Printmaster


PRINTMASTER ist ein Programm zum Erstellen von Grußkarten, Briefköpfen, Kalendern, kleinen Plakaten und riesigen Spruchbändern. Es zeichnet sich durch seine leichte Bedienung und seine vielfältigen Möglichkeiten aus. Selbst ein Computerlaie kommt damit gut zurecht - das soll schon etwas heißen!


Die Fähigkeiten dieses Programmes erläutern wir am besten anhand eines Beispiels - und zwar einer Grußkarte.

Zuerst wählt man aus den elf vorgegebenen Rahmen den gewünschten aus. Dieser und alle folgenden Auswahlpunkte sind voll menügesteuert, wobei der gewählte Rahmen, die Schrift und Grafik zum Anwählen sofort auf dem Bildschirm erscheinen. Anschließend entscheidet man sich, welches Grafiksymbol die Karte enthalten soll; auf der Diskette sind schon über 100 Symbole aus vielen Gebieten gespeichert. Wohin das Symbol gesetzt werden soll und wie groß es wird, ist einstellbar. Nun folgt der Text der Karte. Hierbei kann man zwischen acht sehr kunstvoll gestalteten Zeichensätzen wählen. Nach Angabe des Textes ist die vordere Seite fertig; es folgt die Innenseite. Sind beide Seiten erstellt, so beginnt das Programm, die gesamte Karte auf dem Bildschirm abzubilden. Nun hat man die Möglichkeit, das eine oder andere noch zu ändern. Nach Abschluß dieses Vorgangs beginnt der Drucker mit seiner Arbeit. Ist dies ohne Proteste der Nachbarn oder Mitbewohner geschehen (nicht jeder Drucker ist so leise wie manch ein Staubsauger), wird das Blatt gefaltet und es entsteht eine fertige Karte, die dem Vergleich mit einer 'normalen', gekaufen Karte standhält; zumindest in Punkto Originalität und Individualismus. Das beste Bild von den Fähigkeiten dieses Programmes, können Sie sich anhand der Beispiele ausdrucke machen. Die Druckqualität ist deutlich besser als bei einer Hardcopy, da der Ausdruck neu berechnet wird, also nichts mit der Grafik auf dem Bildschirm zu tun hat.

Kalender

Ein anderes Anwendungsgebiet des 'Druckmeisters' liegt in der Herstellung von monatlichen oder wöchentlichen Kalendern. Die Berechnung der jeweiligen Wochentagskonstellation übernimmt das Programm. Zur Verzierung stehen die schon bekannten Grafiksymbole zur Verfügung. Auch für eigene Notizen ist Platz vorgesehen, so daß man seine wichtigen Termine (Geburtstage, Zahnarztsitzungen oder sonstige Feiern) eintragen kann.

Briefpapier etc.

Wem weißes Papier zu trist und privates Briefpapier zu teuer ist, der sollte es einmal mit einer Eigenkreation versuchen. Printmaster bietet hierzu die Möglichkeit. Wie auf dem Bild ersichtlich, können auch hier Schriftarten und Grafiksymbole nach Wahl verwendet werden. Mit einigem Zeitaufwand kann sogar das eigene Gesicht im Briefkopf erscheinen - die Auflösung eines Grafiksymbols ist hierfür ausreichend.

In der Praxis zeigte sich, daß auch Firmen dieses Programm benutzen, um ihr Briefpapier zu drucken oder ihre Informationsbroschüre zu verzieren, was auch auf die Leistungsvielfalt des Programmes schließen läßt.

Banner

Wer seine Meinung gerne kundtun möchte, sei es bei Sportveranstaltungen, Geburtstagsfeiern oder sonstigen Anlässen und dazu nicht immer Muttis Bettücher verschneiden darf, der sollte seine Transparente mit Printmaster drucken. Ein solcher Ausdruck erstreckt sich über viele DIN A4 Endlosblätter, wobei jedes Blatt mit ca. zwei Buchstaben im Querformat bedruckt wird (Beispiel siehe Titel).

Grafikeditor

Dieser Editor erlaubt in einem 88*52 Raster, eigene Symbole zu erstellen oder die vorhandenen zu verändern. Der Editor beherrscht die nötigsten Befehle wie Punkt setzen/löschen, Bild drehen und invertieren...

Diese Fähigkeiten sind zwar ausreichend, sie könnten aber um einiges besser sein; gerade beim ST, dessen grafische Fähigkeiten doch einiges mehr erlauben.

Grafik Editor

Art Galery

Auf einer extra Diskette (ca. 129,-) gibt es weitere 140 Grafiksymbole die die schon vorhandenen ergänzen. Natürlich können auch eigene Symbole erstellt werden; dazu gibt es ja den Grafikeditor.

Drucker

Dieser, bei vielen anderen Programmen meist problematische Punkt bietet bei Printmaster keinen Anlaß zu Problemen. Auf der Diskette sind momentan 17 Druckertreiber enthalten, wobei der angeschlossene Drucker nur einmal angegeben wird und anschließend bei jedem Start schon eingestellt ist. Die Ergebnisse sind sehr gut und sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich einsetzbar.

Handhabung

Durch die Menüsteuerung ist das Programm problemlos zu bedienen. Alle Schriftarten, Bilder und Rahmen werden auf dem Bildschirm abgebildet. Vor den Ausdruck kann man noch einmal das entstandene Werk begutachten und entscheiden, ob man es in dieser Form ausdruckt oder noch Änderungen anbringt. Entscheidet man sich für den zweiten Punkt, kann man durch Zurückgehen in das betreffende Menü das Bild verändern und kleine Schönheitsoperationen vornehmen. Anschließend wird das Bild neu berechnet, wobei wiederum ca. 2,5 Minuten vergehen.

Leider kommt an dieser Stelle Kritik auf, und zwar an zwei Punkten. Zum einen kann das Druckwerk nicht direkt am Bildschirm gestaltet werden, wie es bei Zeichenprogrammen angewandt wird. Ideal wäre das Auswählen und Plazieren der Grafiken und der Schrift mit der Maus, wobei man sofort das Gesamtbild begutachten könnte und Überschneidungen von Text und Grafik sofort auffielen. Der zweite Kritikpunkt ist die Geschwindigkeit; sie könnte ein wenig höher liegen.

Bei nahezu jeder Einstellung lädt Printmaster von Diskette; dies dauert zwar nur einige Sekunden, deutlich wird es aber letztlich bei der Berechnung des entstehenden Bildes.

Man erkennt an diesen Punkten, daß das Programm nur von anderen Rechnern (Apple II, C-64, IBM u. a.) auf den ST angepaßt und nicht direkt für den ST geschrieben wurde. Trotzdem ist es ein gelungenes Programm, das so manche schöne und verwendbare Karten, Kalender oder Sonstiges zu Papier bringt. Die Bedienung ist unkompliziert und die entstehenden Ausdrucke sind überzeugend. Trotz einiger Mängel kann das Programm, das übrigens momentan konkurrenzlos ist, sehr empfohlen werden.

Der Preis liegt bei 179,- DM.

Bezugsadresse:
G. Knupe
Güntherstr. 75
4600 Dortmund 1



Aus: ST-Computer 09 / 1986, Seite 11

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