Leserbriefe

Betr.: Probleme mit fehlerhaften Desk-Accessories auf der Festplatte. Folgendes war mir passiert:

Ich hatte ein fehlerhaftes Desk-Accessory auf Partition C meiner Festplatte gespeichert. Beim anschließenden Kaltstart mit Festplattentreiber, bei dem bis zu 6 Accessories geladen und installiert werden, löste das Laden des fehlerhaften Accessorys stets einen Reset mit erneutem Booten aus!

Aus dieser endlosen Schleife gibt es scheinbar keinen Ausweg. (Auch der Druck auf die RESET-Taste führt nur zu erneutem Booten). Daß mir schließlich doch eine Lösung einfiel, verdanke ich der Tatsache, daß ich zu den relativ frühen Käufern des ATARI zähle, die noch im Besitz der Disketten-TOS-Version sind. Bekanntlich ist für den Betrieb der Festplatte das TOS im ROM erforderlich; die Disketten-Version arbeitet unzuverlässig, erkennt nur eine Partition, beschränkt stark die Zahl der Ordner sowie deren Schachtelungtiefe und (hier liegt der Schlüsse] zur Lösung:) Desk-Accessories werden nicht automatisch beim Kaltstart von der Festplatte geladen.

Damit ergibt sich folgender Lösungsweg:

Man speichert (bei abgeschalteter Festplatte) die Disketten-TOS-Datei TOS.IMG auf die Fest-platten-Boot-Diskette und führt einen Kaltstart durch (Festplatte und Rechner). Die Festplatte erscheint als Laufwerk C. Nun löscht man das fehlerhafte Acces-sory sowie auf der Bootdiskette das nun nicht mehr erwünschte TOS.IMG. Nach Ausschalten von Rechner und Festplatte sowie erneutem Kaltstart ist der alte Zustand wiederhergestellt. Das gleiche Problem ergibt sich übrigens, wenn zu einem Desk-Acces-sory die zugehörige RSC-Datei fehlt.

Stefan B., Reutlingen


Mit einigem Bedauern, muß ich, der ich die Beiträge der „ST“ seit Anfang an verfolge, feststellen, daß Sie im großen ganzen über die Sichtweise einer Hauspostille der Atari Corp. nicht herausgekommen sind.

So ließen leider die Interviews, die Sie mit leitenden Herren dieser Firma führten, jeden journalistischen Biß vermissen. Kein Wort z. B. über die Sitte dieser Firma, die tollsten Sachen vollmundig anzukündigen um sie dann doch sang- und klanglos untergehen zu lassen (s. MS-DOS-Emulator, das Trauerspiel währt nun über ein Jahr!), oder die vergleichsweise schlechte Verarbeitungsqualität.

Ähnliches muß leider auch über die Tests von Anwender-Software gesagt werden. Bei Ihnen scheint es schlechte Software überhaupt nicht zu geben. Sie sind über jedes kleine Feature so begeistert, daß Sie anschließend vergessen, was auf dem Markt der Kompatiblen schon an Software vorhanden ist. Und genau mit diesem Markt sollte sich der ST messen lassen, sonst ist er eben doch nur ein aufgemotzter Home-Computer.

Ansonsten gefällt mir Ihre Zeitung gut, insbesondere die Sprachkurse, ich würde mir jedoch wünschen, daß so ein Leserbrief wie der von H. Vasilescu (4/87) nicht das einzige Kritische bleibt, was in der ST zu lesen ist. Geeignete Themen gibt es ja bei Atari in Hülle und Fülle (s. o.), ich glaube, sie müßten nicht unbedingt lange auf die Suche gehen.

Stephan L., Uetersen


Die Anzeige in ST 6/87 mit dem Werbespruch „Programme, die auch Frauen bedienen können“ suggeriert bei Frauen Beschränktheit im Umgang mit dem Computer. Die Anzeige ist dumm und frauenfeindlich.

Als regelmäßige ST-Leserin und professionelle Computerbenutzerin bin ich empört darüber, daß Ihre Zeitschrift Platz für solche Darstellungen von Ignoranz einräumt. Das kann ja weder im Interesse Ihrer Leser und Leserinnen noch Ihrem Ruf dienlich sein, Frauenfeindlichkeit zu inszenieren.

Vivien M., Frankfurt


In der Juni-Ausgabe der von Ihnen herausgegebenen ST-Computerzeitschrift wurde eine Anzeige mit dem Programm, die auch Frauen bedienen können veröffentlicht.

Diese Anzeige trägt meiner Ansicht nach nicht gerade dazu bei, als Frau sich vermehrt mit Computern zu beschäftigen.

