Nun steht der neue Atari ST frisch ausgepackt auf dem Schreibtisch. Doch der Geldbeutel ist gähnend leer. Wie nun an die dringend benötigten Programme kommen? Schritt für Schritt einsteigen, heißt die Devise, der wir folgen wollen.
Mit wenig Geld zu einer kompletten Softwarebibliothek
Damit Sie Schritt für Schritt zu allen ST-Programmen kommen, die Sie für Ihren neugekauften Atari ST brauchen, haben wir einen Stufenplan entwickelt. Angefangen von kostenlosen und sehr preiswerten Programmen über günstige Standard-Software bis hin zu anspruchsvollen Spitzenprogrammen. Damit Ihr Geldbeutel sich immer wieder erholen kann und Ihr Computer dennoch Futter hat. Denn die büligste Art an Programme zu kommen — mit Raubkopien — kann die teuerste sein: Hausdurchsuchung, Computerbeschlagnahmung und Strafanzeige.
Neben der illegalen Art, um an billige Software zu kommen, gibt es einen ganz legalen Weg: die Shareware oder Public Domain-Programme. Diese dürfen Sie frei kopieren und verteüen. Gefällt Ihnen das Programm, dann schicken Sie dem Autor als Anerkennung einen kleinen Betrag. Im Regelfall haben sich 20 Mark eingebürgert.
Hat man den Einstieg mit Public Domain-Software und Listings (zum Beispiel aus Happy-Computer, auch dies sind preiswerte Programme, wenn auch nicht frei kopierbar) hinter sich gebracht, kommt der Zeitpunkt, wo man seine Software-Sammlung erweitern möchte. Jetzt beginnen Sie nach und nach Programme zu kaufen. Dabei steigen natürlich Ihre Bedürfnisse und Ansprüche an die Software. Sie möchten schließlich etwas für Ihr Geld bekommen.
Wir haben bei unserer Programmwahl besonders darauf geachtet, daß Sie auch mit einem schmalen Geldbeutel möglichst viele und gute Programme bekommen.
Das beste Public Domain-Textverarbeitungsprogramm kommt aus Amerika und heißt »ST-Writer«. Es ist sehr schnell und beinhaltet die wichtigsten Funktionen. Das Besondere an ST-Writer ist, daß der Entwickler nicht auf die Vorzüge von GEM verzichtet hat, dessen Nachteile aber umging. So ist, während man Texte eingibt, die GEM-Menüleiste ausgeschaltet und man kommt in den Genuß der vollen ST-Geschwindigkeit. Alles was bei der Texteingabe stört, wurde einfach weggelassen. Einige Dinge, die man von anderen Textverarbeitungen gewohnt ist, fehlen allerdings bei ST-Writer, zum Beispiel das WYSIWYG-Prinzip (»What You See Is What You Get« — Was Sie sehen, ist, was Sie bekommen). Auf dem Bildschirm sieht der Text zwar zum Teil etwas chaotisch aus, ausgedruckt auf dem Papier haben Sie dann aber Kopf und Fußzeilen oder den gewünschten Blocksatz. Auch fehlt ein automatisches Korrekturprogramm. Dafür ist ST-Writer aber auch Public Domain.
»Uniterm«, das DFÜ-Programm des Schweizers Simon Poole, ist ebenfalls Public Domain. Mit seinen zahlreichen Emulationen, sei es VT52, VT100, VT102, VT200 und Tektronix 4010, kann man sich in jede Mailbox und Datenbank einloggen und hat den vom Mailboxsystem unterstützten grafischen Bildschirmaufbau. Darüber hinaus bietet Uniterm die Übertragungsprotokolle Kermit, XModem, YModem und ASCII. Uniterm unterstützt die Wahl des Bildschirmformats (Wahl zwischen 80 und 132 Zeichen sowie 24 und 49 Zeilen pro Seite), ein ausreichend großer Datenpuffer ist ebenfalls vorhanden. Uniterm kann sich mit allen kommerziellen Terminal-Programmen auf dem Markt messen. Es ist über viele ST-Userclubs und Mailboxen, die Public Domain-Programme anbieten, erhältlich.
