Ferrari Formula One (Amiga)

 Grafik  75 ★
 Sound & Musik  70 ★
 Happy-Wertung  63 ★
Amiga (Atari ST, C 64, MS-DOS)
59 DM bis 89 DM (Diskette)
Hat's da nicht gerade aus dem Amiga gequalmt? Es wäre kein Wunder, denn in »Ferrari Formula One« sind dampfende Motoren an der Tagesordnung. Sie bekommen Gelegenheit, sich als waschechter Formel-1-Rennfahrer zu beweisen. Dazu müssen Sie nicht nur den Flitzer selbst steuern, sondern sich um vieles mehr kümmern. Wenn Sie aber keine Lust auf Management, Rennplanung oder Windkanal-Spielereien haben, können Sie sich auch sofort hinters Steuer klemmen, den Turbo anheizen und ein Weilchen herumdüsen. Ferrari Formula One quillt über mit technischen Details. Der Fahrer kann nicht nur Leitflossen, Federung, Reifendruck und Getriebe einstellen, sondern auch ein wenig am Motor herumbasteln. Jede kleine Veränderung in der Box hat enorme Folgen auf der Rennstrecke. Zuerst sollten Sie den Wagen auf der Ferrari Teststrecke einmal gründlich einfahren.

Wenn Sie meinen, den richtigen Wagen gefunden zu haben, eröffnen Sie Ihre Rennsaison. Sie reisen zu Rennen in der ganzen Welt, müssen sich qualifizieren und schließlich über die Profis siegen. Sechzehn verschiedene Strecken sorgen für kurvenreiche Abwechslung. Selbstverständlich werden alle Erfolge und Rückschläge aufgezeichnet und können jederzeit wieder geladen werden.

Die Grafiken sind schön gezeichnet und wirken sehr realistisch, vor allem der Rennwagen ist plastisch gelungen. Auch die Soundeffekte lassen sich hören: Reifen quietschen, der Turbo faucht und in den Boxen klimpern die Schraubenschlüssel wie echt.

Eine herbe Enttäuschung ist dagegen das Rennen selbst. Die Strecke ruckt schleppend vorwärts und der Wagen fährt zu langsam, um ein echtes Renngefühl aufkommen zu lassen — von fließender Animation kann hier nicht die Rede sein. Auch die Maussteuerung ist nicht optimal: Sie ist sehr nervös und sorgt schnell für Fahr-Frust. Insgesamt hat der Spieler das Gefühl, in einer bockenden Isetta zu sitzen. (al)

**Happy-Empfehlung:**

Autorennen mit taktischem (Rennstall-)Einschlag. Liebenswerte spielerische Details, aber schlechtes Fahrgefühl.

Erste Hilfe:

—- Selber schalten ist hektisch, aber präziser. —- Jede neue Einstellung auf dem Testgelände prüfen, bevor man sich auf die Rennen stürzt.


Anatol Locker
Aus: Happy Computer 06 / 1988, Seite 75

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