Die CeBIT im Rückblick: Ruhe nach dem Sturm?

Die CeBit-Messe in Hannover, vielleicht wichtigste Ereignis auf dem internationalen Markt für Mikrocomputer, ist vorbei. Nach langen Monaten bisweilen aufregender Vorbereitung hat uns der Alltag wieder eingeholt: Soft- und Hardwarehersteller warten auf Geschäftserfolge oder Flaute, das Fachpublikum wartet indes auf Produkte, die nur in einer Vorab Version oder als Prototyp vorgeführt wurden. Im April-Heft informierten wir Sie über Neuigkeiten bei der ATARI Corporation; der zweite Teil unseres Messeberichtes stellt Ihnen nun die interessantesten neuen Produkte für den Atari ST vor.

Auf die Software kommt es an

Nach dem lawinenartigen Software-Angebot im letzten Jahr konnte man auf der CeBit erleben, wohin der Trend heute geht: Bei der Entwicklung von Programmen wird immer mehr Zeit und Sorgfalt aufgewandt. Deshalb gibt es wenige, doch weitaus professionellere und ausgereiftere Produkte. Nicht alle angebotenen Software-Produkte waren freilich von großer Bedeutung. Bisweilen handelte es sich lediglich um neue Versionen alter Programme, die mit besseren Features versehen oder von Fehlern befreit wurden.

Noch mehr Programmiersprachen

Für die Atari-ST-Serie gibt es schon eine Fülle von Programmiersprachen. Die wichtigsten Sprachen (Compiler oder Interpreter) wurden an diesen Rechner angepaßt. Manchmal gibt es sogar verschiedene Versionen einer Programmiersprache für den ST. Auf der Messe in Hannover waren aber auch einige neue Sprachen vertreten.

MEGAMAX Modula 2

Modula 2, die Weiterentwicklung von Pascal, die ebenfalls von N. Wirth stammt, nimmt in der Welt der Wissenschaft an Bedeutung zu. Für die ST-Rechner existiert seit geraumer Zeit eine Version, die von TDI entwickelt wurde. Über ein Jahr war TDI einziger Anbieter in diesem Bereich. Jetzt wurde Konkurrenz angesagt: APPLICATION SYSTEMS in Heidelberg, Hersteller des Textverarbeitungssystems ’Signum’ und des leistungsstarken Zeichenprogramms ’STAD’, bringt jetzt als ’Megamax MODULA 2’ eine neue Version dieser Sprache heraus. Sie wird in Kürze auf dem deutschen Markt erhältlich sein. Die Vorabversion, die auf der Messe zu sehen war, ist vielversprechend und wird sicher eine echte Konkurrenz für TDI Modula 2 werden. Diese Modula-2-Version wurde in Deutschland geschrieben und wird in den USA von Megamax vertrieben werden. Es handelt sich um einen 1-Pass-Compiler, der vollständig in GEM eingebunden ist und dem kompletten Modula-2-Standard entspricht. Geliefert wird Modula 2 als sogenanntes Entwicklungspaket mit dem KUMA Resource Construction Set und einem schnellen Editor für unter 400 DM. Von der Heidelberger Firma wurden zudem weitere Produkte vorgeführt: ’DemoConstructor’ dient zum Vorführen beliebiger Programme. Aus einem laufenden Programm werden Bildschirme herausgeschnitten und später mit Text und Musik versehen. Es eignet sich daher besonders zu Demozwecken, z. B. bei Händlern (348 DM). Eine Hard-Disk-Utility mit dem Namen ’PAMs Hard Disk Utility’ dient zur einfachen Erstellung von Festplatten-Backups und ist ab sofort für 89 DM lieferbar.

Ausdruck mit SIGNUM. Im unteren Teil des Schecks sehen Sie die maschinenlesbaren Zeichen.

Bei den bekannten Produkten dieser Firma ergaben sich verschiedene Änderungen. Für Signum gibt es eine neue Zusatzdiskette, die unter anderem einen maschinenlesbaren Zeichensatz (OCR) enthalten wird. Außerdem sind internationale (spezielle Tastaturbelegung) und einige naturwissenschaftliche Zeichensätze in Arbeit.

