Spiele-Chinesisch

Viele Einsteiger stehen ratlos vor den Spezialausdrücken der Spielewelt. Aber keine Angst: Happy hilft!

Haben Sie sich schon mal gefragt, was ein »Sound FX« ist? Wissen Sie was ein Arcade-Adventure von einem Adventure unterscheidet? Wenn Sie vor diesen oder anderen Problemen stehen, können Sie in unserem kleinen Spielelexikon nachlesen. Es erklärt die wichtigsten Fachbegriffe. die man für Computerspiele wissen muß.

Actionspiel: Alle Spiele, in denen man durch Abschießen von Gegenständen oder Gegnern Punkte erhält.

Adaption: Umsetzung und Anpassung eines Programms auf einen anderen Computer. Sie sind notwendig, da die verschiedenen Computertypen andere Programmiertechniken erfordern. Besonders deutlich wird das bei Umsetzungen von (-Spielautomaten). Um dasselbe Spiel mit ähnlicher Grafik und gleichem Spielschema auf einem Computer zu benutzen, muß man es speziell für diesen Computer programmieren. Adventure: Man unterscheidet Text- und Grafik-Adventures. Beide haben gemeinsam, daß man Sätze eingibt, die der Computer analysiert (- Parser) und in eine Handlung umsetzt. Ein Befehl an den Computer wäre beispielsweise »Nimm das Buch«. Der Computer prüft dann, ob ein Buch vorhanden ist. und bestätigt den Vorgang, wenn es der Fall ist. Bei Grafik-Adventures sind oft wichtige Hinweise in Bildern versteckt, während Text-Adventures auf die Aussagekraft der Beschreibungen setzen. Bei einem Adventure soll sich der Spieler in eine Situation einfinden und eine bestimmte Aufgabe lösen. Er handelt aber nicht direkt, sondern über die Befehle an den Computer.

Animation: Dieser Begriff beschreibt die Bewegung von (-Sprites) und Spielfiguren. Je fließender die Animation, desto naturgetreuer bewegt sich die Spielfigur. Animation braucht man zum Beispiel, um das öffnen einer Tür oder das Laufen eines Sportlers realistisch darzustellen. Die verschiedenen Bewegungsphasen müssen möglichst fließend aufeinander folgen, wie es beim Zeichentrickfilm der Fall ist.

Arcade-Adventure: Dieses Spiel-Genre zeichnet sich durch direkte Steuerung der Spielfigur mit einem (- Joystick) aus. Es ist eine Mischung aus Adventure und Geschicklichkeitsspiel. Während man bei Adventures in der Regel beliebig viel Zeit hat, um auf einen Vorgang zu reagieren. muß man bei Arcade-Adventures möglichst schnell handeln.

Arcade-Spiel: So bezeichnet man alle Spiele, die viel Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen erfordern. Es können sowohl (— Actionspiele) als auch (- Geschicklichkeitsspiele) sein.

Billigspiel: Das Kriterium dieser Sparte ist nicht das Spielprinzip, sondern der Preis. Spiele unter 15 Mark auf Kassette und 20 Mark auf Diskette werden in der Regel als Billigspiel bezeichnet. Unter ihnen befinden sich inzwischen alle Spieltypen, vom Adventure bis zum Actionspiel.

Character: Figur in einem (— Rollenspiel), deren Eigenschaften vom Spieler bestimmt werden. Man hat verschiedene Persönlichkeitsmerkmale, zum Beispiel Stärke, Intelligenz und Beweglichkeit, auf die man eine vorgegebene Anzahl von Punkten verteilen kann.

