Commodore Hardware-Test: Logik-Analysator - Digitaler Durchblick

Für den Hobby-Elektroniker ergeben sich große Probleme, wenn es darum geht, Fehler in einer Schaltung zu finden. Mit dem geeigneten Meßgerät, einem Logik-Analysator, wird die Arbeit wesentlich erleichtert.


In einem soliden Gehäuse sind neben der gesamten Elektronik auch alle Anschlüsse untergebracht.

Viele Computer-Besitzer sind gleichzeitig begeisterte Hobby-Elektroniker. Was liegt also naher, als beide Hobbys sinnvoll zu verbinden? Bei digitalen Schaltungen mit vielen, gleichzeitig auftretenden Signalen an verschiedenen Punkten der Schaltung, verliert man sehr schnell den Überblick. Wann liegt welches Signal wo an, während welches Signal an einer anderen Stelle anliegt? Gerade weil diese Fragen in der Digital-Elektronik besonders wichtig sind — schließlich hängen dort viele Signale von anderen Signalverläufen ab — gibt es als wichtiges Hilfsmittel sogenannte Logik-Analysatoren. Der Logik-Analysator verfügt über mehrere Eingänge, deren Potentiale (High oder Low) ständig auf dem Bildschirm zu sehen sind. Man kann bis zu acht Signale gleichzeitig anschließen. Außerdem sind zwei zusätzliche Eingänge für einen externen Takt und ein externes Triggersignal vorgesehen.

Der Logik-Analysator wird als Modul für den Erweiterungs-Port geliefert und ist nach dem Einschalten des C 64 gleich einsatzbereit. Nun bestimmt man die interne Taktrate, sowie die Anzeigeart. Dies dient dazu, sich immer den interessanten Bereich eines Signalverlaufes »herauszusieben«. Man kann so alle Parameter, die bei späteren Analysen der Signalverläufe wichtig sind, auswerten.

Die mitgelieferte Steuersoftware ist gut durchdacht und funktionell. Die Bildschirmausgabe ist übersichtlich und es sind alle wichtigen Funktionen enthalten. Obendrein kann man mit einem grafikfähigen Drucker ein aktuelles Bild mitprotokollieren. Leider ist die mitgelieferte Anleitung äußerst dürftig und nur der wirkliche Profi kann damit etwas anfangen. Für den Laien bleibt die Wirkung und die Anwendung des Logik-Analysators ein Geheimnis. 
Aber wer nicht mit der Anwendung eines solchen Gerätes vertraut ist oder sich die Handhabung zumindest zutraut, wird es sich ohnehin kaum kaufen wollen. Der Logik-Analysator ist ein wertvolles Hilfsmittel für alle intimen Freunde der Digital-Elektronik. Für einen Preis von 139 Mark ein klares »Empfehlenswert« an alle Elektroniker. (wo)

Technische Daten

Computer: C64
Typ: Logik-Analysator
Schnittstelle: Erweiterungs-Port
Besonderheiten: interner (8 MHz) oder externer Takt
Preis: 139 Mark

Wozu braucht man einen »Logik-Analysator«?

In der Digital-Elektronik, einem Teilgebiet der Elektronik, beschäftigt man sich fast ausschließlich mit zwei Datenwerten, nämlich vereinfacht gesagt »Spannung oder nicht Spannung«. Damit reduziert sich bei digitalen Schaltungen der Meß- und Prüfaufwand erheblich. Es kann an einem Punkt der Schaltung nur eine Spannung anliegen oder nicht. In der Realität begnügt man sich bei den Meßergebnissen mit der Unterteilung in zwei Gruppen. Unter einem gewissen Spannungwert (etwa 0,8 Volt) hat man
einen sogenannten »Low-Pegel«, und über 2,0 Volt (bis 5 Volt) einen »High-Pegel«. Das Problem in digitalen Schaltungen (der Computer ist eine solche) ist nun aber deren innere Logik. Durch Kombination verschiedener Signale (Verknüpfung) erhält man abhängig von der Art der Verknüpfung ein neues Signal (wieder High oder Low-Pegel). Daß man bei großen Schaltungen mit sehr vielen Verknüpfungen zu tun hat, bringt ein neues Problem mit sich: Man muß an mehreren Stellen gleichzeitig messen können. Dazu verwendet man nun einen Logik-Analysator und hat so mehrere Prüfstellen gleichzeitig auf einen Blick. (wo)



Aus: Happy Computer 04 / 1987, Seite 43

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