Application Systems /// Heidelberg Brückenstr. 47 6900 Heidelberg 1

Ein Compiler für OMIKRON-BASIC

Die beliebte Sprache BASIC verbreitet sich auch bei den ST-Anwendern immer mehr. Mittlerweile existieren mehrere Versionen für diesen Rechner. Eine der neuesten ist das OMIKRON BASIC, das als ROM-Modul geliefert wird und deswegen immer startbereit ist. Interpreter haben viele Vorteile vor allem bei der Entwicklung eines Programms. Ein großer Nachteil ist, daß man immer zuerst den Interpreter laden muß, um ein fertig entwickeltes Programm zu starten. Dieses Problem wird durch einen Compiler gelöst. Man schreibt und untersucht ein Programm im Interpreter, und wenn es fehlerfrei ist, wird es compiliert - und benötigt dann den Interpreter nicht mehr.

Das OMIKRON-BASIC Modul

Für OMIKRON-BASIC wird jetzt ein Compiler angeboten, der voraussichtlich Anfang Mai fertiggestellt sein wird. Die schon jetzt erreichten Zeiten waren sehr erfreulich, obwohl der angekündigte Code-Optimierer noch nicht im Einsatz war. Der Preis wird bei 159 DM liegen. Auch beim Interpreter haben sich Änderungen ergeben: Die Version 2.0 zeigte sich im neuen Gewand; die Zeilennummern sind verschwunden (optional abschaltbar). Außerdem wurde eine neue BASIC-Library zur Unterstützung der MIDI-Schnittstelle gezeigt; OMIKRON denkt also auch an die Musikfreunde.

Omikron Software Erlachstr. 15 7534 Birkenfeld 2

Eine neue BASIC-Version von GfA

Das fast schon legendäre GFA-BASIC wird erneut erweitert. GFA-Systemtechnik plant eine erweiterte Version, die rund hundert neue Befehle beherrschen wird. Der gesamte GEM-Bereich ist implementiert, so daß die Einbindung von Programmen in GEM-Umgebung erleichtert wird. Im Mathematikbereich wird eine Vielzahl von Funktionen implementiert, die die Fähigkeiten dieser Sprache wesentlich erweitert.

Auch in anderen Bereichen gab es Neues von GFA: Das CAD-Programm GFA-Draft wurde überarbeitet (V 1.07) und von Fehlern gereinigt.

Ein Programm, das beliebige Programme (auch GEM-Anwendungen) direkt beim Rechnereinschalten startet, wurde ebenfalls vorgestellt. Dieses Autostartprogramm kostet 59 DM. Mit ihm ist das Starten und Ausführen von bis zu zehn Programmen mit Parameterübergabe möglich: Ideal zur Installation des Rechners im Büro ohne Belastung des Bedieners. GFA-Systemtechnik zeigte außerdem einen Nachfolger des Zeichenprogramms Monostar: Monostar Plus wurde um viele nützliche Funktionen erweitert, die in unserem Vergleich verschiedener Zeichenprogramme in diesem Heft vorgestellt werden.

Für DFÜ-Freunde und solche, die es werden wollen, hat GFA eine Mailbox eingerichtet. Hier die Nummer: 58 8014. Folgende Parameter müssen beachtet werden: 8 Datenbits keine Parität 1 Stoppbit 300 oder 1200 Baud Vollduplex

GFA Systemtechnik Postfach 19 02 63 4000 Düsseldorf 11

Desktop Publishing im Aufwind

Desktop Publishing ist das Zauberwort: Die neue elektronische Gestaltung von Publikationen jeder Art. Mit Hilfe eines Rechners und der geeigneten Software kann man das Layout einer Zeitungsseite z. B. auf einem Monitor bis ins letzte Detail gestalten. Ein so angefertigtes Layout kann später auf eine Fotosatzmaschine übertragen und ein Offsetfertiger Abdruck produziert werden.

Für den Atari ST hat sich in diesem Bereich bis jetzt wenig getan. Vor der Messe gab es in Deutschland nur ein einziges Programm, das von uns im April-Heft getestet wurde. In Hannover konnten wir jedoch erfahren, daß andere Softwarefirmen den Trend erkannten und ähnliche Programme für den ST entwickelt haben.

Fleet Street Editor

Schnell reagiert auf diesem Sektor hat die Firma Mirrorsoft mit dem „Fleet Street Editor“.

