Commodore-News

C 64 für Gutenbergs Erben

Seit der Erfindung des Buchdrucks ist nicht nur viel Zeit vergangen, sondern auch sehr viel körperlicher Einsatz nötig gewesen, um ein simples Buch herzustellen. Die Zeiten haben sich geändert: Pagefox für den C 64 nimmt Ihnen die aufwendige Arbeit ab.

center
Grafiken und Texte verbindet Pagefox auf dem C 64

Die Instrumente eines »Druckers« ähnelten noch vor wenigen hundert Jahren der Ausstattung eines Folterknechts im Mittelalter. Buchstabe um Buchstabe mußte in mühevoller Kleinarbeit zusammengesetzt werden. Aus einem unüberschaubaren Sortiment von gegossenen Blei-klümpchen (Lettern) suchte sich der Druckermeister jeden Buchstaben heraus. Für eine einzige Seite brauchte er damals mehrere Stunden. Heute wissen nur noch wenige um die Kunst des Buchdrucks. Der Computer hat immer mehr die Hand im Spiel. Sogar der C 64 mischt mit. Textverarbeitungen gibt es für den C 64 in großer Zahl. Doch wenn es um die Verknüpfung von Texten und Bildern geht, steht man noch immer vor dem Problem, selbst zu Kopierer und Schere greifen zu müssen. Doch damit ist jetzt Schluß. »Desktop Publishing« heißt auch für den C 64-Anwender das Zauberwort. Pagefox kostet als Komplett-Modul 248 Mark mit deutscher Anleitung. Gerade Schülerzeitungen stehen vor dem Problem des komplizierten Layoutens, wie dieser Vorgang des Zusammenstellens einer Zeitungsseite in der Fachsprache heißt. (wo)

Doch kein C 64d

In letzter Sekunde hat Commodore noch die angekündigte neue Version des C 64 mit integriertem Diskettenlaufwerk (wir berichteten in Happy-Computer 2/88) verworfen. Nach neuesten Kostenplanungen würde dieser neue C 64d mehr kosten, als dem Anwender zumutbar wäre. Ursprünglich wollte Commodore mit dem neuen Gewand des beliebten Heimcomputers zwei Dinge erreichen: Platzersparnis und Kostenreduzierung. Die Platzersparnis wäre tatsächlich enorm gewesen, doch durch das völlig neue Gehäuse hätten sich die Produktionskosten derartig in die Höhe geschraubt, daß der Käufer wesentlich mehr hätte ausgeben müssen, als beide Geräte (C 64 und Diskettenlaufwerk) einzeln kosten. Also schwenkte man die Planung kurz entschlossen um und es wird den C 64d nicht geben. (wo)

Neues 1541-Laufwerk für C 64

Die große und verhältnismäßig schwere Diskettenstation 1541 für den C 64 war vielen Benutzern ein Dorn im Auge. Die 1541 kostet auf dem Schreibtisch mehr Platz, als man ihr eigentlich gönnen möchte. Die Größe des Laufwerks ist durch das eingebaute Netzteil bedingt. Jetzt gibt es die 1541 mit externem Netzteil als 1541-II mit den gleichen technischen Daten, wie bei der alten 1541. Der besondere Vorteil, der sich nun ergibt, ist die Platzersparnis, weil die 1541-I nur etwa halb so groß ist, wie das Vorgängermodell.

Glücklicherweise hat sich auch der Preis nicht verändert. Die 1541-11 wird bereits ausgeliefert. (wo)

Neuer Commodore-Drucker

Der Commodore-Drucker MPS2000 hat ausgedient, die Serie läuft aus. Commodore Pressesprecher Gerold Hahn versprach aber, daß statt des preiswerten 24-Nadel-Druckers ein neues Modell erscheint. DerNachfolger wird entweder eine Eigenentwicklung sein oder wieder ein Produkt »eines namhaften Herstellers«, das nur das Commodore-Firmenschild trägt. Der MPS 2000 war bekanntlich mit dem NEC P6 baugleich. Wofür sich Commodore entscheidet, stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest.(gn)

Betriebssysteme à la (RAM)-Carte

Erweiterungsplatinen auf EPROM-Basis sind mittlerweile sehr verbreitet. Der große Nachteil dieser Erweiterungen liegt bei den EPROMs. Um Programme in ein EPROM dauer haft zu bannen, benötigt man ein relativ aufwendiges EPROM- Programmiergerät. Außerdem lassen sich einmal programmierte EPROMs nur mit einem teuren Löschgerät wieder von ihren Daten befreien. Eine Alter native, bei der die oben genann ten Nachteile entfallen, sind Akkugepufferte RAM-Speicher. Eine komplette Platine mit 32 KByte RAM bietet Roßmöller für 99 Mark an. Die Erweiterung kann bis zu vier Betriebssysteme aufnehmen. Man kann zwischen diesen nach Bedarf hin- und herschalten. Das ständige EPROM- Brennen hat damit endlich ein Ende. (wo)

CP 80X am Amiga

Wer einen Melchers-Drucker CP 80X besitzt, hatte bislang Probleme, ihn am Amiga zu betreiben. Ein knapp 60 Mark teurer Umbausatz erspart Ihnen jetzt den Kauf eines neuen Druckers.
Das Anpassungsset von CSJ enthält ein neues EPROM für den Drucker, einen Druckertreiber für den Amiga sowie eine Einbauanleitung. Ein kleines Utility hilft beim Kopieren des neuen Druckertreibers auf die Software. So ist gewährleistet, daß auch ungeübte Benutzer den Umbau erfolgreich selbst bewältigen können. (gn)

Terminplaner am Handgelenk

Man muß nicht unbedingt vergeßlich sein, um mal einen Termin zu verpassen. Für den C 64 oder einen IBM-kompatiblen PC gibt es nun Hard- und Software, um wichtige Daten in eine Armbanduhr einzuspeisen. Neben Terminen kann man mit dem mitgelieferten Programm auch Telefon-Nummern, Adressen und ähnliche Daten bis zu einer Gesamtmenge von 2 KByte erfassen. Die Daten werden einfach mit der Tastatur des C 64 in den Computer eingegeben und anschließend über eine ebenfalls mitgelieferte Schnittstelle an die Seiko-Uhr RC 4000 über geben. Leider ist der Preis, derzeit 299 Mark, recht hoch. Doch die solide Verarbeitung bürgt hier für eine lange Lebensdauer der Uhr. (wo)



Aus: Happy Computer 03 / 1988, Seite

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite