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Aus Sternchen werden Sterne

Monostar, das Zeichenprogramm für den Atari ST, dringt mit der Plusversion nun endgültig in die Spitzenklasse vor. Das Update bietet viele neue Funktionen und interessante Schriftsätze.

Seinerzeit gehörte Monostar — obgleich (oder gerade weil?) in GFA-Basic geschrieben — zu den besten Grafikprogrammen aus dem Hobbybereich Monostar Plus zeichnet sich durch Verbesserungen und neue Funktionen aus. »Grafikverarbeitung«, wie der Autor sein Werk nennt, ist nicht zu hoch gegriffen.

So wurde Bewährtes übernommen, wie zum Beispiel die Bedienung, die sich nach kurzer Einarbeitung als komfortabel und schnell erwiesen hat. Fehler der alten Version hingegen wurden restlos beseitigt.

Monostar Plus wird jetzt auf zwei einseitigen Disketten geliefert. Neu sind vor allem 18 Grafik-Schriftsätze. Mit dem mitgelieferten Editor verändern sie diese selbst oder entwerfen weitere Fonts. Drei der mitgelieferten Zeichensätze. Stencil, Blub und Futurbig, sind im Bild enthalten.

Von Blub bis Biegen

Natürlich sind alle geometrischen Standardfunktionen enthalten. Ebenso wie das Füllen mit selbstdefinierten Mustern und der frei definierbare »Radiergummi«. Intelligent ist die Bild-Laderoutine. Sie erkennt selbsttätig die wichtigsten Fremdformate, so auch Degas und Doodle. Mit der Speicherroutine läßt sich leider nur das Monostar-Format erzeugen. Sinnvoll und diskettenplatzsparend ist das Speichern und Laden von Bildausschnitten

Ebenso neu wie nützlich ist das Ausschneiden von Bildelementen mit der Funktion Schere. Hier werden die Blöcke nicht mehr mit einer »Gummibox« ausgeschnitten. sondern beliebig freihändig bestimmt.

Nach wie vor stehen drei Bildschirme in DIN A5 zur Verfügung. zwischen denen sich natürlich beliebige Bildausschnitte kopieren lassen Zusätzlich kann man im DIN-A4-Format zeichnen. In diesem Modus steht allerdings nur eine Seite zur Verfügung. die sich auch in einem Durchgang ausdrucken läßt. Als Drucker empfehlen sich Epson FX-Kompatible. Mit dem NEC P6 lassen sich ohne speziellen Treiber nur stark verzerrte Ergebnisse erzielen. Leider läßt sich eine komplette DIN-A4-Seite nicht in einem Arbeitsgang speichern, es müssen immer beide Bildschirmhälften separat gesichert und geladen werden.


Mit Monostar malt man meisterhaft: Einfache Bedienung, tolle Schriftsätze und viele nützliche Funktionen.

Bei den Spezialfunktionen, wie Biegen und Verzerren, ist jetzt auch das stufenlose Drehen hinzugekommen. Unverständlich ist aber, daß nur Winkel zwischen 0 und 90 Grad vorgesehen sind. Umgangen wird dieses Manko durch nachträgliches Spiegeln. Blitzschnell ist die neue Lupe. Sie ist denn auch die einzige in Assembler geschriebene Routine. Die restlichen 99 Prozent sind compiliertes GFA-Basic.

Die jeweils zuletzt ausgeführte Aktion läßt sich mit <Undo> rückgängig machen.

Das Handbuch ist sehr anschaulich und wird durch viele Grafiken unterstützt. Es ist aber kaum notwendig, da die Bedienung von Monostar Plus sehr leicht durch Probieren erlernt wird. Das Fehlen eines Kopierschutzes macht Monostar besonders anwenderfreundlich.

Wünschenswert wäre sicherlich auch ein Bildschirmüberspannendes Fadenkreuz gewesen. um Ausschnitte besser bestimmen zu können. Auch Finessen. wie beispielsweise das Glätten von Freihandlinien oder das komprimierte Speichern und Laden, fehlen leider.

