MS-DOS-News

C 64-Daten auf dem PC

Es ist ärgerlich, wenn man mühevoll gesammelte Daten auf einem anderen Computer nicht mehr weiterverwenden kann. Für C 64-Benutzer, die auf einen PC umsteigen, hat GCS eine Lösung.

GCS bietet für 340 Mark ein Komplettsystem für die Datenübertragung von C 64 auf den PC. Es besteht aus der Software und einem Interface, das die Signale des C 64-Userports in RS232-Signale umwandelt. Übertragbar sind Dateien im ASCII-Format und Basic-Programme. Dabei erfolgt eine automatische Wandlung der Umlaute vom Commodore- in den IBM-Zeichensatz. Die Basic-Programme werden dabei nicht verändert, so daß ein nachträgliches Umschreiben nötig wird.

Hardware und Software sind auch getrennt erhältlich. Das Interface kostet dann 120 Mark und das Programm 240 Mark. Eine Version für die CBM-3000-8000-Reihe ist ebenfalls erhältlich. Sie kostet 470 Mark als Komplettset. Die Hardware alleine 250 Mark und die Software 240 Mark. (rj)

Farbgrafik mit Monochromkarte

Dawicontrol stellte kürzlich ein Programm vor, das CGA-Grafik auf einer Herculeskarte emuliert. Dabei erreicht Vastscreen, so heißt das Programm, eine höhere vertikale Auflösung als die CGA-Karte: nämlich 300 Punkte statt 200. Die Grafik wirkt dadurch wesentlich schärfer. Vastscreen ist ab sofort für 49 Mark erhältlich.

Vastscreen ist vollständig in Assembler geschrieben. Nach der Installation belegt es zirka 2 KByte und bleibt ständig im Arbeitsspeicher. Dabei schützt es sich selbständig vor dem Überschreiben durch nachgeladene Programme.

Die Emulation erfolgt in Echtzeit, daß heißt die Programme laufen in der gewohnten Geschwindigkeit.

In der Redaktion probierten wir einige Programme, die sonst nur unter CGA laufen, mit Vastscreen aus. Das Spiel Shanghai zum Beispiel läuft ohne Probleme, ebenso einige Grafikpakete. Problematisch wird es nur bei bewegten Grafiken. Das Public Domain-Spiel Striker zum Beispiel ist für die Emulation zu schnell. So sieht man auf dem Bildschirm einige Dinge kurzzeitig doppelt. Außerdem arbeitet Vastscreen unter MS-DOS 3.2 nicht richtig. Auch muß man aufpassen, daß keine residenten Programme, wie Sidekick im Speicher stehen. Nimmt man diese Nachteile in Kauf, kann man sich in den meisten Fällen eine CGA-Karte sparen. (rj)

Blue Chip PC jetzt auch in Deutschland

Cetera hat einen neuen PC für 1498 Mark im Angebot. Der Computer, der von dem koreanischen Großunternehmen Hyundai hergestellt wird und in den USA unter dem Namen Blue Chip bekannt ist, wird in Deutschland Cetera Super 16 heißen. Nach Angaben von Cetera wurden während der letzten Monate allein in den USA über 100000 Stück von diesem Modell verkauft.

Der Cetera Super 16 besitzt eine mit 4,77 MHz getaktete 8088-CPU, 512 KByte Arbeitsspeicher, sowie eine serielle und eine parallele Schnittstelle. Sechs freie Steckplätze versprechen gute Ausbaufähigkeit, zumal das 135-Watt-Netzteil ausreichend Strom dafür liefert. Im Lieferumfang befinden sich eine Hercules-kompatible Grafikkarte, sowie ein Monitor, außerdem MS-DOS 3.2 und GW-Basic.

Als Zubehör ist ein numerischer Coprozessor (Intel 8087) erhältlich, der Berechnungen wesentlich beschleunigt. Außerdem ein Aufrüstsatz, um den Arbeitsspeicher auf 640 KByte auszubauen, sowie ein Monitor mit größerer Bildschirmdiagonale.

Ausgeliefert wird der Cetera Super 16 in drei verschiedenen Konfigurationen: Mit einem 5,25-Zoll-Laufwerk für 1498 Mark, mit zwei Laufwerken für 1798 Mark und mit einer 20-MByte-Festplatte für 2398 Mark. (rj)

Bundesweites Sysoptreffen in Berlin: Bessere Inhalte und Vernetzung geplant via Unix und Btx

Es reicht nicht, nur das Mailbox-System zur Verfügung zu stellen, eine inhaltliche Systempflege trägt sehr zum Erfolg einer Mailbox bei. Dies war eines der Ergebnisse des bundesweiten Sysop-Treffens, das am Rande der IFA in Berlin vom »Interpool-Net e.V.«, einem Verein von Sysops, organisiert worden war.