Desktop Publishing im Aufwind: Der Fleet Street von Mirrorsoft

Dieses Desktop-Publishing-Programm ist völlig in GEM eingebunden und nutzt die komfortablen Möglichkeiten der Anwenderoberfläche komplett aus. Bis zu sieben Fenster können separat verarbeitet werden, so daß man mehrere Seiten gleichzeitig erstellen kann. Eine Fülle von 'Fonts’ sind in der Software enthalten, sogar deutsche Sonderzeichen sind bereits implementiert. Als grafische Unterstützung besitzt das Programm eine sehr umfangreiche Grafik-Library, die mit dem Text gemischt werden kann. Ein eingebauter Grafik-Editor ermöglicht das Abarbeiten von Bildern, die nachträglich geladen wurden.

Leider war ein Vertrieb für Deutschland noch nicht bekannt. In England beträgt der Preis 115 Pfund.

Mirrorsoft Maxell House
74 Worship Street, London

Neue Textverarbeitungsprogramme

Zu den häufigsten Anwendungen zählt beim Atari ST die Textverarbeitung. Neben dem häufig gelobten und einfach zu bedienenden Ist WORD existieren für diese Rechnerserie mehrere Textverarbeitungsprogramme, die mit unterschiedlichen Features verschiedene Anwenderkreise ansprechen. Drei Produkte aus diesem Bereich wurden auf der CeBIT gezeigt.

BECKERtext

Am DATA-BECKER-Stand wurde das neue Textverarbeitungsprogramm** „BECKERtext ST“** vorgestellt, das den alten Textomat nicht ersetzen, sondern einen anderen Anwenderkreis ansprechen soll. Besondere Features sind u. a. eine mehrspaltige Druckausgabe, das Drucken im Querformat mit einer maximalen Zeilenlänge von 999 Zeichen, ONLINE-Lexikon, Grafikeinbindung, Direktformatierung auf dem Bildschirm sowie Ladenund Speichern über die serielle Schnittstelle.

Bei DATA BECKER war auch zu erfahren, daß weitere Programme im Frühjahr auf den Markt kommen werden. Dazu zählen KALKUMAT ST, HAUSVERWALTUNG ST und BECKERbase ST. Man darf also gespannt sein.

DATA BECKER Merowingerstr. 30 4000 Düsseldorf 1

ST-TEX

Kein Textprogramm, sondern ein komplettes Satzsystem ist „ST-TEX“. Wer mit Satzaufgaben vertraut ist, wird dieses Programm sicher kennen und schätzen. Auf dem angeschlossenen Laserdrucker (Kyocera) zeigte es überzeugende Ergebnisse, doch auch mit 24-Nadeldruckern ist es betriebsfähig. Die Anpassung an den Atari-Laserdrucker erfolgt, sobald er lieferbar ist.

KETTLER Postfach 13 45
EDV-Consulting 8172 Lenggries

Ausdruck eines wissenschaftlichen Textes mit ST-Tex

STEVE: Text-Grafiken und Datenbase

Aus Ungarn kommt ein integriertes Software-Paket, das Texte und Grafik in hervorragender Qualität verarbeiten kann. Dieses Textverarbeitungsprogramm mit dem Namen „STEVE“ besticht in erster Linie durch seine Geschwindigkeit beim Scrolling von ganzen Bildschirmseiten und bei der Suche von Sätzen. STEVE ist völlig in GEM eingebunden, so daß die Einarbeitung sehr leicht fällt. Ein integrierter Grafik-Editor ermöglicht die Einbindung eigener Grafiken in den Text. Linie, Kreise, Halbkreise usw. stehen dem Anwender zur Verfügung. Ein erweiterbares Wörterbuch sowie die Möglichkeit, eine Datei für Formbriefe zu generieren, ist ebenfalls Bestandteil des Programmes.

Den deutschen Vertrieb hat die Firma Computer Technik Kieckbusch übernommen; der Preis wird ca 300 DM betragen.

Computer Technik Kieckbusch GmbH
Am Seeufer 11 + 12
5412 Ransbach

In Sachen Grafik

Das sich der Atari ST in Sachen Grafik nicht vor anderen Rechnern verstecken muß, wurde schon mehrere Male durch verschiedene Grafikprogramme bewiesen. Trotz der großen Konkurrenz bei den zahlreichen Mal-und Zeichenprogrammen werden immer noch Grafikprogramme entwickelt.

