Ein Druckerkabel für 30,- DM

Bild 1: Das fertige Druckerkabel

Was nützt einem der teuerste Drucker und der beste Rechner, wenn zur Verbindung kein passendes Druckerkabel vorhanden ist? Dieses doch so wichtige Bindeglied wird nur allzugern beim Kauf übersehen. Wer also seine Dokumente gern schwarz auf weiß haben möchte, muß sich dieses Kabel entweder teuer kaufen oder diesen Artikel lesen und selbst zum Lötkolben greifen. Man nehme dazu ein 1 bis 3 Meter langes, 10-adriges, abgeschirmtes Rundkabel (im Notfall tut es auch normales Breitbandkabel), des weiteren einen 25-poligen Cannon- und einen 36-poligen Amphenolstecker. Diese nach der folgenden Anleitung zusammengebaut und -gelötet, ergeben ein funktionstüchtiges Druckerkabel für unter 30,- DM. Die Bauteile sollten in jedem besseren Elektronikgeschäft erhältlich sein, wobei der Preis natürlich von der Kabellänge und nicht zuletzt von der Gewinnspanne des betreffenden Händlers abhängt.

Die untenstehende Tabelle zeigt wie die zehn Adern des Kabels an die beiden Stecker angelötet werden. Hierbei ist jedem Anschlußstift eine Zahl zugeteilt. Diese Zahlen finden sich auch direkt bei jedem Stift auf den beiden Steckern wieder.

Anschlußbelegung
DRUCKER RECHNER
Amphenolstecker Cannonstecker
Stift Signal Stift Signal
1 STROBE 1 STROBE
2 DATA 0 ----------- 2 DATA 0
3 DATA 1 ......... 3 DATA 1
4 DATA 2 ------------ 4 DATA 2
5 DATA 3 ............... 5 DATA 3
6 DATA 4 6 DATA 4
7 DATA 5 7 DATA 5
8 DATA 6 8 DATA 6
9 DATA 7 ....... 9 DATA 7
11 BUSY 11 BUSY
19-30 MASSE ..... 18-25 MASSE

Für die Masse ist keine Ader im Kabel vorhanden, sondern man benutzt zur Übertragung die Abschirmung des Kabels. Es ist auch nicht notwendig alle Massestifte anzuschließen. Nach dem Löten sollten die Verbindungen wie auf den Bildern 2 (Amphenol) und 3 (Cannon) aussehen. Diese Anschlußbelegung traf auf alle uns zur Verfügung stehenden Centronics-Drucker zu. Diese sollten allerdings über einen sogenannten IBM-Modus verfügen, da sich ansonsten ohne größeren Hard-bzw. Softwareaufwand keine Hardcopy des Bildschirms ausdrucken läßt (Dies ist ja beim ATARI ST jederzeit durch gleichzeitiges Drücken der Tasten Alternate und Help zu erreichen). Die Ausgabe von ASCII-Zeichen ist aber auch ohne den IBM-Modus möglich, so daß man sich nicht gleich einen neuen Drucker kaufen muß, falls keine Grafiken auf dem Papier erscheinen. Die meisten Geräte sind allerdings auch ohne besonderen Hinweise auf den Modus grafikfähig. Also einfach einmal ausprobieren!

Zum Schluß wollen wir noch kurz die einzelnen Signale erklären, die für die Kommunikation zwischen Rechner und Drucker sorgen. Da wäre zuerst das STROBE-Signal. Es dient zur Synchronisation der Dateneingabe in den Drucker und liegt normalerweise auf High-Pegel. Sollen nun Daten gedruckt werden, geht das Signal auf Low-Pegel und es werden die Daten in den Druckerpuffer eingelesen. Als nächstes folgen die acht Datensignale (DATA 0-7) und zuletzt das BUSY-Signal. Es zeigt den Zustand des Druckers an und liegt auf High-Pegel, wenn der Drucker arbeitet und keine Daten empfangen kann. Dies ist der Fall, wenn der Druckerpuffer voll ist und das Gerät arbeitet. Außerdem auch noch, wenn der Drucker im Zustand OFF LINE oder ein Fehler aufgetreten ist.

Bild 2: Amphenol-Stecker / Bild 3: Cannon-Stecker

Da alle anderen Druckersignale nicht an den ATARI angeschlossen werden, gehen wir auf diese in diesem Bericht nicht weiter ein und wünschen „Gut Druck!“.



Aus: ST-Computer 01 / 1986, Seite 4

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