Monostar kostet 149 Mark. Recht teuer, wie wir meinen, erhält man doch für 30 Mark mehr schon »Degas Elite«, das nicht weniger Funktionen bietet, zusätzlich aber auch Farbe und immerhin acht Arbeitsebenen zur Verfügung stellt. Das alte Monostar wird übrigens für 50 Mark bei Brainwave auf die Plusversion aufgerüstet. Voraussetzung ist ein Atari ST mit 1 MByte und mit Betriebssystem im ROM.

Monostar ist ein gelungener, wenn auch teurer Stern unter den Malprogrammen. Bleibt zu hoffen, daß Stephan Stoske das nächste Update zur »Supernova« veredelt. (mr)

Freezer für XL

Für den C 64 gibt es diese Hardwarezusätze schon lange: Auf Knopfdruck läßt sich jedes beliebige Programm unterbrechen, auf Kassette oder Diskette speichern und anschließend an genau der gleichen Stelle wieder fortsetzen. Gemeint sind die »Freezer«, die zum Anlegen von Sicherheitskopien geschützter Programme Verwendung finden. Ebenso läßt sich damit ein Spiel bei einer kritischen Spielsituation unterbrechen und der Spielstand speichern. Das eingebaute DOS besitzt neben Kommandos zum Formatieren von Disketten in Single-, Medium- und Double-Density. Letzteres nur mit aufgerüsteten Laufwerken) alle Funktionen eines normalen DOS. Bernhard Engel hat den ersten Freezer für den 800 XL entwickelt. Das Besondere daran ist, daß das Gerät einen kompletten Monitor samt Disassembler und Mini-Diskettenbetriebssystem eingebaut hat. Da der Freezer im Speicher des Computers keinen Platz belegt, läßt sich das gesamte Computer-RAM nahtlos untersuchen und speichern. Dabei werden die Daten einem Kompreßverfahren unterzogen, damit kein unnötiger Platz auf der Diskette verschwendet wird. Dank der besonderen Hardware garantiert Bernhard Engel, daß sämtliche Register des Computers nach dem Laden eines »gefreezten« Programms restauriert werden. Dadurch ist sichergestellt, daß absolut jedes Programm mit dem Freezer arbeitet. Als Zusatz befindet sich auf der Freezer-Platine eine XE-Emulation, die sich in 64-KByte-Schntten auf maximal 256 KByte RAM aufrüsten läßt, und ein ROM mit dem Betriebssystem der alten Atari 400er/800er-Computer. Der Freezer soll in dieser Ausbaustufe 200 Mark kosten. Ohne RAM und altem Betriebssystem kostet das Gerät 150 Mark. Die Sockel für das RAM und das ROM sind für Selbstaufrüster schon vorhanden. (hf)

Superbase für ST

Nach der recht erfolgreichen Markteinführung des Datenbankprogramms »Superbase« auf dem Amiga ist nun auch eine Version für den Atari ST erhältlich. Es handelt sich hier um eine relationale Datenbank, die sich durch sehr einfache Bedienung auszeichnet. Das Einbinden von Daten anderer Datenbanken stellt für Superbase kein Problem dar, sie müssen nur im ASCII-Format vorliegen. So kann man beispielsweise ganze Textdateien einer Textverarbeitung mit Superbase verwalten. oder aber Bilder und Grafiken, die auf dem Bildschirm darstellbar sind. Die Speicherkapazität pro Datei ist nur durch die Kapazität der Diskette beziehungsweise Festplatte eingeschränkt. Pro Datei hat man bis zu 16 Millionen Datensätze zur Verfügung. Außerdem kann man in einer Datei bis 999 Indizes anlegen, sowie beliebig viele Dateien während der Arbeit öffnen, was jedoch abhängig vom System ist. Das Programm läuft auf einem 260 ST. wenn das Betriebssystem im ROM eingebaut ist und kostet 249 Mark. (kl)



Aus: Happy Computer 08 / 1987, Seite 17

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