Graphic Artist wird erweitert

Die Königsteiner Firma KFC Computersysteme zeigte für ihr Graphic-Artist-Paket einige Erweiterungsprogramme. Dazu zählt ein Font-Editor, mit dem eigene Zeichensätze kreiert oder bereits bestehende verändert werden können. Der Preis beträgt DM 279. Für diejenigen, die zum Selbsterstellen keine Lust oder Zeit haben, wird ein Paket mit neuen Zeichensätzen namens Fontpack-1 für 169 DM angeboten. Zusätzliche Symboldateien zu je 169 DM gibt es für folgende Gebiete: Desktop Publishing, Elektronik, Hydraulik und Pneumatik.

Ab Juni wird es ein Update für Graphic Artist geben. Das Paket unterstützt dann Grafiktabletts und hat u. a. einen frei editierbaren Cursor. Die Spreadsheet-Funktionen sind auf alle mathematischen Funktionen erweitert.

Außerdem wurde von der gleichen Firma für Anfang Juni ein Platinenlayout-Programm namens PLATCAD angekündigt, das 348 DM kosten soll.

Ein Probedruck mit Platcad von KFC Computersysteme

KFC Computersysteme Wiesenstr. 18 6240 Königstein

CAD-System CAMPUS

„digital workshop“ aus Bochum zeigte das CAD-System CAMPUS. Es ermöglicht maßstabgerechtes Zeichnen und Bemaßen bis DIN A0. Zur Zeit wird eine eigene Programmiersprache entwickelt, mit der sich Makros zum Zeichnen häufig wiederkehrender Objekte durch einen Aufruf abarbeiten lassen. Für 798 DM erhält man ein äußerst leistungsfähiges CAD-System, das wir in Kürze in dieser Zeitschrift näher vorstellen wollen.

digital workshop Kornharpenerstr. 122 a 4630 Bochum 1

Utilities

Utilities sind für den Entwicklungsprogrammierer eine große Hilfe. Auf der letzten CeBIT konnten wir eine Reihe solcher kleinen Programme bestaunen. Diesmal waren nicht so viele vertreten; die wenigen jedoch waren umso besser.

Utilites mal drei

Von der FOCUS Computer GmbH aus Hannover wurden verschiedene neue Utilities für den ST vorgestellt.

Der FOCUS Dispatcher ist eine 'Make’-Utility und ermöglicht das Erstellen von Kommandodateien (Batch-Dateien), die der Reihe nach abgearbeitet werden. Dies bietet den Vorteil, daß man zum Beispiel die einzelnen Aufrufe von Compilern und Assemblern in einer Textdatei zusammenfassen kann und nur noch mit einem Aufruf die ganze Programmfolge mit dazugehörigen Parametern starten kann. Anpassungen für viele Entwicklungssysteme sind bereits im Lieferumfang enthalten. Der Preis beträgt 149 DM.

Ein Programm, das bestimmt noch einiges Aufsehen erregen wird, ist der FOCUS Detective: Ein vollständig unter GEM eingebundener schneller Re-Assembler. Er erzeugt aus beliebigen Programmen den dazugehörigen Source-Code als Textdatei, verwaltet interne und externe Symboldateien und arbeitet mit Text-, Data- und BSS-Bereichen. Außerdem lassen sich einzelne Programmbereiche markieren und zur späteren modularen Verwendung abspeichern. Der Preis beträgt 149 DM.

Neu von FOCUS ist auch eine Toolbox. Sie besteht aus einem Librarian (FOCUS Lib) zum Erstellen und Verändern von Code-Bibliotheken, FOCUS Symdat, das vollständige Informationen über den Symbolbereich von Code-Dateien liefert, und *FOCUS BlowLib zum Erweitern von GST-Linker-Libraries.

FOCUS Computer GmbH Friesenstr. 14 3000 Hannover 1

Für den Händler immer mehr

Ein interessanter Anwenderkreis sind kleine und mittlere Handelsbetriebe. Auf das vielversprechende Interesse aus diesem Bereich haben die Softwarehäuser entsprechend reagiert.