Solange das Geschlecht als Kriterium für Anwenderfreundlichkeit verwendet werden kann, wird sich auch daran nicht viel ändern. Solche Anzeigen sind gegenüber allen weiblichen Lesern ihrer Zeitschrift eine schlichte Unverschämtheit.

Ute S., Mannheim


Ich bin reichlich enttäuscht und verärgert darüber, für wie frauenfeindlich die Leser/innen Ihrer Zeitschrift gehalten werden. Eine Anzeige mit der Titel-Zeile: „Programme, die auch Frauen bedienen können“ zeigt ja allzu offensichtlich, daß das Lesepublikum als recht überheblich (soweit es männlich ist) bzw. als recht dümmlich (soweit es weiblich ist) eingeschätzt wird.

Ich bin nicht bereit, mir solche frauenfeindlichen Ansichten unterstellen zu lassen.

Lorenz Hölscher, Aachen

Die Redaktion schließt sich den vorgebrachten Meinungen an und bittet die Veröffentlichung dieser Werbung zu entschuldigen.


In ST-Computer vom Juni 1986 veröffentlichten Sie einen kritischen Leserbrief zum Textverarbeitungsprogramm 1st Word Plus. Diese Kritik möchte ich vertiefen:

Jede (auch noch so billige Schreibmaschine) ist in der Lage, einen Text mit einem Zeilenabstand von 1 1/2 zu schreiben. Nicht so 1st Word Plus! Dieses Programm, das in vielen Aspekten (z. B. Fußnotenverwaltung) den anspruchsvolleren Anwender interessieren dürfte, arbeitet lediglich mit ganzzeiligen Abständen. Eine gewisse Abhilfe schafft zwar ein von Atari zur Verfügung gestellter Druckertreiber; er erlaubt es aber nicht, verschiedene Zeilenlineale (z. B. die für wissenschaftliche Texte sehr wichtige Kombination von 1 l/2zeiligem Textlineal und einzeiligem Fußnotenlineal) sinnvoll einzusetzen, da das Programm die unterschiedlichen Zeilenabstandbefehle des Druckertreibers nicht in seine Seitenformatberechnungen einbeziehen kann. Zudem ist dieses Verfahren sehr umständlich und zeitaufwendig, was einer Textverarbeitung nicht würdig ist! Ein weiterer Fehler des Programms besteht darin, daß nach dem Formatieren eines Textes ein ca. zweizeiliger Abstand zwischen die einzelnen Fußnoten gesetzt wird. Dies widerspricht ganz klar den Angaben im Handbuch auf S. 34. Noch schlimmer wird es natürlich, wenn man den 1 1/2-zeiligen Druckertreiber benutzt: der Abstand vergrößert sich entsprechend.

ln einem Brief an Atari habe ich diese Probleme geschildert. Die Reaktion war beschämend und hat mein bisher gutes Bild von der Firma nachhaltig gestört: sie bestand darin, eine Diskette mit Druckertreiber zu schicken, „in der Hoffnung mir damit gedient zu haben“. Auf die Vorschläge, die ich zur Abhilfe gemacht habe, ist man mit keinem Wort eingegangen. Von meinem Händler habe ich dann erfahren, daß nach Auskunft des Atari-Bezirksvertreters Atari nicht daran interessiert sei, angesichts des Verkaufspreises noch Geld in das Programm zu investieren.

1st Word Plus ist an sich ein gut konzipiertes Programm und für einen Anfänger leicht erlernbar; aber angesichts der Schwächen kann man es zur Zeit für einen ernsthaften Anwender nicht empfehlen.

Kai-Uwe K., Münster


Leserbrief ST 2/87 Dort wird bemängelt, daß zu viele Pascal- und C-Listings in Ihrer Zeitschrift Vorkommen. Er vermißt zudem noch viele Software-Tests.

Ich bin der Meinung, daß ein Computer wie der Atari nicht zu einem reinen Software-Werkzeug degradiert werden sollte. Wer hat denn überhaupt das Geld, um all die Software zu kaufen? Die meisten Atari-Besitzer wohl kaum. Die von Ihnen aufgeführten Listings sind sehr gut und enthalten viele Tips. Auch wenn man die Programme nicht einfach blind eintippt und laufen läßt, kann man durch ein kleines Studium des Programms wertvolle Anregungen gewinnen. Ein Computer ist doch sicherlich auch dazu da, programmiert zu werden. Jeder, der ernsthaft arbeitet, hat immer ein spezielles Problem. Es gibt meines Wissens keine Software, die alles kann. So, wie es Autofahrer gibt, die die Zündkerzen nicht selber auswechseln (auch wenn es erheblich billiger sein sollte), so gibt es scheinbar noch Menschen, die sich überhaupt nicht um das kümmern, was im Rechner läuft. Sie lassen sich alles vorsetzen und konsumieren nur noch: Denken ist unerwünscht!!!

