Frisch zur CeBIT wird der Schneider DMP 4000 vorgestellt. Neben der NLQ-Schrift bietet dieser Drucker für unter 1000 Mark auch die professionelle DIN-A3-Breite.
Bereits beim Auspacken der Neuentwicklung staunt man nicht schlecht: DIN-A3-Breite, ansprechendes Design und ein hervorragendes Bedienungsfeld kommen zum Vorschein.
An der rechten Seite befindet sich das Handrad für den manuellen Papiertransport. Dort ist auch ein Hebel integriert, der den Papierbügel öffnet oder schließt und den Papiertransport an Friktion oder Traktor anpaßt. Eine komfortable und sinnvolle Einrichtung. Daneben findet man den Ein/Ausschalter.
An der Gehäuserückseite führt der fest integrierte Netzstecker heraus. In der Mitte der Rückseite findet man guten Zugriff auf die zwei DIL-Schalterreihen, solange kein DIN-A3-Papier eingespannt ist. Dann werden die DIL-Schalter sozusagen »verbaut«. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich die Centronics-Schnittstelle. Die linke und vordere Gehäuseseite wurde völlig freigehalten.
Der Papiereinzug ist sehr einfach und Dank des Hebels am Handrad ohne großartiges Fummeln erledigt. Die durchsichtige Abdeckung ist in der Mitte zweigeteilt und läßt sich je nach Wunsch einzeln zurückklappen. Die Klemmen der Stachel walzen für das randgelochte Papier sind zwar etwas wackelig, funktionierten jedoch anstandslos. Durchdacht ist die Verbreiterung dieser Halterung, durch die auch Endlospapier einwandfrei geführt wird.
Der Druckkopf besitzt neun Nadeln, mit denen er eine befriedigende Schriftdarstellung druckt (siehe Schriftprobe). Geführt wird der Druckkopf auf zwei verchromten Stahlschienen, wobei die Führung des Kopfes groß dimensioniert und somit sehr exakt ist.
Auf den Druckkopf aufgesetzt wird eine kleine Farbbandkassette, die zusammen mit dem Kopf am Papier vorbeigeführt wird. Der Farbbandtransport erfolgt mit Hilfe eines Stahlseils, das sowohl den Druckkopf bewegt als auch über eine Umlenkrolle den Farbbandtransport erledigt. Eine preiswerte und sichere Lösung!
An der linken Innenseite befindet sich ein Umschalter für einfachen Druck oder für die Anfertigung von zwei oder drei Durchschlägen.
Der Schneider DMP 4000 kann verschiedene Schrifttypen drucken: Pica, Elite, Proportionalschrift (auch in NLQ), Schmalschrift und NLQ-Schrift. Zu diesen Schrifttypen kann man noch die Funktionen Subscript, Superscript, Doppeldruck, Italic und Bold hinzufügen. Außerdem kommen noch Standard-Funktionen wie Unterstreichen, Fettdruck und doppelte Breite dazu. Mit diesen Funktionen und Schrifttypen kann man mehr als ausreichend Textverarbeitung betreiben.
Über ESC-Befehle lassen sich weitere Funktionen ansteuern. Beispiele dafür sind die Standardfunktionen Papierlänge, Randsetzung, Tabulatoren und Zeilenabstand.
Die Besonderheit des Schneider DMP 4000 liegt in seinen Zeichensätzen. Neben dem ASCII-Zeichensatz stehen neun verschiedene nationale Zeichensätze zur Wahl. Außerdem kann man per Software oder über die DIL-Schalter zwischen dem Epson FX-Standard-, IBM-, IBM-Grafik- oder IBM-NLQ-Zeichensatz auswählen. Somit ist dieser Drucker bestens geeignet für den Anschluß an IBM- oder kompatible Personal Computer.
Der Schneider DMP 4000 ist — neben den Grafikzeichen des IBM-Zeichensatzes — auch fähig, 9-Nadel-Grafiken zu drucken. Dazu kann man jede der neun Nadeln einzeln ansteuern. In der doppelten Grafik-Dichte werden 1632, in der vierfachen Grafikdichte bis zu 3264 Punkte pro Zeile gedruckt.
Durch den eingebauten Druckpuffer kann man den Schneider DMP 4000 auch mit selbstentworfenen Zeichen programmieren. Das Programmieren selbst wird im Handbuch mit Beispielen erklärt.
Das Bedienungsfeld umfaßt vier Schalter für die Funktionen Online, Form- und Line-Feed sowie einen unüblichen Taster für die Fine/Rev-Funktion. Wird der Drucker auf Offline geschaltet und die Fine/Rev-Taste gedrückt, dann bewirkt das Drücken der Form-Feed-Taste einen zeilenweisen Rücktransport des Papiers! Wird die Line-Feed-Taste gedrückt, dann wird das Papier in Mikroschritten vorwärts transportiert. Eine ungewöhnliche Funktion.
Während dem Einschalten kann man zwischen dem Normal- oder dem Hexdump-Modus wählen. Außerdem kann man über die Funktionstasten einen der beiden eingebauten Selbst-Tests starten. Das Bedienungshandbuch ist umfangreich gehalten und erklärt die Fähigkeiten des Druckers ausführlich. In einem speziellen Kapitel wird die Druckpraxis von verschiedenen Programmen (GEM, MS-DOS, Loco-motive-Basic, etc.) aus erläutert.
Die Befehls-Sequenzen sind — soweit vorhanden — kompatibel zu den Escape-Sequenzen des Epson Standard Code ESC/P. Damit läßt sich dieser Drucker wie ein Epson-FX-Drucker ansteuern.
Alles in allem ist dieser Drucker vom Schriftbild her zwar nicht überragend, durch seine professionelle Größe und seinen günstigen Preis aber zu empfehlen. (zu)
Typ: Schneider DMP 4000
Druckprinzip: Nadel-Matrixdruck
Druckmatrix: Normal: 9x9 Punkte. NLQ: 18 x 9 Punkte
Geschwindigkeit: Normal: 200 Zeichen/s NLQ: 80 Zeichen/s
Farbdruck: Nein
Druckpuffer: 4 KByte
Grafikauflösung: bis 3264 Punkte/Zeile
Maße (HxBxT): 120 x 600 x 350 mm
Preis: 999 Mark