Nein, die Welle der Golf-Simulationen ist noch lange nicht vorbei. Das jüngste Programm, in dem sich alles um einen kleinen weißen Ball, Schläger und Löcher dreht, nennt sich »World Tour Golf«. Das Spiel bietet vom Editor bis zur schicken 3D-Grafik so ziemlich alles, was man sich wünscht.
Knapp zwei Dutzend komplette Golfplätze mit jeweils 18 Löchern sind bereits auf der Diskette gespeichert. Darunter befinden sich Nachbildungen echter Golfplätze, aber auch fiktive Parcours. Und damit einem auch diese Auswahl nicht langweilig wird, kann man mit einem gelungenen Editor neue Plätze zusammenstellen. Insgesamt vier Golfer können dann spielen. Im Gegensatz zu anderen Programmen ist auch ein Spiel allein sehr kurzweilig. Man darf sich nämlich diverse Computer-Gegner zusammenstellen, deren Spielstärke bestimmen und die Burschen dann auch beim Spielen beobachten. Wählt man sich einen starken Kontrahenten, kann man ihm durchaus einige technische Feinheiten abschauen.
World Tour Golf hat noch einige andere neue Ideen auf Lager. So kann man sich auf einer Platzübersicht anzeigen lassen, wie weit der Ball mit dem gewählten Schläger ungefähr fliegen würde. Und wer es gerne riskant mag, kann einen »Overswing« wagen. Bei dieser Schlagtechnik fliegt der Ball entweder extra weit (wenn man Glück hat) oder man verhaut sich furchtbar (wenn man Pech hat).
Die getestete MS-DOS-Version läßt grafisch sowie spielerisch keine Wünsche offen und ist eine Klasse besser als »World Championship Golf«. Außerdem ist sie zu einem für PC-Verhältnisse sehr günstigen Preis erhältlich.
Die spielerischen Details sind Klasse und die flotte Grafik schöpft die Fähigkeiten des Computers, der mindestens 256 KByte RAM und eine Grafikkarte haben muß, gut aus. Wenn die angekündigte C 64-Umsetzung genauso stark wird, dann brechen sehr schwere Zeiten für »Leader Board« an. Im Lauf des Jahres erscheint jüngsten Gerüchten zufolge vielleicht sogar eine Amiga-Adaption. (hl)
Heinrich Lenhardt