Construction Set: Bei Construction Sets ist der Benutzer nicht auf die eingebauten Spielfelder eines Programms angewiesen. Er kann sich das Spiel weitgehend selbst gestalten. Dazu hat man entweder einen Editor in einem Spiel, oder das Programm verlangt von vornherein, daß der Benutzer seine eigenen (— Levels) zusammenstellen soll. Diese Programme erlauben auch, bestimmte Spielparameter zu ändern, zum Beispiel die Anzahl der Feinde oder den Neigungswinkel bei einem Flipper. Dokumentation: Zu einem guten Programm gehört auch eine gute Anleitung, die die Bedienung erklärt. Besonders bei (-Adventures) ist eine Dokumentation wichtig, da sie oft versteckte Hinweise auf die Lösung enthält.

Dungons&Dragons: siehe Rollenspiel

Fastloader: Um ein Programm schneller als üblich zu laden, benutzt man einen Fastloader. Viele Spiele haben bereits integrierte Schnelladesysteme, um die Wartenzeiten beim Laden oder Nachladen im erträglichen Rahmen zu halten.

FX: Englisches Wortspiel, das sich als Kurzform für »Effects« (Effekte) eingebürgert hat. Es wird in der Regel für Soundeffekte verwendet.

Geschicklichkeitsspiel: Wie das Wort Geschicklichkeit schon sagt, kommt es bei diesem Genre auf die Reaktionsfähigkeit des Spielers an. Es geht weniger um Schießen, als um das geschickte Durchqueren eines (- Levels). In der Regel gilt es, über Gegenstände und Feinde zu springen und eine bestimmte Stelle zu erreichen. Das hat diesem Spiel-Genre auch die Bezeichnung »Jump and Run« (Springen und Laufen) eingetragen. Oft muß man auch Dinge aufsammeln, um Punkte zu erhalten.

Hallo Freaks: In dieser Rubrik geben wir in der Happy-Computer Tips und Hilfen zu Spielen und Adventures. Es werden auch jedesmal Fragen von Lesern veröffentlicht, damit ihnen andere Leser helfen können.

High Score: Wenn in einem Spiel Punkte zu erreichen sind, kann man die Endpunktzahl der verschiedenen Spieler vergleichen. Die höchsten Punktzahlen, zu gut Englisch »High Score«, werden bei einigen Spielen in einer Bestenliste mit Namen des Spielers festgehalten, die ab und zu auch gespeichert wird.

Hit Points: Spezialausdruck aus (- Rollenspielen). Er gibt an. wie viele Treffer eine Spielfigur bei einem Kampf einstecken kann. Je mehr Hit Ftoints eine Figur hat. desto schwerer ist sie zu töten.

Icon: Ein Bild-Symbol, das als vereinfachte Darstellung eines Befehls benutzt wird. Ein stilisiertes Schwert kann beispielsweise den Befehl zum Kämpfen darstellen. Icons sind sehr nützlich, da die Bilder selbsterklärend sind und diese Methode Tippfehler bei Texteingaben verhindert.

Jump-And-Run: Siehe Geschicklichkeitsspiel Joystick: Steuerknüppel für Computerspiele. Ein guter Joystick muß präzise, leichtgängig und stabil sein. Außerdem sollte er gut in der Hand liegen. Wichtig für Spiele ist, daß er nicht nur in die vier Grundrichtungen (rechts, links, oben und unten) zu lenken, sondern auch schräg zu steuern ist. Manche Joysticks besitzen eine Dauerfeuerfunktion, die besonders bei (— Action-spielen) hilfreich ist. Saugnäpfe am Boden verhindern das Wegrutschen auf dem Tisch.

Level: Spielstufe. Nachdem man eine bestimmte Aufgabe bei einem Spiel gelöst hat. wird das Spiel entweder schwieriger, oder es kommen neue Spielfelder. Der Level ist in beiden Fällen ein Maß für die Schwierigkeit des Spiels.

Paddle: Drehregler, der ähnlich wie ein Steuerrad funktioniert. Es kennt nur zwei Richtungen: rechts und links.

Parser: Programmteil bei (— Adventures), der die Wortinterpretation übernimmt. Je besser der Parser, desto mehr Worte und komplizierte Sätze versteht er.

Party: Gruppe von (- Characteren) in (— Rollenspielen).