Eines der ersten Public Domain-Programme für den ST war »Neochrome«. Dieses Zeichenprogramm ist ausschließlich für die niedrigste (Farb-)Auflösung konzipiert, hält aber einige Überraschungen bereit. So zeigt es in seinem Auswahl-Menü gleichzeitig über 200 Farben der vorhandenen 512, aus denen man 16 wählen kann. Neben Funktionen wie Füllen, Pinsel und Sprühdose, unterstützt Neochrome bewegte Grafiken. So ist zum Beispiel das bekannte Kakadu-Demo mit diesem Programm entstanden. Bei der Funktionsvielfalt steht Neochrome allerdings seinen käuflichen Konkurrenten hinten an, es fehlen ihm Funktionen wie Biegen oder Stauchen. Dafür gibt's dieses Programm aber auch kostenlos.
Utilities sind kleine, nützliche Programme, die den Computer-Alltag erleichtern. Viele dieser Programme laufen auf dem ST als Desk-Accessories. So zum Beispiel »Setmaus«, ein Accessory, das aus der Atari-Maus eine progressive Maus macht. Damit wird der Maus-Zeiger mit zunehmender Geschwindigkeit der Maus überproportional schnell über den Bildschirm bewegt. Dieses Verhalten kennt man zum Beispiel vom Apple Macintosh. Es spart viel Bewegungsplatz der Maus. Um dieses Programm zu erhalten, brauchen Sie es übrigens nur abzutippen, es ist im Happy-Computer-Sonderheft 23 »ST-Magazin« abgedruckt.
»Fastformat« ist ein Public Domain-Programm, mit dem Sie in dreifacher Geschwindigkeit Ihre Disketten formatieren können. Auch Fastformat ist als Desk-Accessory programmiert und für jene Benutzer interessant, die sehr häufig Disketten formatieren. Es ist aber auch nützlich, wenn Sie zum Beispiel gerade mit Ist Word Plus einen Text geschrieben haben und diesen nun speichern wollen. Natürlich ist kein Platz mehr auf Ihrer Text-Diskette und eine leere ist nicht formatiert. Fastformat hilft in dieser ausweglosen Situation, weil man dann nicht aus einem laufenden Programm auszusteigen braucht, womit ein Verlust der Daten verbunden wäre.
Weitere nützliche Programme sind Drucker-Spooler und RAM-Disks, die man von vielen Public Domain-Anbietern bekommt. Zum Teil sind diese Programme sogar RESET-fest, das heißt nach dem Druck auf den RESET-Knopf sind die Programme immer noch funktionstüchtig im Speicher.
Auf dem Public Domain-Markt sucht man Programmiersprachen vergebens. Bis auf einige Umsetzungen vom MS-DOS-Bereich, wie zum Beispiel X-Lisp, einem Lisp-Interpreter, findet man praktisch nichts. Zum ST gehört zwar das ST-Basic, den gehobeneren Programmieransprüchen genügt dies aber bald nicht mehr. Wenn Sie dann noch in die Assembler-Programmierung einsteigen wollen, wird es schon etwas schwieriger, etwas Passendes zu finden. Wir wollen Ihnen aber eine preiswerte Alternative bieten: Im Happy-Computer-Sonderheft 19 können Sie »FLASH« abtippen.
Ohne tief in die Tasche greifen zu müssen, haben Sie jetzt schon eine recht umfangreiche Software-Sammlung. Die wichtigsten Aufgaben auf dem ST können Sie jetzt schon erledigen. Doch einiges ist noch nicht als Public Domain erhältlich, so zum Beispiel eine Datenbank. Hier muß man entweder selbst programmieren, oder auf eine im Handel erhältliche zurückgreifen.
Der nächste Schritt ist nun, seine Sammlung mit preiswerter Software aufzufüllen. In welcher Reihenfolge man da vorgeht, das hängt vom Geldbeutel und von den Bedürfnissen ab.
Eines der wichtigsten Programme für den ST ist die Textverarbeitung. Den Standard bildet hier »Ist Word Plus«. Diese Textverarbeitung mit GEM-Benutzeroberfläche hat viele nützliche Funktionen. Es bietet eine deutsche Rechtschreibprüfung, Trennhilfe, Grafikeinbindung, Fußnotenverwaltung und Serienbrief-Funktion. Leider ist Ist Word Plus recht langsam, bietet keine automatische Neuformatierung der Seite, zum Beispiel nach dem Einfügen von Text. Außerdem ist die Bedienung nur über die Maus möglich. Da man dauernd zwischen Maus und Tastatur wechseln muß, ist die Bedienung recht umständlich. In 90 Prozent aller anfallenden Schreibarbeiten reicht 1st Word Plus aber dennoch aus. Es gibt auch noch eine einfache englische Version: »Ist Word« kostet nur 99 Mark und enthält keine Grafikeinbindung, Serienbrief-Funktion, Fußnotenverwaltung und deutsche Rechtschreibprüfung. Die Plus-Version kostet 199 Mark.