BS-FIBU

Das neue BASIS System PLUS von Bavaria Soft

Einige Neuigkeiten gab es aus dem Hause Bavaria-Soft zu berichten. Zunächst steht eine neue Version des vielfach bewährten Programms BS-Handel vor der Tür. Diese Version 2.0 wird unter anderem einen Listengenerator enthalten. Damit ist es möglich, Übersichten beliebig zusammenzustellen und in Listenform auszugeben. Ferner wird zur Zeit die Schnittstelle zu Atari Wordplus angepaßt, damit auch diese Textverarbeitung problemlos funktioniert.

Neben den übrigen Produkten BS-Fibu (in diesem Heft getestet), BS-Timeadress und BS-Finanzplan steht ein großes Modulpaket für den kaufmännischen Bereich ab Frühsommer 1987 in Aussucht. Dieses Modulpaket BSS-Plus funktioniert nach dem Baukastenprinzip: Man erwirbt ein Basissystem, das man nach individuellen Bedürfnisen nach und nach mit Zusatzmodulen erweitern kann. Bis Ende dieses Jahres soll es 34 verschiedene Module geben. Die Preise: Das Basissystem wird 299 DM, die einzelnen Module zwischen 49 und 249 DM kosten.

Zur Erleichterung der Auswahl werden drei verschiedene BSS-Plus-Sy-stempakete angeboten:

Das BSS-Plus Handwerks-Paket bestehend aus Basissystem und 17 Modulen zum Preis von 2298 DM. Lieferbar ab Oktober 1987.

Das BSS-Plus Manager-Paket bestehend aus Basissystem und sieben Modulen zum Preis von 839 DM. Lieferbar ab November 1987.

Das BSS-Plus Modulares-Adresspaket bestehend aus Basissystem und drei Modulen zum Preis von 396 DM. Lieferbar ab Dezember 1987.

Zu den einzelnen Produkten von Bavaria-Soft werden noch in diesem Jahr Schulungen und individuelle Anpassungen angeboten.

Bavaria-Soft Datentechnik GmbH Otto-Hahn-Str. 25 8012 Ottobrunn bei München

MEGAFILE Und TKC-Faktura

Die Raunheimer Firma RDS stellte zwei neue Produkte vor. Die relative Dateiverwaltung „MEGAFILE“ beinhaltet einen Masken-, Listen- und Formulargenerator, besitzt eine Schnittstelle zu Ist__Word und kostet 198 DM.

Das Fakturierungsprogramm „TKC-Faktura“ verwaltet u. a. Lager und Adressen und ermöglicht die Provisionsabrechnung mit Verkäufern. Man kann mit einem Textprogramm wie 1st_Word problemlos Formularmasken, Druckeranpassungen und Serienbriefe erstellen.

RDS Software Jakobstr. 8 a 6096 Raunheim

Musik und Spiele

Musik und Spielen bleiben immer ein beliebtes Thema - sogar für ernsthafte Anwender: Nach Feierabend wird der Büro-Rechner zur Spielkonsole.

Schlagzeug-Synthesizer

Das englische Softwarehaus Microdeal stellte einen Schlagzeug-Synthesizer ’Drum Kit’ vor. Mit ihm können die verschiedensten Klänge rhythmisch abgespielt werden. Der Klang war über den Monitorlautsprecher schon beeindruckend, über einen externen Verstärker jedoch wesentlich besser. Kombiniert mit dem hauseigenen Soundsampler, der für ca. 350 DM zu haben ist, ist er ein hervorragendes Hilfsmittel für Hobby-Musiker. Bei der Vorführung dröhnte ein heftiges Schlagzeugsolo mit rhythmischem Hundegebell, Entengequake und gescratchter Sprache. Drumkit wird in Deutschland für 75 DM erhältlich sein.

Tanglewood: Ein Adventure-Spiel
Goldrunner: Das neue, schnelle Weltraumballerspiel
Airball: Ein interessantes Geschicklichkeitsspiel

Auf dem Spielesektor entwickelt Microdeal interessante Produkte. ’Airball’ (ab Mai erhältlich) ist ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem man einen Ball durch viele gefährliche Situationen befördern muß. Goldrunner, ein neues Weltraumballerspiel, zeichnet sich besonders durch seine schnelle und ansprechende Grafik aus. Für Adventurefreunde hat Microdeal im Sommer ’Tanglewood’ angekündigt.

