Hier der neue Computer, auf der anderen Seite die inzwischen angesammelten Peripherie-Geräte. Was kann man weiterverwenden? Und wenn, wie? Diesmal: Joysticks.
Wer einen neuen Computer kauft, muß wieder bei Null anfangen. Und zwar bei der Software, aber auch den Peripheriegeräten. Denn leider findet man kaum Informationen, welches der Geräte sich am neuen Computer betreiben läßt.
Happy-Computer berichtet in loser Folge, wie Sie Ihre »alte« Peripherie weiter einsetzen können. Zweiter Tail: Joysticks.
Zu den wichtigsten Eingabegeräten für Spiele gehört mittlerweile der Joystick. Aber nicht nur Spiele, sondern auch Zeichenprogramme oder Benutzeroberflächen sind auf einigen Computern ohne Joystick kaum zu bedienen.
Am häufigsten finden Sie digitale Joysticks. Sie liefern dem Computer für jede der acht möglichen Stellungen lediglich zwei Signale: Schalter geschlossen oder Schalter offen. Dieses Prinzip bringt eine Menge Vorteile: Der Computer kann die jeweilige Stellung sehr schnell abfra-gen. Auch die Herstellung ist einfach und billig. Deshalb finden Sie diese Joysticks bei den meisten Telespielen und Heimcomputern.
Zu den digitalen Eingabegeräten gehören auch Mäuse und Trackballs. Gerade für Commodore- und Schneider-Computer gab es spezielle Entwicklungen. Diese Geräte simulierten meist einen Joystick durch eine eingebaute Elektronik. Solche Mäuse oder Trackballs lassen sich dann nur an dem jeweiligen Computer betreiben.
Eine zweite Art sind die analogen Joysticks. Dabei überträgt eine Mechanik die Stellungen des Knüppels auf Potentiometer (veränderliche Widerstände). Der Computer muß dieses analoge Signal erst in digitale Werte umrechnen. Das sind meist Werte von Null bis 255. Damit lassen sich Spiele genauer steuern. Allerdings sind solche Joysticks teurer.
Warum also nicht einfach einen analogen Joystick anstatt eines digitalen anschließen und damit genauer steuern? Ganz einfach: Es geht nicht! Zum einen ist es ein ganz anderer Stecker. Zum andern können die digitalen Eingänge die Signale analoger Joysticks nicht verarbeiten.
Betrachten wir zuerst einmal die Computer, die digitale Joysticks verwenden. Obwohl die Joysticks alle gleich sind, gibt es bei dem einen oder anderen Computer Einschränkungen beim Anschluß. Commodore 64/128: An diesen Computern lassen sich alle digitalen Joysticks betreiben; wenn erforderlich, auch zwei gleichzeitig. Selbst bei Joysticks mit Auto-Feuer gibt es keinerlei Probleme.
Schneider CPC 464/664/6128: Diese Computer haben alle einen Eingang für digitale Joysticks eingebaut. Für einen Spieler genügt dieser eine Eingang vollauf. Wollen Sie aber zwei Joysticks daran betreiben, kommen Sie um ein Adapterkabel nicht herum. Joysticks mit eingebautem Dauerfeuer können Sie zwar benutzen, doch das Dauerfeuer funktioniert nicht. Beim Schneider fehlen am Joystickport die vom Joystick benötigten 5 Volt.
Atari-8-Bit-Computer: Hier gilt das gleiche wie für die Commodore-Computer. Alle digitalen Joysticks lassen sich ohne Ausnahme anschließen. Auch die vom Dauerfeuer benötigte Spannung ist an den beiden Ports vorhanden.
Spectrum: Der Spectrum hat keinen Joystick-Port eingebaut, er verlangt ein Interface zum Übersetzen. Beim Kauf eines Joysticks sollte man darauf achten, daß das Interface auch die Spannung für die Dauerfeuer-Funktion bereitstellt. MSX-Computer: Für sie gilt das gleiche wie für Schneider und Commodore: keine Einschränkungen bei digitalen Joysticks.
Atari ST und Amiga: Auch hier gibt es keine Einschränkungen, was die Verwendung von digitalen Joysticks angeht. Wollen Sie mit zwei Joysticks spielen, so müssen Sie ihn anstelle der Maus anschließen. Ohne Stöpselei geht es also nicht.
Viele Videospielkonsolen verwenden ebenfalls digitale Joysticks. Diese können Sie natürlich auch an den oben genannten Computern betreiben. Für alle Computer gilt: Sie können ohne Einschränkungen ein und denselben Joystick an allen Computern betreiben. Natürlich nur, solange es sich um einen digitalen Joystick handelt.
Im allgemeinen haben Personal Computer keinen Joystickport eingebaut. Er muß meistens in Form einer Zusatzplatine nachgekauft werden. Dabei handelt es sich um eine Steckkarte, auf der sich die Bausteine zur Umsetzung der analogen Signale befinden. Am PC werden nämlich nur analoge Joysticks angeschlossen. Eine Ausnahme ist der Schneider-PC. Dort finden Sie an der Tastatur einen Eingang für einen digitalen Joystick. Der Joystick simuliert dann die Cursortasten, der Feuerknopf ist frei wählbar.
Bis auf diese Ausnahme können Sie an den PC keine digitalen Joysticks anschließen. Dafür dürfen Sie bedenkenlos die analogen Joysticks unter den einzelnen Computern austauschen.
Bei den Personal Computern gibt es mittlerweile eine unüberschaubare Anzahl von Mäusen. Sie können den Anschluß jedoch auf zwei Systeme zurückführen: serielle Maus und Bus-Maus. Die serielle Maus wird einfach an eine freie RS232-Schnittstelle angeschlossen. Bei der Bus-Maus ist noch Elektronik auf einer Steckkarte dabei. Grundsätzlich können Sie beide Systeme in jedem PC verwenden. Sie müssen nur die entsprechende Treibersoftware installieren. Und die wird entweder mitgeliefert oder ist im DOS enthalten.
Auf jeden Fall sollten Sie sich vor der Anschaffung neuer Zubehörteile informieren, ob nicht vielleicht eines der alten Teile an den neuen Computer paßt. Auskunft darüber gibt oft das Handbuch oder ein frecher Versuch hilft weiter. (rz)