Eine Festplatte zum Preis eines normalen Diskettenlaufwerks — wer hätte das gedacht? Happy-Computer zeigt Ihnen, wie Sie für wenig Geld viel Speicher bekommen.
Eine Festplatte ist wohl der Traum eines jeden Computerbesitzers. Die hohen Anschaffungskosten machen aber meist einen Strich durch die Rechnung. So blieben schnelle Speicher- und Ladezeiten oder gar das Anlegen von Datenbanken ein ewiger Traum. Ein zweites Laufwerk kommt der Lösung schon näher. Allerdings kostet ein vernünftiges Zweit-Laufwerk auch bereits seine 300 Mark.
Die Misere hat nun ein Ende. Wenn Sie nur knappe 90 Mark mehr investieren, bekommen Sie ein Festplattenlaufwerk mit Controller und Kabelsatz. Wie ist das möglich?
Festplattenlaufwerke werden immer besser und billiger. Waren früher S MByte und 120 Millisekunden (Zugriffszeit) das Nonplusultra, so locken heute 40 MByte mit einem Zugriff von 28 Millisekunden keinen Programmierer hinter seiner Tastatur hervor. Diese Entwicklung ging ziemlich rasch vonstatten. So kommt es, daß bereits heutzutage Festplatten mit einer Speicherkapazität von weniger als 20 MByte zum alten Eisen gehören (zumindest im kommerziellen Bereich).
Und diese Tatsache machen wir uns zunutze. So bieten einige Versandhäuser 10-MByte-Festplatten für nur knapp 200 Mark an. ProSoft hat beispielsweise eine Tandon-Festplatte (10 MByte) für nur 228 Mark im Angebot. Den passenden Controller inklusive Kabelsatz dazu bietet das Versandhaus Syndrom für knappe 160 Mark an. Das macht summa summarum keine 390 Mark für ein komplettes Festplattensystem. Die Zugriffszeiten dieser Festplatten liegen um die 90 Millisekunden. Damit laden Sie ein Programm immer noch wesentlich schneller als von einer Diskette.
Der Einbau ist vollkommen unproblematisch: Computer auf, Festplatte an freiem Laufwerkplatz festschrauben, Stromversorgung zum Netzteil herstellen, Controllerkarte in einen freien Steckplatz stecken. Nachdem Sie jetzt die Kabelverbindung zwischen Platte und Controller (nach mitgelieferter Skizze) hergestellt haben, brauchen Sie nur noch den Computer wieder verschließen — und Ihre Festplatte ist nach der Formatierung einsatzbereit.
Die Formatierung wird nach Anleitung durchgeführt. Wenn Sie den ersten Schritt (Low-Level-Format) durchgeführt haben, müssen Sie die Platte mit »FDISK« (auf der DOS-Diskette enthalten) aktivieren und partitionieren. Ein anschließendes »FORMAT C: /S« macht die Platte endgültig einsatzbereit. Nach dem Formatieren wird so das Betriebssystem auf die Festplatte übertragen. Damit steht einem schnellen Zugriff nichts mehr im Wege. (rz)
Der Einsatz einer Festplatte bringt enorme Vorteile. Doch der Preis schreckt viele Leute ab. Um Ihnen die Entscheidung etwas zu erleichtern, nehmen wir die Vor- und Nachteile einer Festplatte genau unter die Lupe.
Betrachten wir zunächst die Vorteile eines Festplattenlaufwerks gegenüber einem Diskettenlaufwerk. Der wichtigste Aspekt ist hier die Schnelligkeit, die sich wiederum in zwei Bereiche aufteilen läßt: Zugriffszeiten und Datentransfer vom Laufwerk in den Speicher. Die Zugriffszeiten geben an, wie lange es dauert, bis der Computer die Daten gefunden hat, die er benötigt. Bei der Festplatte geht dies wesentlich schneller als bei einem Diskettenlaufwerk. Die Daten werden auch wesentlich schneller von der Platte als von der Diskette gelesen. Damit verkürzen sich die Ladezeiten erheblich.
Diese gerade genannten Geschwindigkeitsvorteile machen sich bei Programmen bemerkbar, die sehr viel auf die Festplatte zugreifen. Ob das Schreiboder Lesezugriffe sind, fällt dabei kaum ins Gewicht. Typische Programme dafür sind Compiler oder Datenbanken. Ein gutes Beispiel ist die Textverarbeitung »Word«. Sie sichert von Zeit zu Zeit die gemachten Änderungen im Text auf Diskette. Während dieser Zeit können Sie nicht weiterschreiben. Arbeiten Sie dagegen mit einer Festplatte, so merken Sie kaum eine Unterbrechung.
Ein weiterer Vorteil ist die Datensicherheit. Bei einer Diskette genügt ein falscher Griff, und wertvolle Daten sind zerstört. Eine Festplatte dagegen hält die Information auf Jahre sicher. Natürlich nur, wenn sie sachgemäß behandelt wird. Das bedeutet, daß während des Betriebs keine Stöße auf die Platte einwirken dürfen. Ein harmloser Rempler am Tisch schadet noch nichts, ein wütender Fußtritt dagegen kann einen Datenverlust verursachen. Während eines Transports sollte die Festplatte immer »geparkt« sein. Dabei befinden sich die Köpfe außerhalb der Spuren, die Daten führen.
Auch einen Nachteil sollte man nicht verschweigen. Wenn die Festplatte voll ist, so kann man sie nicht einfach austauschen. Da hilft nur eines: Löschen von nicht oder selten benötigten Dateien. Als Trost sei gesagt: Wer nicht unbedingt eine Programmsammlung auf der Festplatte anlegen will, dem reicht eine 10- bis 20-MByte-Platte vollkommen aus.
Festplatten bringen also schnellere Zugriffszeiten auf Ihre Daten. Wer bereits einen Computer mit zwei Laufwerken besitzt, sollte sich überlegen, ob er die oben genannten Vorteile wirklich ausnutzen kann. Wer dagegen vor der Entscheidung steht, sich ein zweites Laufwerk zuzulegen, sollte eine Festplatte in Erwägung ziehen, oder sich für unsere Taschengeldlösung (auf dieser Seite) entscheiden. (rz)