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Nach diesem Rezept wurde »Ace of Aces« gestrickt, ein Ballerspiel, das wie eine Flugsimulation aussieht, aber recht wenig damit zu tun hat. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines englischen Bomber-Piloten, der im 2. Weltkrieg den Deutschen mal zeigen darf, was eine Harke ist. Es gibt vier Spielteile, die man beliebig zu einer Mission kombinieren kann: Luftkampf gegen feindliche Kampfflieger und Raketen, die unterwegs nach London sind. Außerdem darf man auch Bomben sprechen lassen: Im Tiefflug muß man über Militär-Züge und U-Boote rauschen, um die tödliche Fracht abzuwerfen.
Die Aufmachung und grafische Präsentation läßt kaum Wünsche offen, Während des Fluges ziehen Wolkenbänke mit einem geschickten 3D-Effekt an der Maschine vorbei. Man kann auch einen Blick auf den linken und den rechten Flügel werfen, Radar, Kompaß sowie eine Landkarte beobachten und in den Bombenraum schalten. Die Sprites der Angreifer sind sehenswert und ein stetes Motorbrummen sorgt für authentischen Sound, Bei der getesteten Disketten-Version darf man sich sogar in eine Helden-High Score-Liste eintragen, die gespeichert wird.
Als grafisch starkes Ballerspiel macht Ace of Aces eine gute Figur, obwohl der Reiz der tollen Aufmachung ähnlich wie bei »Infiltrator« nach einer Weile etwas nachläßt. Und dann wäre noch die unappetitliche Handlung, die mal wieder etwas Weltkriegs-Mief in die Wohnzimmer befördert. Wem solche moralischen Aspekte ziemlich egal sind und ein wirklich gut gemachtes Flieger- Schießspiel sucht, wird von Ace of Aces entzückt sein. Da nachgeladen wird, ist die Kassetten-Version nur mit guten Nerven zu genießen.