Commodore 64, 128, 128D


# C 128: Der große Bruder

Der C 128 sollte mit den Programmen des C 64 Zusammenarbeiten können, aber benutzerfreundlicher sein. Das Basic sollte besser sein, aber zu dem des Vorgängers passen. Preiswert sollte er sein und kompakt. Und die Softwarewelt des verbreiteten CP/M-Betriebssystems sollte ihm zu Füßen liegen. Der C 128 sollte aber seinen beliebten Vorgänger auf gar keinen Fall verdrängen oder gar ersetzen.

So entstand eine Kombination mehrerer Computer. Der C 128 enthält einen kompletten C 64, einen CP/M-fähigen Computer und einen eigenen Arbeitsmodus für Basic-Programme, da das Basic V7 wesentlich komfortabler ist als das Basic V2 des C 64.

Das Gehäuse legt bereits Grundzüge des neuen Computers offen: großzügig angeordnete Tasten und ein separater Ziffernblock. Ein Reset-Knopf und ein paar neue Schnittstellen zeigen auf den ersten Blick, daß der C 128 anders ist. Hier zeigt sich, daß der C 128 nicht nur zum Spielen, sondern auch für »ernsthafte« Anwendungen taugt.

Leider hat sich schon nach kurzer Zeit herausgestellt, daß zumindest die CP/M-Fähigkeit die Benutzer nicht ganz zufriedenstellt. Programme werden sehr langsam abgearbeitet und dadurch wird die Arbeit oft zur Qual.

Die 80-Zeichen-Darstellung ist gut leserlich, aber leider nur auf einem RGB-Monitor darstellbar. Das Fernsehgerät kann man nur im 40-Zeichen-Modus nutzen. Für rund 500 Mark ist der C 128 sicher im Vergleich zu den 16-Bitern zu teuer. (wo)


# C 64: Der König der Heimcomputer

Wer kennt ihn nicht, den C 64? Als er im Jahre 1983 für über 1200 Mark auf den Markt kam, sprach man noch von einem Nachfolger des VC 20. Heute spricht kaum noch jemand vom VC 20, dem damaligen »Volkscomputer«. Der C 64 hat in Windeseile den Markt erobert und sich zum meistverkauften Heimcomputer entwickelt. Mehrfach wurde sein Gehäuse und seine Hardware geändert. Der Preis ist mittlerweile tief unter die 400-Mark-Grenze gesunken. Heute heißt der 8-Bit-Volkscomputer C 64.

Weit über eine Million Geräte sind in der Bundesrepublik verkauft und noch immer erfreut sich dieser Computer größter Beliebtheit. Der C 64 bietet für den Heimbedarf alles, was das Herz begehrt: eine gute Grafikauflösung mit allen Voraussetzungen für exzellente Spiele, einen hervorragenden Soundchip und 64 KByte RAM. Aus der Hardware des C 64 wurden Programme aller Genres entwickelt. Bei Spielen und Anwendungen hat dieser Heimcomputer die Nase weit vom.

Seine weite Verbreitung ist der Garant für viel Software. Der Strom an neuen Programmen verschiedenster Art reißt seit Jahren nicht ab und kündigt sich auch nicht an.

Der C 64 verfügt über ein zwar gewöhnungsbedürftiges Gehäuse, hat aber eine angenehme Tastatur. Umständlich ist nur der wüste Kabelsalat rund um den C 64, den er für Netzteile, Diskettenlaufwerk, Monitor und andere Zusatzgeräte braucht. (wo)


C 128D: im Profi-Design

Zuerst war es nur ein Gerücht. Ein neuer C128 soll dem alten C 128 weit überlegen sein und keine seiner Nachteile (Kabelsalat, Heimcomputerdesign) haben. Und als er dann tatsächlich kam, war die Fachwelt skeptisch, ob er zu dem werden würde, was er heute ist: die Profi-Version des C 128.

Er sieht aus wie ein PC, weil die eigentliche Rechnereinheit zusammen mit dem Laufwerk in einem robusten Gehäuse steckt. Die Tastatur ist abgesetzt über ein Spiralkabel mit dem C 128D verbunden. Der Monitor kann, ganz nach PC-Manier, auf dem Gehäuse des Computers stehen. Der C 128D verbreitete sich wesentlich schneller als der C 128 und ist darüber hinaus auch noch beliebter. Die Freunde des C 128D, die das »D« meist liebevoll als »Diesel« übersetzen, wissen warum. Durch das integrierte Laufwerk hat man nur ein kompaktes Gerät auf dem Schreibtisch stehen. Die Tastatur ist abgesetzt und erlaubt ein wesentlich angenehmeres Schreiben, da man nicht den ganzen Computer auf dem Schreibtisch umherschieben muß. Alles in allem ist der C 128D nicht zuletzt wegen seines guten Designs ein vielseitiges Gerät, noch dazu, weil er ja nebenbei einen kompletten C 64 ersetzt. Leider ist der Preis von über 1000 Mark noch immer wesentlich zu hoch. Der C 128D wird außerdem durch die Konkurrenz der 16-Bit-Computer gefährdet.

Als professionelle Alternative zum C 64 oder C 128 hat der C 128D aber eine gute Chance, da er Leistung und gutes Design vereint. (wo)



Aus: Happy Computer 11 / 1987, Seite 24

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