POKEs: POKE ist normalerweise ein Basic-Befehl zum Verändern einer Speicherstelle. Wendet man bestimmte POKEs auf Spielprogramme an, werden sie durch diese gezielten Veränderungen leichter, so daß man zum Beispiel unendlich viele Leben hat. Für jedes Programm gibt es verschiedene POKEs, so daß es kein Patentrezept gibt.

Raubkopie: Jede Software ist rechtlich vor illegaler Vervielfältigung geschützt, da ein Spiel das geistige Eigentum des Programmierers ist. Raubkopien sind Diebstahl. (— Software) ist in der Regel kopiergeschützt, um illegale Kopien zu verhindern.

Rollenspiel: Im Rollenspiel muß der Spieler mit seiner Spielfigur, einem sogenannten (- Character), eine Aufgabe in einer Fantasie-Welt lösen. Im Gegensatz zum Adventure kann er die Eigenschaften seiner Spielfigur festlegen, zum Beispiel Beweglichkeit. Rasse und Bewaffnung. Oft muß man bei Rollenspielen auch eine Gruppe von Characteren, eine sogenannte Party, zusammenstellen. Von der anfänglichen Wahl hängt dann der Erfolg im Spiel ab. Gesteuert wird ein Rollenspiel in der Regel durch Tastenkommandos, wobei jede Taste eine bestimmte Aktion auslöst. Rollenspiele legen nicht soviel Wert auf die Grafik und die Reaktionsfähigkeit des Spielers.

Schieß-Spiel: Siehe Actionspiel

Scrolling: Das Verschieben des Bildschirminhalts nennt man Scrolling. Der Bildschirm zeigt nur einen Ausschnitt der gesamten Landschaft, und je nach der Bewegung der Spielfigur verschiebt sich das Bild. Je ruckfreier das Verschieben geht, desto besser ist das Scrolling. Gutes Scrolling nennt man auch Softscrolling.

Simulation: Eine Simulation vollzieht komplexe Handlungsabläufe nach. In einer Flugzeug-Simulation zum Beispiel werden alle aerodynamischen Faktoren einbezogen, und das Programm zeigt, wie sich ein Flugzeug verhalten würde. Auf jede Eingabe des Benutzers folgt die Reaktion des Programms. Unter die Simulationen fallen auch Planspiele wie eine Polit-Simulation, in der der Spieler als König ein Land regieren muß.

Software: Als Software bezeichnet man alle Computerprogramme.

Spielautomat: Diese, auf ein Spiel spezialisierten. Automaten stehen meistens in Spielhallen, zu denen Jugendliche unter 18 Jahren keinen Zutritt haben. Ihre Benutzung kostet Geld. Zu den Spielautomaten gehören sowohl Flipper als auch Videospiele. Durch ihre Spezialisierung sind die Spiele auf den Automaten in der Regel grafisch besser als Spiele für Heimcomputer. Bei der(- Adaption) auf einen Computer leidet daher oft die Qualität des Spiels.

Sportspiel: Wenn das Spielprinzip eines Programms einer Sportart nachempfunden ist, bezeichnet man es als Sportspiel. Sprite: Kleines, bewegliches Objekt auf dem Bildschirm. Die Spielfiguren bei Arcade-Spielen werden in der Regel durch Sprites dargestellt. Je besser sie gelungen sind, desto besser ist der optische Eindruck eines Spiels. Sprites sollen, genau wie die Grafik, möglichst realistisch aussehen. Sie müssen, wenn das Objekt verschiedene Bewegungsphasen kennt, animiert (- Animation) werden.

Sound: Alles, was aus dem Lautsprecher des Fernsehapparats oder Monitors kommt. Unter den Sound fallen sowohl die Musik als auch die Geräusche während des Spiels. Die Geräuschuntermalung. beispielsweise bei einer Explosion, wird oft auch als Soundeffekt (- FX) bezeichnet. (gn)



Aus: Happy Computer 12 / 1986, Seite 80

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