Gerald P., Bielefeld


Bei der Arbeit mit dem XLISP 1.5-Interpreter bin ich auf einige Unverständlichkeiten gestoßen. Es handelt sich dabei um die Funktionen „remove“ und „mem-ber“: Im Gegensatz zu COMMON-LISP, daß dem Buch von Winston-Horn zugrunde liegt, haben die beiden Befehle in XLISP noch zwei Parameter mehr, nämlich „key“ und „test“. Im manual zu XLISP heißt es dazu:

key the keyword :test or :test-not test the testfunction (default to

Vielleicht können sie mir sagen, was der XLISP-Interpreter an diesen beiden betreffenden Stellen haben möchte, so daß er die Befehle so ausführt, wie sie eigentlich ausgeführt werden sollten.

Kay S., 5000 Köln

KEY ist ein optionales Schlüsselwort. Wenn Sie es benutzen wollen, geben Sie entweder :test oder :test-not ein. Dann müssen Sie aber als nächsten Parameter eine Funktion eingeben z. B.: (lambda (a b) (not (eql a b))). Wenn Sie das Schlüsselwort :test verwendet haben, gibt remove eine Liste zurück, in der alle Elemente fehlen die die Testfunktion erfüllen. Haben Sie das Schlüsselwort :test-not verwendet, erhalten Sie alle Elemente der Liste die die Testfunktion nicht erfüllen.


Bei mir bestehen folgende Probleme:

1.) Bei einigen meiner Disketten ist es mir manchmal nicht möglich, einen Ordner beim ersten Doppelklick zu öffnen, auch bei einmaligem Anklicken des Ordners und Hineinschauen in das Disketteninfo scheint der Ordner leer zu sein. Zwar beginnt das Laufwerk zu laufen, jedoch wird das Directory der Disk scheinbar noch einmal geladen und wieder angezeigt; das Fenster flimmert dabei so, als ob ein Ordner geöffnet worden wäre. Erst jetzt ist es möglich, an den Inhalt des Ordners zu gelangen. Die meisten meiner Disketten habe ich mit Superformat doppelseitig formatiert. Dieses Problem ist dann besonders kritisch,, wenn ich z. B. aus dem Basic-Programm heraus an ein Programm möchte, das in einem Ordner liegt. Es ist dann unmöglich, dieses zu erhalten. Ich muß dann das Programm unterbrechen und das gewünschte Programm aus dem Ordner heraus kopieren, um es aus dem Basic-Programm zu erreichen.

2.) Ich besitze eine Brother CE-500-Schreibmaschine, die ich an den Rechner angeschlossen habe. Bis jetzt ist es mir nicht gelungen, den Ausdruck mit 1st Word 11/2 oder 2zeilig auszugeben. Ich hoffe, daß mir jemand bei meinem kleinen Problemen helfen kann.

Leander P., Bretten 2


Ein häufiges Druckproblem ist die Einhaltung der Seitenlänge bei 1 1/2-zeiliger Schreibweise, soweit dies programmseitig nicht unterstützt wird. Die Umschaltung auf 1 1/2 Zeilen erfolgt bei Epson-Druckern im ASCII-Modi mit 027/051/054. Damit das Papier nicht vom Textprogramm her auf das programmseitige (falsche) Textende transportiert wird, geben Sie nach dem Textende, spätestens nach der 43. Zeile ein: (Asci-Modi) 027/051/001 (Tip: als Prozedur oder auf Funktionstasten abrufbar speichern). Damit Sie ohne Beachtung des Papiertransports des Druckers mehrere Dokumente hintereinander an den Drucker geben können, sind noch in den Druckparametern des Textprogramms einzugeben:

Initialisierung: 027/051/036 = 1-zeilig oder 027/051/054 1 1/2 zeiliger Abstand sowie als Reset: 012 = Transport auf das Seitenende.

Nun kann endlich auch ein Druckspooler genutzt werden.

Manfred H., Hagen


An alle VIP (Lotus-123) Profis! Wer kann mir bei folgendem Problem helfen: Ich möchte eine Tabelle über ein Menü und eine Dateneingabemaske mit VIP eingeben. Um nun die Daten von der Eingabemaske in die Tabelle zu schaufeln, gibt es im Lotus-123 den Befehl /rtxx.yy (dabei sind xx und yy Tabellenkoordinaten des Empfangsfeldes), oder zu englisch: Range Transpose.

