Leserecke & Leserbriefe

NEC-Nadeldrucker P6

In Ihrem ST-Computerheft Nr. 12/86 bringen Sie auf Seite 58 einen Artikel über den NEC-Naeldrucker P6. In den letzten Tagen habe ich mir einen solchen Drucker gekauft und mußte feststellen, daß das Handbuch äußerst schlecht ist. Es wird z. B. mit keiner Silbe erwähnt, wie man an die vielen Schriftvarianten herankommt, die auch Sie in Ihrem Artikel erwähnen. Es werden zwar jede Menge Steuerzeichen angegeben, aber es wird nicht erklärt, wie man sie verwendet. Auch in Ihrem Artikel schreiben Sie nicht wie die Steuerzeichen verwendet werden. Was setzen Sie eigentlich voraus, wenn Sie einen solchen Artikel schreiben?
Wo finde ich ausführliche Literatur über die vielfältigen Möglichkeiten des NEC-P6 in Verbindung mit dem ATARI ST?
Wolfgang Pfeiffer, Dormagen

Red.: Lassen Sie sich nicht entmutigen. Drucker-Handbücher sind prinzipiell nicht als Lehrbücher konzipiert, die verschiedenen Schriftarten sind jedoch vollständig erklärt. Wir glauben auch nicht, daß es Aufgabe eines Hardwaretests ist, die Bedienungsanleitung eines Produkts zu ersetzen. Inzwischen wird übrigens zum NECPinwriter P6/P7 ein neues Handbuch ausgeliefert, das ziemlich alle Fragen beantworten dürfte. Käufer, die noch das alte Handbuch besitzen, können das neue Handbuch bei ihrem Händler erwerben.

Hardcopy-Quer-Listing

Das Hardcopy-Quer-Programm in Heft 1/87 funktioniert, wenn überhaupt, nur aus Zufall. Grund ist folgender: Wird ein Programm in den Speicher des ST geladen, werden seine absoluten Adressen so angepaßt, das es ab jeder Speicheradresse ablauffähig ist. Beim vorliegenden Assemblerlisting wird die Hardcopy-Routine hinter den Bildschirmspeicher verschoben, nachdem das Programm geladen wurde! Folglich behalten alle absoluten Adressen ihre ursprünglichen Werte!
Die Folgen können katastrophal sein. Jede Veränderung der Variablen doppelx, doppely und screen kann stattdessen gerade das geladene Programm, von dem aus die Hardcopy-Routine aufgerufen wird (z. B. Textverarbeitung), zerstören und damit zum Absturz bringen.
Die Behauptung, das Programm ließe sich _problemlos" auf andere Assembler als den von DIGITAL RESEARCH übertragen, ist äußers gewagt. Der DR-Assembler optimiert nämlich alle absoluten Unterprogrammaufrufe via jsr automatisch zum programmzählerrelativen bsr, so dies möglich ist. Bei Assemblern, die das nicht tun, führt jsr aus den oben genannten Gründen zum Totalabsturz!
Wie kann man das alles vermeiden? Nun, theoretisch, wenn alle Speicherstellen programmzählerrelativ adressiert werden. Nur, einen Befehl wie move # 1, doppelx(PC) kennt der MC 68000 gar nicht!
Tatsächlich kennt jedoch TOS eine sehr interessante Lösung für dieses Problem, nämlich den GEMDOS-CAL "keep", der das Programm resident im Speicher läßt. (Auf diese Art terminieren auch Ramdiskprogramme usw.)

Ich schlage vor:
begin:
pea patch
move #38, -(sp) * Super
trap # 14 * XBIOS
addq.l #6,sp
clr -(sp)
move.l #ende-Start+1000, -(sp)
move #$31, -(sp) * keep
trap # 1 * GEMDOS
patch:
movea.l $456, a0 * __vblqueue
adda #28,a0
move.l #start, (a0)
rts
start:
tst $4ee ...
USW.
Noch zwei weitere Verbesserungsvorschläge:

  1. Vor Label 10 sollte ist groß stehen (sonst stimmt der Zeilenabstand für die erste Spalte nicht!)

  2. Wenn es heißt

    graf_on: .dc.b 27,108, 10, 13, 27, 42, 5,144, 1,255

und

_exit: .dc.b 27,108, 0, 13, 10, 27, 65, 12,255  

dann wird die Hardcopy nicht so an den linken Rand gequetscht.
Bernhard Baier, Memmelsdorf

Themenwahl

Ich möchte mich der Meinung von Herrn Braun aus Gladbeck, dessen Leserbrief in der Januar-Ausgabe veröffentlicht wurde, anschließen.
Nach meinen Erfahrungen programmieren höchstens 25 % aller ST-Besitzer selbst, die meisten davon in Basic. Der Rest verwendet den Computer hauptsächlich zur Verarbeitung von Texten, Daten oder Grafiken und nicht zuletzt zur Unterhaltung. Diesen Ansprüchen wird die Themenzusammensetzung in der ST-Computer nicht gerecht. Zu oft gibt es mehrseitige Listings in C oder Pascal sowie längere Kurse über die Programmierung des Betriebssystems. Während einfachere Sprachen wie beispielsweise GFA-Basic vernachlässigt werden, ziehen sich Tests von recht exotischen Produkten (s. 1/87: LISP) häufig zu sehr in die Länge.
Meiner Ansicht nach sollte man sich noch weiter auf die Vorstellung neuer Anwender-Software sowie die Veröffentlichung nützlicher "Tips & Tricks" konzentrieren.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde Aktualität Ihrer Artikel. Häufig kann man in Zeitschriften, die sich nicht allein auf den ST spezialisiert haben, schon zwei oder drei Monate vorher Berichte über Neuvorstellungen oder andere Themen lesen: Das sollte sich ändern.
Ulf Blanke, Brome-Altendorf