Bei den Datenbankprogrammen hat sich noch kein Standard durchgesetzt. »StarFile ST« von Sybex ist eine Dateiverwaltung mit eigenem Konzept. Hier ist ein Malprogramm und komplette Bildverwaltung mit einer leistungsfähigen Dateiverwaltung vereint. Ob Sie nun Adressen verwalten wollen oder Texte: Das Programm verarbeitet Dateien mit einer Größe von bis zu 500 MByte. Jeder Datensatz darf 16000 Zeichen groß sein, eine Datei kann 32000 Datensätze enthalten. In einem Datensatz sind maximal 256 Felder mit bis zu 999 Zeichen erlaubt, davon können zehn Indexfelder, zehn Such- und 20 Selektionskriterien sein. Dem Anwender stehen beliebig viele, mehrseitige Eingabemasken zur Verfügung und verschiedene Formate zur Druckerausgabe. StarFile ST kostet 98 Mark.
Von Brainworks stammt »1st Terminal«, ein voll GEM-orientiertes Terminal-Programm. Wählt man eine Mailbox an, die mit dem Programm »Profi-Box« vom gleichen Softwarehaus läuft, dann kann man die gesamte Box mit GEM-Unterstützung bedienen. Dann wählt man die Menüpunkte per Mausklick an, wichtige Mitteilungen erhält der Benutzer über Alert-Boxen. Als Emulation bietet Ist Terminal VT52-Standard. Übertragungsprotokolle sind XModem, Kermit, ASCII und ein spezielles Protokoll, um 1st Word-Dateien zu übermitteln. Außerdem ist eine Modem-Ansteuerung, ein Editor und Auto-Login enthalten. Ist Terminal kostet 149 Mark.
»Degas« hat auf dem Atari ST einen Standard für Malprogramme gesetzt. Seit über einem Jahr gibt es eine erweiterte Version: »Degas Elite«. Dieses Programm erfüllt nahezu alle Wünsche des Computer-Künstlers. Neben den Malfunktionen wie Freihandzeichnen, Kreise, Rechtecke und Ellipsen lassen sich verschiedene Muster zum Füllen von Flächen und Objekten verwenden. Um Zeichnungen besondere Effekte zu verleihen, sind Zusatzfunktionen wie Spiegeln, Drehen, Schatten und Sprühdose vorhanden. Degas Elite ist auch eines der wenigen Malprogramme, das in allen drei Grafik-Auflösungen des ST arbeitet. Besonders reizvoll ist die Arbeit im Farbmodus, der je nach Auflösung eine Palette zwischen vier und sechzehn Farben zuläßt. Alle im Monochrom-Modus vorhandenen Funktionen und Einstellungen sind auch im Farb-Modus möglich. Zusätzlich läßt sich im Farb-Modus ein Bild zu Bewegung animieren. Dabei bewegt ein Vögel seine Schwingen und Wasser fließt.
Degas Elite ist eines der attraktivsten Malprogramme für den ST, das sehr leicht zu bedienen ist. Ein Altmeister für rund 180 Mark, der vielen neuerschienenen Zeichenprogrammen immer noch einiges Vormacht.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da möchte man seinem Computer auch mal andere Töne entlocken als nur das ewige Pip von der Tastatur. »Minstrel« ist ein grafisch orientierter Musik-Editor, in dem man ein Notenblatt mit sämtlichen Notensymbolen zur Verfügung hat. Über den Monitorlautsprecher kann man sein Werk anschließend hören. Man kann aber auch über MIDI einen Synthesizer ansteuern. Minstrel gibt es zu einem Preis von knapp 100 Mark, und es läuft nur in Verbindung mit einem Monochrom-Monitor. Ebenfalls mit einem Monochrom-Monitor läuft »Musix32«. Dieser Editor ist ähnlich wie Minstrel. Nur kann man die komponierten Stücke in eigene C-, GFA-Basic- oder ST-Pascal-Plus-Programme einbinden. Musix32 kostet 89 Mark. In einem Accessory kann man eine ganze Menge unterbringen. Eines dieser Multitalente ist »Deskassist II«. Neben Taschenrechner, Terminkalender, Adreßverwaltung und Notizblock, bietet das Programm einen Drucker-Spooler, eine automatische Umrechnungstabelle für Maßeinheiten und eine Funktion zur Ver- und Entschlüsselung von Text, Daten und Programmen. Der Terminkalender zeigt in chronologischer Reihenfolge alle Termine eines Tages an. Die gewünschte Woche läßt sich, wie der Tag auch, per Mausklick anwählen. Einen direkten Adreßausdruck auf den Drucker erlaubt die Adreß- und Telefondatei, wobei die Adressen als Textdatei gespeichert sind. Der Taschenrechner kann binär, hexadezimal und dezimal rechnen.