Jeder kann Boris Becker werden

Michtron, das Softwarehaus aus den USA, zeigte unter anderem ein Tennisspiel ’Matchpoint’. Wie vielleicht von anderen Rechnern bekannt, ist dieses Tennisprogramm wirklich schön und gut spielbar. Der Preis: 75 DM.

...und Sonst?

Im medizinischen Bereich war von Biodata-EDV ein spezielles Dateisystem für Ärzte zu sehen. COPRAX bietet unter anderem eine Patientenverwaltung, Quartalsabrechnung oder Labordokumentation. Praktisch ist, daß COPRAX Original-Krankenscheine erkennt und die Daten automatisch daraufdruckt. Das komplette System ist in verschiedene Geräte aufgeteilt. Das Programm kostet DM 3000,- + Mwst., der Drucker zum Lesen und Ausfüllen der Krankenscheine 12.500 DM. Optional können auch Festplatte und Streamer geliefert werden.

Biodata-EDV Idsteiner Str. 82 6204 Taunusstein 4

Hardware nach Maß

Je kompakter ein Rechner ist, desto schwieriger ist er zu erweitern. Vor allem in der Meß- und Regelungstechnik hat der Atari ST viel einstecken müssen. Seine Geschlossenheit als System läßt wenige Möglichkeiten offen, diesen Computer einfach und schnell für die Ansteuerung oder die Meßwerterfassung einzusetzen. Viele Firmen haben diese Einschränkung erkannt und bieten eine Fülle von Zusätzen an.

Ein neuer Rechner auf ST-Basis

Meßaufbau der Firma G/P

GP Elektronik entwickelte einen neuen Rechner auf ST-Basis. Der CMI302 wird wahlweise mit 1, 2 oder 4MB RAM, ein oder zwei doppelseitigen Laufwerken, 20, 40 oder 66 MB-Festplatten und natürlich mit G/P-Bus geliefert. Der G/P-Bus sorgt für dei 16-Bit-Daten-Übertragung zum G/P-Input/Output-System IOS202. Für dieses System wurden neue Einschübe vorgestellt:Ein Multifunktionseinschub (TIC016) zur Zeitintervall- und Frequenzmessung sowie ein programmierbarer Referenzclock- und Ereigniszähler.

Außerdem gibt es einen Doppelzählereinschub (CO 16) mit zsvei programmierbaren Auf- und Abwärtszählern für Frequenzen bis zu 70 MH.

Weiterhin steht ein Zeilenvielkanalanalysator (LMCA16) zur Verfügung mit 512 oder 1024 Kanälen für Adress-mode, Pulshöhenanalyse und Möß-bauermode.

G/P Elektronik Schönleinstr. 12 1000 Berlin 61

2,5 und 4M Byte RAM-Erweiterung

Auch aus dem Saarland gab es neue Produkte. Die Homburger Firma Rhothron stellte zwei RAM-Erweiterungen auf 2,5 bzw. 4 MByte vor. Außerdem gibt es neuerdings Streamer für 20, 40 und 60-MByte Festplatten. Dieser Streamer wird zwischen den DMA-Port und die Platte eingeschleift, besteht aus einem TEAC-Bandlaufwerk und benutzt 1/4-Zoll-Cassetten. Die Preise waren leider noch nicht bekannt.

Das Rhothron-Bussystem

Rhothron Tiergartenstr. 5-7 6650 Homburg (Saar)

VME-BUS Interface

Die Gesellschaft für technische Informatik (GTI) hat ein VME-Bus-Interface für die ST-Serie entwickelt. Das Interface wird am DMA-Port angeschlossen, erlaubt aber trotzdem den Festplattenbetrieb, da eine zusätzliche DMA-Buchse parallel geschaltet wird. Ferner besitzt es einen eigenen 68000er-Prozessor, der als Bus-Controller fungiert.

Ein weiteres Bus-Interface von GTI ermöglicht einen ECB-Bus am ST. Es wird ebenfalls am DMA-Port angeschlossen, besitzt einen Z80A-Prozes-sor als Controller und folgt dem KON-TRON-ECB-Standard.