Um für Mailboxen interessante Texte bundesweit anzubieten, wollen die Mailbox-Betreiber ein Informationsnetz aufbauen, mit dem ein kostengünstiger und schneller Nachrichtenaustausch zwischen allen deutschen Mailboxen verwirklicht werden soll. Zum einen soll damit die Attraktivität und inhaltliche Qualität des Mediums Mailbox gesteigert werden, zum anderen soll erreicht werden, daß ein Benutzer nur noch in seiner Stammbox anrufen muß, um möglichst viele aktuelle Informationen zu erhalten. Die teuren Ferntarife beim Telefonieren hatten den Nachrichtenaustausch bisher unterbunden, da kaum ein Benutzer einer nichtkommerziellen Mailbox bereit war. für das Informationsangebot »seiner Hausbox« außer den eigenen Telefongebühren irgend etwas zu bezahlen.

Zwei Konzepte zur Vernetzung wurden in Berlin vorgestellt: Vernetzung über UUCP, ein bestehendes Unix-Netzwerk, und »Btx-Net«. UUCP ist ein weltweites Netzwerk für (kommerzielle) Unix-Großcomputeranlagen. Aber auch einige nichtkommerzielle Mailboxen, wie NETMBX Berlin sind an dieses Netz angeschlossen. Nach der Idee der Initiatoren soll in jeder größeren Stadt ein UUCP-Knotenrechner gesucht werden. Eine Firma oder Universität, die einen Teil der Kapazität ihres UNIX-Rechners für diesen Zweck zur Verfügung stellt, soll dann von einem lokalen Server abgefragt und bedient werden. Der Server wiederum wird von den umliegenden Mailboxen angerufen, die dann dort Nachrichten abholen oder ein-spielen. Der Server spielt die empfangenen Nachrichten danach wieder in UUCP ein, wo sie an einen anderen UNIX-Knoten übertragen werden. Btx-Net baut darauf auf, daß Bildschirmtext bundesweit zum Acht-Minuten-Takt günstig zu erreichen ist. Der Chaos Computer Club in Hamburg, selber Btx-Anbieter. soll an die angeschlossenen Mailboxen Btx-Anbieter-Unterkennungen vergeben. Eine Bildschirmtextkennung der Post oder ein Bildschirmtext-Decoder sind bei diesem Verfahren nicht notwendig, die Sysops brauchten lediglich einen 1200/75 baudfähigen Akustikkoppler. Die Kosten für das Speichern der Nachrichten in Btx würden pauschal auf alle angeschlossenen Mailboxen umgelegt werden. Je nach Anzahl der Teilnehmer ist mit etwa 20 DM pro Monat und Mailbox zu rechnen. Der Nachteil von Btx-Net: die Nachrichten müssen von den angeschlossenen Mailboxen täglich abgerufen werden, eine Auswahl ist nicht möglich. Weil Btx-Net so unflexibel ist, ist es fraglich, ob es sich durchsetzt.

Berichtet wurde auch über lokale Ansätze zur Vernetzung, die es unter anderem bereits in München über die »LINKS«-Box und in Köln über den Mailboxserver der »Computer Artists Cologne« (CAC) gibt. Der CAC-Server ruft Nacht für Nacht die Mailboxen im Kölner Nahbereich an und tauscht Nachrichten automatisch aus. Er arbeitet Mailboxprogramm-unabhängig, für jede angeschlossene Box muß ein eigenes, auf diese zugeschnittene, Modul geschrieben werden. Das hat den Vorteil, daß an den Mailboxprogrammen, zu denen oft kein Source-Code vorhanden ist, nichts geändert werden muß. Dem CAC wachsen jedoch momentan die Kosten für den Server über den Kopf: eine Telefonrechnung von zirka 700 Mark im Monat ist für den Verein nicht mehr lange tragbar. Ein weiteres Thema war die rechtliche Situation der Mailboxen. Viele Mailboxen werden mit mechanischen Abhebern betrieben. Diese Abheber sind mechanische Umbauten um das Telefon und damit verboten. Manchmal werden sie allerdings von der Post geduldet. Jedoch gibt es hier keine einheitlichen Richtlinen; die Mailbox-Betreiber sind auf die Gunst des zuständigen Fernmeldeamtes angewiesen. (Daniel Treplin/jg)

Kontaktadresse für Interpool-Net: SU NIL-Mail box 0221/387686 (Sysop Georgie)



Aus: Happy Computer 11 / 1987, Seite 22

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