim GS ein Tonteil, so daß die Bastler auf den Plan gerufen sind. Man muß einen kleinen NFVerstärker an Pin 1 der Monitorbuchse anschließen (Masse-Pin 13 nicht vergessen) . Es war allerdings auch schon gerüchteweise von fertigen Kabeln mit eingebauten Tonteil zu hören.
Wer sich selbst ein Anschlußkabel für die Kommunikation zwischen ST und MultiSync GS basteln möchte (normalerweise wird der GS mit einem Kabel für PC-Kompatible mit einem 9-poligen Sub D-Stecker geliefert), dem haben wir das entsprechende Schaltbild abgedruckt. Benötigt wird dazu ein Vierfach-Umschalter, mit dem man zwischen hoher und niedriger bzw. mittlerer Auflösung wechseln kann. Es ist unbedingt darauf zu achten, abgeschirmtes 75 Ohm Kabel zu verwenden, da es sonst zu störenden Reflektionen auf dem Bildschirm kommen kann.
(HE)

Bildröhre: 13.75" (35,6 cm) diagonal (schwarzweiß)
Auflösung: horizontal 900x vertikal 700
Bandbreite. 30 MHz
Automatische Synchronisation: Bildfrequenz: Bis 70 Hz
Zeilenfrequenz: Bis 31,5 kHz
Eingänge: TTL- und Analogsignal
TTL: Bis zu 4 Graustufen
Analog: Unbegrenzte Anzahl von Graustufen
Anschlußkabel: D-Sub 9 Pin



Aus: ST-Computer 01 / 1988, Seite 61

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