GTI mbH
Unter den Eichen 108 a 1000 Berlin 45

ECB- und VME-Bus der Firma GTI

Der ST wird zur Computer-Kasse

Eine Computer-Kasse wurde von CDS EDV-Service GmbH vorgestellt. Zum Lieferumfang gehören ein Barcode-Leser, Decoder und das Programm für den ST. Besondere Features sind Rabattierung, Skontierung und die Möglichkeit, eine Bruttoerlösliste zu erstellen. Bis zu zehn Betriebe lassen sich mit dem Programm verwalten, wobei die Verwaltung von Filialen per DFÜ als Zusatzmodul erhältlich ist. Der Preis liegt unter 3000 DM.

Für diejenigen, die noch keinen ST haben, gibt es ein Komplettangebot: Rechner (1 MByte), doppelseitige Floppy, 20 MByte Festplatte, Decoder, Kassettentastatur und Barcode-Leser für unter 10.000 DM.

CDS EDV-Service GmbH Windausstr. 2 7800 Freiburg

Barcode-Leser des Registrierkassen-Systems der Firma CDS

Scanner, Drucker, Plotter und Fernkopierer in einem Gerät

Mit dem PCFAX-2 stellt die BASIS Computersystem GmbH ein auf dem ST einmaliges System vor. Der PCFAX-2 ist ein Scanner, Drucker/Plotter und Fernkopierer in einem Gerät. Mitgeliefert wird ein Programm, mit dem sich alle Funktionen vom ST direkt steuern und die Bilder zusätzlich modifizieren lassen. Das Gerät läßt Vorlagen bis DIN A4 zu und kann diese über den eingebauten Akustikkoppler sogar aus jeder Telefonzelle (da auch Batteriebetrieb möglich ist) zu einem beliebigen Fernkopierer übertragen. Mit 3698 DM ist der Preis für das PCFAX-2-System sehr günstig -wenn man bedenkt, was allein ein normaler Fernkopierer kostet!

BASIS Computersysteme GmbH Daimlerweg 39 4400 Münster

Scanner, Drucker, Plotter und Fernkopierer in einem Gerät

Print Technik

Die Firma Print Technik zeigte neben ihrem Realtizer, der in der letzten Ausgabe ausführlich getestet wurde, einen Videomischer, auch Genlock-Interface genannt. Dieser Hardware-Zusatz mischt das Videosignal einer beliebigen Videoquelle (Kamera, Fernseher, etc.) mit dem Monitorsignal des Atari sT. Über das Videobild kann also das Bild des Rechners eingeblendet werden. Dabei wird eine beliebige Bildschirmfarbe des Rechners als sogenannte Blue-Box-Farbe definiert. An allen Stellen, an denen diese Farbe dann vorkommt, erscheint nicht mehr das Rechnerbild, sondern das Bild der Videoquelle. Mit dem vom DENISE Team vorgestellten Bildverarbeitungssystem IMAGIC eröffnet man dem Videofilm-Amateur zahlreiche Möglichkeiten zur Abrundung seiner Videofilme, zum Beispiel das Untertiteln von Bildern, mit Text versehene Vorspanne oder auch das Einblenden von Trickgrafiken. Das Genlock-Interface wird an die Monitorbuchse des Rechners angeschlossen, ferner werden einige Signale des Videoshifters benötigt. Dazu wird ein Zwischensockel unter diesen Chip gesetzt, von dem dann die erforderlichen Leitungen nach außen zum Interface geführt werden. Das Genlock-Interface wird etwa 2000 DM kosten.

Print Technik Nikolaistr. 2 8000 München 40

The DENISE Team c/o Peter Speemann Weilimdorfer Str. 73 7000 Stuttgart 30

Weide Elektronik

Die Firma Weide Elektronik wird das bekannte GFA BASIC V2.0 auch als Modul zum Einstecken in den ROM-Port anbieten. Damit hat man das BASIC sofort nach dem Einschalten des Rechners parat. Das Modul wird 198 DM kosten.

Ferner konnte durch günstigen Einkauf der modernen Mega-Bit-Chips der Preis für die 2 MByte RAM-Erweiterung auf 998 DM gesenkt werden. Besitzer einer alten 512 KByte-Erweiterung dieser Firma bekommen dabei 100 DM vergütet.

Weide-Elektronik Regerstraße 34 4010 Hilden



Aus: ST-Computer 05 / 1987, Seite 5

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