**Red.:**In Zukunft wollen wir auch Basic wieder in höherem Maße berücksichtigen. Wegen der Fehlerhäufigkeit des STBasic (darüber wurde ja bereits vielfach berichtet) verzichten wir lediglich auf diesen Interpreter.
Tatsächlich ist der LISP-Bericht etwas länger ausgefallen. Wir wollen jedoch unseren Lesern 'exotische' Sprachen deshalb nicht vorenthalten, weil gerade die KI-Sprachen in Zukunft voraussichtlich große Bedeutung erlangen werden.
Die von Ihnen angesprochenen Tips & Tricks werden Sie ab dieser Ausgabe zum Teil in der ST-ECKE finden. Wir hoffen, damit einer großen Anzahl von Lesern gerecht zu werden, die mit Fragen auf uns zukommen. Auch Hardware-Tips werden wir weiterhin in unregelmäßigen Abständen veröffentlichen.
In punkto Aktualität versuchen wir allerdings, unter den ersten zu sein. Es gibt nur eines zu bedenken: Wir testen grundsätzlich keine Vorabversionen (siehe Editorial 2/87), da damit keine zuverlässige Aussage über die Qualität eines Produktes getroffen werden kann. Wenn man von diesem Vorsatz abrückt, kann man ohne Probleme einige Monate früher berichten. Am Beispiel von 1st Word hat sich gezeigt, daß zwischen den ersten Pseudo-Tests einiger Zeitschriften und dem wirklichen Erscheinen des Produkts über ein halbes Jahr vergangen ist.

Bitte beantworten Sie mir als Computerneuling eine möglicherweise 'dumme Frage': Handelt es sich bei den im Disketten- und Public-Domain-Service angebotenen Programmen durchweg um auf jedem ST~Rechner lauffähige Versionen oder sind zum Betrieb der Programme bestimmte Programmiersprachen erforderlich?
Wolfgang Preisler, München

**Red.:**Bei Einstieg in eine neue Materie gibt es grundsätzlich viele Fragen. Sie sollten sich nicht scheuen, diese auch zu stellen. Um Sie zu beruhigen: Sämtliche Programme sind lauffähig. Falls dazu Hilfsprogramme erforderlich sind (z. B. der GFA-Run-Only-Interpreter), sind diese selbstverständlich beigefügt.

Leser antworten Lesern

In dieser Rubrik können Sie, liebe Leser, unsere Zeitschrift mitgestalten. Jeder, der Lust und Kenntnis hat, kann seine Frage oder Antwort an uns schicken. Wir werden sie dann veröffentlichen.

Ich habe auf einer Diskette ein 45K langes Basic-Adventure gespeichert das ich gerade entwickle. Doch auf ein Mal spielte die Diskette verrückt: Immer, wenn ich das Directory laden will (auf der Diskette sind nur drei Ordner, die voll mit PRGs sind) sehe ich die drei Ordner und die Angabe "400000000... Bytes belegt". Dieses Bild ist einige Sekunden auf dem Bildschirm, dann erscheinen weiße senkrechte Streifen (schwarz auf weißem Grund), die jeweils einen Abstand von etwa 10 Pixeln zueinander haben. Dann verabschiedet sich der Computer. Ich biete dem DM 10,der es schafft, mein Programm wieder zum laufen zu bringen, denn anscheinend ist ja nur das Directory kaputt. Meldet euch bitte bei: Carsten Lutz, Königsberger Str. 17, 2084 Rellingen 1
Carsten Lutz, Rellingen

Als Anwender der Kalkulationsprogramme VIP auf Atari und Lotus 1-2-3 auf IBM-AT habe ich folgende Fragen: Lassen sich auf 1-2-3 erstellte Arbeitsblätter mit Vip weiterverarbeiten? Wenn ja, mit welchem Laufwerk kann man unter MS-DOS-Format laufende Files mit VIP weiterverarbeiten? Und umgekehrt, lassen sich auf Vip erstellte Templates auf MS-DOS-Rechnern weiterverarbeiten? Für Tips wäre ich sehr dankbar. Welche Soft- und Hardware (5 1/4 Zoll-Laufwerke) wird benötigt?
H. D. Schultz, Ludwigsburg

Druckeranpassung für TA Gabriele 9009 (1 Word) Sehr geehrte Damen und Herren, seit etwa 4 Monaten betreibe ich die Gabriele 9009 an meinem Atari ST zusammen mit dem Textverarbeitungsprogramm 1 Word.
Leider habe ich einige Probleme bei der Einzelblattverarbeitung. Möchte ich mehrere Blätter hintereinander ausdrucken, passiert folgendes: Das erste Blatt wird korrekt gedruckt, der Rechner meldet sich und fordert zum Papierwechsel auf. Habe ich nun ein neues Blatt eingespannt und bestätige dies, dann erfolgt beim Drucken kein Zeilenvorschub mehr. Alle Zeilen werden also übereinandergedruckt!
Ich arbeite mit der Druckeranpassung aus der Septemberausgabe der ST-Computer und habe die Version 1.06 (BRD) von 1-St Word.
Ich würde mich freuen wenn Sie mir bei meinem Problem behilflich sein könnten.
Andreas Ohlmann, Marpingen

VDISYS mit Macken?
Nach dem Aufruf Setwritemode (VDISYS 32) beliebt mein ST nach Druck der RETURN-Taste (im Direktmodus) abzustürzen. Wie kann diesem übel abgeholfen werden?
Christian Pollmann, K'naab



Aus: ST-Computer 03 / 1987, Seite 132

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