Festplattenbesitzer neigen dazu, große Datenmengen anzuhäufen, ohne davon Sicherheitskopien anzufertigen. Sie wiegen sich in der vermeintlichen Sicherheit, daß eine Festplatte nicht so schnell kaputt geht.
Aber auch eine Festplatte kann einmal funktionsunfähig werden, und dann ist der Schaden viel größer als bei einer defekten Diskette.
An ein Backup zum Nulltarif kommen Sie über die mitgelieferten MS-DOS-Backup-Programme. Auf Ihrer MS-DOS-Diskette befindet sich das Programm »BACKUP.EXE«, mit dem sich einzelne Dateien von der Festplatte auf Disketten sichern lassen.
Bevor Sie mit einem Backup beginnen, müssen Sie mit »DIR« oder »CHKDSK« feststellen, welchen Umfang die Daten haben, die Sie sichern möchten.
Mit dieser Byte-Summe berechnen Sie dann die für den Backup-Vorgang erforderliche Anzahl Disketten. Bei einem PC, der 360 KByte auf einer Diskette speichert, ergeben sich die benötigten Disketten aus der Gesamtlänge der Dateien (in KByte) geteilt durch 360 plus l und bei einem AT, 1,2 MByte auf einer Diskette, aus der Gesamtlänge der Dateien (in KByte) geteilt durch 1228 plus l
Formatieren Sie eine entsprechende Anzahl Leerdisketten, eher jedoch einige Disketten mehr, denn der Backup-Befehl speichert noch zusätzliche Informationen auf den Disketten.
Im einfachsten Fall sichern Sie den vollständigen Inhalt des Hauptverzeichnisses Ihrer Festplatte »C:« auf Laufwerk »A:« mit
backup c:\ a:
Der PC fordert Sie nun auf, die Sicherungsdiskette Nr. l in Laufwerk l einzulegen.
Vielleicht möchten Sie lieber alle Basic-Dateien aus dem Verzeichnis »\basic\qbasic« sichern:
backup c:\basic\qbasic\*.bas a:
Manchmal ist es auch nützlich, die ganze Festplatte zu sichern,
backup c:\ a: /s
Dabei werden alle Dateien, auch die aus den Unterverzeichnissen, auf Diskette übertragen.
Wenn Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Festplatte sichern, speichern Sie nur die Dateien, die seit dem letzen Backup neu angelegt oder verändert wurden,
backup c:\*.* a: /s /m
BACKUP weiß nämlich, welche Dateien schon einmal auf Diskette gesichert wurden. Jeder Datei-Eintrag im Directory enthält dazu ein spezielles sogenanntes Archive-Bit, das von BACKUP gesetzt wird.
Mit der Option »/d:TT-MM-JJJJ« (Reihenfolge: Tag, Monat, Jahr) veranlassen Sie das Backup-Programm, nur diese Dateien zu sichern,
backup c:\*.* a: /s /d:01-05-1988
kopiert alle Dateien von der Festplatte C (und aus allen Unterverzeichnissen) auf das Laufwerk A, die nach dem ersten Mai 1988 entstanden sind.
In der gleichen Weise lassen sich auch noch die Dateien auswählen, die am gleichen Tag nach einer bestimmten Uhrzeit angelegt wurden,
backup c:\*.* a: /s /d:01-05-1988 /t:09:45
Damit sichern Sie alle Dateien aus allen Verzeichnissen von Laufwerk C, die nach 9 Uhr 45 am 1. Mai 1988 oder später entstanden sind.
Um im Falle eines Datenverlusts die gesicherten Dateien wieder auf die Festplatte zu übertragen, genügt es nicht, sie mit dem COPY-Befehl dorthin zu kopieren. Aufpassen müssen Sie aber in der Reihenfolge: BACKUP erkennt nicht, daß es Kopie Nr. 4 auf Kopie Nr. 3 schreibt, wenn Sie in der Hektik versäumen, die Sicherungsdiskette zu wechseln, Zum Zurückholen der Sicherheitskopie Zweck dient das Programm »RESTORE«, das sich wie »BACKUP« auf der MS-DOS-Diskette befindet,
restore a: c:\ /s
Mit diesem Befehl übertragen Sie alle Dateien der Sicherungsdisketten zurück auf die Festplatte. Der PC fordert Sie nun auf, alle Sicherungsdisketten der Reihe nach einzulegen.
Wenn Sie »/s« weglassen, spielt der RESTORE-Befehl nur die Dateien zurück, die aus dem Verzeichnis C:\ stammen, denn RESTORE kopiert die Dateien immer in das Unterverzeichnis zurück, aus dem sie gesichert wurden. Es ist also erforderlich, daß die Unterverzeichnisse, aus denen die Dateien stammen, auf der Festplatte vorhanden sind, wenn Sie die Dateien mit demj Restore-Befehl wieder kopieren, l
Der RESTORE-Befehl über-1 schreibt Dateien auf der Festplatte, wenn eine gleichnamige Datei auf den Sicherungsdisketten vorhanden ist.
restore a:
c:\ /s /p
Mit der Option »/p« veranlassen Sie den RESTORE-Befehl, beim Zu- • rückspeichern nachzufragen, obj die Datei auf der Festplatte durch* die Datei von der Sicherungsdiskette überschrieben werden soll, wenn die Datei auf der Festplatte seit dem letzten Backup verändert wurde.
Wenn Sie auf diese Option verzichten, riskieren Sie, daß von Ihnen überarbeitete Dateien beim Zurückspeichern durch die älteren Sicherheitskopien überschrieben werden.
Es gibt noch ein paar zusätzliche Optionen für die Befehl BACKUP und RESTORE. Diese sind aber nicht bei allen DOS-Versionen vorhanden oder haben unterschiedliche Bedeutungen.
Abschließend noch ein ganz wichtiger Hinweis: Verwenden Sie niemals die Befehle BACKUP und RESTORE in Verbindung mit den DOS-Befehlen »ASSIGN«, »JOIN« oder »SUBSTITUTE«. Andernfalls ist es möglich, daß Dateien auf der Festplatte oder auf den Sicherungsdisketten beschädigt oder sogar gelöscht werden. (Fred Friederich/hf)