In einem zweiten Eintrag im Deskmenü ist der Spooler und das Verschlüsselungsprogramm untergebracht. Bis zu fünf Dateien kann man in der Warteschlange des Druckers unterbringen, und dann, während der Drucker die Texte ausdruckt, arbeitet man mit einer anderen Software. Alles zusammen kostet 98 Mark.
Eine Programmiersprache ist auf dem Weg zum Standard: »GFA-Basic«. Wer Programme schreiben möchte, die auch anderen zugänglich sein sollen, braucht sie. Daß dieser Basic-Dialekt so weit verbreitet ist, ist auch ein Zeichen dafür, daß es eine sehr gute Mischung aus Geschwindigkeit, strukturierte Programmierung und leichtverständlichem Basic ist. GFA-Basic wird bald in einer neuen Version auf den Markt kommen, mit wesentlich mehr Funktionen. Die ältere Version mit der Nummer 2.0 kostet mittlerweile unter 100 Mark als Interpreter und den gleichen Preis noch mal als Compiler. Ein sehr einfaches Konzept von der Bedienung her hat der Assembler »K-Seka«. Er funktioniert wie ein Maschinensprachmonitor und vereint alle Programme, die zur Entwicklung nötig sind: Editor, Assembler, Linker und Debugger. Man gewöhnt sich sehr schnell an die Bedienung und kann dann sehr leicht und komfortabel Assemblerprogramme entwickeln. K-Seka kostet 149 Mark. Mit diesen Programmen haben Sie in der ersten Zeit alles, was Sie brauchen. Haben Sie höhere Ansprüche, so bieten sich einige Spitzenprogramme an.
Wenn Sie einmal in Verlegenheit kommen, einen besonders schön gestalteten Text zu benötigen, dann sollten Sie auf »Signum! Zwei« zurückgreifen. Dieses außergewöhnliche Textverarbeitungsprogramm kommt einem Desktop Publishing-Programm schon sehr nahe. Viele Funktionen findet man auch in professionellen DTP-Systemen, wie zum Beispiel Spaltensatz, Grafikeinbindung und Formsatz. Um sehr schöne Buchstaben in Proportionalschrift zu Papier zu bringen, braucht man aber trotzdem keinen Laserdrucker, »Signum! Zwei« funktioniert mit einem normalen Matrixdrucker. Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig, doch hat man sich erst einmal eingearbeitet, dann möchte man dieses Programm nicht mehr missen. Inzwischen sind zahlreiche Schriftarten für Signum erhältlich, so daß auch ganz ausgefallene Wünsche, wie zum Beispiel kyrillische Schrift, erfüllt werden können. Eigene Schriften können Sie mit dem mitgelieferten Font-Editor gestalten. Signum Zwei kostet 448 Mark.
Die bedienungsfreundlichste und zugleich leistungsfähigste Datenbank für den ST heißt »Adimens ST«. Das Programm-Paket besteht aus den vier Systemprogrammen »Init« (Datenbankgenerator), »DRC« (Ressource-Konverter), »Reorg« (Datenbankreorganisator) und dem Datenbank-Bearbeitungsprogramm »Exec«, das gleichzeitig als Bedienungs-Shell dient.
Die grafische Benutzeroberfläche von Exec ist ähnlich der Atari-Benutzeroberfläche aufgebaut. Mit seinen Fenstern und den verschiedenen GEM-Elementen, kann man Exec verschiedenen Datenbankentwürfen optisch so Zuschneidern, wie es am besten gefällt. Adimens-Datenbanken bestehen normalerweise aus mehreren logischen Dateien, die man mit Init entwerfen kann. Hier ordnet man auch die Relationen zu Datenfeldern einer logischen Datei zu. Außerdem bekommt die Datenbank von Init durch Ein- und Ausgabemasken sein späteres Aussehen. Adimens ST kostet 199 Mark.
