DFÜ-News

Die Mailbox des Monats

Spielanleitungen aus der Lüneburger Heide

Was Mailboxen angeht, war die Gegend um Celle bislang tote Hose. Doch inzwischen ist die DeCo-Mailbox unseres Lesers Frank Deneke aus Uelzen ans Netz gegangen, so daß Celler Freaks jetzt DFÜ zum Ortstarif betreiben können und nicht mehr bis nach Hamburg telefonieren müssen.


DeCo (0581/79629.7/N/l) ist in der Anlaufzeit täglich von 18 Uhr bis morgens sechs Uhr online und läuft auf einem C 128 mit dem Laufwerk 1571. Die Box ist menü- und kommando-orientiert. In einem ausführliches »Game-Directory« finden Spielefreaks die Anleitungen zu momentan 25 Spielen und Anwenderprogrammen. Das »Utility«-Menü bietet Tips und Tricks zu allem, was mit dem C 64 und dem C 128 zu tun hat. Daneben gibt es in DeCo Usergruppen zum Atari ST und zum C 128. (jg)

CCC wieder aktiv: Das Chaos wird professionell

Nach längerer Funkstille rührt sich der Hamburger »Chaos-Computer-Club« wieder. Und das nicht nur, weil der alljährliche Hackerkongreß im Eidelstedter Bürgerhaus am 28. und 29. Dezember vor derTüre steht.

In der 16. Ausgabe der Datenschleuder nimmt der CCC Abschied von seinem Status als »intergalaktische Vereinigung ohne feste Strukturen«: Der Chaos-Club wird eingetragener Verein. Für 60 Mark im Jahr kann nun jeder DFÜ-Freak beim CCC Mitglied werden. Mit Bankeinzug und allem Schnick-Schnack. Legt man noch acht Mark auf den Mitgliedsbeitrag drauf, dann bekommt man einen eigenen Account (Zugangsberechtigung) in der CCC-Mailbox »Chaos-Communication-Center«. Doch weil das Chaos-Team schon einmal dabei war, seine Grundsätze über Bord zu werfen, ist die CCC-Box dann auch gleich Bestandteil des kommerziellen Mailboxsystems INFEX2, was vor allem in der Sysop-Szene Verärgerung ausgelöst hat. Denn acht Mark im Monat ist für ein kommerzielles Mailboxsystem mit Datenbank- und Telex-zugriff ein absoluter Dumpingpreis. Damit kann sich (im Gegensatz zu früher) jeder Freak einen kommerziellen Mailboxaccount leisten. Harte Konsequenzen für ihre eigenen Boxen befürchten vor allem die Sysops, die mit viel Geld und Arbeitsaufwand einen hohen Standard ihrer Boxen verwirklichen wollten, deshalb auf Benutzergebühren umgestellt haben und jetzt fürchten müssen, daß ihre User in das INFEX-System abwandern. Sie sind um so ärgerlicher, weil sie sich vom CCC im Stich gelassen fühlen. Denn noch im letzten Jahr hat der CCC unter dem Motto »soviel Information wie möglich, so preiswert wie möglich« die Abkehr der Mailboxen von »CB-Müllboxen« hin zu semiprofessionellen Systemen gefordert. Der letzte Chaos-Kongreß beschäftigte sich in einem Schwerpunkt immerhin mit dem Aufbau von »INTERPOOL«, einem bundesweiten Mailboxverbund.

»Angesichts dieser neuen Entwicklung erscheint es sinnlos, die Projekte weiterzuführen« schreibt »GOBLIN«, selber Sy-sop einer nichtkommerziellen Mailbox aus Hamburg, in der Datenschleuder. (jg)

Info; Die Datenschleuder-Redaktion. Chaos-Computer-Club(CCC) e.V„ Schwenkest: 85.2000 Hamburg 20. BTX *655321». GEOl Chaos-Team

Schlaue Sysops gesucht

Wir wollen im DFÜ-Teil von Happy-Computer eine Sy-sop-Ecke einrichten. Da hinein sollen zum Beispiel Mailboxprogramm-Routinen, Filehandlings, Hardwarebasteleien, juristische Tricks und Texte zum Downloaden für die User, Kurz, alles was ein engagierter Sysop für seine Mailbox braucht, damit sie noch besser wird. Wir suchen deshalb alles, was sich sinnvoll für eine Mailbox verwenden läßt. Haben Sie eine intelligente Datums-Routine geschrieben? Oder einen narrensicheren Abheber entwickelt? Oder irgend etwas ganz anderes? Dann schreiben Sie uns. Wenn wir Ihr Programm oder Ihren Artikel verwenden, dann gibt es natürlich Autorenhonorar. Die Anschrift:

Redaktion Happy-Computer z.Hd. Joachim Graf Hans-Pinsel-Str. 2 8013 Haar b. München

(jg)

Lexikon zur DFÜ (3): Von Standardkabeln und seriellen Schnittstellen

Zur Datenfernübertragung braucht man ein serielles Kabel, um den Akustikkoppler oder das Modem an den Computer anzuschließen. Die »RS232C« Schnittstelle entspricht der internationalen Norm V.24. Sie hat neben einer Sende- und Empfangsdatenleitung, Taktleitungen, Statussignale sowie eine Reihe von Steuerleitungen. Im Gegensatz zur Centronics-(Parallel-)verbindung werden die acht Datenbits nicht gleichzeitig, sondern nacheinander übertragen. Dazu werden die Leitungen 2 und 3 verwendet (TDTransmitted Data und RD:Received Data). Die Leitungen 5, 6, 8 und 20 sind verantwortlich für den Handshake der Geräte untereinander (CTS : Ready for send, DSR :Data set ready, DCD :Data Channel Received, DTR : Data Terminal ready). Das heißt, die an das serielle Kabel angeschlossenen Geräte überprüfen. ob das jeweils andere Gerät empfangs- beziehungsweise sendebereit ist. Pin 1 ist die Schutz-, Pin 7 die Betriebserde. Für ein Kabel zwischen Akustikkoppler und Computer werden im Prinzip nur die Leitungen 2, 3 und 7 benötigt. Will man sich ein Kopplerkabel selberstricken, dann werden diese drei Leitungen 1:1 miteinander verbunden und die Pins 5, 6, 8 und 20 auf jeder Seite des Kabels miteinander verlötet, so daß jedes Gerät den Handshake mit sich selber durchführt.

Will man zum Datenaustausch zwei Computer direkt zusammenkoppeln, so geht das mit Hilfe eines sogenannten »Nullmodems«. Ein Nullmodem ist ein serielles Kabel, dessen einziger Unterschied zu einem üblichen RS232-Kabel darin besteht, daß die Leitungen zwei und drei miteinander gekreuzt worden sind. Damit wird der Datenausgang mit dem Dateneingang des jeweils anderen Computers miteinander verbunden. Um Daten zwischen diesen beiden Computern hin- und herzuschicken, braucht man jetzt nur noch an jeder Seite ein Terminalprogramm, um Übertragungsgeschwindigkeit, Parität sowie Daten- und Stopbits komfortabel aufeinander abstimmen zu können.

Achtung DFÜ-Fans, aufgepaßt! Wir suchen:

Tricks, die einem das Leben leichter machen, können alle Leser gut gebrauchen. Der Computertyp spielt dabei zwar keine Rolle, abergeben Sie ihn bitte an. Schicken Sie Ihre Ideen und Vorschläge an:

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Aus: Happy Computer 01 / 1987, Seite 32

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