In VIP gibts diesen Befehl nicht, der Transpose-Befehl ist nicht einmal im VIP-Menü selber enthalten! Wie kann ich diesen Mangel umgehen? Ich kenne keinen anderen (akzeptablen) Weg, den Maskeninhalt an eine Tabellenposition zu kopieren, zumal die Maske vertikal und die Tabelle horizontal aufgebaut ist.

Wie kann ich den Ablauf eines Macros beschleunigen (z. B. Ausblenden der Befehlsfolgen)? Hat mir jemand gar ein kleines Beispielprogramm? Ich bin um jeden Hinweis sehr dankbar.

Rene L., Cham (Schweiz)

Sehr geehrte Damen und Herren Ich besitze einen 520ST+ mit 2 Laufwerke und möchte Daten mit einem Schneider Joyce austauschen (direkter Weg mit Kabel). Wer hat diesbezüglich Erfahrungen gesammelt?

Josef K., Neuss


Ich bin vor kurzem vom C64 auf den 1040 ST umgestiegen und benutze heute beide Computer von Fall zu Fall. Ich möchte nun gerne vorhandene Bilder aus dem Printfox-Format des C64 in das Doodle-Format des Atari überspielen (und umgekehrt). Wer kann mir Hinweise hierzu geben, welche Hard- bzw. Software hierfür erforderlich ist? Vielleicht hat ja schon jemand eine Lösung dieses Problems!

Martina N., Haan 1


Bitte teilen Sie mir mit, ob Ihnen eine Möglichkeit (Software) bekannt ist, eine Hardcopy mittels eines OKI-ML 192 zu erstellen.

Dr. L. P., Nieheim/Westf.


Seit Februar 87 habe ich 1st Word Plus mehr oder weniger in Betrieb. Bis heute ist es mir nicht gelungen, meine zwei Drucker optimal mit 1st Word Plus einzusetzen. Nun hoffe ich, daß mir ein Leser mit gleichem Drucker helfen kann. Gerätekonfiguration:

Die Funktion „Unterstreichen“ kann nicht aktiviert werden. Problem 2: Epson MX 80F/T Beim Grafikausdruck (z. B. TEST auf 1st Word-Diskette), werden nicht alle übertragenen Bytes, als Bitmuster, sondern als ASCII-Zeichen ausgedruckt.

Nach dem Einlesen eines Grafikbildes in einen 1st Word-Text, wird der Ausschnittrahmen nach rechts größer angezeigt, als dieser Ausschnitt in Wirklichkeit ist.

Schmal-, Normal- und Breitschrift sind nicht in einer Zeile kombinierbar.

Problem 3: Drucken über seriellen Port

Kann man 1st Word Plus, so abändern, daß nach dem Laden sofort der Drucker am seriellen Port initialisiert ist.

Zu erwähnen bleibt nur noch, daß beide Drucker an anderen Systemen, wie z. B. Commodore C64, einwandfrei funktioniert.

Klaus R. O., Lahr


Unser Farbfernseher Grundig Eleganz 4215 hat leider keine Scartbuchse. Gibt es eine Möglichkeit, selbst einen Scartanschluß in die „Glotze“ einzubauen? Vielleicht hat dies einer der Leser schon an obigem oder einem anderen gängigen Modell erfolgreich durchgeführt.

Ulrich M. 7000 Stuttgart 80


Wie installiere ich am besten meinen Lattice-C-Compiler mit Thempus-Editor auf einen Atari-ST mit 1 MByte-Ram? Wie groß sollte die RAM-Disk gewählt werden und was sollte sie beinhalten, um auch größere Programme compilieren zu können? Für ihre Mühen danke ich.

Arthur M. 8000 München 40


Wie alle GFA-Anwender wissen, ermöglicht der Befehl FORM INPUT...AS(String) die Ausgabe des Strings, welcher sodann mittels „Delete“ oder „Backspace“ gelöscht, bzw. abgeändert werden kann. Es ist eben nicht sehr anwenderfreundlich, daß dieser Befehl nicht im Uberschreibmodus betrieben werden kann; deshalb frage ich, ob Sie eine Lösung für obiges Problem kennen. Weiteres würde ich gerne wissen, ob und wie es möglich ist eine Taste so zu belegen, daß bei deren Betätigung (an beliebiger Stelle im Programm) ein bestimmtes Kommando ausgeführt wird. Ich denke dabei daran, daß ja auch die Tastenkombination Control. + Alt + Shift die Programmausführung stopt.

Hannes L. GAIS/Südtirol BZ



Aus: ST-Computer 09 / 1987, Seite 140

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