Der letzte Schrei aus dem Bereich der Malprogramme sind Programme, die mehr als die normalen 16 Farben des ST darstellen können.
»Quantum Paint« bringt es auf stolze 4096 Farben in der niedrigsten Auflösung, also bei 320 x 200 Pixel, gleichzeitig. Damit ist der ST in Sachen Grafik dem Amiga schon sehr nah gerückt. Aber Quantum Paint kann noch mehr: Es arbeitet in allen drei Auflösungen des ST, bietet in der niedrigsten wahlweise 16, 128, 512 oder 4096 Farben. In der mittleren Auflösung läßt dieses Malprogramm immer noch maximal 32 Farben zu. Der ST braucht allerdings, je mehr Farben er gleichzeitig darstellen soll, auch mehr Rechenzeit. So kostet zum Beispiel der 4096-Farben-Modus die gesamte Rechenzeit des Prozessors, der Computer kann also nichts anderes mehr machen. In diesem Modus kann man nicht direkt zeichnen, sondern man wählt die Farbe aus, zeichnet in einem Modus, wo man die Originalfarbe nicht sieht und schaltet anschließend in den 4096-Farb-Modus um. Quantum Paint kostet rund 80 Mark und bietet neben Malfunktionen auch Funktionen, um Bilder zu animieren.
Eines der älteren Accessories ist »Side-Click«, ein Multi-Accessory. Es vereint neun Funktionen in einem: Taschenrechner, Terminkalender, Kalender, Uhr, Wecker, Notizblock, Zeichensatzanzeige, Drucker-Disk-Index und Drucker-Anpassung. Allerdings braucht solch ein vielseitiges Programm auch seinen Platz im Arbeitsspeicher, es belegt 100 KByte ohne Dateien. Dafür stellt es auch alle Funktionen zur Verfügung, die am Schreibtisch so anfallen. Dieses Luxus-Multi-Accessory ist für 198 Mark zu haben.
Ein Hauch von Exklusivität steckt in jedem ST-Besitzer. Beim einen macht sich dies dadurch bemerkbar, daß er eine ausgefallene oder auch schwierig zu erlernende Programmiersprachen wie C, Forth oder Prolog programmiert. Ähnlich exklusiv, dabei aber viel einfacher zu erlernen, ist »Omikron-Basic«. Man kann es mit Porsche fahren vergleichen. Omikron-Basic ist schneller, besser und komfortabler als alle anderen Basic-Dialekte. Dafür ist es aber nicht so weit verbreitet. Doch wer einmal in Omikron-Basic programmiert hat, der möchte um nichts in der Welt tauschen. Ein weiterer Vorteil ist nämlich, daß es zu vielen Anwendungsbereichen Modulbibliotheken gibt, zum Beispiel die Mathematik- und MIDI-Bibliothek. Sollten Sie jemals vor der Entscheidung stehen, ob Omikron-Basic oder nicht, dann zögern Sie nicht, sich für Omikron-Basic zu entscheiden. Dieses exklusive Basic kostet 179 Mark für Interpreter und 179 Mark für Compiler.
Auch die Assemblerprogrammierung ist schon etwas außergewöhnlich. Dafür muß man aber nicht auf ein gutes Entwicklungssystem verzichten. »Devpac ST« ist ein erstklassiges Beispiel für ein professionelles, gut durchdachtes Konzept. Es besteht im wesentlichen aus drei Teilen, einem integrierten Editor und Assembler, einem Disassembler und Debugger und einem Linker. Mit dem Linker können Sie Programm-Module in andere Programmiersprachen einbinden. Der integrierte Editor und Assembler macht die Programmentwicklung sehr einfach. Zuerst tippen Sie Ihr Programm ein, anschließend assemblieren Sie es und starten dann das Programm. Dieser ganze Arbeitszyklus läuft, ohne daß Sie einmal das Programm wechseln müßten. Bei anderen Systemen ist es so, daß Sie zwischen dem Editor, dem Assembler und dem Linker ständig hin- und herwechseln mußten. Der Debugger und Disassembler arbeitet symbolisch, das heißt, wenn Sie Symbole, also Variablen, in Ihrem Assemblerprogramm verwendet haben, dann finden Sie diese im disassemblierten Programm wieder. Die Fehlersuche wird dadurch um ein Vielfaches vereinfacht. Auch der Preis von Devpac stimmt: 148 Mark. (kl)