Test: World Geography (C64)

Ein Lernprogramm für Commodore 64 stellt spielerisch Wissenswertes über alle Länder dieser Welt vor.

Erdkunde gehört für manche Schüler zu den Schrecken der Schulstunden. Da soll man Zahlen und Fakten über Staaten wissen, deren Namen man noch nie gehört hat. Das Wissen darüber gehört aber zur Allgemeinbildung. Also bleibt nur Lernen und Pauken. Aber warum sich einsam vor einen verstaubten Atlas setzen, wenn es auch einfach und unterhaltend am Computer geht, hat sich ein findiger Programmierer gefragt.

»World Geography« ist ein einfaches Spiel, bei dem man durch Wissen und schnelle Antworten Punkte einheimsen kann. Anfangs darf man sich die Kontinente aussuchen, zu denen die Fragen gestellt werden sollen: Nord- und Südamerika, Eurasien, Afrika oder die ganze Erde. Den Anfang bilden fünf Staaten, zu denen man Antworten geben muß. Vor der Frage dreht sich eine Erdkugel im rechten oberen Viertel des Bildschirms und eine nette Melodie erklingt dazu. Nach ein paar Umdrehungen bleibt die Erdkugel dann stehen und ein blinkender Punkt zeigt auf dem ausgewählten Kontinent die Lage des gesuchten Landes an. Gleichzeitig erscheint im linken oberen Viertel eine genaue Karte mit den Umrissen des Staates und manchmal auch mit denen seiner Nachbarländer. Durch verschiedene Farben sind topografische Einzelheiten, wie zum Beispiel Berge, breite Flußtäler oder Tiefebenen erkennbar. Ein weiterer blinkender Punkt zeigt, wo die Hauptstadt liegt. Außerdem erscheint im Ausschnitt noch die Nationaltlagge des Landes. Das eigentliche Spiel sieht so aus:

Es gibt fünf Angaben über das Land: Name, Hauptstadt, Währung, Sprache und Einwohnerzahl. Der Computer stellt zu jedem Punkt drei Antworten zur Wahl, von denen eine richtig ist. Die Lösung kann man oft durch das einfache Ausschlußverfahren herausbekommen, denn wenn bei einem nordeuropäischen Land die Antworten: Bahamas, Sri Lanka und Schweden zur Auswahl stehen, liegt die Antwort (für einen Europäer) auf der Hand. Hat man sich entschieden, muß man schnell auf die entsprechende Zahlentaste drücken und die Wahl mit der RETURN-Taste bestätigen. Schnell, weil ein Zähler mitläuft, und je schneller die Antwort kommt, desto mehr Punkte gibt es. Man erfährt dann optisch und akustisch, ob die Vermutung richtig war, und erhält dementsprechend Punkte. In jedem Fall erscheint die korrekte Antwort auf dem Bildschirm, so daß man am Ende der Runde eine Art Karteikarte vor sich sieht. Die Punkte werden addiert, und bei einer Wertung über 10 000, erhält man Bonus-Fragen, bei denen die Flagge zum Land zu erraten ist. Außerdem erhält der Spieler zwei zusätzliche Länder und darf länger teilnehmen. Ist kein Land mehr übrig, ist das Spiel beendet.

Damit das Spiel auf die Dauer nicht langweilig wird, gibt es verschiedene Modi. Man kann zum Beispiel auch zu zweit spielen, was wesentlich mehr Spaß macht. Außerdem gibt es drei Schwierigkeitsgrade, bei denen der Zähler unterschiedlich schnell läuft. Bei »Experte« muß man sich schon ziemlich strengen, um bis zu den Bonusfragen zu kommen, Wer das Wissen pur haben möchte, kann sich auch alle Länder in alphabetischer Reihenfolge zeigen lassen. Die Funktion eignet sich aber nicht zum Nachschlagen. Bei den über 150 Ländern dauert es nämlich eine Weile, man zu einem bestimmten Land kommt.

»World Geography« ist vollständig in Deutsch gehalten, obwohl es ursprünglich ein englisches Programm war, ebenso die Anleitung. Es ist insgesamt ein unterhaltsames Spiel, das »nebenbei« auch noch Wissen vermittelt. Da man nicht nur trockene Zahlen vor sich hat, sondern auch immer eine Abbildung des Landes sieht, prägen sich die Informationen besser ein. Die Auskünfte sind zwar etwas einseitig, das Programm gibt aber eine interessante Übersicht über die viele Staaten der Erde. Die teilweise verblüffenden Fakten wecken Interesse, sich näher mit diesem Thema zu beschäftigen. World Geography empfiehlt sich daher besonders für jüngere Computerbenutzer, die mit ihrem Computer nicht nur spiele wollen. Durch die Mischung aus Spiel- und Lernprogramm macht Erdkunde wieder Spaß. Die Diskette für den C 64 kostet zirka 60 Mark.



Aus: Happy Computer 12 / 1986, Seite

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